Österreich - Russland

  • Guten Morgen Adriana,

    ich meine auch diese 2x Scheingebühr schon auf Briefen hinten gesehen zu haben. Wurde denn die Rückscheingebühr nicht bezahlt und vermerkt? Dann hätten wir bei 4 / 2 ja ein Problem.

    Muss mal zu Hause die frühen Ö - Gebühren studieren, um das sicherer heraus zu bekommen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,
    Notierung von Scheingebühr wäre überflüssig, aber das es vorkommt glaube ich dir Ralph...1000:1 ist mindestens der Verhältnis zwischen dir und mir Österreichische Briefe sich anzusehen. :)
    1817 – Reco zahlt immer Absender, aber ER könnte auch der Empfänger zahlen/Ausland auch.

    Die Parität von Währungen in der Postgeschichte/ Seite 392
    Memel – Post Preußen, Umrechnung 1 gute Groschen = 13,5 Ass. Kop

    Charge Stempel – aus Tschechische Literatur: Aus der Zeit Napoleonische Kriege, von nur einzelnen böhmischen Postämter übernommen, dienten zum Stempeln von Einschreibebriefen nach westeuropäische Länder bzw nach Übersee.
    LG A

  • Zur die Behandlung von ER Briefen noch..
    Retour Rezepisse – Gebühr nicht auf dem Brief extra notiert, je nach dem zum Franco oder Porto dazugerechnet.
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Liebe Adriana,

    gut, dann wären es 2x CM Franko bis Hof und 4x CM Scheingebühr. Dass ein Empfänger in Russland hier die Rückscheingebühr hätte bezahlen sollen/können, glaube ich nicht. Beim Grenzfrankozwang, den Österreich damals hatte, hieße das ja, dass man bis zur Grenze die Postgebühren zahlen musste, die Zusatzgebühren, für die ja eigentlich allein der Absender verantwortlich war, aber anderen aufbürden konnte. Das mag innerösterreichisch so gewesen sein, aber im Ausland- und Transitverkehr würde ich das ausschließen.

    Bleiben die Fragen: Wo kamen die Chargéstempel auf den Brief?
    Wieso reichten 11 Ggr. bis zur Grenze?
    Sind die 185 Kopeken?
    Verdoppelte sich bei Recobriefen damals in Russland die Gebühr?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.



  • Sind die 185 Kopeken?

    Hallo Ralph,
    Eine Aufgabs und Retour Rezeppise haben gleiche Nr., normaler weise schwarz Aufgabs rot Retour.
    Es sind bei ER 197(?) in rot auf diesem Brief notiert, damit die Siegelseitige 185 kann nur eine Summe sein. Oder auf was wolltest hinaus?

    Es ist schon erstaunlich wie dieses Brief lief, Absender ein Privater der genau wusste wie er sein Brief schicken soll..
    LG A

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    W. v Humboldt

  • Hallo Adriana,

    die 197, wenn es 197 sind, haben m. E. nichts mit Russland zu tun - die haben glaube ich nicht in Rötel geschrieben. Vlt. war es eine interne Nummer - aber kein Porto.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Entschuldige, hast mich vermutlich nicht ganz verstanden. Die 197 ist Nr von ER. Das gleiche Nr. trug Aufgabsrezepisse und unten diesem Nr. würde es auch in Postbuch notiert. Dies von Post in Asch.

    Die Post in Asch schickte die 11g mit Brief mit, leider weiß ich nicht mehr wie die Interne Post Aufgabsscheine hießen ...werde auch langsam älter und merke mir immer weniger was ich gelesen habe :D …Eine sehr wacklige Überlegung von meine Seite war auch das diese Reco Behandlung eigentlich diese 11gr betrifft.
    Aber da ich keine nötige Literatur und die PV 0 kenne, war es auch schon mit meine Vorschläge zum diesem Brief..
    LG A

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    W. v Humboldt

  • Hallo ältere Frau, :D

    beim Grenzfrankozwang kann man eigentlich kein Weiterfranko ausweisen, sonst wäre es ganz franko und kein Grenzfranko (Österreich - Bayern oder Österreich - Preussen).

    Aber ob Preussen den kostenlos bis zur russischen Grenze transportiert hat? Da hätte ich auch mal gerne gewusst, wie man das intern verrechnet hatte.

    So schnell knacken wir den Brief nicht. Vlt. sogar erst dann, wenn wir beide noch älter geworden sind! Aber dann schwinden ja die Chancen. Obwohl, in Amerika schafft man ja mit 70 noch den großen Durchbruch. 8o

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Ich sage dir das die Post in Asch hat die Post in Hof 11g geschickt, wenn wir beider über 70 sind – wirst du mir Recht geben. :P
    LG Stara

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    W. v Humboldt

  • ... bis dahin haben wir das Geld gefunden ... :thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Vielen Dank für eure konstruktiven Beiträge zu dem Brief.
    Der Brief hat durchaus grundsätzliche Bedeutung in Bezug auf den österreichischen Grenzfrankozwang:
    Den Orten im Westen Böhmens war wohl für ihre Briefe nach Russland der übliche Weg über Brody nicht zumutbar. Deshalb wird man wohl eine Möglichkeit gefunden haben, um Abhilfe zu schaffen, die sich uns bisher leider nicht durch die Akten erschliesst. Genauso spannend muss es sein, Briefe aus Russland in diese Gegend zu finden, um zu sehen, ob hier auch der besonderen Situation Rechnung getragen wurde.
    Es ist ja nicht die einzige Situation, in der der Grenzfrankozwang Probleme bereitete. Bereits im 18 Jahrhundert gab es eine anhaltende Diskussion, wie man mit den Briefen umgehen soll, die aus den französischen Kolonien mit französischen Auslagen an der Grenze ankommen. Hier wie in den Fällen der mit hohen hannoverschen Auslagen belasteten Briefen aus England nach Österreich in den Jahren 1815/16, oder den Briefen aus und nach Frankreich zwischen 1814-1818 fand man eine Möglichkeit der Abrechnung mit den anderen Postverwaltungen.
    Selbstverständlich sind diese Situationen Österreichs besonders spannend und lohnend für Sammlungen, zeigen sie doch systematische Grundprobleme anschaulich auf.
    Die Situation in Böhmen mag auch noch eine andere Beleuchtung erhalten durch die Briefe, die ich bereits in meiner "Bayrischen Postgeschichte" S 126-127 abgebildet hatte. Es handelt sich um Portobriefe, also keine grenzfrankierten Briefe. Und wenn ich nicht irre, gibt es auch vollständig frankierte Briefe aus Böhmen nach Bayern vor 1842. Diese Umstände lassen mich daran glauben, dass es auch im Falle der Russlandbriefe eine Sonderregelung gegeben hat.

  • Hallo Nils,

    dann passt aber das Weiterfranko nicht von 11 Ggr..

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo Nils,

    nach dem PV Bayern - Preußen von 1816 kostete es von der pr. Grenze bei Memel (heute: Klaipeda) zur bayer. Grenze 11 Ggr..
    Vermutlich wird es anders herum auch so gewesen sein.

    Aber, wie Achim richtig bemerkt, gab es kein Weiterfranko beim Grenzfrankozwang.

    Hier scheint das also anders gewesen zu sein.

    Michael schrieb von 14 Sgr., wenn ich mich recht erinnere und er ist Spezialist bei Preussen - Russland, die 11 Ggr. etwa entsprechen. Was hat Bayern für seinen Transit bekommen? Wenn es so war, dann vermute ich gar nichts.

    Briefe aus Russland nach Böhmen dürften interessant sein, aber ich kann mich an keinen erinnern.

    Wer einen Brief aus Hof mit roten Chargéstempeln zeigen kann, sollte das tun. Ich habe leider keinen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ralph, die Runde

    Was Bayern bekommen hat ist nicht auf den Brief vermerkt, das kann man duch zwischenstatlichen Abmachungen machen. Österreich und Bayern hat ja mehrere solche Abmachungen gehabt so dass Briefe frei laufen konnte ohne extra Kosten für Sender oder Empfänger.

    Der Stempel, glaube ich, stammt von Asch. Asch kam erst in 1806 unter Königreich Böhmen und war in vieles weg von Österreich gerichtet. Und Stempel dürften die "frei" kaufen und benutzen, hier war es weniger reguliert.

    Wenn es um den Grenzfrankozwang geht wird es schwieriger. Eine möglichkeit war dass Preussen diese Briefe direkt in Hof bekommen hatten und dass der Bote/Postbote der Brief bezahlt hat. Oder dass es in Karten eingeschrieben ist und dass Preussen und Österreich das später verrechnet hat. Möglichkeiten gab es sicher, und es ist hier gemacht.

    Das später ohne andere Grundlagen als unsere Hypothesen sicher zu sagen, ist nicht möglich. Es bleibt hypothesen, den einen vielleicht nicht besser als den anderen. Es wird interessant ob man eine Antwort finden kann.

    Viele Grüsse, Nils

  • Hallo Männer
    #17 Da die Franzosen so schnell waren, Memel Pr. Post hatte, es ein Amt Brief ist und über mehrere Postgebiete geht dachte ich in Anfang das es rückseitig um die Umrechnung 1ggr x 15 fr cm war...Dieses Antwort war ich dir noch schuldig Ralph.

    #33 Danke Achim das dein Buch erwähnt hast, hab völlig vergessen reinzuschauen...Brief J1816, hier zahlte der Empfänger die Hälfte von Rekommandation, wie auch in die Periode bis 1817 üblich war. Es handelt sich um ein Portobrief, aber an eine Behörde. Wie die Abmachungen zwischen B und Ö Behörden waren, ist sicherlich möglich teilweise studieren.
    Was Mueller schreib zur Rekommandation ist nicht ganz korrekt, vereinfacht könnte man sagen. Zwar handelt es sich um die Periode 1817 – 1842 aber ab 1839 zahlt komplett der Absender.

    #38 Nils, wo ich Asch gelesen habe hab in die Tschechische Literatur reingeschaut, oben wenig von mir beschrieben..und stimmt mit deine Meinung. Der Autor widmet ein Kapitel diese Besonderheit/Post Taxis. (Auch in Deutsch übersetzt, bei Interesse sende ich es dir gern per Email)
    LG A

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    W. v Humboldt

  • Liebe Freunde,

    gerade rein bekommen: Österreichischer Brief aus Braunau am Inn (also nahe an Bayern) nach Pfarrkirchen vom 7.12.1865 mit Absendervermerk "Recommandirt" und Chargéstempel von Braunau, statt wie üblich einem Recommandirt - Stempel.

    So einen suchen wir jetzt von Asch - nur ein bisserl früher.

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    Einmal editiert, zuletzt von bayern klassisch (11. November 2016 um 13:19)