Schweiz - Württemberg

  • Hallo Martin,

    zum Brief nach Achberg:

    Achberg war keine Exklave im Fürstentum Hohenzollern Sigmaringen, sondern eine hohenzollerische Exklave, umgeben von Württemberg und Bayern.

    Wäre Achberg im Fürstentum gelegen, wäre es keine Exklave.

    Zum Brief nach Stetten:

    Zu den schweizer Taxen kann ich nichts sagen. Sicher ist jedoch, dass das Porto von Schaffhausen bis Tuttlingen 3 Kr. betragen hat. Dies stand der taxisschen Lehenspost zu, die zu dieser Zeit das Postregal in Württemberg hatte.

    Weder Mühlheim noch Stetten hatten zu dieser Zeit eine Posteinrichtung. Daher dürften die letzten 2 Kr. der Botenlohn bzw. Zustellgebühr von Tuttlingen nach Stetten gewesen sein.

    Grüße von liball

  • Hallo,

    für diesen Franko-Chargebrief aus Tägerwilen im Kanton Thurgau nach Isny in Württemberg im Transit über Bayern bezahlte der Absender 8 Kr.

    Die Beförderung erfolgte ab Romanshorn über den Bodensee nach Lindau mit einem Schiff der Lindauer Dampfboot Aktiengesellschaft.

    Nach § 10 des PV Bayern mit Zürich vom 5.7.1842 stand Zürich, das im Kanton Thurgau das Postregal hatte, für alle Orte des Kanton Thurgau mit Ausnahme von Romanshorn 4 Kr. zu.

    Der Anteil für Bayern und Württemberg belief sich ebenfalls auf 4 Kr. Nachdem in Bayern der kleinste Taxansatz nach dem Tarif von 1810 bei 3 Kr. lag, in Württemberg jedoch bei 2 Kr., kommt § 1e des PV Bayern-Württemberg von 1809 ins Spiel, worin eine gleichförmige Norm der beiderseitigen Tarife mit dem Meilenmaß als Grundlage gestaffelter Entfernungstaxen vereinbart wurde. Aufgrund der Grenzlage von Lindau zu Württemberg, sowie von Isny zu Bayern, erhielten somit Bayern und Württemberg je 2 Kr.

    Ein 2 Kr.-Ansatz von Bayern ist mir nur im Postverkehr mit Württemberg und der Schweiz bekannt.

    Grüße von liball

    Einmal editiert, zuletzt von liball (15. Dezember 2021 um 16:35)

  • Hallo Karl,

    tolles Stück - 2x gab es auch zu Taxis/Pfalz und Baden/Pfalz.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgender Portobrief aus Stein am Rhein (Kanton Schaffhausen , Schweiz, Thurn und Taxissche Lehenspost), nach Stammheim bei Ludwigsburg (Württemberg) vom 3. März 1833. Im Kanton Schaffhausen fielen 2 Kreuzer Porto an. In Baden weitere 4 Kreuzer und in Württemberg 6 Kreuzer, so daß der Empfänger 12 Kreuzer Porto bezahlte. Innen eingeheftet ein Postaufgabeschein von Stuttgart für ein Wertpaket von 11 Gulden vom 17. Februar 1833 (vom Empfänger dieses Briefes) an den Schreiber des Briefes in Stein am Rhein, der mit diesen Brief den Erhalt der 11 Gulden bestätigte.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber Hermann,

    ich habe ein besonderes Faible für alte Brief mit eingehefteten/inliegenden Postscheinen. Wenn es dann noch Briefe über mehrere Länder sind, umso besser. Das ist ein Klassestück, das du uns da zeigst. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    bei folgendem Franko-Brief vom 6.7.1843 von Zürich nach Stuttgart habe ich Probleme bei der Beschreibung. Ich lese rückseitig ein Gewicht von 1 Loth, der Brief umfasste anscheinend 13 Seiten! Des weiteren lese ich eine Gesamttaxe von 68 Zürcher Rappen, die der Absender zahlte und ein Weiterfranko von 20 Kreuzer.

    Erfolgte der Austausch über Eglisau / Schaffhausen oder lief der Brief über den Bodensee nach Friedrichshafen?

    Wieviel Kreuzer behielt Zürich?

    Viele Grüße

    Bruno

  • Hallo zusammen

    Bei diesem Brief bitte ich alle Wissenden um Hilfe.

    Wer kann hier die notierten (und allenfalls nicht notierten) Taxen plausibel erklären.

    Rückseite ohne jegliche erkennbare Notizen (Taxierungen)

    Bin gespannt...

  • Lieber José,

    von wann ist er denn? 1838? Ich kann das nicht genau erkennen und wenn er Inhalt hat, kann man 1838 bestätigen?

    Wie liest du die Taxen? Welchen Laufweg hältst du für möglich?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph

    Bitte entschuldige, ja der Brief ist vom 3. April 1838

    Anbei was an Text vorhanden ist. Wenn jemand diese paar Zeilen entziffern könnte, wäre ich dankbar. Dazwischen (nicht abgebildet) Tabellen von Waren und Kosten. Der Inhalt ist mit Sicherheit nicht komplett.

