Der besondere Brief aus der Pfennigzeit

  • Liebe Freunde,

    weil ich finde, dass ein Brief aus der Pfennigzeit auch einen sinnvollen Abschluß einer Sammlung aus der Kreuzerzeit darstellen kann, wenngleich nicht muss, habe ich mir den hier zugelegt, den ich optisch ganz präsentabel fand.

    Ein großes Kuvert war einst mit einem Paar 5 Pfennig der Reichspost beklebt, jedoch nicht im Reichspostgebiet der Post übergeben worden, warum auch immer.

    In München am 3.7.1893 kaufte man eine postgültige 10 Pfg. Bayernmarke und gab den Brief an Herrn A. Graff Hotel Metropol Wien auf. Wer auch immer wird sich nicht mehr feststellen lassen, die Marken der Reichspost annullierte - ich danke ihm dafür, denn so sieht es viel attraktiver aus, als wenn man die Hände in den Schoß gelegt hätte. Die Bleistiftnotation 82 darunter kann ich nicht deuten - vlt. die Zimmernummer des Empfängers?

    Aber auch die Rückseite weiß zu gefallen, zeigt sie doch einen wunderbaren, blauen Abschlag des Eingangsstempels von Wien.

  • Hallo in die Runde,

    auch bei Österreich mal wieder einen kleinen "Stubbs" für die Pfennigzeit.
    Zeigen möchte ich eine 50 Pfg. Wappen Einzelfrankatur auf einer eingeschriebenen Drucksache der 5. Gewichtsstufe (500 bis 1.000g) von Erlangen 1896 (?) nach Wien. Gewichts-/Formatbedingt ist es "nur" der Adressträger. Das Datum ist leider auch nicht 100-prozentig zu entziffern, aber bei der Seltenheit dieser Frankatur darf man schon kleine Abstriche machen.

    Beste Grüße
    Schorsch Kemser
    http://www.postgeschichte-kemser.com

  • Liebe Freunde der gepflegten bayerischen und österreichischen Postgeschichte,

    heute zeige ich einen Brief aus Urfold vom 3.1.1902 an "Herrn Schriftsteller Arthur Ritter von Wallpach Schloß Anger bei Klausen in Tirol" mit "fr(anko)" - Vermerk und auch liegendem, blauen X als Zeichen der kompletten Frankatur, doch wo war diese? Abgefallen?

    Nein, ein Blick auf die Siegelseite klärt uns auf, dass man = Otto Borngräber, Schriftsteller, z. Z. Urfeld a. Walchensee, Oberbayern, mit der von ihm gekauften 10 Pfg. Marke den Brief "siegelte". Am 5.1. traf er in Klausen in Österreich ein.

    Frage an die Pfennigzeitexperten: War das legal? In der Kreuzerzeit galt, dass siegelseitig aufgeklebte Marken keine Frankaturkraft hatten (auch wenn alle mir bekannten Briefe untaxiert zugestellt wurden).

    In jedem Fall dürfte es nicht viele Briefe geben, die siegelseitig frankiert wurden - ob in der Kreuzer-, oder der Pfennigzeit.