Österreich - Bayern im Postverein

  • Hallo bayern klassisch,

    ich denke es könnte schon mit der Eisenbahn zu tun haben.

    Wie du gesagt hast, ab 1851 war die österreichische Eisenbahn über Bodenbach an Sachsen angeschlossen, da wäre die Leitung wohl über Bodenbach gewesen.

    Vorher über den den Brenner und München, weil kürzer und ab München dann schneller wegen der Eisenbahn.

    Ab 1858 war dann auch die Eisenbahn über Wien, Linz, Salzburg, Rosenheim nach München fertig, auch eine Möglichkeit.

    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo Leitwege,

    aber über die Alpen war es doch immer sehr beschwerlich - warum nicht dieselben umgehen und die Post, wie die Masse der anderen Poststücke auch, nach Wien routen?

    Wenn er über München gelaufen wäre, hätte er keinen Augsburger Stempel bekommen, denn München kartierte mindestens einmal am Tag nach Nürnberg direkt. Also bei einem Kartenschluß Triest - München (ob es den gab?) wäre Augsburg außen vor gewesen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Adriana,

    vielen Dank - kannte ich noch nicht (vlt. drucke ich mir die aus und hänge sie mir an die Wand, so schön sieht die aus. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    den folgenden Brief aus der Lombardei vom 5.11.1850 nach Weissendorf in Bayern kann ich nicht interpretieren.

    6 Kr. CM siegelseitig für die Recommandation, aber porto abgeschickt für 12 Kr. rh. bei der Abgabe?

    Leider ist er mir nicht ins Netz gegangen; dafür freut sich ein anderer hoffentlich ...

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Freund,
    könnte der Absender Portofreiheit haben? Falls aber in Bayern nicht, würde diese Brief ab Grenze als ein von Absender nicht bezahlte Brief mit 12x Porto behandelt?
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Hallo Adriana,

    wir sind hier im Postverein (Nov. 1850) - da hatte alles die Aufgabepost zu kassieren und bei Portobriefen musste Bayern alles an Österreich abführen.

    Aber hier wurden 6x Reco bezahlt und 12x vom Empfänger kassiert (der Brief ist unzweifelhaft echt) und das geht eigentlich gar nicht ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bayern klassisch,

    wie war denn der Laufweg nach Bayern? Wenn er über die Schweiz gelaufen wäre hätte er doch 9x PV und zu jener Zeit 6x Transitgebühr gekostet, also 15x oder 12xCM. Ist die 12 österreichisch und in Bayern hat man die Portoforderung 12 übernommen?

    Viele Grüsse
    Christian

  • Also mir fehlt nichts mehr an, außer das der Absender Postamt die Porto Taxe nicht umgerechnet hat in 15x rhein.
    LG

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Hallo Leitwege,

    wie war denn der Laufweg nach Bayern? Wenn er über die Schweiz gelaufen wäre hätte er doch 9x PV und zu jener Zeit 6x Transitgebühr gekostet, also 15x oder 12xCM. Ist die 12 österreichisch und in Bayern hat man die Portoforderung 12 übernommen?

    der Laufweg dürfte nicht über die Schweiz geführt haben - dafür gibt es kein Indiz und die Taxe stimmt auch nicht (war ja der PV vom 1.7.1850, der mit dem Postverein kam). Es kann nur 9x über 20 Meilen und 3x Portozuschlag gewesen sein. Über die CH wäre es ein Umweg gewesen und den 1852er Vertrag mit der CH gab es noch nicht (daher kein geschlossener Transit, aber weil ohne Stempel kann man die CH ausschließen).

    Die 12 ist sicher österreichisch und sicher in rheinischer Währung, weil in der Währung des Ziellandes zu taxieren war.

    Hallo Adriana,

    Also mir fehlt nichts mehr an, außer das der Absender Postamt die Porto Taxe nicht umgerechnet hat in 15x rhein.

    siehe oben. Dass uns nichts mehr einfällt, ist schon verwunderlich. Man hätte 6x siegelseitig mit Marke frankieren müssen und frontseitig 9x mit Marke. Alles falsch also?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bayern klassisch,


    Über die CH wäre es ein Umweg gewesen und den 1852er Vertrag mit der CH gab es noch nicht (daher kein geschlossener Transit, aber weil ohne Stempel kann man die CH ausschließen)


    so groß war der Umweg nicht (24 km von Edolo in die Schweiz).

    Aber wenn du sagst, 9x plus 3x Portozuschlag bei Laufweg über Innsbruck, dann passt es ja, oder?

    Mit dem schweizer Postvertrag von 1852 war der Portozuschlag dann Vergangenheit?

    Viele Grüsse
    Christian

    • Offizieller Beitrag

    Hallo die runde

    Es war in Österreich möglich auch rekomandierte Briefe Porto abzuschicken. Aber der Absender musste immer die Reko-Gebühre bezahlen. Deswegen sehen wir hier ganz richtig die rückseitige 6 Kreuzer Cm vermerkt welche der Absender bezahlt hat. Ob es in Österreich ein Markenzwang gab, weiss ich nicht. Kenne ausser Briefe nach Frankreich wenige Briefe die nicht mit Marken frankiert waren.

    Wie sich den Postverein sich dazu gehalten hat weiss ich auch nicht.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Liebe Freunde,

    bei Recobriefen, das galt bis zum Ende des DÖPV, war das Franko (ab 1861 auch das Porto, vorher nicht möglich) immer mit der Recogebühr einzuheben. Also entweder der Absender zahlt alles (hier nicht!), oder der Empfänger zahlt alles (hier nicht, wäre erst 1861 möglich gewesen). Defacto war das ein Teilfrankobrief im Postverein.

    Der Umweg wäre ja nicht zu rechtfertigen gewesen über die Schweiz, weil man dann dies hätte notieren müssen. Das dürfen wir ausschließen, zumal es keine geschlossenen Transite gab für 12 Kreuzer nach Franken (es gab ganz wenige Briefe aus Schwaben via die CH vor dem 1.10.1852 nach der Lombardei, aber das ist ein anderes Thema).

    Es ist und bleibt ein mysteriöser Brief ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    Österreich und Recommandation - da mache ich jetzt glatt das 2. Fass auf mit dem, den mir ein österreichisches Auktionshaus gönnte.

    Geschrieben im wunderschönen Wien am 8.3.1862 und an Doktor Anton Ruland in Würzburg gerichtet (der liebe Bayern Social hat zum Empfänger sicher hier noch einiges zu zeigen oder zu schreiben) ging ein einfaches Kuvert auf die Reise, das prompt am Folgetag (!) in Würzburg einschlug.

    Wäre man reiner Bayernsammler, ohne Ahnung internationaler Postverhältnisse und deren Vorschriften, würde man diesen Brief allein anhand der Bewertung von Marke(n), Stempel(n) usw. preislich adjustieren. Jedoch wäre das hier ein grober Fehler.

    In Österreich bestand mit Ausgabe der Marken die Pflicht, im Falle der gewünschen Einschreibung eines Poststücks die dafür treffende Sondergebühr von 6 Kr. CM (bis 31.10.1858 ) bzw. dem Äquivalent von 10 Neukreuzer ab 1.11.1858 siegelseitig zu kleben. Demzufolge waren Ö - Recobriefe mit einer Marke für das tarifmäßige Franko vorne, mit der Recogebühr aber hinten zu bekleben. In 99,99% aller Fälle wurde das auch so gemacht, weil bei Recobriefen ja immer die Aufgabe im Postlokal zu erfolgen hatte und die Post dort natürlich ihre ureigensten Vorschriften kannte.

    Aber was machte man, wenn der Absender in Unkenntnis dieser speziell österreichischen Usance das Franko UND die Recogebühr schon vorderseitig verklebt hatte? Eine Marke abziehen und hinten wieder zu befestigen war weder der Marke selbst, noch der Unbeschadetheit des Briefkuverts, noch dem zügigen Dienstesablauf zuzumuten und so kam es hin und wieder, wie es kommen musste - man nahm dergleichen Kuverts und Briefe zähneknirschend an und entwertete die frontseitig geklebten Marken.

    Hier waren das für einfache, über 20 Meilen laufenden Briefe im Postverein 15 Nkr. und 10 Nkr. für die Recommandation. Zur Sicherheit schlug man hinten aber nochmals seinen roten (in Österreich DIE Farbe für Franko bzw. Chargé) Stempel "RECOMMANDIRT WIEN" ab und hoffte, dass Bayern jetzt nichts falsch machen würde.

    Eine Reco - Nummer für den Schein, der ja in allen Fällen gezogen werden musste, ist nirgendwo vermerkt. Auch auf der Vorderseite war "recommandirt" als Teil der Adresse vorgeschrieben, finden wir diesen Pflichtvermerk nicht.

    Ob Bayern ihn anhand der Briefkarte als recommandirt behandelt und ausgegeben hat, wissen wir nicht, hoffen es aber.

    Nach Jahren der Suche bin ich daher sehr, sehr froh, einen solchen Brief mit vorderseitigem Gesamtfranko nach Bayern zeigen zu können und schlecht, finde ich, sieht er ja auch nicht gerade aus.

  • Hallo bk,

    mit dem, den mir ein österreichisches Auktionshaus gönnte.


    ...hast Du etwa einen Mengenrabatt bekommen ? :D

    Spaß bei Seite:

    Optik natürlich Klasse, rote Stempel auf blauen Marken kommen immer gut. Was frage ich mich allerdings noch bedeutet das &c` &c` &c` in der Adresse ?

    + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,

    weil ich bei mehreren Ö - Auktionshäusern kaufe, hat man mir bisher noch keine Mengenrabatte eingeräumt - aber danke, dass du mich auf diese Möglichkeit hingewiesen hast - ich werde es dereinst mal versuchen, meine Portokasse auf diese Weise wieder aufzufüllen. ^^

    Das mit etc, etc, etc hatte man geschrieben, weil der Empfänger keine kleine Nummer war, sondern in Bayern eine große. Meine Hoffnung liegt auf Bayern Social, der zu diesem Empfänger besser Bescheid weiß, als irgendjemand und wenn er etwas zu ihm schreiben möchte, darf er das hier gerne tun. ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    hat man mir bisher noch keine Mengenrabatte eingeräumt


    na das wäre doch für alle mal `ne Klasse Werbemaßnahme: Wer innerhalb eines Zeitraumes von X einen Betrag von Y ausgegeben hat, der kriegt einen Beleg freier Wahl bis zu einem Auktionspreis von Y ohne Aufgeld. :thumbup:


    + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis