• Liebe Freunde,

    damit auch der 3. Rahmen bald voll werden möge, habe ich mir den hier gegönnt, der im Jahre 1849 hin- und herlief.

    Ausgefertigt in Mengen wurde er als D.S. (Dienst - Sache) Laufzettel Nro. 1 "An das Königl. Ober - Postamts Expedition Fahr Posten Ulm" geschickt. Dort wurde die lfd. Nr. 1 gestrichen, wie auch Ulm (und zuvor Mengen) und Nürnberg hinzu gefügt. Als Dienst - Sache konnte er nur portofrei sein, wenn dem Absender in Mengen ein Schreiben vorlag, aus dem hervor ging, dass das fragliche Stück der Fahrpost nicht oder nicht rechtzeitig dem Empfänger zugekommen war.

    Nach Umfaltung sehen wir eine andere Adresse: "Laufzettel Nr. 359 36 7 4 nach Nürnberg Lauf Ulm Mengen, so dass wir den Postlauf des qualifizierten Fahrpoststücks, wie auch des Laufzettels wie folgt nachvollziehen können: Mengen - Ulm - Nürnberg - Lauf - Nürnberg - Ulm - Mengen.

    Schön, dass uns Lauf mit seinem Abschlag des Fingerhutstempels vom 16.8.1849 verwöhnte und auch nicht vergaß, wie unsere württembergischen Freunde zuvor, CHARGE zu stempeln (1x mehr für ebendiese, damit es sich wieder ausglich).

    Leider ist der Inhalt, weswegen er auf seine Reise geschickt werden musste, nicht mehr dabei, wie so oft, aber auch so finde ich ihn sehr attraktiv und ausnahmsweise brauche ich für sein Aufziehen damit auch keine A3 - Seite zu opfern.

  • Guten Abend,

    Laufzettel aus CALW über Stuttgart / München nach Wien - Neudorf, jeweils korrekt mit einer neuen Manualnummer versehen.

    Danach ging es zurück nach CALW, von dort dann nach Althengstett.

    Wofür die 20 Kreuzer, plus Einer für die Zustellung, zu bezahlen waren kann ich aktuell noch nicht nach vollziehen.

    Vom Zeitraum ergibt sich, Dank der Hilfe von bayern klassisch, 1843 bis 31.8.1851.

    Wie immer bin ich für jede ergänzende Information oder Idee dankbar.

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

    Einmal editiert, zuletzt von Minimarke (3. Dezember 2022 um 17:36)

  • bayern klassisch 3. Dezember 2022 um 17:19

    Hat den Titel des Themas von „Laufzettel Württemberg - Bayern“ zu „Laufzettel Württemberg“ geändert.
  • Hallo Ulrich,

    Threadtitel in deinem Sinne geändert - ich hoffe, das passt jetzt.

    13 plus 7 = 20x rheinisch als Brief gerechnet von 1843 bis 31.8.1851 möglich; daher nicht die 1850er Jahre, sondern eher früher.

    Viel mehr kann ich dazu aber nicht sagen ... in jedem Fall ein tolles Stück, das ich auch genommen hätte.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ralph,

    vielen Dank für die Erklärung. Waren diese 13 Kreuzer für den Laufzettel, plus 7 Charge, immer zu zahlen, oder nur wenn der Laufzettel ergab dass korrekt abgeliefert wurde?

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Hallo Ulrich,

    ich denke, dass dem Laufzettel keine Bestätigung aus Österreich vorlag, aus der hervor gegangen wäre, dass die Sendung dort verschütt gegangen ist; daher dürfte es kein dienstlicher (kostenloser) Laufzettel gewesen sein, sondern ein Privater, der wie ein Brief kostenpflichtig war.

    13x rh. Gemeinschaftsporto für WÜ und Österreich und 7x rh. für Bayerns Transit.

    Es ist übrigens ungewöhnlich, dass bei einem Laufzettel der Inhalt fehlt; das deutet m. M. n. eher darauf hin, dass die Sendung im Nachhinein doch verschwunden war und der Absender in Calw nach Vorlage seines Laufzettels abgefunden worden war. Dann kam solch ein LZ zu den Gerichtsakten und später wurde dann der Inhalt aus verständlichen Gründen entnommen; wäre alles o.k. gewesen, hätten man das nicht gemacht bzw. machen müssen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ralph,

    macht natürlich Sinn deine Erklärung zum fehlenden Inhalt, vielen herzlichen Dank!

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Laufzettel vom 19.09.1864 aus Hohenstadt, für ein Paket mit 5 Loth und 25 FL, nach Ulm an die Firma Gall.

    Nr: 411

    Ging am 3. Aug. ab per Zug III ......................Frachtkarte N:35 von hier nach Ulm

    weiter.

    Stuttgart den 20. September 1864

    k. Fahrpostexpedition

    Baldinger

    Im Paketzug am 3. Aug ...........

    ........................

    am 3. Aug ................. Paquet .............................
    ..............................................................................

    Ulm d, 21. September 1864

    Gottlieb Gesell

    Empfangen

    .....................

    K. Postag......... Hohenstadt

    Lorenz

    Ich bitte um Unterstützung beim Füllen der Lücken.

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

    Einmal editiert, zuletzt von Minimarke (6. Dezember 2022 um 09:02)

  • Nr: 411

    Ging am 3. Aug. ab per Zug III sub numero (unter Nummer) 67 der Frachtkarte N:35 von hier nach Ulm

    weiter.

    Stuttgart den 20. September 1864

    k. Fahrpostexpedition

    Baldinger

    Im Paketzug am 3. Aug ...........

    ........................

    am 3. Aug ................. Paquet .............................

