MiNr. 2 - 3 Kr. blau - Druck und Plattierung

  • Hallo Planke,

    auch ohne 600 dpi-scan kann meiner Ansicht nach die Marke wegen der graublauen Farbnuance, den spitzen Ecken auch

    bei der linken Nachbarmarke und dem doch recht sauberen Druck, der Platte 5 zugeordnet werden.

    Wie schon von mikrokern bemerkt, ist es der bisher früheste bekannte Beleg mit einer Marke von Platte 5.

    Einen Katalogpreis hierfür gibt es nicht. Es ist ein Brief für den Plattenspezialisten.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Hallo mikrokern,

    ein Brief in der 2.Entfernung mit zwei blauen Marken ist doch immer interessant. Hatte auch ein kleines Gebot abgegeben.

    Du zeigst den Brief von Augsburg mit Marken von Platte 5. Zum Vergleich zeige ich eine Einzelmarke von Platte 4.

    Die Ecken sind nicht spitz. Ein später Druck von Platte 4. Die wahrscheinlichste Verwendungszeit war Anfang 1860.

    Gruss kilke

  • Hallo Planke,

    aufgrund der intensiven Farbe würde ich die Marke Platte 3 zuteilen. Ein weiterer guter scan der Marke allein gäbe noch mehr Entscheidungssicherheit. Schau doch mal, ob das geht...

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Hallo Staatswappen,

    eindeutig Platte 3. Die untere Schlinge der linken oberen 3 ist geschlossen (bei 2c ist sie offen). Damit ist auch die Verwendung in 1857 völlig normal.

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Hallo mikrokern,

    danke für die schnelle Antwort. Eine Frage hätte ich aber noch. In der Plattierungsaulistung steht bei
    2 II 2c : Kopf und untere Schlinge der 3 offen
    bei der
    3 : Kopf und untere Schlinge der 3 geschlossen

    Da die Marke aber am Kopf offen und die untere Schlinge geschlossen ist, ist sie eigentlich keins von beiden, oder?

    Gruss

    Staatswappen

  • Hallo Staatswappen,

    das wesentliche Merkmal zur Unterscheidung von Pl. 2c und 3 ist die untere Schlinge (die hier geschlossen ist). Bei meinen Vorlagen zur Erstellung der Plattentafel ist mir kein Exemplar mit oben offener Schlinge von Platte 3 aufgefallen. Bei farbsatten Drucken und dünnflüssiger Farbe kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass etwas Farbe in die obere Schlinge läuft und diese dadurch unterbrochen wirkt. Wie gesagt - m.E. stellt der Zustand der oberen Schlinge kein genügend geeignetes Kriterium zur Plattierung dar.

    Zeige hier ein weiteres Exemplar von Platte 3 mit oben offener 3 auf Brief von Nürnberg nach Pleinfeld vom 11. Jan. 1857; auch hier satter Farbauftrag, der die Öffnung oben verursacht haben dürfte. Für eine "Neuauflage" der Plattentafel werde ich den Passus "Kopf und" aus dem entsprechenden Feld der Tabelle entfernen. Danke für den Hinweis!

  • Hallo,

    und hier noch im Nachgang zum letzten post zwei weitere Belege aus 1857 mit stark farbübersättigten Marken von Platte 3, bei denen eben die verlaufene Druckfarbe nicht nur die obere sondern auch die untere Schlinge der linken oberen 3 partiell hat zulaufen lassen, wodurch man fast wieder bei den Merkmalen der Platte 2c wäre, wenn man nicht die regelmässige spitzen Ecken, Absenz von ausgeschlagenen (verbreiterten) weissen Einfassungslinien und eben den Hinweis auf die für Platte 3 in 1857/58 typisch dunkle übersättigte blaue Farbe (mit Stich ins grünliche) hätte.

  • Hallo,

    der hier gezeigte Brief von Bamberg nach Augsburg vom 29. Dez. 1855, frankiert mit einem Randpaar der MiNr 2, wurde anlässlich der aktuellen Sem-Auktion am Wochenende für 380,- EUR exkl. Aufgeld versteigert. Aus der Beschreibung "...Linke Marke mit typischen Merkmalen der Platte 2, die rechte mit denen von Platte 3! Prachtbrief "20" Bamberg nach Augsburg. Platten-Mischpaare sind ungewöhnlich und auf Brief sehr selten. Befund Sem."

    Nach meinem Dafürhalten (und abweichend vom Prüfbefund) handelt es sich um ein Paar von Platte 2c, wobei die linke Marke eher abgerundete und die rechte Marke 4 spitze Ecken zeigt. Dies ist bei Platte 2c nicht so ungewöhnlich; eine oder mehrere runde bzw. schräg gefeilte Ecken findet man hier häufiger. Sicherlich ist die Konstellation "4 stumpfe neben 4 spitzen Ecken" nicht häufig; aufgrund des Druckbildes der Marken, das typische Merkmale von Platte 2c zeigt (ungleichmässige weisse Einfassungslinien, "kalter" blauer Farbton) und der Tatsache, dass die Ecken der linken Marke eher abgeschrägt (Einfügestöckel mit durch Einhämmern abgeschrägten Ecken) als Platte 2b-typisch rundgefeilt erscheinen, bin ich der Auffassung, kein Platten-Mischpaar - ein solches habe ich noch von keiner Platte gesehen - sondern ein Paar von Pl. 2c vor mir zu haben. Folgt man jedoch der etablierten 5 Platten-Hypothese, bei der die "Rundheit" der Ecken das wesentliche Klassifizierungskriterium darstellt (i.e. "Platte 2 = runde Ecken, Platte 3 = spitze Ecken"), so kann man hier durchaus Marken von Klischees aus unterschiedlichen Platten sehen.

    Bin übrigens nicht der Käufer des Briefes.

  • Lieber mikrokern,

    1855 wurde auch keine "klassische" Platte 2 mehr gedruckt, von daher ist der erzielte Preis jenseits von gut und böse. Aber es trifft vermutlich keinen Armen. ^^

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo liebe Freunde,

    auch von mir wieder mal ein Brief - Neuzugang für die MR-Sammlung vom gestrigen Tauschtag.

    Brief mit 2 Exemplaren 2II Pl.4. vom 12.05.1860

    Schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker

  • LIebe Sammlerfreunde,

    eingestellt ist ein Brief in der 2.Entfernung von Nürnberg nach Würzburg vom 3.Dezember 1856,

    das ist der 3.Tag in der 2.Stempelverteilung, frankiert mit einem Paar der 3 Kreuzer blau von Platte 3.

    Marken von Platte 3 sind bekannt ab Ende August 1856. Es handelt sich also um einen frühen Druck.

    Allerdings ist das Druckbild nicht sauber. Es war höchste Zeit für eine Reinigung der Klischees.

    Gruss kilke

  • Hallo Sammlerfreunde,

    im vorherigen post ist ein früher, schlechter Druck von Platte 3 gezeigt.

    Hier zeige ich einen frühen, sauberen und klaren Druck von Platte 3 auf einen Brief von "373" Wasserburg Ob nach München

    vom 31.August 1856. Die bisher früheste bekannte Verwendung einer Marke von Platte 3 ist vom 28.August 1856.

    Frühe klare Drucke von Platte 3 und von Platte 4 sind nur sehr schwer zu unterscheiden. Das dürfte auch der Grund dafür sein,

    dass in der altbekannten Platteneinteilung (Sem) Marken von Platte 3 der Platte 4 zugeteilt werden. Die hier eingestellte Marke

    würde sicher nach Sem der Platte 4 zugeteilt.

    Gut ist, wenn eine zu bestimmende Marke auf datierten Brief klebt. Marken von Platte 4 erst ab Ende Oktober 1858.

    Gruss kilke

  • Lieber kilke,

    meine Hochachtung, das ist grosses blaues Kino! Früheste mir als brauchbarer scan vorliegende Verwendung von Platte 3, mit allen Frühdruckmerkmalen, inkl. Randlinienaufspaltung links. Zeit, die Plattentafel zu überarbeiten...

    Hat der Brief Inhalt?

    Beste Grüsse vom
    µkern