Lieber kilke,
und der geschlossenen 269 ist, wie durch einige Katalogangaben unterstellt werden könnte, auch kein häufiger Stempel, schon gar nicht in dieser Qualität. Glückwunsch!
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Lieber kilke,
und der geschlossenen 269 ist, wie durch einige Katalogangaben unterstellt werden könnte, auch kein häufiger Stempel, schon gar nicht in dieser Qualität. Glückwunsch!
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo Sammlerfreunde,
ein Tauschtag beförderte dieses Stück ans Tageslicht. Lindau - Gernsbach in Baden von 1852.
Gruß
bayernjäger
Hallo bayernjäger,
wo gibt es denn solche Tauschtage? Klassebrief, hätte ich auch gerne für die Contrasammlung.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo mikrokern,
eingestellt sind 2 Marken mit je einer spitzen Ecke, einer nach aussen gezogenen Ecke und zwei runden Ecken.
Eine ganz ungewöhnliche Eckkonstellation. Beide Marken sind vom selben Klischee gedruckt. Meiner Ansicht nach handelt es sich um
Marken von Platte 3. So sauber abgerundete Ecken sind mir von Marken der Platte 4 nicht bekannt.
Auffällig ist auch, dass die früher gedruckte Marke eine Randlinienaufspaltung zeigt. Die später gedruckte Marke zeigt keine
Randlinienaufspaltung mehr.
Gruss kilke
Hallo kilke,
interessantes Duo!
Ob der Konstellation von runden und spitzen Ecken spricht schon viel dafür, dass beide Marken vom selben Klischee stammen.
Hier jedoch hätte ich nicht den Mut, mich auf eine Platte festzulegen; könnte Pl. 3 genausogut wie Pl. 4 sein, da Frühdrucke von Platte 3 nicht sicher von Platte 4 unterschieden werden können.
Da werden wir uns wohl gedulden müssen, bis das Ding mal auf datierbarem Brief auftaucht...
Verehrte Freunde,
mal eine Frage von einem Uneingeweihten: Müssen die Randlinienaufspaltungen vom Klischee herrühren?
Könnten sie auch mit dem manchmal hohen Anpressdruck der Platte auf das Papier erklärt werden, der in seiner Extremform die Bayernbrüchigkeit herbeiführte?
Mir kam der Gedanke bei der frühen Platte 3, die ich an Freund mikrokern weitergegeben habe (Post 1004).
Viele Grüße aus Erding!
Hallo Erdinger,
das ist eine gute Frage, und auch gleich ein guter Lösungsvorschlag.
Schon in post 824 hatte ich die Frage gestellt: Wer kann zu Randlinienaufspaltungen etwas sagen?
Die Randlinienaufspaltungen sind sicher druckbedingt. Durch zu hohen Anpressdruck wurde die Druckfarbe von der Mitte
der Randlinie weggequetscht. Auffällig ist , dass bei späteren Drucken die Aufspaltungen teils schwächer oder gar nicht mehr
zu sehen sind. Wahrscheinlich wurde der Anpressdruck reduziert.
Für mich als Laie, der vom Drucken wenig Ahnung hat, ist das eine einfache und sehr plausible Erklärung.
Lieber Erdinger, vielen Dank! Meine Frage ist beantwortet. Oder weiss jemand eine andere, bessere Erklärung ?
Gruss kilke
Liebe Freunde,
wenn es allein der Anpressdruck war, dann müssten alle Marken mit Randlinienspaltung(en) auch gleichzeitig den Bayernbruch aufweisen. Das kann ich aber klar verneinen, wenn gleich es solche Marken natürlich auch gibt.
Die meisten Bayernbrüche gibt es m. E. bei der Platte 2 - dort gibt es aber die wenigsten Randlinienspaltungen, von der perfekten Platte 1 mal abgesehen.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Lieber bayern klassisch,
es käme auf den empirischen Vergleich an.
Wenn signifikant viele Marken beide Merkmale aufweisen, dann wäre der Zusammenhang klar.
Wenn nicht, war es zumindest eine Idee (Gegenbeweis: z.B. eine absolut identische Randlinienspaltung bei einer Nr. 2 und einer Nr. 9, dann war eindeutige eine mechanische Beschädigung des Klischees im Spiel).
Globale Aussagen wie "Die meisten Bayernbrüche gibt es m. E. bei der Platte 2 - dort gibt es aber die wenigsten Randlinienspaltungen" können im Verlauf dieses Threads auf den Prüfstand gestellt werden.Ich bin mir sicher, dass unsere Plattenexperten darauf ein Auge haben werden.
Viele Grüße aus Erding!
Lieber bayern klassisch,
der sog. Bayernbruch und die Randlinienaufspaltungen müssen nicht unbedingt drucktechnisch im Zusammenhang stehen.
Bei de Hesselle ist über den sog. Bayernbruch folgendes zu lesen: "Der Bayernbruch dürfte durch das im Druckereifach bekannte Steigen
von Messinglinien hervorgerufen worden sein. Dieses Steigen der Messinglinien kann selbst dann noch stattfinden, wenn der Rahmen gut
angeschraubt ist. Der Drucker beseitigt diesen Fehler, sobald er ihn feststellt, mit dem Klopfer, indem er die gehobenen Messinglinien
wieder anklopft. Gehobene Messinglinien verursachen beim Druck eine Spannung im Papier zwischen dem Stöckel und den Messinglinien,
wodurch das sowieso empfindliche angefeuchtete Papier an dieser Spannungsstelle platzte oder riss."
Randlinenaufspaltungen sind nicht auf allen vier Randlinien, sondern nur auf einer oder zwei Randlinien bekannt. Das Stöckel lag nicht plan
im Plattenverbund, oder das Klischee war nicht plan. Die höher liegende Seite(n) war einem höheren Druck ausgesetzt.
Evtl. spielte auch die Druckgeschwindigkeit eine Rolle. Von späteren Platten wurde mit höherer Druckgeschwindigkeit gedruckt. Die meisten
Aufspaltungen sind auf 3 Kr.blau,Platte 6.
Auch die Zähigkeit der Farbe kann eine Rolle gespielt haben. Eine dünnflüssige Farbe konnte evtl. eine entstandene Aufspaltung kurzzeitig mit Farbe
wieder füllen.
Die klassischen Briefmarken sind voller Geheimnisse, und das ist auch gut so.
Gruss kilke
Hallo liebe Freunde!
Hier ein Brief aus der MR-Sammlung vom 04.03.1859 mit OMr. 114 + HKS Erlangen nach Würzburg mit einer 2 II Pl.3.
Schöne Grüße
Bayern-Nerv Volker
Beschreibung: BAYERN MiNr 2 I b + SEHR SELTEN + 3 KREUZER + 160 EUR +
............und ging für € 45,50 über die Kante!
Hallo abrixas,
das Geld ist für den Mühlradstempel gut angelegt, denn der ist nicht häufig. Die Marke ist natürlich von der 2Ib so weit entfernt, wie Holstein von der Südsee, aber das hat hier eh keine Rolle gespielt.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo liebe Freunde!
Dieser Brief vom heutigen Tauschtag (zu einem sehr moderaten Preis) mit einem Exemplar der Nr.2 II Pl.5 (wenn ich mich nicht irre) vom 3.8.1861 von Marktleuthen nach Zwickau wäre sicherlich noch schöner, wenn er nicht irgendwann mal mit einem Klebestreifen "geflickt" worden wäre - nun, da mir der MR-Stempel 306 noch fehlte, werde ich ihn trotzdem in die MR-Sammlung stecken.
Schöne Grüße
Bayern-Nerv Volker
Hallo liebe Freunde!
Hier noch ein Brief vom heutigen Tauschtag :
31.05.1855 von Regensburg nach Deggendorf mit Nr. 2 II Pl.2c
Schöne Grüße
Bayern-Nerv Volker
...mit einem Exemplar der Nr.2 II Pl.5 (wenn ich mich nicht irre) ...
Hallo Bayern-Nerv,
Du irrst nicht. Typische Platte 5.
Hallo liebe Freunde!
Hier noch ein Mitbringsel vom Wochenende:
04.08.1860 von Augsburg via Donauwörth nach Monheim.
Schöne Grüße
Bayern-Nerv Volker
Hallo bayern-nerv,
Du zeigst ein Eckrandstück der graublauen Nuance auf einem optisch ansprechenden Brief vom 4.August 1860.
Marken in graublauer Nuance sind Drucke von Platte 5. Ein früheres Verwendungsdatum der graublauen Nuance kenne ich nicht.
Den Brief hätte ich auch nicht liegen gelassen.
Gruss kilke
Hallo mikrokern,
eingestellt ist eine 3 Kreuzer blau auf Briefstück mit dem off. MR "671" Illschwang Op.
Illschwang Op war Expedition ab November 1860. Die Erstausstattung müsste eigentlich mit Marken von Platte 5 erfolgt sein.
Auf dem Briefstück klebt aber meiner Ansicht nach eine Marke von Platte 4. Drei Ecken können noch als spitze Ecken durchgehen, die
rechte obere Ecke ist aber definitiv rund. Marken von Platte 5 zeigen immer vier spitze Ecken.
Es könnte eine sogenannte Portmonnaie-Marke eines Reisenden gewesen sein, der die Marke von irgendwo mitbrachte, und später
in Illschwang zur Frankierung verwendete. Wahrscheinlicher aber halte ich es, dass zwar schon ab ca. Mitte 1860 Marken von Platte 5 gedruckt
wurden, dass aber noch grössere Bestände von Marken der Platte 4 vorhanden waren, die noch bis mindestens Nov. 1860 zusammen mit
Marken von Platte 5 verteilt wurden. Kannst Du bestätigen, dass die Marke von Platte 4 gedruckt ist ?
Gruss kilke
Hallo Bayern-Nerv und kilke,
ich mach jetzt einfach mal einen Antwort-post für euch beide zusammen...:-))
bayern-nerv: Klasse-Brief, frühe Verwendung der Platte 5 in der graublauen Nuance aus dem Sommer/Herbst 1860. Wenn Du Dich von dem trennen könntest, bitte Nachricht per PN!
kilke: ja, ich tendiere auch zu einer (späten) Platte 4. Ich finde, dass beide rechten Ecken eher abgerundet als spitz sind, was es so bei Platte 5 (wie Du richtig sagst) nicht gibt. Überdies stammt die Marke von einem bereits abgenutzten Klischee (verquetschtes Markenbild ohne die ursprünglichen Details der Ornamente), was eine Verwendung einer Platte 4-Marke im Januar 1861 sehr plausibel macht.