• Lieber Ralph,

    Entschuldigung, war vorhin abgelenkt worden und hatte folgendes dann vergessen hinzuzufügen:

    Anscheinend hat der Adressinhaber, sh. rückseitige Notiz !, den Brief angenommen und den rückseitigen Vermerk angebracht. Dieser wurde normalerweise ja von der Post angebracht.

    Das wurde wohl als Annahme und erneute Aufgabe gewertet. Deshalb die 1 Sgr. Portobelastung + die noch offene Expressgebühr.

    Da fehlt dann aber der neue Aufgabestempel ...

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Lieber Michael,

    hinten lese ich "Nach Cöln abgereist", demnach konnte der Brief durch den Expressen nicht in Siegen zugestellt werden. Meiner Meinung nach wäre dann die Rücksendung kostenlos wegen Unzustellbarkeit und nur das "verbrauchte" Expressbestellgeld von 2 1/2 Groschen nachzufordern gewesen (sofern auch Deutz zu Köln gehörte).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    so hätte ich es auch erwartet und so weit kennt man es.

    Bei diesem Brief wurde diese Notiz aber rs. von dem Gastgeber des Adressierten verfasst.

    Das kenne ich nur von Briefen, die den Status "angenommen" hatten. Üblicherweise notierte ja der Postbote eine solche Angabe auf der Rückseite.

    Der Brief ist auf jeden Fall etwas krumm. Bei der von mir unterstellten Variante fehlt dann der Aufgabestempel von Siegen. Die Alternative wäre, dass die Post fälschlicherweise 1 Sgr. Porto notiert hätte - nur warum?

    Unabhängig davon ist es interessant, dass der Brief mit der offenen Gebühr für die Expreßzustellung zurücklief.

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Lieber Michael,

    nur zu meinem Verständnis: Der Hauseigentümer Schuß, bei dem Hr. Osterrieth mal gewohnt hatte, hat den Brief entgegen genommen und musste dafür 2 1/2 Sgr. bezahlen.

    Dann lieferte er ihn aber wieder auf (in Siegen?) und bekam das bezahlte Expressgeld zurück, weil die Post es Köln in Rechnung stellte? Diese Variante kann ich kaum glauben, weil Herr Schuß ja gewußt haben musste, dass sein Gast abgereist war und er daher wohl kaum 2 1/2 Groschen bezahlt haben sollte (oder gar 3 1/2, wenn der Brief unterfrankiert in Siegen gewesen sein sollte?).

    Alternativ verlangte der Expresse von der Hand des Herrn Schuß, dass er den Grund der Nichtannahme hinten zu notieren war und er nahm ihn wieder mit nach Siegen. Dann hätte der Brief den Postlauf gar nicht erst verlassen und die Expressgebühr wäre noch immer offen gewesen (für mich die einzig spielbare Variante).

    Weil es dann auch keine neue Postaufgabe war, stempelte Siegen nichts und sandte ihn für 3 1/2 Sgr. nach Köln bzw. Deutz zurück, was für mich gut denkbar wäre, allerdingst hätte der Brief dann unterfrankiert in Köln aufgegeben und das Nachporto hätte schon in Deutz notiert worden sein müssen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    mir geht es wie dir:

    Jeder, der mir eingefallenen möglichen Abläufe, weist eine Eigenheit auf, die es eigentlich nicht geben dürfte.

    Habe auch schon mal daran gedacht, ob ein Express-Brief nicht zu den "einfachen" Briefen zählt, die kostenlos zurückliefen; aber nichts diesbezügliches gefunden.


    Lieber Hermann,

    wäre auch eine Möglichkeit bei diesem krummen Hund. Aber: Bei einer Nachtaxierung wegen des Gewichts gehörte ein entsprechender Vermerk dazu!

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Liebe Freunde,

    dann bin ich nicht der Einzige, der mit der Interpretation Probleme hat - aber ist das nicht das Schöne daran, dass man auch nach über 160 Jahren die kleinen, grauen Zellen zum Laufen bringt, wenn es um solch tolle Stücke geht, die schon damals außergewöhnlich waren? :) :) :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.