Bayern - Fürstentum Schaumburg Lippe

  • Hallo zusammen.

    Bei folgendem Brief habe ich ein paar Interpretationsprobleme.

    Am 26.09.1841 in Bamberg schrieb man einen Brief an Madame la Baronie Reik Comtess Gronsfeld in Bückeburg (Fürtstentum Lippe-Schaumburg).
    Zu jener Zeit gab es ein T&T Postamt und ein preussisches Postamt in Bückeberg. Und damit fangen schon die Probleme bei der Beschreibung an.
    Zu den Taxen und Verträgen bräuchte ich auch noch den ein oder anderen Hinweis.
    Was sieht man auf der Vorderseite?
    Einen Stempel von Bamberg (nichts besonderes) und einen Stempel von BUECKEBURG 2 OCT 1841. Der Stempel ist vom T&T Postamt in Bückeburg.
    Es sieht so aus, als ob das T&T Postamt noch einmal den Brief neu aufgegeben hat.
    Was haben wir noch? Der Vermerk "fr. frontiere" (franco Grenze?) ist zu finden.
    Zu den Taxen findet man folgendes:
    1/2 Sgr. im blass rot. Eine rote 8.In einem etwas stärkeren rot 6 1/2 Sgr., welche durchgestrichen wurden. Dann noch in blasses grün eine 4 oder 12.
    Einige in rot gemachte Notizen sind auch noch vorhanden, die ich noch nicht entschlüsseln konnte.
    Zu guter Letzt wurde oben noch 4 Groschen (Gulden?) notiert. So lese ich das jedenfalls.

    Nun zur Siegelseite:
    Eine Ankunftsstempel von BÜCKEBURG 2/10. Diesmal vom preussischen Postamt. Mit einem Ausgabestempel 3/10 N 1.
    Zweimal wurde zudem noch in schwarz 10 (?) Kr. taxiert. Und eine kleine 5 ist auch noch zu sehen, mir der ich nichts anzufangen weiß.

    Kann jemand etwas zu den Taxierungen sagen? Auch zu den roten Notizen, die man auf der Vorderseite angebracht hat?
    Ist zudem bekannt, wenn es wie hier zwei Postämter in Bückeburg gab, dass diese untereinander Briefe ausgetauscht haben?

    Falls jemand den ein oder anderen Tipp hat, wäre ich dankbar.

    Viele Grüße
    Kreuzerjäger

  • Lieber Ronald,

    ich habe erhebliche Beschreibungsprobleme mit dem Brief. Hinten lese ich 10 für 10 Kreuzer für Bayern bis zur Grenze zu Taxis. Das war üblicherweise bis Aschaffenburg, ab da passen 10 Kr. gar nicht (über 12 - 18 Meilen, daher 6 Kr. einfach, schwer 9 Kr., aber dann 12 Kr. und nie 10 Kr.).

    Die Alternative wäre zu Hof, aber da wären wir bei 4 Kr. einfach, dann 6, 8 und 10 Kr.. Aber an einen Brief in der 4. Gewichtsstufe glaube ich nicht.

    Franco Frontiere hieß ja bezahlt bis zur Grenze, oder portofrei bis zur Grenze. Wäre er ausweislich des Absenders (Siegel!) frei bis Hof bzw. frei bis Aschaffenburg, frage ich mich, wer die 10 hinten notiert haben sollte, denn schwarz notierte nur Bayern damals.

    Da ich das nicht klären kann, brauche ich über die weiteren Taxen, die eher TT und Preussen hier beschäftigen sollten, gar nicht erst zu äußern. Tut mir leid!

    Liebe Grüsse vom Ralph

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