MiNr. 2 - 3 Kr. blau - Druck und Plattierung

  • Hallo Freunde der 3 Kreuzer blau,

    ich zeige 2 Marken von der Platte 2a aus der linken oberen Bogenecke mit identischen Schnittlinienverlauf.

    Beide Marken sind von der Bogenposition 1, ob von der linken oder rechten Bogenhälfte lässt sich nicht bestimmen.

    Interessant ist die unterschiedliche Farbgebung der Marken, eine hellblaue und eine dunkelblaue Nuance.

    Gruss kilke

  • Lieber hasselbert,
    wenn die Rahmenlinien und Ecken völlig fehlen, wird die Plattierung ein challenge... ;)
    Aufgrund des körnigen Drucks und des detaillierten Druckbildes würde ich in Unkenntnis des Verwendungsdatums auf Pl. 4 tippen. So ist es entweder eine liegengebliebene Platte 4 oder eine Pl. 6, für die Sommer 1862 passen würde.
    Platte 5 sieht 1862 anders aus - deckweissblau und abgenutztes Druckbild.

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Hallo Sammlerfreunde,

    nicht oft zu sehen ist der recht auffällige Plattenfehler "Kratzer im grossen Wertziffernfeld durch den Fuss der grossen "3" bis zum "O" von FRANCO verlaufend" (Vogel PF VII). Dieser PF kommt auf der Platte 2a vor.

    Hier auf einer Marke die ideal gestempelt mit MR"100" Furth im Wald Op ist.

    Gruss kilke

  • Nochmal Hallo,

    bestätigen kann ich die Bogenposition Feld 5 für den Plattenfehler "Abspaltung an der rechten Randlinie in Höhe des rechten unteren Wertziffernquadrates, über dem linken oberen Quadrat ein kleiner blauer Fleck" (Sem PF 3). Beide abgebildeten Marken sind von der rechten oberen Bogenecke, also von Bogenposition 5.

    Dieser PF kommt auf Marken von Platte 2b vor. Die linke abgebildete Marke mit MR "18" Augsburg ist der frühere Druck.

    Gruss kilke

  • Hallo kilke (und alle),

    ... und weil Deine Rückmeldung so schnell kam, hier noch etwas:
    zunächst ein Brief aus Schweinfurt nach Hildburghausen vom 23. Aug. 1860, und daneben ein Brief von Bayreuth nach Kirchenlamitz vom 5. Sep. 1860.
    Beim ersten ist die Marke deutlich grau, beim zweiten nicht ganz so, aber immerhin noch graublau statt wie üblich blau.
    Wir hatten die "mausgraue Phase" im Herbst 1860 ja schon mal besprochen; der zweite Brief wäre zumindest ein weiteres Indiz, dass die Monate August bis November (wenn ich mich recht erinnere) grau-dominant sind.
    Ob die Farbe original ist oder sich aufgrund ihrer (empfindlichen) Konsistenz im Lauf der Zeit verändert hat, kann ich nicht sagen.
    Auch die Plattierung der Briefe ist - vor allem, wenn man das Briefdatum nicht kennt - nicht so einfach. Späte Platte 4 oder frühe 5? Nach Vogel eher späte Pl. 4, da die Pl. 5 (als 2IIIb) bei ihm erst ab Okt. 1860 nachgewiesen ist. Dennoch wäre eine frühe Pl. 5 im Spätsommer 1860 auch nicht unmöglich.
    Meinungen?

  • Hallo mikrokern,

    Klasse Zufall, heute kam auch bei mir ein nach Kitzingen adressierter Beleg rein, aufgegeben am 09.12.1854 vom rd. 40 km weiter südwestl. gelegenen Neustadt a.d.Aisch (gMR 234).

    Die angebrachte 2IIb weist den Plattenfehler VI blauer Fleck in der äußeren Rahmenlinie über "N" von Bayern (nach Vogel/Peindl) auf, das Brieflein hat die Abmessungen 11,5 cm x 7,2 cm.

    Sammlergruß

    vom Pälzer

  • Hallo mikrokern,

    letzten Sonntag hatten wir wohl beim selben Ebay-Anbieter zugeschlagen. Auch bei mir kamen heute zwei Briefe an. Einen davon zeige ich jetzt. Zur graublauen Farbnuance schrieb Herr Sem in früheren Rundbriefen (RB 16) folgendes: "Die 2V teilt sich in 2 Platten auf: Platte 5/I und Platte 5/II. Ab Oktober 1860 sind die Ecken der Marken wieder spitz und nach aussen gezogen und auch die Einfassungslinien wieder gleichmässiger. Marken in graublauer Farbnuance gehören immer zur Platte 5/II". Wenn auch das Datum Okt.1860 heute nicht mehr stimmig ist, so glaube ich, das Herr Sem hier vom Übergang von Platte 4 zur Platte 5 schreibt.

    Ich bin auch der Ansicht, das die graublaue Nuance immer zur Platte 5 gehört. Graublaue Marken mit abgerundeten Ecken habe ich noch keine gesehen.

    Gruss kilke

  • Hallo kilke,
    das würde bedeuten, dass Pl. 5 ab August 1860 belegbar wäre. Und auch, dass "grau" eine echte Farbnuance und keine wie auch immer geartete Farbveränderuneg (chemisch, oxidativ etc) wäre.
    Siehst Du das auch so?
    Und wo liegt der Unterschied zwischen 5/I und 5/II? Da sind doch nicht die beiden Typen 1 und 2 (verbundene Raute im linken oberen Wertkästchen) gemeint, oder?

