Österreichischer LLOYD : griechische Linien

  • Bonsoir à tous,

    Im Laufe XIX ° Jahrhundert entwickelte die österreichische Gesellschaft mehrere Linien nach Griechenland, dem ionischen Meer, Kreta und dem ägäischen Meer. Nur die Franzosen (mit der Messageries Imperiales Gesellschaft) ordneten ein vergleichbares Netz ein. Heute zeige Ich einen Brief der die thessalische Linie illustriert, hoffend, daß Sie andere Beispiel, nach Griechenland zu Abfahrt aus Trieste oder im Durchgang von Trieste veröffentlichen können.


    THESSALISCHE LINIE

    Diese Schiffahrtslinie hat sich in XIX ° Jahrhundert schrittweise entwickelt, ihre maximale Ausdehnung gegen 1870 erreichend (Blauer Strich auf der Karte). Sie verband Trieste und Konstantinopel im Laufe von 2 Wochen : es handelte sich also nicht, mit der direkten Linie (6 Tagen !) zu konkurrieren, aber unter ihnen die griechischen Häfen zu verbinden, oder diese mit der Hauptlinie Triest - Konstantinopel (Trennungszeichen Rosa auf der Karte) zu verbinden.



    Brief aus Salonich nach Konstantinopel (beide österreichische Postämter in der Levante)
    Abfahrt : 6. September 1882, Ankunft : 10. September.
    UPU-Postgebühr in der österreichischen Levante : 10 Soldi (Sonderausgabe für Levante, Franz-Joseph, Soldiwährung statt Kreuzerwährung).

    Cordialement, Laurent.

  • Hallo Laurent,

    wundervolle Briefe und herrliche Karten mit tollen Informationen.

    Ich bin derzeit im Urlaub und kann daher nichts zeigen - ich hoffe aber gegen Monatsende etwas Zeit zu haben und hier auch etwas zeigen zu können.

    Bitte weiter machen ! :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Danke Laurent,
    ich lese unheimlich gern deine Beiträge und betrachte deine Briefe!
    Ralph, gleich nach dem Urlaub bitte :D
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Bonjour à tous, heute eine andere Linie...

    LINIE VON GRIECHENLAND, 1843-1855 


    Diese Linie war am 1. Juli 1843 eingeweiht: sie verband Trieste und Athen vom Golf von Korinthe (6 Schifffahrtstage). Das Durchgang der Landenge kam, die Passagiere und die Post ausladend, und eine Postkutsche nehmend. Ein zweites Schiff versicherte die endgültige Strecke nach der griechischen Hauptstadt.

    Bis Juni 1845, zwei Abfahrten monatlich : der 1. ou der 16.

    Ab Juli 1845, Abfahrt jede Dienstag.

    1856 ist die Linie bis zu Smyrna (osmanische Küsten) verlängert und wird, die grieschich-orientalische Linie. Das ist aber eine andere Geschichte!


    Brief aus TRIEST nach PATRAS

    Francobrief aus Triest nach Patras, Abfahrt : 1. März 1845, Ankunft 21. Februar nach dem orthodoxen griechischen Kalender ( = 5. März).

    Poststempeln : TRIEST / FRANCO und FRANCO.


    Postgebühr von dem Absender gezählt : 18 (handschriftlich, Rückseite) Kreuzer.

    Zögern Sie nicht, Briefe dieser Epoche nach Griechenland zu veröffentlichen!

    Cordialement, Laurent.

  • Hallo Laurent,

    sehr schön gezeigt - leider habe ich heute dazu keine Briefe mehr.

    Wie teilten sich die 18 Kreuzer CM auf? 9 Kr. für Österreich und 9 Kr. für den Lloyd?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Laurent,
    ein wahnsinnig interessantes Thema hast du da eröffnet - merci beaucoup.

    Gerade für unsere bayrischen Freunde gibt´s da ja etliche nette Briefe.
    Heute habe ich eine meiner jüngeren Errungenschaften: Nämlich einen BOC-Brief nach Griechenland! Gibt es ja eigentlich nicht, aber dieses Exemplar wurde entsprechend der Konvention von Würzburg nach Triest gesandt, daher auch 16 KrCM (12 für BOC + 4 für Würzburg). Das Porto wurde in Triest vom Adressaten bezahlt und der Brief nach Athen weitergeleitet. Vorschriftsmäßig wurden die 18 Kr für den Lloyd beglichen und auf der Rückseite angeschrieben.
    Der Brief stammt aus 1844, also der kurzen Periode zwischen den Verträgen von 1843 und 1845.

