MiNr. 2 - 3 Kr. blau - Druck und Plattierung

  • Hallo liebe Freunde!

    Nun, hier von meiner Seite auch mal 4 Briefe aus dieser Korrespondenz:

    23.01.1857 Bamberg -Sulzbach 2IIPl.3
    12.01.1860 Bayreuth-Sulzbach 2IIPl.4
    23.08.1857 Nürnberg-Sulzbach 2IIPl.2c (?)
    26.02.1859 Nürnberg-Sulzbach 2IIPl.4

    Schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker

  • Hallo Bayern-Nerv,

    sehr schön - Briefe...!!!

    3 von 4 richtig plattiert, nur der Brief von Nürnberg vom 23.8.1857 trägt eine Marke der Pl. 3, nicht 2c.

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Hallo mikrokern!

    Nun, dass ich bei der Plattierung des Briefes aus Nürnberg vom 23.08.1857 meine Schwierigkeiten hatte, hatte ich ja schon durch mein Fragezeichen angedeutet - vielleicht kommen diese Schwierigkeiten durch die leichte Farbübersättigung zustande, die dann z.B. die Raute unter der 3 verschwinden lässt und vorgaukelt, daß Kopf und untere Schlinge der 3 offen sind - wie dem auch sei - vielen Dank an den "Kaiser" für die Korrektur. ;)

    Schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)

    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • Hallo,

    ein "Paar" vom selben Tag - dem 11. April -, allerdings aus verschiedenen Jahren, möchte ich hier zeigen.

    Zunächst ein Brief aus Bayreuth nach Sulzbach vom 11.4.1851, frankiert mit einer 3 Kr.-Marke von Platte 2a. Daneben ein Brief ebenfalls von Bayreuth nach Sulzbach vom 11.4.1854, Marke von Pl. 2b.

    Bei der 2a handelt es sich zwar nicht um einen Frühdruck aus 1850 (dafür müssten die Ecken spitzer sein), aber dennoch um einen relativ frühen Druck aus den ersten Monaten von 1851, bei dem der Fleck in der linken oberen Ecke des zentralen Ziffernquadrates fehlt und sogar die kleine Raute unter der linken unteren 3 noch ansatzweise vorhanden ist. Beide Marken zeigen die bei Pl. 2a und b häufig anzutreffende hellblaue Farnuance.

  • Verehrte Freunde,

    um das eigentliche Thema des "Schlechtstempler"-Threads zu erhalten, poste ich den von mikrokern gewünschten Scan dieser Marke hier.
    Ich hoffe, die Auflösung reicht.

    Der Brief, auf dem diese 2 II klebt, hat leider nur spärlichen Teilinhalt, mit Bearbeitungsvermerken aus den Jahren 1856 und 1870 (!).
    Stammte der MR-Stempel "341" von Taufkirchen nicht aus der ersten Verteilung, hätte ich die Marke glatt für eine Platte 4 nach Sem gehalten.

    Ich neige dank der Plattentafel von Freund mikrokern aber eher zur Platte 3 - und mit einem Aufgabestempel vom 22.9. wäre das eine sehr frühe 2 II Pl. 3.
    Wenn dem so wäre, hätte ich in meiner damaligen Unwissenheit den Brief günstig gekauft.

    Viele Grüße aus Erding!

  • Lieber Erdinger,

    danke für den scan und - chapeau, alles richtig gemacht!

    Sowohl die Plattierung wie der Kauf - perfekt. Eine frühere Platte 3 kenne ich nicht. Mein frühester Beleg datiert vom 25.9.1856 (post #61), also hältst Du mit 3 Tagen Vorsprung jetzt den neuen Rekord!

    Interessant wieder die abgeschrägten bzw. unspitzen Ecken, wie es sie bei Frühdrucken der Pl. 3 häufiger mal zu sehen gibt. Später beobachtet man in der Regel gleichmässig spitze Ecken.

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Hallo Erdinger,

    die Marke ist von Dir perfekt plattiert. Es ist ein sehr früher Druck von Platte 3 mit klarem und sauberem Druckbild.

    Besonders auffällig sind die 4 runden Ecken, was ganz untypisch für eine Marke von Platte 3 ist. Bei einigen, wenigen Stöckeln

    der Platte 3 wuden die Ecken abgerundet. Wahrscheinlich um beim Prägen der Klischees entstandene Eckgrate zu entfernen.

    0hne das Briefdatum ist diese Marke kaum von einer Marke von Platte 4 zu unterscheiden.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Hallo Sammlerfreunde,

    von mir eingestellt ist ein Charge-Brief von "69" Eichstätt Mf nach Beilngries Mf, frankiert mit einer 3 Kreuzer blau

    von der Platte 2a. Der Brief ist ohne Inhalt und ohne Ankunftstempel.

    Das Druckbild der Marke zeigt einen schon etwas späteren Druck von Platte 2a, mit schon unregelmässiger rechter Randlinie. Bei normaler

    Verwendungszeit war der Brief im September 1851 oder im September 1852 gelaufen.

