Postvorschuß ab August 1852

  • Haralds Ansatz mit "Verding." als abgekürztes "Verdingung" im Sinne einer Auftragsvergabe erscheint mir sehr plausibel.

    Danke.

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Liebe Freunde,

    hier ein Postvorschußbrief von 1865 aus Potsdam nach Straach bei Wittenberg an den Barbier Johann Gottlieb Richter.
    Absender ist Pastor Preiß aus Bornstedt bei Potsdam (Bornstedt ist heute ein Bezirk in Potsdam und grenzte damals direkt an die Schlossanlagen von Sanssouci). Verschlossen ist der Brief mit einem großen Kirchensiegel, das sich auch als kleinerer Stempelabdruck im Brief wiederfindet.

    Vorderseitig findet man auch den Anlass zu diesem Brief:
    Kirchliches Aufgebot worauf Postvorschuß erhoben wurde 20 1/2 Sgr.
    Der Betrag wurde dann noch in Worten wiederholt.
    Zu dem Vorschußbetrag kam noch 1 Sgr. Porto (Entfernung < 1,5 Meilen) und der Minimumbetrag für Procura von 1 Sgr.
    Das Örtchen Straach hatte erst im Vorjahr eine Postexpedition II. Klasse erhalten, hinten wurde noch Bestellgeld notiert.
    Nicht den Vorschriften entsprechend war die violette Farbe des Auslagen-Stempels.

    Viele Grüße
    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Lieber Michael, ein schöner Beleg.
    Einen violetten Auslagenstempel auf einem Beleg von Düsseldorf nach Bonn hatte ich weiter oben auch schon gezeigt.
    Wie konnte es dazu kommen?

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Erwin,

    Wie konnte es dazu kommen?

    eine berechtigte Frage.
    Es gab Versuchsabschläge in violett (Berlin 1867). Violette Stempelfarbe war ansonsten im preußischen Postdienst ungebräuchlich, später im NDP sah es anders aus. Auch auf preuß. Innendienstformularen ist mir bis heute nichts dahingehend aufgefallen.

    Viele Grüße
    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte