MiNr. 2 - 3 Kr. blau - Druck und Plattierung

  • Hallo Herr Bayern klassisch!
    Möchte heute noch einen Brief einstellen mit dem gleichenFederzug wie der den ich im Forum der N.- 2 I eingestellt habe.
    Da hier im Forum richtige Spezialisten am Werk sind,möchte ich Euch die Erklärung überlassen.Ich habe irgendwann oder irgendwo von
    der Porto Kontrolle in Nürnberg gehört oder gelesen.Darum mein Argument. Es kann auch falsch sein.Ich hoffe auf Eure Hilfe.

    Mit Dank verbunden grüßt: Planke.
    Sollte dieser Betrag im falschen Thread sein bitte um richtige Einstellung!

  • Hallo Planke,

    diese Striche dürften schon in Nürnberg angebracht worden sein. Ob es eine Portokontrolle gewesen sein sollte, weiß ich nicht. Wenn es so gewesen wäre, war man nicht sehr erfolgreich, denn unterfrankierte Briefe mit Markenstrich sind mir nicht geläufig.

    Marken mit Mühlradstempel waren nicht mehr mit dem Federzug zu versehen.

    Marken mit fehlendem Entwertungsstempel oder schlechte gestempelte Stücke kenne ich mit diesen Strichen so gut wie gar nicht. Daran wird es also auch nicht gelegen haben.

    Wenn es um die Entwertung der Marken selbst gegangen sein sollte, dann frage ich mich, warum man die Marken auf Briefen von Nürnberg nicht auch so durchgestrichen hat?

    Typisch für Nürnberg (schon seit der 2. Dekade des 19. Jahrhunderts) war ein wässriges Blau, Graublau oder Dunkelblau, wie bei deinem Brief gut zu sehen.

    Ich persönlich halte statistische Gründe für am wahrscheinlichsten, aber auch das kann ich/niemand beweisen. So bleibt alles bloße Theorie ...

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    eingestellt ist ein Brief von "325" Speyer Pf nach Heidelberg in Baden vom 26.5.1851, frankiert mit 3 Kreuzer blau von Platte 2a.

    Im Jahr 1851 konnte eine 3 Kreuzer Marke nur von Platte 1 (seltene Spätverwendung) oder von Platte 2a geklebt werden.

    Die Marke ist von Platte 2a. Die Ecken sind abgerundet, und die kleine "3" im linken oberen Quadrat ist mit unten geschlossener Schlinge.

    Vom MR "325" Speyer Pf gibt es zwei Typen. Hier die Type a mit geradem Bogenanstrich der "5" und flachem Kopf der "2".

    Der Brief incl. Siegelseite ist auch im Thread Bayern-Baden gezeigt.

    Gruss kilke

  • Lieber kilke,

    ein sehr attraktiver Brief aus dem 1. Monat, in dem man Briefe mit Marken frankieren konnte, weil Baden erst zum 1.5.1851 dem Postverein beitrat und zuvor Bayern Markenfrankaturen nur im Inland zugelassen hatte.

    Die Marke zeigt die typischen Merkmale früher 2. Platten mit nur gering abgefeilten Ecken, klarem Druck und sehr schöner, dunkler Farbe.

    Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Bayernfreunde,

    auch von mir nochmal ein Brief mit einer blauen 3-Kreuzer.

    Es handelt sich um einen Brief, der am 8.4.1855 von Marktsteft Uf. nach Neustadt a. d. Aisch Mf. lief. Frankiert wurde er mit einer Nr. 2 II2 (?).

    Obwohl im Sem-Handbuch nicht ausdrücklich als "Schönstempler" aufgeführt, gibt es von Marktsteft recht viele Briefe und Marken mit schönen Stempelabschlägen - so auch bei meinem Brief.

    Es handelt sich um einen "Insinuationsbrief" des Kgl. Landgerichtes Marktsteft an das Königl. Landgericht Neustadt a/A. Das erklärt die Verwendung einer Frankomarke auf einem ansonsten portobefreiten Dienstbrief.
    Die Transskription des Textes habe ich, so gut ich den Text lesen konnte, beigefügt.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Hallo mikrokern, hallo kilke und hallo an alle, die sich berufen fühlen;

    Ich zeige im Anhang eine Marke, von der ich gerne wüsste, von welcher Platte sie ist und wann sie verwendet worden sein kann. Mehr möchte ich dazu noch nicht sagen bzw. verraten, lüfte jedoch das Geheimnis sofort, nachdem die Experten sich geäußert haben. Der Scan ist im übrigen nicht von der Originalmarke, sondern aus einer Zeitschrift.

    Viele Grüße von maunzerle, der sehr gespannt ist :thumbup:

  • Hallo maunzerle,

    die Marke ist von Platte 3 und klebt auf einem Brief vom 24.November 1856.

    Der Brief war monatelang zum Startpreis von 49 Euro bei Ebay eingestellt, und wurde auch hier im blauen Thread in

    post 865 bis post 871 diskutiert. Heute mit Prüfattest Schmitt ist der Brief nicht mehr für 49 Euro zu haben.

    Meiner Ansicht nach ist es eine vorausentwertete Marke, die in der Umtauschzeit geklebt wurde.

    Glückwunsch an den Käufer.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Hallo kilke,

    Vielen Dank für Deine Antwort.

    Bei ebay war mir der Brief nie aufgefallen und auch die posts hier sind mir offenbar leider entgangen. Kann auch sein, dass ich damals vor fast einem halben Jahr doch mitgelesen habe, das ganze aber mittlerweile, da nicht von oberster Priorität, wieder aus meinem alternden Gehirn verschwunden ist. In beiden Fällen Asche auf mein Haupt !

    Ich sehe ihn jetzt in der Oktoberausgabe des Briefmarkenspiegel, wo er als Mühlradabstempelung während der Umtauschzeit beschrieben wird. Leider ist der Artikel nicht wirklich gut geschrieben. Es geht daraus zum Beispiel nicht hervor, wie der Brief ins Jahr 1856 datiert werden konnte. Eine Vorausentwertung wird ausgeschlossen, weil die primären Erkennungsmerkmale, also die Mühlradschaufeln fehlen. Von einem Stempeldurchschlag ist keine Rede. Das Attest wird zwar erwähnt aber nicht zitiert. Von daher warf dieser Artikel für mich mehr Fragen auf als er beantwortete. Ich wollte daher zunächst einmal nur wissen, ob diese Marke laut Plattierung überhaupt Ende 1856 verklebt hatte werden können. Auf jeden Fall soll der Brief im Frühjahr verauktioniert werden. Da darf man gespannt sein.

    Nochmals vielen Dank und viele Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Liebe Freunde,

    ich halte den Brief für problematisch - kein übergehender Stempel, mehrere Tage nach "Einsendeschluß" der Mühlradstempel angeblich noch weiter verwendet. Die Stempel waren am 20.11. morgens abzusenden, so dass sie am selben Tag anzukommen hatten. Fehlte ein Stempel, hat man dies sicher schon am 20.11. reklamiert, was dazu geführt hätte, dass man ihn spätestens am 21.11. eingeschickt hätte.

    4 Tage später waren die alle längst in München, das steht außer Frage.

    Ob Marken ursprünglich haften, ist nicht prüfbar. Vlt. war mal eine Marke auf dem Brief, die in Ermangelung eines Mühlradstempels mit Federzug entwertet wurde? Eine solche Marke abzulösen wäre ein Leichtes und wenn man dann eine passabel erhaltene lose Marke mit zentrischem Stempel aufklebt, hat man so einen Brief "geschaffen'".

    Aus dem Inhalt soll 1856 hervor gehen - abgesehen davon, dass ich schon Dutzende Briefe gesehen habe, in denen sich die Absender um ein Jahr nach vorn oder hinten vertan haben, gehört für mich die Marke nicht auf den Brief.

    Wenn ein Anbieter wirklich einen Brief vom 24.11.1856 hätte, würde er den prüfen lassen und entsprechend teuer zu verkaufen suchen. Für 49 Euro bietet man nur einen Brief an, dem man nicht traut, daher auch nicht expressis verbis beschreibt und hofft, dass einer, der sich für oberschlau hält, zuschlägt.

    Wer trotzdem, wenn der Brief auf eine Auktion kommen sollte, da der Besitzer offenbar Geld braucht, bieten möchte, kann das natürlich gerne tun. Wer nicht attesthörig ist, sollte sich eher zurück halten mit seinem Gebot ... ;)

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Freunde,

    ich sehe das so: Wenn die Marke zur Wertsteigerung auf den Brief geklebt worden wäre, dann wäre der Brief nicht

    für 49 Euro bei Ebay eingestellt worden. Gut, man könnte jetzt spekulieren, dass es ein ganz ausgefuchster Spezialist war,

    der auf ein sehr gutes Ergebnis bei Ebay gehofft hatte. Nur war der Brief monatelang bei Ebay eingestellt und wurde nicht

    verkauft. 49 Euro hätten zum Kauf gereicht.

    Der Verkäufer hatte von diesem Umtauschdatum nichts gewusst.

    Ein unerkannter Brief aus der Umtauschzeit, der jetzt mit Attest zur Sensation geworden ist.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Hallo kilke,

    Vielen herzlichen Dank. Ich hab mir jetzt das Attest durchgelesen. Wie dort von einem Forumsteilnehmer auch angemerkt, vermisse ich den Ausschluss einer VE, aber ansonsten scheint das Attest wasserdicht zu sein. Zudem kann ich mich nicht erinnern, einmal etwas von einer VE aus Au gehört zu haben (nachschlagen mag ich jetzt nicht). Da wäre es schon mehr als außergewöhnlich, wenn genau und ausschließlich auf diesem Brief eine VE auftauchen würde.

    Ich bin auf jeden Fall jetzt dank Deiner Hilfe schlauer als zuvor. Nochmals vielen Dank!

    Beste Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber maunzerle,

    nichts zu danken. Wenn es um die wirklich wichtigen Dinge im Leben geht, dann helfe ich gerne.

    Es fällt auf, dass lt. Sem Katalog in der 2.Stempelverteilung in Amberg 2 Typen des geschlossenen MR "15" bekannt sind.

    Das ist ungewöhnlich. Waren mehrere MR vorhanden, dann wurde in aller Regel nur ein geschlossener MR in die 2.Stempelverteilung weitergereicht.

    War Bedarf für mehr als einen MR vorhanden (grössere Postorte), dann wurden zusätzlich neue offene MR geliefert. Der offene MR "15" ist lt. Sem erst ab 1866 bekannt.

    Man kann jetzt spekulieren, beweisen kann man es nicht, dass der MR"15" von Au Nd nicht zurückgegeben wurde. Deshalb wurde für die kleine

    Postexpedition Amberg auf die Schnelle ein neuer geschlossener MR "15" geschnitten. Später tauchte der MR "15" von Au Nd doch noch auf, und wurde

    nach Amberg nachgereicht. Deshalb zwei geschlossene MR in Amberg. Wie gesagt, nur eine kleine Spekulation.

    Um noch etwas Farbe reinzubringen, zeige ich den MR "15" auf drei Marken.

    Gruss kilke

  • Ich möchte heute einen Brief einstellen,der für mich unerklärlich ist. Gelaufen ist der Brief von München nach Mühlhausen am 23. Okt. 1851.
    Da käme nur eine 2IIa mit runden Ecken als Marke in Frage. Die Marke auf den Brief hat aber fast spitze Ecken. Nun die Frage an Euch?
    Wie seht Ihr das.Eine weitere Schwierigkeit habe ich mit der Platte 5 + 6. Haben diese Werte alle porösen Druck ( nicht farbvollen Druck).
    Sind bei diesen Werten die Briefe selten.Ich habe bei meinen 40 Briefen keinen gefunden. Nun Bitte um Eure Hilfe.
    Nur noch einen Hinweis: Rückseitig hat der Brief keinen Ankunpftsstempel und derInhalt bestätigt das Datum.
    Danke und liebe Grüße Planke.

  • Hallo Planke,

    der Brief wurde manipuliert. Die Marke stammt von Platte 2c, die ab Januar 1855 belegt ist. Offenbar wurde die ursprüngliche Marker entfernt und durch eine "passende" ersetzt, bei der der MR-Stempel nicht auf den Brief übergeht.

    Beste Grüsse vom
    µkern