MiNr. 2 - 3 Kr. blau - Druck und Plattierung

  • Hallo,
    hier möchte ich zeige, welch deutliche Farbschwankungen innerhalb einer Platte und innerhalb weniger Wochen vorkommen können. Selbst wenn man zugute hält, dass eine Marke vielleicht einige Wochen länger (in der Börse des Absenders oder im Stapel des Postschalters) liegengeblieben ist, zeigen die beiden Briefe aus München - einmal vom 26. Mai 1851 nach Erding, und dann vom 2. Juni 1851 nach Freising - doch die Bandbreite der Farbgebung, hier bei der Platte 2a im Frühsommer 1851.

  • Lieber mikrokern,

    die Marke auf dem Maibrief war eine ganz frühe, vermutlich im Sommer 1850 gedruckt mit für die Platte 2 untypischen Ecken. Die gleiche Farbe, die auch die 2I damals als abgelöste Marke hatte und noch fast ganz geraden Ecken. War das nicht mal mein Referenzbrief für die frühe 2. Platte?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • die Marke auf dem Maibrief war eine ganz frühe, vermutlich im Sommer 1850 gedruckt mit für die Platte 2 untypischen Ecken. Die gleiche Farbe, die auch die 2I damals als abgelöste Marke hatte und noch fast ganz geraden Ecken. War das nicht mal mein Referenzbrief für die frühe 2. Platte?

    Lieber bayern klassisch,
    weder, noch... ;)
    Weder stammt der Brief von Dir, noch halte ich die Marke für eine Frühauflage aus 1850. Sieh Dir mal die abgenutzten, verquetschten Ornamente an. Auch die kleine Raute unter der linken unteren 3 fehlt völlig - etwas, das bei frühen Drucken durchaus noch ausgeprägt ist. Ausserdem sind die Ecken nicht mehr wirklich so spitz wie bei den "echten" Frühdrucken.
    Zeige hier eine Einzelmarke, die ich für eine frühe Pl. 2a aus dem Herbst 1850 halte. Völlig intakte Ornamente um die grosse 3 ohne Fleck links oben, weitgehend spitze Eclen, Rautenansatz unter der linken unteren 3. So muss ein Frühdruck aussehen...

  • Lieber mikrokern,

    hier magst du Recht haben - aber so einen Brief hatte ich mal, vlt. ist er auch über Umwegen zu dir gekommen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo,
    auch schon mal früher gezeigt (glaube ich), passt aber hier zur Diskussion der Frühdrucke der Pl. 2a:
    Brief aus Bamberg nach Mühlfeld vom 20. Jan. 1851, mit einem Referenzexemplar einer sehr frühen Pl. 2a. Die Marke zeigt in der Tat alle Feinheiten der Ornamente, keinen Fleck links oben im Zentralquadrat, sowie einen deutlich sichtbare Raute unter der linken unteren 3. Und rechts zwei schon sehr spitze Ecken nicht zu vergessen...

  • Hallo Sammlerfreunde,

    am letzten Sonntag bei Ebay ersteigert und heute mit der Post gekommen. Ein Brief von "355" Uffenheim Mf nach Nürnberg Mf

    vom 27.9.1852, frankiert mit 3 Kreuzer blau von Platte 2a. Die Marke ist ein später Druck von Platte 2a, erkennbar an dem schlechten

    Druckbild mit schmaler rechter Randlinie.

    In Nürnberg wurde die Marke zusätzlich mit einem Tuschestrich entwertet. Der Empfänger in Nürnberg war vis a vis der Sebalduskirche

    zu erreichen. Trotz stark angeschnittener Marke und mit Briefbug ein netter Brief mit "Gesicht".

    Gruss kilke

  • Hallo,
    und weil wir's letztlich mit den Frühdrucken der Pl. 2a hatten - hier ist keiner... :D
    Brief von Landshut nach Weng vom 28. Dez. 1850. Die Marke entstammt nicht der Erstauflage, sondern zeigt mit den deutlich abgerundeten Ecken, der fehlenden Raute unter der linken unteren 3 sowie der wässrig blau-grünlichen Farbe bereits die "typischen" Merkmale der Pl. 2a, wie sie 1851/52 häufig zu beobachten sind.

  • Lieber kilke,

    drückt der Stempel durch? Wenn nein - Glückwunsch zur Vorausentwertung! Rechts könnte man noch Minireste der Stempelfarbe sehen, oder?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber bayern klassisch,

    tatsächlich sind lt. Sem-Katalog Vorausentwertungen von "489" Rothenfels bekannt.

