• ... das wäre ein Terminus, den ich noch nie gehört oder gelesen hätte.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Freunde,

    ich zeige einen simplen Dienstbrief, der am 24.6.1853 innerhalb der Pfalz von Kirchheimbolanden nach Dielkirchen gelaufen ist.

    Aufgefallen ist mir bei dem Brief die Francise " R. C. S. ". Die habe ich bisher noch nicht gesehen.

    Wenn ich mir den Inhalt ansehe (siehe Scan), dann könnte es sich bei dem Brief um eine " Regierungs Commissär Sache " handeln. Ganz sicher bin ich mir jedoch nicht.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Lieber Bayern-Kreuzer,

    ui - ich dachte bisher wäre die einzige, spezielle Pfalz - Franchise B.D.S. (Bürgermeister - Dienst - Sache), aber eben wurde ich durch dich eines Besseren belehrt.

    Schöner Brief, der wird auch unseren Pälzer erfreuen. ^^

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Schöner Brief, der wird auch unseren Pälzer erfreuen. ^^


    ...mit absoluter Sicherheit, denn A) mit meinem absoluten Lieblingshalbkreiser :love: und B) der dann auch noch Klasse positioniert in absoluter Megaoberluxusqualität :thumbup:

    Vielen Dank für`s zeigen + Gruß !


    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Liebe Freunde,

    heute zeige ich eine verzwickte Sache vom 5.9.1870 aus Würzburg nach Gerolzhofen. Der dortige Elisabethenverein schrieb dem Bezirksamt in einer Armensache ("keine Unterbringung möglich") und wusste nicht so recht, wie man die Franchise bzw. Anrede schreiben sollte - erst R.S., dann P.S., letztlich doch A.S. (Regierungssache portofrei, Parteisache portopflichtig und Armensache war so eine Sache ...).

    Immerhin frankierte man mit 7x für Briefe über 1 - 15 Loth standesgemäß, denn die britisch - elisabethanischen Mädels wollten ja keinen Arger mit einer Behörde oder der Post haben.

    Einen kleinen Plattenfehler links unten bei der 7 kann ich sogar auch noch erkennen ... gebraucht hätte es das aber nicht. :P

  • Liebe Freunde,

    endlich ist es mir gelungen, auch einen Wendebrief zu schnappen, der mal als Armensache aus Schweinfurt vom 25.4.184? nach Hassfurt lief, aber am 29.4.184? von dort als Regierungs - Sache nach Bamberg weiter geleitet wurde.

    Da dem Brief der Inhalt mangelt, wird sich das Jahr kaum mehr genau feststellen lassen, aber ich tippe mal auf die Mitte der 1840er Jahre.

  • Hallo zusammen,

    dem einen Problem des vorangegangenen posts folgt sogleich das nächste. Auch wenn`s denn eine sicherlich nicht so häufige Destination ist: Was hatte das 3. Batallion des Königlich Bayerischen 9. Infanterie Regiments "Wrede" in Landau mit dem k.k. Magistrat der Bundes-Hauptstadt Laibach / Illyrien zu tun ? ;(

    Wir befinden uns mit dem Absendedatum der Regierungssache ohne Inhalt vom 02.06.1864 (Empfangsvermerk 06.07.1864) wenige Tage vor Beendigung des deutsch-dänischen Krieges, in welchem die Bundesmitglieder Österreich und Preussen das Ringen um Schleswig-Holstein erfolgreich gegen Dänemark ausgetragen hatten.

    König Maximilian II. hatte sich wie viele andere Mitglieder des Deutschen Bundes nicht daran beteiligt und den Österreichern sogar den Durchzug ihrer Truppen durch Bayern verweigert. Was könnte Laibach da also vom o.a. Königlich Bayerischen Infanterie-Regiment "ad acta" gelegt haben ?

    ...und wenn man sich den Laufweg anschaut, dann ist der über Wien ja auch nicht unbedingt der direkteste gewesen...

    + Gruß

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    schöner Brief mit nicht gerade häufiger Destination von der Pfalz aus. Welche Gründe es gab, nach dorthin zu schreiben (oder zurück zu schreiben?), wird sich wohl nicht mehr klären lassen (es sei denn man fände eines der Postbücher der Zeit beider Behörden), aber das können wir wohl vergessen.

    Die Leitung Pfalz - Wien ist normal, da man wohl über Baden und Württemberg leitete (Karlsruhe - Ulm - München - Wien). Was die Österreicher dann ab Wien machten, war in der Pfalz egal und direktere Kartenschlüsse aus der Pfalz gab es m. E. nicht.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    da man wohl über Baden und Württemberg leitete (Karlsruhe - Ulm - München - Wien). Was die Österreicher dann ab Wien machten, war in der Pfalz egal und direktere Kartenschlüsse aus der Pfalz gab es m. E. nicht.

    ...dann müsste es in der Konsequenz für einen Brief aus München nach Laibach auch keinen direkteren Weg als den über Wien gegeben haben, oder seh ich da was falsch ?

    + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,

    so ist es - und sie sind mir auch bekannt.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    eine meiner kleinsten Sammlungen ist die der Armensachen - wenige Dutzend Belege habe ich hierunter ansammeln können und die meisten sind eher wenig spektakulär, wie auch diese vom 23.1.1854 von der Kirchenverwaltung Westendorf im Allgäu an das Landgericht Wertingen.

    Die Aufgabe erfolgte bei der Bahnpost der Richtung Nürnberg - München, leider weiß ich nicht wo genau, wie mir auch dieser Kurs eher zu weit östlich zu liegen scheint. Die Zugnummer kann ich nicht sicher lesen - 17? Aber Westendorf in Schwaben liegt ja noch südlich von Augsburg, daher ist mir die Leitung nach Wertingen nicht bekannt.

    In jedem Fall sind Dienstbriefaufgaben bei der Bahnpost sehr selten und ungewöhnlich - ich hatte an anderer Stelle ausführlich darüber referiert.

    Die A(rmen) S(ache) kam auch pünktlich in Wertingen am 24.1.1854 an. Dort wurde sie bearbeitet und mit geänderter Anschrift (aus Absender wurde Empfänger und umgekehrt) abgeschickt.

    Nun erhielt sie aber keinen Aufgabestempel und einen Abgabestempel auch nicht. Wie sie nach Westendorf kam, bleibt im Dunkeln.

  • Hallo Sammlerfreunde,

    in Nürnberg hat man am 7.7. einen Brief in den Stadtpostbriefkasten der Expedition Nürnberg III eingelegt.
    Da leider ohne schriftlichen Inhalt, kann ich mit dem Verwendungsjahr leider nicht dienen.
    Nachdem die PE Nürnberg III erst am 1.8.1871 eröffnet wurde und ab Februar 1875 für Chargé-Briefe amtliche Klebezettel "Eingeschrieben" verwendet wurden, stammt er wohl aus der Zeit von 1872-74.
    Absender war das kgl. 14. Inf. Regiment von Hartmann, Empfänger das kgl. Landgericht Scheinfeld.
    Vermerkt wurde vom Absender "Militaria", darunter die Einlieferungsnummer und der Verschluss erfolgte mit dem Dienstsiegel, was dem Brief Portofreiheit zusicherte.
    Was sich letztendlich im Brief befand, lässt sich leider nicht mehr feststellen.
    Allerdings dürfte es sich um einen nicht deklarierten Wertgegenstand gehandelt haben, da man nach Entnahme aus dem Briefkasten ("boite") auch den Vermerk "beschwert" anbrachte. Dies alles hatte zur Folge, dass der Brief unter Chargé zu verschicken war.
    Hierzu habe ich bisher nur eine VO aus dem Jahr 1852 gefunden, welche für in Briefkästen eingelegte Briefe mit nicht deklarierten Wertgegenständen genau diese Praxis vorschrieb (siehe Punkt 3. der VO).
    Bisher konnte ich nur zwei Briefe ausfindig machen, bei denen dieses Verfahren angewendet wurde.
    Hat jemand evtl. weitere Erkenntnisse über diese Verfahrensweise?

    Gruß
    bayernjäger

  • Lieber Kreuzerjäger,

    auf Grund der Tatsache, dass eBay mir alle Angeboten, die ich unter Beobachtung gestellt habe, kommentarlos gelöscht hat, ist mir diese AS wohl entgangen (wars so?). Gott-sei-Dank ist sie im Forum geblieben und sehr schön ist sie sowieso. Glückwunsch zu dem Schmuckstück. :P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... gut, dann bin ich ja doppelt beruhigt. ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ronald,

    den darfst du mir vermachen - die beste Ehefrau von allen wird dich dafür in Naturalien auszahlen (Pasta, Butterbemmen, Salbeitee oder ähnliches). :D

    Heute ein kleiner Langweiler - in Paulsdorf geschrieben (ca. 5 km östlich von Amberg) lief eine portofreie Regierungs - Sache an das Rentamt Amberg, die dort erst aufgabegestempelt wurde (Landbotenversäumnis?) am 18.4.1866.

    Rückseitig lesen wir den Kaufgrund: " In Ermangelung eines Dienstsiegels" - der Brief wurde also unvorschriftsmäßig mit einem Privatsigel verschlossen.

    Absender war Michael Lindner, z(ur) Z(eit) Curatbeneficiat in Paulsdorf, und daher wohl ohne Amtssiegel dort zugange gewesen. Sieht man auch nicht alle Tage.

  • Liebe Freunde,

    heute von einem lieben Sammlerfreund bekommen und schon im Forum: Vom Armenpflegschaftsrath Eschenbach (gehörte zur PE Triesdorf, die ca. 5 km weiter östlich liegt) an den Armenpflegschaftsrath Haundorf, ca. 5 km östlich von der zuständigen PE Altenmuhr, die für Haundorf zuständig war (Altenmuhr war selbst eine Postablage von 1.7.1861 bis 30.9.1867 der PE Gunzenhausen!).

    Am 6.3.1872 in Eschenbach geschrieben, gelangte sie erst am 9.3.1872 in Triesdorf zur Post, um am selben Tag bei der PE Altenmuhr einzutreffen, von wo aus sie wohl am Folgetag nach Haundorf gebracht wurde. Leider weiß ich nicht, ob dieser Ort von Landpostboten (LBT) der PE Altenmuhr angelaufen wurde, weil ich keine Vorweise von Altenmuhr überhaupt kenne.

    Am 13.3.1872 beantwortete man das Schreiben und gab es in Altenmuhr auf (HKS vorn), nachdem man die Adresse geändert und die Expeditionsnummer 10 beigefügt hatte (zuvor Nr. 7 von Eschenbach). Am 14.3.1872 kam sie in Eschenbach an und erhielt 2 Ankunftsstempel. Er wurde noch am 14.3.1872 in Eschenbach zugestellt.

    Im Inhalt geht es um die nicht zu leistenden Feldarbeiten des Pfleglings Schuster.

  • Liebe Freunde,

    kaum einmal zu finden, gern übersehen, selten verstanden und i. d. R. günstig zu kaufen - nein, diese Beschreibung passt bei Bayern nicht zu Brücken auf Brief, aber zu Dienstbriefen, die den Vermerk "In Ermangelung eines Dienstsiegels", oder "Dienstsiegel mangelt" tragen.

    Hier einer, den ich in Landshut nicht liegen lassen konnte zum Preis einer Pizza - die Pizza wäre längst verdaut, der Brief bleibt ewig bei mir und der Inhalt ist auch ganz nett, wie ich finde ...