Postvereinsbriefe 1. Entfernungsstufe

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Die Briefe nach Württemberg war erst nach 1. September 1851 möglich als Postvereinsbriefe zu schicken. Als Nachbarland hatte Württemberg und Bayern eine sehr lange gemeinsame Grenze. Ob es sich auch bei unsere Briefe sich zeigen will, wird interessant zu sehen. Erste Entfernungsstufe war, wie wohl alle wissen, 10 Meilen. Gleich Heute ca 75 Kilometer. Also sollte es mehrere Städte/Orte geben die innerhalb diese Abstand liegen sollten.

    Ich fange hier mit einen Brief an, der von Würzburg nach Mergentheim in 1854 gelaufen ist. Der Brief lag in 2. Gewichtsstufe und ist somit mit 2 mal 3 Kreuzer frankiert geworden.

    Hoffentlich wollen wir mehrere Briefe hier sehen :)

    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Bei die 1. Entfernungsstufe Briefe finden wir auch Vermittlungsbriefe.

    Dieser Brief ist in Bregenz geschrieben, mit einem Vermittler nach Lindau gebracht und dann weiter mit dem Post nach Tettnang gebracht. Bei diesem Brief hat man es nicht wegen direkten Ersparnis gemacht, weil es so wie so 3 Kreuzer gekostet hatte. Obwohl österreichische Conventionsmünzen etwas mehr wert waren. Kann sein war es einen Brief von mehreren die nach Lindau gebracht waren?

    Der Brief war in 1855 abgeschickt.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    Glückwunsch zu dem schönen Ersparnisbrief. Ich glaube nicht, dass man wegen 0,66 Kr. rh. sich die Mühe gemacht hätte. Vermutlich war es eher so, dass man viel mehr Briefe auf diese Weise aufgegeben hat und die Mehrheit von ihnen durch die Aufgabe in Bayern eine Ersparnis nach sich zog. Ideal wäre es, man fände vom gleichen Tag Briefe nach Bayern oder Baden bzw. Württemberg, anhand deren man die finanzielle Ersparnis dokumentieren könnte.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Ideal wäre es, man fände vom gleichen Tag Briefe nach Bayern oder Baden bzw. Württemberg, anhand deren man die finanzielle Ersparnis dokumentieren könnte.

    Hallo bayern klassisch

    Hier hast du wohl hohe Erwartungen :) :)
    Es kann aber sein dass es solche Paare gibt. Die befindet sich leider nicht in Norwegen.
    Es muss wohl aber nicht so sein, dass die vom gleichen Tag sind. Es kommt wohl an wer der Vermittler war und warum die Briefe über dieser Vermittler abgeschickt waren. Ich kann hier nicht naher daran eingehen, weil ich noch kein Beispiele habe. Hoffe aber etwas mal zu finden. :)

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    lange nicht so schön wie deine Briefe, aber dafür m. E. etwas seltener, weil die meisten weggeworfen wurden, sind Portobriefe im 1. Rayon. Ich kann daher nur diesen einen zeigen, der mir unlängst ins Netz ging.

    [Blockierte Grafik: http://s3.imgimg.de/uploads/IMG202bcbafjpg.jpg]

    Ein gerade aus der Untersuchungshaft entlassener Bayer schrieb am 11.6.1857 von Dillingen an seinen Pflegevater, dass er finanziell dringend bedürftig sei und bat um baldige Übersendung von ein paar Gulden. Dies untermauerte er mit einem unfrankierten Brief, der 3 Kr. gekostet hätte, wenn er ihm eine Marke spendiert hätte. So viel Geld hatte er aber wohl nicht übrig, so dass sein Pflegevater 6 Kr. Porto zahlen durfte. Der weitere Ausgang bleibt leider offen ...

    Je kleiner die Rayonzahl, um so weniger Portobriefe dürfte man geschrieben haben. Meiner Erhebung nach waren sie im 1. Rayon am seltensten, danach sind sie noch im 2. Rayon recht selten und erst Briefe des 3. Rayons kommen verhältnismäßig häufig vor. Vermutlich war die ungünstige Relation von Porto und Portozuschlag daran schuld.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Portobriefe aus der Vereinszeit zwischen Bayern und Württemberg habe ich nur ein, ist aber in diese Zusammenhang wenig aktuell. Ein Briefe der um 1870 abgeschickt war kann ich aber zeigen. 10 Kilometer Luftlinie ist es zwischen Aub und Creglingen. Der Brief war aber, wie man sieht, nicht als Portobrief gedacht.

    Dir Portobriefe sind interessanter, wie du zeigst, als man oft denken kann :)
    Danke fürs Zeigen :) :)

    Viele gRüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    ui, eine R.S., die versehentlich taxiert wurde! Das ist natürlich besser, als mein Stück und mit dem Zierstempel nochmals mehr. :P

    Das kam hin und wieder vor - selten ist aber, dass die württ. Behörde den Brief so angenommen hat. Die wurden von dort normalerweise zurück gesandt ohne Porto bezahlt zu haben.

    Viele Besonderheiten bei einem Brief!

    Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    möchte hierzu einen Hin - und Herbrief zeigen:
    Brief vom Königl. Württ. Amtsnotariat Zöbingen
    mit Aufgabestempel Ellwangen an das kgl. bayer.
    Landgericht in Wallerstein vom 9. Juli 1859.
    Siegelseitig der Ankunftsstempel Wallersein vom
    10. Juli. Zurück ging der Brief am 16. Juli nach
    Zöbingen. Siegelseitig der Ankunftsstempel von
    Ellwangen vom 17. Juli.
    Der Vorgang betraf einen Schuldschein über
    100 Gulden, da fielen die 3 + 3 Kreuzer höhere
    Gebührenbelastung für Portobriefe nicht so
    sehr ins Gewicht. Die zahlte der Schuldner.

    Liebe Grüße von VorphilaBayern

  • Hallo kilke,

    Einfach nur wunder-, wunderschön! Herzliche Gratulation!

    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Hallo Nils,

    alle Achtung! Du hast Recht. Schillingsfürst liegt in Mittelfranken.

    Im Sem-Katalog bei den aufgelisteten Mühlradnummern liegt Schillingsfürst in Niederbayern.

    Gruss von kilke nach Norwegen

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Liebe Freunde,

    nicht dass der Eindruck entstünde, dergleichen Briefe wären Massenware, aber in Sifi konnte ich nicht die Finger von dem hier lassen, der im Jahre 1852 (!!) geschrieben wurde, seine postalische Behandlung aber erst am 14.12.1855 erhielt, in dem man ihn der Aufgabepost in Dinkelsbühl anvertraute, die ihn mit 3x für die Entfernung bis 10 Meilen und 3x Portozuschlag = 6x Gesamttaxe versah und nach Döttingen bei Künzelsau ansandte.

    Der Empfänger dort hat sich wohl gewundert, was ihn erwartet, wenn er 6x für einen 3 Jahre alten Inhalt zahlt ...

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,

    obwohl gerade im 3 Kr.-blau-thread gezeigt, passt er auch hierher:

    Brief von Wallerstein ins württembergische Ellwangen vom 30. Sep. 1852, frankiert mit einer Marke von Platte 2a. Sicherlich weniger häufig als ein normaler innerbayerischer Standardbrief im I. Entfernungsrayon, und mit dem blauen Ankunftsstempelvon Ellwangen geadelt nochmals ein wenig attraktiver.

    Gab es in Württemberg keine Verfügung, die die schwarze Stempelfarbe vorschrieb? Wenn doch, ab wann?

  • Hallo mikrokern,

    ein guter Brief. Viele qualitativ gleichwertige 3 Kreuzer-Briefe von Bayern nach Württemberg wird es nicht geben.

    Ein Satz zur blauen Stempelfarbe aus dem Band "Altdeutschland unter der Lupe, 4.Auflage 1954" von Müller Mark:

    "Wie Altmeister Lindenberg ermittelte, stammen die letzten blauen Entwertungen aus dem Jahr 1853. Später sind

    sämtliche Stempel nur noch schwarz."

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.