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Nochmal Hallo ,

    Marken in graublauer Nuance kann ich noch einige zeigen. Der Brief mit einer Marke vom Oberrand ist leider ohne Jahresangabe. Auf Grund der bekannten normalen Verwendungszeit von Mitte 1860 bis Anfang 1861 ist ein wahrscheinliches Briefdatum der 18.8.1860. Interessant ist das ganz klare Druckbild bei der Marke mit MR "582". Ein ganz früher Druck von Platte 5.

    Gruss kilke

  • Hallo,

    ich bin der Ansicht, dass die graublaue Nuance genauso eine "normale" Farbnuance ist wie Hellblau oder Dunkelblau. Mir kam auch schon mal der Gedanke, dass mit Absicht eine andere Farbe gemischt wurde, um evtl. neuere Druckbogen von älteren Druckbogen zu unterscheiden. Es waren hunderte, tausende Bogen in der Druckerei gelagert. Vielleicht aus organisatorischen Gründen, Abrechnungsgründen- reine Spekulation.

    Herr Sem kennt natürlich die feinen Unterschiede der verschiedenen Platten. Er hat mir auf eine Anfrage einmal geschrieben, dass er es für den "Normalsammler" bei der altbekannten Platteneinteilung belässt. Also Platte 5/I entspricht unserer Platte 4, Platte 5/II entspricht der Platte 5.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

    Einmal editiert, zuletzt von Admin-S (7. Februar 2024 um 13:54)

  • Hallo zusammen!

    Hm, ich hoffe, ich schocke Euch nicht damit, dass es sowas bei mir im Schrank auch noch gibt. :!::?:

    Für mich selbst habe ich dem Album o. g. Namen verliehen, da kommt dann sowas wie das, was ich hier mal auszugsweise zeige, rein!

    Eigentlich Schrott, aber immer noch zu schade für die endgültige Vernichtung - just my 2 Cents!

    Schöne Grüße vom bayernfarbenvielfaltverrückten
    Bayern-Nerv Volker

    Bilder

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)

    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • Hallo Volker,

    "geschockt" ist wohl etwas zu weit gegriffen, ich finde es im Gegenteil inmitten fachlich anspruchsvoller Diskussion durchaus auch einmal entspannend, etwas "leichter verdauliches" präsentiert zu bekommen.

    "Schrott" ist auch so `ne Sache: Ich habe auch irgendwo immer ein paar zur Seite gelegte Stücke angehäuft, und finde darin merkwürdigerweise doch manchmal noch was verwertbares; hast Du bspw. schon nach evtl. PF`s geschaut ?

    Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Forum, hallo mikrokern,

    einen Brief von "196 Marktbreit Uf nach Kitzingen vom 17.3.1853 konnte ich letzten Sonntag bei Ebay ersteigern. Die Marke ist ein sehr später Druck von Platte 2a, mit schmaler linker Randlinie.

    In den posts 261,267 und 268 wurden Marken mit schmaler Randlinie gezeigt, und über diese Abart diskutiert. Bei der vorliegenden Marke ist neben der schmalen Randlinie noch ein Teil der äusseren Randlinie zu sehen. Die schmale Randlinie kann deshalb nicht durch das Abfeilen des Stöckels entstanden sein.

    Wie kann das Druckbild erklärt werden?? Wer kann die Aufspaltungen der Randlinien, die bei allen späteren Platten vorkommen , erklären??

    Gruss kilke

  • Hallo Sammlerfreunde,

    das Briefstück kam heute mit der Post. Eine 3 Kreuzer blau von Platte 2b, abgestempelt in "422" Heidingsfeld Uf.

    Die Marke hat an der linken Seite einen Lupenrand. Lupenrand heisst, dass ein kleiner Teil vom Rand zu sehen ist. Die Marke ist vollrandig. Marken, die "mit der Randlinie geschnitten sind", sind für mich nicht vollrandig.

    Das ist nichts aufregend neues, für Postgeschichtler sowieso völlig bedeutungslos, für mich als Markensammler hängt aber mein Wohlbefinden der nächsten Tage davon ab, ob bei einer neu erworbenen Marke ein Lupenrand vorhanden ist, oder nicht.

    Gruss kilke

  • Hallo Sammlerfreunde,

    ich zeige einen Brief von "305" Schillingsfürst Nd nach Bartenstein in Württemberg vom 16.10.1855, frankiert mit

    einem Paar der 3 Kreuzer blau, Platte 2b vom Oberrand. Es ist ein Brief der 2.Gewichtsstufe in der 1.Entfernung.

    Den Brief einschliesslich der Siegelseite zeige ich auch im thread Bayern nach Württemberg. Es ist einer meiner

    schönsten Briefe.

    Gruss kilke

  • Hallo kilke,

    wer so einen hat, braucht keinen anderen mehr. Glückwunsch zu diesem Traumstück, das wohl nur vom einem frühen Philatelisten und sammlerfreundichen Expeditor in mühevoller präziser Kleinarbeit hergestellt wurde. Was wollte man an dem Brief noch verbessern?

    Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bayern klassisch und Bayern-Kreuzer,

    es ist wirklich so. Bei dem Brief stimmt einfach alles. Weil es solche Briefe gibt, wird

    es immer Sammler geben.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.