Österreich - Bayern im Postverein

  • Wir haben es hier immerhin mit dem ehem. Oberbefehlshaber der bayerischen Armee und der übrigen süddeutschen Bundeskontingente im Deutschen Krieg 1866 zu tun.


    Hallo,

    wenn der Brief aus dem Sommer 1866 gewesen wäre, hätte der liebe Bayern klassisch ihn nicht für den jetzt bezahlten Preis bekommen!

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • ... da der lieber bayern klassisch schon 2 hat, hätte er einen 66er auch gar nicht erst beboten! ^^:thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    für den folgenden Brief kann ich, was die bayer. Stempel angeht, von 1850-1860 ausgehen. Da er keinen Inhalt mehr hat und mir dieses Zeitfenster etwas groß erscheint, wäre es schön, wenn mir einer sagen könnte, welche österreichischen Stempel von wann bis wann verwendet wurden, um es auf diese Weise einzuengen.

  • Liebe Freunde,

    ein nettes, österreichisches Auktionshaus beschenkte mich mit diesem Traumstück, das mir nicht mehr aus dem Kopf ging und daher schnell in die Sammlung kam: Eine Drucksache aus Triest vom 10.4.1856 via Bodenbach nach Nürnberg, wie Gott sie schuf.

    Nun kann ich endlich auch den Mittelmeerraum via Bodenbach präsentieren - dass es dann noch eine der ganz wenigen, erhaltenen Drucksachen werden würde, ist umso besser.

  • Liebe Freunde,

    vielen Dank - und ja, 1860 hat gewonnen und damit noch immer die Chance zu bleiben, wo sie sind.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    ein kleines Schmankerl ist mir in die Hände gefallen und da ich es zu einem Untergebot bekam, unterstelle ich mal, dass es kein anderer Sammler gesehen hatte.

    Budweis 18.8.1859 über Linz nach München. Ich glaube, dass man 3 mal 5 Nkr. unattraktiver auf Briefen nach Bayern finden kann ...

    Wer entdeckt die Besonderheit?

  • Hallo Ralph,
    hier ist eine Einlage erwähnt – mit Briefen von löblichen M. Riegerschen Buchhandlung, was ein Art „offene Briefe“ sein dürfte? Also keine Private Briefe, sonst wehre es hier nicht so angegeben?
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Hallo Adriana,

    sehr gut beobachtet - entweder, man hatte in Budweis Briefe für den Empfänger vorliegen, die man ihm "eintütete", oder es waren Briefe dort für sein Geschäft, die man abschrieb und mit seinen eigenen Zeilen versehen im Brief absandte. Es gab wohl beide Möglichkeiten.

    Hier liegt nur ein Teilbrief vor, so dass ich nicht sagen kann, welche Variante gewählt wurde. In jedem Fall sind Briefe mit Briefen etwas Besonderes und die allermeisten Sammler werden dergleich in eigenen Beständen nicht vermuten dürfen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    heute zeige ich ein Schmuckstück aus Triest vom 15.8.1850 nach Nürnberg, also befinden wir uns im frühen Postverein.

    Der Aufgabestempel geriet leider nur mäßig gut, aber der O.B.C. - Stempel ist sicher ein Sahnestück, auch wenn er postvertraglich obsolet war, nimmt der geneigte Postgeschichtler solche Briefe gerne in seine Sammlung auf.

    Siegelseitig sehen wir den Paketschluss nach Augsburg, wo er am 18.8.1850 ankam, danach den Ankunftsstempel von Nürnberg vom Folgetag.

    Man hätte ihn auch über Wien nach Nürnberg leiten können. Warum das nicht passierte, muss Spekulation bleiben ...

  • Hallo Ralph,
    entschuldige bitte, aber vielleicht verstehe ich es nicht richtig:
    „..auch wenn er postvertraglich obsolet war“

    Da hier günstigere Taxen ausgemacht worden sind, schlug man diese Stempel drauf als ein Zeichen das es sich um so einen Brief handelt.

    Wurdest du bitte näher beschreiben, wie du es meinst?
    Danke A.

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Hallo Adriana,

    die Stempel B.O.C. und O.B.C. (bayerisch - oesterreichische - Correspondenz bzw. oesterreichisch - bayerische - Correspondenz) waren VERTRAGSSTEMPEL, also Stempel, die nach dem Vertrag beider Staaten vom 1.10.1842 eingeführt wurden und abzuschlagen waren auf allen Poststücken.

    Ab dem 1.7.1850 hatten Bayern und Österreich ihren eigenen Postvertrag zu Beginn des deutsch - österreichischen - Postvereins ausgehandelt, in dem diese Stempel natürlich nicht mehr vor kamen. Man hätte sie also am Abend des 30.6.1850 entsorgen oder der Materialverwaltung zurück geben müssen. Aber das hat man nicht, oder nur hin und wieder getan.

    Aus Routine stempelten dann noch einige in Bayern und Österreich weiterhin mit diesen VERTRAGSSTEMPELN auch nach dem 1.7.1850 weiter, so wie hier, auch wenn das völlig sinnlos war, denn es gab ja keine B.O.C. bzw. O.B.C. mehr in diesem Sinne.

    Trotzdem zahlen Verrückte (Sammler, ich) für Briefe mit Marken und diesen Stempeln einen ordentlichen Aufschlag, um eben dies zu dokumentieren. Dergleichen Poststücke sind in einer niedrigen, zweistelligen Anzahl heute noch bekannt und über die Sammlungen verstreut, wobei die O.B.C. - Variante häufiger ist, als die B.O.C. - Version, von der ich keine 10 Stück kenne.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Ralph,
    danke schön...jetzt weiß sogar ich wo Seltenheit dieses Briefes versteckt ist. :)
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Guten Abend zusammen,

    Man hätte ihn auch über Wien nach Nürnberg leiten können. Warum das nicht passierte, muss Spekulation bleiben ...

    ...interessanter Punkt, wie war das Eisenbahnnetz in Österreich im Jahre 1850 ausgebaut?

    Über den Brenner musste ja zunächst die Postkutsche genommen werden, erst ab München oder Kaufbeuren gings weiter über Augsburg nach Nürnberg mit der Eisenbahn.


    [Blockierte Grafik: http://www.ieg-maps.uni-mainz.de/gif/e850d_a4_mb.gif]


    Über die österreichische Eisenbahnverbindung zu jener Zeit weiss ich leider nichts. Aber nicht mehr lange... :D

    Gruss
    Christian

  • Hallo Leitwege,

    aus dieser Zeit kenne ich Korrespondenzen von dem österreichischen Küstenland, die nach Nürnberg über Wien liefen. Warum man hier über Augsburg verschickte, dürfte mit der Eisenbahn nichts zu tun haben, weil es die noch nicht gab. Ein Jahr später wäre er wohl über Wien - Prag - Bodenbach - Leipzig - Hof - Nürnberg befördert worden.

    Aber ich freue mich jetzt schon auf deine Ausarbeitung zu den österreichischen Eisenbahnen - danke fürs Nachschauen. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.