• Hallo zusammen,

    heute ein "Nordlicht", dass mir ziemliche Kopfschmerzen bereitet. ;(

    Portobrief vom Januar 1865 aus Lübeck nach Livorno in der Toskana. Gestempelt in Lübeck vom TT-Postamt. Diese notierten dann wahrscheinlich die blaue 9, das PV-Porto das Lübeck anforderte. Ist dies so richtig?

    Eine weitere Frage von mir ist der Laufweg Richtung Süden von Lübeck aus... Hannover, Kassel, Frankfurt, dann Richtung Baden oder weiter östlich? Daraus leitet sich dann der Weg durch die Schweiz ab. Wenn über Baden, dann Gotthard, Bellinzona, Lugano, Como, Mailand (rückseitig Bahnpost Como-Milano). Ich glaube aber eher an den weiter östlichen Weg, dann eben über Lindau, Chur, Splügen, Como, Mailand und weiter.

    Dann das nächste Problem, wie gings weiter in Italien von Mailand nach Livorno, Mantua, Florenz, Pistioa, Livorno? Rückseitig ist noch ein Stempel "Ambul....Livorno".

    Ziemlich viele Fragen von mir, :D ...wer kann helfen.

    Zum Porto in Livorno, der Empfänger zahlte 6 Decimi, 18 Kreuzer.

    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo Christian,

    bar jeder Literatur im Büro: 6 Decimes war das Einheitsporto von Briefen aus Deutschland nach Italien. Diese werteten ca. 17 Kreuzer rheinisch.

    9 Kr. bekam Taxis (kein Zuschlag, weil Auslandsbrief) und die Leitung dürfte nicht über die Schweiz erfolgt sein, weil das der Absender sonst hätte angeben müssen.

    Wie sie genau erfolgte, wird sich nicht mehr beweisen lassen - Lindau würde ich da raus lassen, wenn, dann über München - Füssen, aber auch andere Routen sind vorstellbar (wenn der Stempel von Wien fehlt, sicher nicht über Wien und damit über Bodenbach).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo ihr 2,

    von der Geographie her sollte es so gewesen sein - aber der Transit sollte doch offen erfolgen? Aber ich sehe keinen CH - Transitstempel.

    Gab es denn noch nach 1861 geschlossene Transite durch die CH von AD aus? Da bin ich mir nicht sicher ...

    Nur aus dem Hinterkopf: Ab 25.11.1864, damit lange vor deinem Brief, Leitung über die CH für 6 Kr. je Loth offen. Die sehe ich hier nicht.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ralph,

    hab ein wenig im Brack geschmöckert, da steht auf S.239 zu Porto-und Frankobriefe 1860-1868:

    "Die Gesamttaxe nach Deutschland betrug 60 Centesimi, umgerechnet 21 Kr."

    Über die Schweiz muss er wg. der Bahnpost Como-Mailand gelaufen sein: 9x PV, 6x Transit Schweiz, 6x Italien= 21x = 6 Decimi. Kann das sein?

    Viele Grüsse
    Christian

  • ...noch ein Nachtrag.

    Gab es denn noch nach 1861 geschlossene Transite durch die CH von AD aus? Da bin ich mir nicht sicher ...


    die ich bis jetzt bewußt gesehen haben waren offen und haben Schweizer Stempel rückseitig. Aber der könnte ja hier einfach nur vergessen worden sein.

    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo Christian,

    da muss dem Rainer ein Fehler unterlaufen sein - Decimi und Decimes waren gleich und eine Decime war 2,85 Kreuzer wert, also waren präzise 6 Decimes / Decimi = 17,1 Kreuzer, oder, wie ich schrieb, gerundet 17 Kreuzer.

    Wenn 9 Kr. für TT und 6 Kr., wie es vertraglich richtig wäre, die fremde Taxen für Italien waren, so blieben für Italien ab der CH - Grenze auch bei Briefen bis nach Sizilien nur 2 Kreuzer übrig. Das glaube ich weniger ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ralph

    Wo ist den der Como-Stempel abgeschlagen? Ist der Brief falsch geleitet und dann wieder Retour.

    Vorläufig denke ich dass ein Stempel stärkeren Indizien sind als fehlende Vermerke weil die trotz alles an etwas konkretes deutet. Aber es kann ja sein dass es ein Fehlleitung war oder dass der Stempel nicht nur auf diese Strecke benutzt war.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo,

    wegen des Stempels Como - Milano lief der Brief auch meiner Meinung nach durch die Schweiz. Das Fehlen jeglicher Schweizerischer Stempel verwundert mich allerdings sehr. Sonst erfreuen uns die schweizerischen Postbeamten ja durch ihre "Stempelwut". Vielleicht hatten sie an dem betreffenden Tag einfach keine Lust oder waren krank - alles nur Spekulation. :D
    Der zweite italienische Bahnpoststempel ist übrigens für die Strecke Florenz (FIRENZE) - Livorno.

    Bei der Gelegenheit wünsche ich allen ein schönes Weihnachtsfest und beste Grüße
    Jürgen

  • Hallo Ralph,

    mal angenommen er ist über die Schweiz gelaufen, die Post in Livorno dachte aber über Österreich, über Österreich war der Tarif 17x = 6 Decimi.

    Aber woher wusste die Post in Livorno welchen Weg der Brief genommen hatte, die werden ja nicht die Rückseiten studiert haben?

    Hallo Nils,

    du meinst also bis zur Bahnstrecke Como-Mailand und dann wieder zurück über die Schweiz nach Österreich und dann nach Süden...aber auch hier hätte die Schweiz ja Transit bekommen.

    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo Jürgen,

    dir auch frohe Weihnachten. :)

    Danke für den Hinweis auf den zweiten Bahnstempel.

    Weisst du wieviel Decimi der Brief über die Schweiz gekostet hätte?

    Viele Grüsse
    Christian

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Nils,

    du meinst also bis zur Bahnstrecke Como-Mailand und dann wieder zurück über die Schweiz nach Österreich und dann nach Süden...aber auch hier hätte die Schweiz ja Transit bekommen.

    Hallo Christian

    Ne, so meine ich es nicht. Ich wollte nur sagen dass der Stempel irgendwie falsch abgeschlagen war. Wie zB dass der Brief von Milano nach Nord fehlerweise geschickt war und dann wieder zurück wo man die Rückreise abgestempelt hat. Ich glaube allerdings nicht dass es so war.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Christian,

    Italien bekam das Briefpaket entweder von Österreich, oder von der Schweiz zuspediert. Sie brauchten nur auf die Briefkarte und die Beutelfahne zu schauen - dann war klar, woher all die Briefe im Beutel kamen.

    Von den mir bekannten ca. 20 - 25 Briefen aus dieser Epoche via CH nach Italien sind alle im Einzeltransit gelaufen und gestempelt worden. Aber wie Nils schon sagt, es mag Ausnahmen gegeben haben ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Christian,

    ich kann Ralph nur zustimmen. Ich habe 5 Briefe, die im Zeitraum 1865-67 aus dem westlichen Norditalien in Rheinland spediert wurden. Alle liefen im Einzeltransit und zeigen durch die rückseitigen Stempel, auf welchem Wege sie die Schweiz und Süddeutschland passierten. Auf dem Weg in den Süden würde ich entsprechend badische bzw. württembergische Bahnpost-Stempel und solche der Schweiz erwarten. Das Fehlen dieser Stempel erstaunt auch mich.

    viele Grüße

    Dieter

    Einmal editiert, zuletzt von Klesammler (24. Dezember 2016 um 01:44)