  • Lieber Ö-Transit,

    ein wundervolles Stück - der, oder ein ganz ähnlicher, war vor langer Zeit mal in meiner Sammlung. Hätte ich die Spezialsammlung Bayern - Österreich früher begonnen, hätte ich ihn ganz sicher behalten, denn es ist eine Bombe! :P:P

    Herzlichen Glückwunsch zu diesem Hammer.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ö-Transit,


    Très beau document !

    Man kann einige Genauigkeiten auf dieser Linie Trieste - Athen durch Golf von Korinthe geben.

    Das im Inneren des Golfes angekommene Schiff lud seine Passagiere und die Post in Lutraki aus: sie nahmen eine Kalesche dann waren 8-9 Kilometer weiter auf einem zweiten Dampfer wieder in Calamaki eingeschifft. Ich hatte eine Karte gemacht :

    Cordialement,
    Laurent.

    NB : dieser Weg, der Diolkos, war im Altertum schon erkannt, um die Schiffe umzuschlagen, die die Rundfahrt von Péloponnèse nicht machen wollen !! :



    https://de.wikipedia.org/wiki/Diolkos

  • Hallo Laurent,

    du wirst mir allmählich unheimlich ... :D

    Das ist ja unglaublich, was du uns da zeigst - klasse!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Die GRIECHISCH-ORIENTALISCHE LINIE (ab 1856)


    1856 ist die Linie von Griechenland (sehen Sie oben) bis zu Smyrna (osmanische Küsten) verlängert und wird, die griechisch-orientalische Linie. Sie funktioniert bis 1914 mit einigen Veränderungen in der Einrichtung der Zwischenlandungen.

    Ich zeige Ihnen einen Brief aus Smyrne nach Genua (Königreich Italiens), 1871.

    In dieser Epoche bleibt der Fahrplan Triest / Smyrne vom 1867 bis 1878 unverändert (9 schifffahrtstage) :


    Abfahrt aus Triest : Dienstag, Ankunft in Smyrne : Donnerstag.
    Abfahrt aus Smyrne : Samstag, Ankunft in Triest : Montag.

    Mein Brief :


    Abfahrt aus Smyrne den 11. Februar 1871, Ankunft in Brindisi den 17. Februar. Dann Eisenbahn bis Genua, Ankunft der nächste Tag (beide Stempeln auf der Rückseite).
    Im österreichischen Postamt postierte Brief, beläuft sich die Frankatur ab Oktober 1867 auf 23 Soldi (15 Soldi für Seeweg mit dem österr. Lloyd und 8 Soldi für Italien).
    Briefmarken : 10 + 10 + 3 Soldi, Sonderausgabe für die Österreichische Post in der Levante.


    Cordialement, Laurent.


  • Lieber Laurent,

    sehr schöne Karte - sehr schöner Brief.

    Der Brief zeigt den Vermerk "Via Brindisi". Gibt es auch Briefe, bei denen die Post die Vorgabe des Leitweges ignoriert haben?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Laurent,

    danke für deine Antwort. Also weiß ich, worauf ich achten muss, wenn man einer nach Bayern geht. ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Bonjour à tous,

    Die Linie von KRETA


    Nach ersten Versuchen 1837 und 1845, musste man auf 1857 warten, damit die Insel von Kreta mit Griechenland regelmäßig verbunden ist. Die gewählte Endhaltestelle war die Insel von Syros, die vorher schon erwähnt ist (sieh die Karten oben). Ab Syros konnte die Post die unterschiedlichen Linien übernehmen, die Griechenland, das osmanische Reich und, selbstverständlich, Trieste bedienen.


    Zwei Abfahrten monatlich in Form von Umdrehung :


    Syros : Sonntag
    Canea : Montag
    Retimo : Dienstag
    Candia : Dienstag
    Syros : Mittwoch

    Ich schlage Ihnen eine Karte vor:

    und einen bescheidenen Brief:

    Candia (Österreichisches Postamt) am 22. Juli 1883 postierte Brief und am nächsten Tag eingeschifft.

    Ankunft Syros am 24. Juli (12.VII, griechisch Kalendar).

    Brief, UPU-Tarif : 10 soldi (Freimarkenausgabe für die österreichische post in der Levante)

    In dieser Epoche ist die Linie wöchentlich geworden und die Abfahrten sind weitergeschoben gewesen.

    Cordialement,

    Laurent.