    Der Stempel drückt nicht durch, also dürfte es sich um eine VE handeln. Aber nur bei vorhandenen

    Stempelübergang würde wohl die VE vom Prüfer bestätigt. Das ist leider nicht der Fall.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Lieber kilke,

    dann freuen sich zwei, dass sie wissen, eine VE vor sich zu haben - denn die Postgeschichte zählt, nicht ein Prüfstempel.

    Tolles Stück - herzlichen Glückwunsch zu dieser Rosine!

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Lieber bayern klassisch,

    genau so ist es. Ein Prüfbefund wäre ganz nett, wenn aber nicht, dann eben nicht.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Hallo liebe Freunde!

    Da ich heute auf dem Tauschtag auf ein belegtes Brötchen verzichtete, konnte ich diesen Brief mit einer 2 II Pl.2 b vom 25.06.1854 von München nach Murnau - leider nicht sehr gut schnitten - mitnehmen. - Ganz nett finde ich den rückseitigen Fingerhut von Murnau. :)

    Schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker

  • Hallo,
    nach Murnau ging auch dieser Brief aus München vom 6. Juni 1857. Jedoch nicht wegen des rückseitigen Murnauer Fingerhut-Ankunftstempels, sondern aufgrund der Verwendung einer Pl. 2c in der 2. Verteilung - und sogar mit oMR - habe ich ihn gekauft.
    Von 23 Briefen mit Pl. 2c ist dies mein einziger aus der 2. Vert. und damit deutlich seltener als Platte 3 in der 1. Verteilung, und das, obwohl ich Pl. 3 erst ab Sep. 1856 - also grad mal 2 Monate vor der Umtauschzeit - nachweisen kann. Hätte da doch einiges mehr an "retardierten" 2c-Briefen erwartet...
    Kann jemand weitere Belege mit Pl. 2c aus der 2. Verteilung zeigen?

  • Hallo,

    Marken von Platte 2c wurden nicht selten auch noch in der 2.Stempelverteilung verwendet. Eine Marke von Platte 2c auf Brief vom 4.3.1857

    ist im post 582 gezeigt. Eine allerdings seltene späte Verwendung auf Brief vom 13.6.1858 ist im post 629 zu sehen.

    Im thread "Umtauschstempel" fand ich ca. 10 Marken von Platte 2c. Für die Sammler, die noch mit der altbekannten Platteneinteilung (Sem) arbeiten:

    Die Platte 2c gehört nach dieser Platteneinteilung zur Platte 3! Marken von Platte 2c mit Umtauschstempel sind nicht selten und verdienen keinen Zuschlag.

    Ganz anders verhält es sich mit Marken von Platte 2a,2b (Sem Platte 2). Lt. Sem-Katalog Zuschlag auf Einzelmarke +100 Euro, auf Brief +750 Euro.

    Soweit ich weiss, sucht maunzerle schon seit 30 Jahren einen vorzeigbaren Brief mit Umtauschstempel auf Marke von Platte 2a oder 2b.

    Eingestellt sind 2 Einzelmarken von Platte 2c mit off.MR "325" München.

    Gruss kilke

  • Hallo kilke,
    vielen Dank für die Links auf die beiden früher bereits gezeigten Briefe mit Pl. 2c aus der 2. Verteilung. Dennoch bleibe ich bei der Feststellung, dass 2c in der 2. Verteilung selten ist, sonst hätten wir wohl mehr solche Briefe (gesehen).

    Ein interessantes Exemplar einer Pl. 2b auf Brief von Nördlingen nach Neuburg a.d. Donau vom 25. Sep. 1853 ist mir heute zugeflogen.
    Die Verwendung der 2b im Herbst 1853 ist normal, ungewöhnlich ist aber die deutlich verbreiterte/ausgeschlagene weisse Rahmenlinie am linken oberen Wertkästchen, wie ich das so nur von nachgeprägten Stöckeln ab Ende 1854 - und ganz häufig und typisch für Pl. 2c - kenne.
    Dieses Phänomen bereits im Herbst 1853, also gerade mal ein dreiviertel Jahr nach Einführung der Platte 2b, ist m.E. ungewöhnlich.
    Wer kann ähnliche frühe (datierbare) Belege mit diesem Klischeemerkmal von Pl. 2b zeigen?