    ..............................................................................

    Ulm d, 21. September 1864

    Gottlieb Gesell

    Empfangen

    .....................

    K. Postag......... Hohenstadt

    Lorenz

    Den Rest - Sauklaue - kann ich leider nicht lesen ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ulrich und Ralph,

    ich habe mich auch nochmal am unteren Teil versucht und komme zu folgendem Ergebnis:

    Im Paketzug III am 3. Aug S. 118

    richtig beschein(ig?)t


    am 3 Aug. fragl. Paquet richtig erhalten

    zu haben beschein(ig?)t nochmals.

    Ulm d. 21. Septb 1864

    Gottlieb Gahl


    Eingetragen

    Sub No. 17

    K. Postexpedit. Hohenstadt

    Lorenz

    Dass der Hr. Lorenz das Geschreibsel von Herrn Gahl offenbar problemlos lesen konnte, wundert mich sehr.

    Viele Grüße

    Gerd

  • Hallo Gerd,

    vielen Dank für deine Unterstützung.

    Nun die Frage ans Auditorium: ging das Paket nun verschütt, oder wurde es ordnungsgemäß zugestellt.

    Tendenz habe ich ;)

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • War alles o.k., so wie es Gerd übersetzt hat.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ulrich,

    erst jetzt habe ich bemerkt, dass ja der Herr Gall (oder Gahl) laut Laufzettel der Empfänger des Paketes war ("... an Gall in Ulm"), und den Laufzettel unterschrieben und damit quittiert hat.

    Da sich die Unterschrift des lieben Gottlieb Gahl sehr von der besagten "Sauklaue" unterscheidet, nehme ich zu seiner Ehrenrettung an, dass er lediglich den von einem Postbediensteten vorgefertigten Text unterschrieben hat.

    Viele Grüße

    Gerd

  • Da sich die Unterschrift des lieben Gottlieb Gahl sehr von der besagten "Sauklaue" unterscheidet, nehme ich zu seiner Ehrenrettung an, dass er lediglich den von einem Postbediensteten vorgefertigten Text unterschrieben hat.

    Hallo Gerd,

    Hallo alle,

    damit ist wohl definitiv klar dass die Sendung zugestellt wurde.

    Nochmals vielen herzlichen Dank!

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Liebe Freunde,

    heute zeige ich einen Laufzettel von Ebingen über Tübingen, Stuttgart, Ulm, München, Salzburg nach Wien und genau so retour vom 1.3.1847. Der Laufzettel war vom Absender mit 13 / 7 Kreuzer rheinisch frankiert worden. 13 Kr. für Württemberg und Österreich als Gemeinschaftsfranko halbscheidig zu teilen und 7 Kr. rheinisch für Bayerns Transit.

    Der Absender eines Wertbriefes vom 2.12.1846, aus Ebingen nach Wien über 40 Gulden an Fräulein Krieger in Wien, hatte keine Bescheinigung erhalten, ob der Brief dort zugestellt wurde, bzw. ob sein Wertbrief dort überhaupt angekommen war. Hätte er eine Bescheinigung durch die Empfängerin, Frau Krieger, in Händen gehabt, die den Nichterhalt bestätigt hätte, hätte die Ebinger Post einen dienstlichen und daher kostenlosen Laufzettel absenden müssen.

    Der Laufzettel hatte nun die Funktion zu überprüfen, ob alle involvierten Poststellen, sieher 1. Satz, den Erhalt und die Weiterspedition der damaligen Wertsendung nachvollzogen hatten.

    Um es kurz zu machen: Alle Fahrpostexpeditionen hatten die Sendung damals korrekt zuspediert bekommen und Wien als Abgabepost stellte fest, dass die nämliche Sendung am 9.12.1846 an Fräulein Krieger korrekt ausgehändigt worden war.

    So ausgefertigt lief der Laufzettel wieder über Salzburg - München - Ulm - Stuttgart - Tübingen nach Ebingen zurück und wurde dem damaligen Absender des Wertbriefen im Tausch gegen seinen Postschein ausgehändigt.

    Laufzettel über München habe ich in der Vormarkenzeit sicher 10-12 Stück gesehen, ein paar davon ruhen in meinen Alben, aber nie zuvor hatte München auch gestempelt, wie hier. Außerdem hat Österreich mit dem Abschlag seines O.B.C. - Stempels eine Besonderheit hingelegt, denn es war ja ein württembergisches Schreiben und somit kein Bayerisches, wodurch der Abschlag des O.B.C. - Stempels (Oesterreichisch-Bayerische-Correspondenz) nicht gestattet war, weil er mit dem Postvertrag Bayerns mit Österreich zum 1.10.1842 nichts zu tun hatte (der galt nämlich nicht für Transite!). Aber das nehme ich natürlich gerne hin ...

  • Lieber Hermann,

    vielen Dank - finde ihn auch hinreißend.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ralph,

    schönes Teilchen, schön erklärt!

    Aber wenn du eine Zweistelige Zahl dein Eigen nennst, braucht du den ja nicht! ;)

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Hallo Ulrich,

    ich habe aber keine zweistellige Zahl von Laufzetteln Württembergs nach Bayern et vice versa ... da sind es glaube ich nur 7 oder 8, dauert also noch ein wenig, bis ich da auf dem gewünschten Stand bin.

    Vlt. zeige ich mal in Ulm 4 - 5 Rahmen mit Laufzetteln in der Zukunft, wer weiß? Die meisten finden das eher langweilig, ich nicht. 8)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    Glückwunsch zu dem sehr interessanten Laufzettel!

    Solche durch mehrere Länder gelaufenen Dokumente sind einfach toll.

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte