Grossbritannien-Altdeutsche Länder

  • Hello,

    Who can help me to explain the following letter is dated Munchen, August 14, 1804?
    The British rate, written in London, is 1 shilling 4 pence according to the British tariff of 1801 for a single letter from Germany. But what are the other mentions on the letter?
    I see the postmark R4 MUNCHEN,  written franco Coblentz and at the back 22.

    Thank you for helping me.
    wvw1952

  • Hello,

    the sender paid 22 Kreuzer in Munich to the "Reichspost" to Koblenz up to a quater ounce (single letter). The way from there to the coast is unclear to me. I don´t think, that somebody paid for the distance from Koblenz to the North Sea, as the British tax of 1 / 4 is only the fee from the continent to London.

    May be there was a refund for the "Reichspost" for letters from Britain to the southern parts of the "Reich", to equalize the costs of the outgoing letters.

    Just my guessing, as I collect the postal history of Bavaria only from 1806 till 1875. May be Dr. Helbig or others will know better than me.

    Kind regards!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,
    Unter den schwierigen Bedingungen dieser Zeit (1803-1806) hatte Thurn und Taxis ein informelles Abkommen (Postakten 4861Thurn und Taxis Zentralarchiv) mit England geschlossen. Demnach wurden in den Jahren 1803-1806 die Briefe vom Kontinent über Bremen nach verschiedenen Häfen in England transportiert. Dieser Transport wurde wohl von England bezahlt, weil dann im November 1813, als Taxis eine Wiederanknüpfung der Beziehungen zu England betrieb, die englische Seite sehr ungnädig reagierte, weil angeblich aus der Zeit 1803-1806 noch Rechnungen in Höhe von 40.000 fl. offen waren.
    Bezogen auf den Brief heisst das, dass der Brief bis Coblenz bezahlt ist. Von dort aus bis Bremen ging er in die Rechnungen ein, die London an Bremen stellte, und die bis 1813 unbezahlt blieben.
    Aus diesem Grund befinden sich auch keine Taxierungen auf dem Brief, die sich auf die Strecke Coblenz - Bremen beziehen. In England wurde der Empfänger nur mit der Inlandsgebühr belastet, weil London seine Unkosten von Taxis erstattet bekommen wollte. Wie weit die hohe Gebühr von 22 kr. für die Strecke München - Coblenz die Auslagen in Bremen mit berücksichtigen, kann ich noch nicht sagen, hoffe aber dass das Aktenstudium diesbezüglich noch Aufschlüsse geben wird. Die Hoffnung ist allerdings nicht gross, weil die Akten zu dieser ganzen Angelegnheit seinerzeit in Bremen lagerten und nach Regensburg nur solche Aktenteile gelangten, die sich auf die Aussenstände gegenüber England beziehen. Über die praktische Behandlung der Briefe, die aus dem Süden über Bremen nach England gingen, habe ich noch keine Bemerkungen gefunden.
    beste Gruesse H.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo wvw1952

    An interessting cover. Thanks for showing it :)

    Which way the post took these days took is not verry easy to say, but the way over Bremen and further on to Harwich is my guess. But I do not know it was after Bremen, the way over Cuxhafen or Helgoland. Another possible route ist the one over Hamburg and danishe Husum which was a normal one for letters from England to Denmark. I do not know if other ports was used for the german letters.

    I would here show you an other cover which was posten in Ansbach in january 1804 (Then Ansbach was in Prussia, and not yet Bayern). This letter was paid to Hamburg.

    Althoug Ansbach was a part of Prussia, the post was carried by the Kaiserliche Reichspost like the bavarian (until july 1808).

    Why there was a so big difference to where the post was paid is a interessting question.


    And the answer from Achim is verry important for the understanding of these letters.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo,
    Thank you for the information. How high was the rate (Gebühr) for a letter from München to Hamburg in 1804? Are there tabels with this information? An English collector told me that the 22 kr. could be the rate from München to Hamburg. Is that possible? Coblenz was in 1804 occupied by the French so even there is written on the letter franco Coblenz, I wonder if the letter passed in Coblenz.
    Best regards,
    wvw1952

    • Offizieller Beitrag

    Hallo wvw1952

    I do not know how much it is, but I think that 22 Kr is a bitt less than I had expected. But because I don't have enough material to say it more precisely, I hope someone here have a better answer.

    As you see on my letter it ist paid 12, and I guess that it could not be Kreuzer but more likely Gute Groschen. But again, consider my answer to be not the best you can finde.

    Best Reagrds
    Nils

  • Hello,

    12 Gute Groschen (GGr) had the value of about 52 Kreuzer. Ansbach (formerly: Anspach) is over 200 km north to Munic, so the costs of a letter from Ansbach to Hamburg should be much less, than from Munic to Hamburg.

    22 Kreuzer could have been enough to Koblenz, but definitely not to Hamburg.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Wie viele schon wissen sind die Briefe aus Grossbritannien nach den Altdeutsche Länder nicht immer einfach zu beschreiben wenn jeder Detail stimmen soll. So ist es auch mit diesem Brief.

    Die Laufwege hat sich hin und her Verschoben je nach Kriegsereignisse und Politische Änderungen.

    Dieser Hier gezeigte Brief war 12. Juli 1792 in London geschrieben und nach Weinsberg, Württemberg geschickt. Dieser Brief hat viele Aspekte die interessant sind.

    Ich fange mal an Rückseitig. Hier sieht man sofort dass der Brief mal geöffnet und neu gesiegelt war. Leider schaffe ich noch nicht der Siegelschrift zu deuten. Bin aber sicher dass es von GPO in London gemacht war wegen die unbezahlte Gebühre bis Ostende. Es ist auch so rückseitig vermerkt dass der Brief zurückgeschickt war um der fehlenden 1 Shilling zu haben. Da es keinen andere Möglichkeit gab musste man den Brief öffnen um herauszufinden wer der Absender war. Das war schon 13. Juli erledigt und von Westminster Penny Post (Dockara Typ) bestätigt wie auch von GPO (Datumstempel).

    Dann war der Brief klar für die Reise weiter nach Württemberg. Aber welcher Postweg. Sicher kann man nicht sein, aber der Brief landete in Paris auf den weg. Der Stempel D'Espagne gab es wohl nur in Paris. Das ist ein Hinweis dass der Brief von Spanien kam. Ich denke aber dass es um ein falscher Abstemplung geht da ich vorläufig kein Spedition von England über Spanien nach Frankreich vor 1793 kenne da die Falmouth Packet eine Linie nach Corunna geöffnet hatte. Eine Sendung mit die Marine kann ich aber nicht 100 % ausschliessen.
    Die englische Gebühren deutet an die Leitung über Dover da 1 Shilling für die Sendung nach Dover kostete. Via Frankreich nach Deutschland war gar kein Option obwohl man Calais nicht ausschliessen kann. Obwohl ich es vom Literatur nicht explizit kenne ist es aber klar dass die Kriegsereignisse in Österreichische Niederlande auch Probleme für die Post bringen musste da die Kaiserliche Reichspost die Route durch Österreichische Niederlande als Hauptroute benutzt hatte.
    Ich nehme hier an dass der Absender die normale Gebühre bezahlt hatte und dass eine Umleitung über Paris später auf den Weg bestimmt war. Vielleicht war der Brief auch bis Ostende gebracht aber dann statt östlicher Richtung nach Süden und Paris gelaufen war um die Kriegsereignisse oder Vorbereitungen umzugehen.

    Die französische Gebühren kann ich nicht genau erklären. Der Empfänger hat für die Strecke durch Frankreich 52 Kreuzer bezahlt was auch in Auslage gestellt ist. Die Kaiserliche Reichspost wollte für die Strecke Kehl-Heilbronn 6 Kreuzer haben. Mir scheint dass die 52 Kreuzer für Frankreich relativ hoch waren so dass es vielleicht eine 2. Gewichtsstufe war aber ich sehen keine Vermerke dafür.

    Ganz unten links gibt es ein Vermerk ich nicht sicher deuten kann. Vorschläge?

    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Ich habe nachfrage geschickt ob es möglich ist herauszufinden zu können ob der Brief über Spanien lief oder nicht. Bin aber nicht sicher ob ich jemals eine bestätigende Antworten erhalten will.

    Zu die französische Taxierung. Da man in Kehl die Gebühre gesetzt hatten will ich es so lesen dass man hier der Brief als spanisch gesehen hatte wegen den Stempel D'Espagne, und so entsprechend taxiert.


    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Hier mal einen Brief aus Bayern.

    Der Brief ist in 1798 nach London geschickt und dann ist Passau wo der Brief Stempel war noch nicht bayerisch geworden. Der Brief war aber in Vilshofen geschrieben und dann also bayerisch. Postalisch war der Brief so wie so mit der Kaiserliche Reichspost den ganzen weg nach Hamburg und Cuxhaven geleitet.
    Warum man den Brief von Vilshofen nach Passau gebracht hat weiss ich nicht. Ob der Brief eher östlich geleitet war statt über München und Frankfurt bleibt zu klären.

    Eine andere Besonderheit hier ist dass der Brief rekommandiert abgeschickt war, was man deutlich mit mehrere Rötelkreuze sehen kann.

    Die Taxierung in England ist klar, man hat 1 Shilling für die Strecke Cuxhaven-London bezahlt. Bis Cuxhaven hat der Absender bezahlt, bin aber unsicher wegen die Taxierung. 10 Kreuzer Rh scheint etwas wenig von Passau aus, und Batzen hat man wohl nicht benutzt. Schilling Courant konnte passen, aber warum Shilling Courant in Bayer zu vermerken?

    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Jetzt ein Brief der eigentlich nicht hierher hört, aber er wird trotzdem hier gezeigt weil es für mich einen Brief ist der die Vorrevolutionszeit repräsentiert.

    Der Brief war in Burton on Trent von Vernon am Hilton Park 28. Mai 1787 geschrieben und an "le Gouverneur de Academie" in Stuttgart gerichtet. Der Laufweg war wie normal über Ostende wie es so schön vermerkt ist. Der Absender hat bis Ostende 1 Shilling 5 Pence bezahlt. Und der Empfänger 12 Kreuzer Rh. Alles also ganz normal. Ein attraktiver Brief.

    Ich habe eine Frage an die Württemberger oder anderen die etwas über den Empfänger sagen kann. Der Brief war also an der Gouverneur. Der Titel is mir nicht familiär wenn es um Hochschule oder Universität geht.
    Es gab in Stuttgart nicht so viele Schulen die es sein kann, ich nehme an diesen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hohe_Karlsschule


    Der Rektor an der Karlschule war der Herzog, aber ich denke nicht dass man ihn so wie hier anschreibst da es eben einen Herzog war.
    Der Prorektor konnte es aber wohl sein, Jakob Friedrich von Abel. https://de.wikipedia.org/wiki/Jakob_Friedrich_von_Abel

    Oder kann es jemand anderen sein?

    Den kurzen Inhalt referiert ein Versuch englische Studenten an die Akademie zu ziehen durch Vernon's Kontakte zu benutzen. Damals wie Heute war akademische Auswechslung sehr beliebt.

    Viele grüsse
    Nils

  • Hello,

    Hereby a letter dated Glasgow, 7 November 1801 to Iserlohn (Germany). At that moment the route over Calais (Fr), Ostend (B) and Hellevoetsluis (Nl) were closed, so letters were sent by the way of Northern Germany (Cuxhaven, Hamburg). The British rate, hidden under the German rate, was written in the upper right corner 2 shilling 4 pence according to the tariff of April 1801. It was calculated as follows: Glasgow to London = 1 shilling, London to Germany = 1 shilling 4 pence, in total 2 shilling 4 pence.
    I have 2 questions:
    1) what is the German rate written in the uper right corner?
    2) why there is no Hamburg hand stamp on this letter?
    Is there anyone who can give an answer please?

    Best regards,
    Willy

  • Hello wvw1952,

    1. question: 26 1/2 Gutegroschen.

    2. question: No idea.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hello Willy

    I do not think that it should have been any postmark from Hamburg at all on this letter. I have no letters from England to Europe from this period that have it. Less the letters who had no postal maks from England. As your letter have a postal mark it was not necessary to put another one to the letter in Hamburg.

    There is of course also possible that the letter never got through Hamburg. From the late 90's a lot of letters was sorted and sent the way south, but I do not know the details here. But I will have a lokk and see if I can find something about it from my literature.

    Best regards
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Briefe nach Guernsey ist im ein anderen Thread erwähnt.

    Hier einen Brief der von Hamburg nach Guernsey, 8. November 1800 geschrieben. Es hat etwas gedauert vor der Brief London ankam, 30. November.
    Auf den Brief gibt es von Hamburg kein Stempel, aber es ist immer noch möglich dass der Brief in Hamburg eingeliefert war. Die Gebühre stimmen für den Postweg.
    1 Shilling für Briefe aus Deutschland und 2 Pence für Weymouth-Guernsey.

    Viele Grüsse
    Nils