    Gruss kilke

  • Hallo mikrokern,

    noch einmal eingestellt ist die Abbildung von post 721. Die rechte Marke mit MR "281" Regensburg (auf Brief vom Mai 1853)

    ist sicher von Platte 2b. Die linke Marke mit MR "251" Oggersheim (auf Brief vom 5.Februar 1855) wurde von Dir erst der Platte 2c

    (wegen den teils spitzen Ecken und der Verwendungszeit), später dann der Platte 2b (wegen dem fast identischen Druckbild der nebenan

    abgebildeten Marke mit MR "281" von Platte 2b) zugeteilt. Von mir wurde die Marke der Platte 2b zugeteilt, weil das Druckbild den

    Erstdrucken von Platte 2b gleicht. Heute will ich mich korrigieren und die Marke der Platte 2c zuteilen.

    Im post 730 schreibst Du richtig, dass interessanterweise alle bisher vorliegenden Marken von Platte 2c auf Briefen mit Frühdatum

    spitze Ecken zeigen. Das hatte mich auch schon stutzig gemacht, sind doch Marken von Platte 2c mit abgerundeten Ecken keine Ausnahme.

    Es muss Erstdrucke von Marken der Platte 2c mit abgerundeten Ecken geben.

    An eine spätere Bearbeitung der spitzen Ecken zu runden Ecken glaube ich nicht. Es gibt keine Marken mit identischen Plattenfehlern die

    runde und spitze Ecken zeigen. Auf dem 12-er Block von Platte 2c (ein später Druck, im post 49+post 560 abgebildet) sind Marken mit spitzen

    und auch mit abgerundeten Ecken zu sehen. Hätte man nicht alle Marken einheitlich abgerundet wie bei Platte 2a und Platte 2b ?

    Wo also sind Erstdrucke von Platte 2c mit abgerundeten Ecken ? Ich bin der Ansicht, dass die Marke auf Brief von "251" Oggersheim vom 5.Feb.1855

    ein erster Druck von Platte 2c ist. Der Unterschied zu der Marke von Platte 2b mit MR "281 ist die links verdickte Einfassungslinie.

    Die links verdickte Einfassungslinie über dem linken unteren Wertziffernquadrat, andere Marken zeigen hier auch eine Abspaltung, kommt

    ausschliesslich auf Marken von Platte 2c vor. Das Druckbild ist kaum von einem Erstdruck von Platte 2b zu unterscheiden.

    Die verdickte linke Einfassungslinie macht den Unterschied.

    Deshalb will ich auch die im post 592 gezeigte Marke mit MR "209" auf Brief vom 5.Juni 1856 entgegen meiner früheren Einteilung der Platte 2c zuteilen.

    Eingestellt ist Abb. von post 721 mit 2c und 2b, MR "116" auf 2c, MR "209" auf 2c, MR "528" auf 2b und MR "199" auf 2b.

    Die beiden rechten Marken von Platte 2b mit gerader, gleichmässiger linker Einfassungslinie.

    Gruss kilke

  • Die verdickte linke Einfassungslinie macht den Unterschied.

    Die links verdickte Einfassungslinie über dem linken unteren Wertziffernquadrat, andere Marken zeigen hier auch eine Abspaltung, kommt


    Hallo kilke,

    so gerne ich neuen Argumenten bzgl. meiner "früheren" Plattenzugehörigkeit gegenüber aufgeschlossen bin, so tue ich mich hier doch etwas schwer...

    Was (und wo) genau beschreibst Du mit "links verdickter Einfassungslinie", die 2c gegenüber 2b auszeichnen würde? Wo genau soll das sein und wie signifikant messbar ist eine derartige Abweichung? Taugt dies wirklich als Alleinstellungsmerkmal bzw. Ausschlusskriterium?

    Für mich ist die Breite der weissen linken Einfassungslinie immer gewissen drucktechnisch bedingten Schwankungen unterworfen, und ich habe bislang nicht feststellen können, dass diesbezüglich ein relevanter Unterschied bei 2c gegenüber 2b messbar wäre.

    Wie gesagt - gefallen täts mir schon, aber überzeugt bin ich noch nicht...

    Nichts für ungut, mit allerbesten (plattierungs)kollegialen Grüssen

    mikrokern

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Lieber mikrokern,

    zu beachten ist die linke Einfassungslinie zwischen den kleinen Wertziffernquadraten.

    Marken von Platte 2c zeigen hier häufig eine verdickte linke Einfassungslinie. Es gibt allerdings auch Marken von Platte 2c

    mit gleichmässsig schmaler Einfassungslinie. Marken von Platte 2b zeigen keine verdickte linke Einfassungslinie, und dort auch

    keine Abspaltung. D.h. Marken mit verdickter linker Einfassungslinie oder einer Abspaltung sind immer Marken von Platte 2c.

    Messbar sind für mich die Abb. in post 973. Die drei linken Abb. zeigen eine verdickte linke Einfassungslinie, die zwei rechten Abb. nicht.

    Wenn Du eine Marke von Platte 2b mit verdickter linker Einfassungslinie zeigen kannst, dann ist meine Aussage natürlich sofort zu vergessen.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Lieber kilke,

    fürwahr eine interessante Hypothese!

    Ich hab mal all meine 2b-Briefe durchgesehen und auf das "kilke-Kriterium" der gleichmässig dünnen bzw. verdickten linken weissen Einfassungslinie hin untersucht: Ergebnis negativ, alle Marken mit dünner Linie.

    Allerdings ist die Situation bei 2c ähnlich: auch hier haben die meisten Marken eine im wesentlichen gleichmässig dünne weisse Linie, nur wenigen kann man da eine Verdickung über "D" von DREI attributieren.

    Zumindest kann man Dein Postulat vorerst mal so stehen lassen: 2b nur dünne Linie, 2c auch verdickte Linie möglich.

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Hallo mikrokern,

    jetzt bin ich doch erst mal froh, dass auch Deine Briefe mit Marken von Platte 2b keine auffälligen Verdickungen der linken Rahmenlinie

    zeigen. Wenn gleich in zwei Plattensammlungen ein Plattenmerkmal bestätigt wird, dann will das schon was heissen.

    Die Zuordnung von Marken zur Platte 2b oder zur Platte 2c (nach altbekannter Einteilung zur Platte 2 oder zur Platte 3) ist dann einfach,

    wenn die Marken spitze Ecken zeigen. Diese Marken gehören zur Platte 2c. Sind die Ecken teils abgerundet, dann ist die Zuordnung oft schwierig.

    Ich zeige drei Marken die nicht einfach zu plattieren sind.

    Alle Marken mit abgerundeten Ecken. Auffällig ist die sehr stark ausgeschlagene Rahmenlinie am rechten oberen Wertziffernquadrat.

    Auch ist eine Verdickung der linken Rahmenlinie zwischen dem unteren Wertziffernquadrat und dem D von DREI vorhanden.

    Die Marken sind meiner Ansicht nach späte Drucke von Platte 2c vom selben Klischee.

    Man könnte auch einen Druck von Platte 2b mit Plattenfehler ins Spiel bringen. Ich meine aber, dass die Verbindung von extrem ausgeschlagener

    Rahmenlinie rechts oben und Verdickung der linken Rahmenlinie eine Zuordnung zur Platte 2c erlaubt.

    Endgültige Klarheit würden Marken auf datierten Briefen bringen.

    Gruss kilke

  • Hallo kilke,

    sehe das genauso wie Du. Die ausgeschlagenen und verbreiterten weissen Einfassumgslinien an den Eckquadraten, wohl durch Klischeenachprägung entstanden, sind vor allem ein wesentliches Merkmal bei Pl. 2c. Die gezeigten Exemplare stammen sicherlich vom selben Druckstöckel, und auch ich würde sie als 2c plattieren. Leider besitze ich keinen datierbaren Beleg mit einer von diesem Klischee stammenden Marke, um diese Hypothese zu untermauern.

    Zurück auf das Thema "Frühdrucke von Platte 5" möchte ich mit diesem Brief vom 29. Dez. 1860 von Sulzbach nach Cham kommen. Mal von den Marken in einer eigentümlichen graublauen Nuance aus dem Herbst 1860 abgesehen, haben wir noch nicht viele als Frühdruck von Pl. 5 anerkannte Belege gesehen. Wie in den posts #951 und #654 ausgeführt, halte ich die Marke auf dem dort gezeigten Brief von Hindelang nach Missen für einen Frühdruck von Platte 5.

    Die Marke auf dem hier gezeigten Brief zeichnet sich aus durch weitgehend gleichmässige blaue Einfassungslinien und spitze (aber nicht herausgezogene) Ecken. Sie ist vom Typ 2 (bei Pl. 5 häufiger als bei Pl. 4) und von einer mittleren, reinblauen Farbgebung (wie beim Hindelang-Brief). Allgemein ist das Druckbild unklarer und verschwommener als bei einer "frischen" Platte 4, insbesondere wirken die Ecken mit den Ornamenten im zentralen Ziffernfeld unpräzise und abgenutzt. Zudem sind die Rauten in den Eckquadraten nur andeutungsweise schraffiert.

    Man könnte jetzt auf ein Klischee einer abgenutzten Platte 4 tippen. Dafür sind mir jedoch die Einfassungslinien zu exakt und spitzeckig, sodass ich mich hier eher auf einen Druck von der neuen Platte 5 festlegen möchte.

  • Hallo Plattenfehler,

    wenn es ein Datum gibt, wäre das stets hilfreich. Ist der aus 1853? Just my guess ...

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Plattenfehler,

    die Druckausfälle auf der linken Marke entstanden wahrscheinlich durch Leimflecken auf dem noch unbedruckten Papierbogen.

    Nach dem Druck löste sich die Druckfarbe durch Feuchtigkeit von den Leimstellen.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.