    Zu den Taxen…

    Wenn ich dies wüsste, müsste ich nicht fragen 🤣👍

    Ich lese eine rote 16, 18 und 34 sowie links unten klein ein 2 1/2 oder 2 1/4

    Ich interpretiere es folgendermassen:

    Der Brief war 2 1/2 Loth somit das 3 fache (ob in der Schweiz oder Württemberg) 6 Kreuzer x 3 = 18 Kreuzer

    Wie ich die 16 interpretieren soll weiss ich bis heute nicht……

    Egal wie ich es drehe, es gibt immer einen Restbetrag der nicht aufgeht. Vielleicht ein Bestellgeld respektive Bestellkreuzer???

    Nebenbei:

    Der Chargee Stempel ist von St. Gallen nicht katalogisiert. Jedoch kann dieser mehrfach von St. Gallen nachgewiesen werden. Dies zumindest von 1827-1845

  • Lieber José,

    vielen Dank - dann lese ich aber im Stempel hinten eine 8 und im Brieftext ganz klar 1836. Ob das jetzt eine Relevanz hat bei den Taxen, kann ich natürlich nicht sagen, aber es wundert mich doch, dass 2 Jahre dazwischen liegen sollen - irgendetwas stimmt da nicht.

    Zu den Taxen: Der Brief ist nicht sehr groß, aber scheint wirklich schwer gewesen sein sein.

    Text 1. Teil:

    Mit Hochachtung zeichnet:

    Ortsname für mich nicht lesbar, d(en) 3. April 1836, Unterschrift.

    Test 2. Teil:

    An die Sch.....lachkasse Seg(Sey?)

    Wir geben uns die Ehre nachverg.... Banknoten ?? ??? mit 2.700 Gulden zu übergeben als ...

    Das vergleichsweise hohe Gewicht wäre damit erklärt, auch wenn der Brief nur fragmentarisch erhalten ist.

    Wichtig wäre zu wissen, wie er geleitet wurde. Über den Bodensee? Vlt. eher nicht. Dann über welche Kantone? Ich lese 16, 14 und 34. War es möglich in St. G. Portobriefe einschreiben zu lassen? Wenn ja, hatte der Absender die Chargégebühr zu zahlen und die 3 Gebühren wären 16, 14 und 4 Kreuzer, die zusammen die 34x ergäben, die wir sehen, denn 16 und 14 wurden offensichtlich gestrichen und mündeten daher in total 34x beim Empfänger.

    Hohenzollern-Sigmaringen war, soweit ich mich erinnere, von der Thurn und Taxis-Post bedient worden. Die hatten auch das Postregal von Schaffhausen inne. Wäre eine Leitung von St. Gallen über Schaffhausen (Taxis) nach Sigmaringen (Taxis) nicht denkbar? Dann hätten wir 3 Gebühren, wie wir sie auch auf dem Brief finden.

    Örtlich naheligender wäre eine Leitung über Baden, aber dann reichten 3 Taxierungen nicht, weil es 2 Schweizer Taxen, die badische Taxe und die Sigmaringen Taxe geben müsste.

    Die Progressionsstufen in den süddeutschen Staaten war üblicherweise 50%.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph

    Ganz toll wie du dir hier Mühe machst👍👍👍

    Also, ich hoffe die Bilder sind brauchbar.

    1. ganz klar 1838

    2. Die Taxen sind 16,18, 34

    St. Gallen brachte die Post nach Romanshorn von dort weiter via Friedrichshafen. Pakete bestanden zwischen St. Gallen und Friedrichshafen, Ulm und Stuttgart.

    Schaffhausen ist meiner Meinung zu weit weg für die angeschriebenen und rechnerischen Taxen. Will mich hier aber nicht zuweist aus dem Fenster lehnen. Was ich mir auch schon überlegt habe, ob der Brief via Konstanz lief…? Wie aber ginge es von dort taxbezogen weiter mit einem allenfalls 2 1/2 Loth schweren Brief?

  • Lieber José,

    ja, sollte eher 18 sein, als von mir die genannten 14. Danke für den besseren Scan. :)

    Demnach hätten wir nur 2 Taxen und keine Summe.

    Laufwegsvorschläge?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • An die Sch.....lachkasse Seg(Sey?)

    Wir geben uns die Ehre nachverg.... Banknoten ?? ??? mit 2.700 Gulden zu übergeben als ...

    Lieber José, lieber Ralph,

    offenbar hatte der Schreiber die Angewohnheit, i-Punkte und u-Überstriche wegzulassen.
    Daher ergänze ich:

    An die Sparanlegkasse Sig(maringen?)

    Wir geben uns die Ehre nach...gnahmte Banknoten in Sum mit 2.700 Gulden zuübergeben als ...

    Der Ortsname im ersten Text könnte vielleicht "Buchs" sein.

    Viele Grüße

    Gerd

  • Lieber Gerd,

    supi - hätte ich nicht hinbekommen. So eine Klaue gehörte amtlich verboten.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    Demnach hätten wir nur 2 Taxen und keine Summe.

    Laufwegsvorschläge?

    1. Über den Bodensee, St.Gallen-Rorschach nach Friedrichshafen, dann nur 2 Taxen, St.Gallen und TT für Wü und Hohenzollern.

    Das war möglich nach dem PV St.Gallen-TT von 1835, Vorgänger 1820: https://www.dasv-postgeschichte.de/pdf/4553.pdf

    Hier die Taxen vom 1.4.1838:


    Aber auf die 16x komme ich bei diesem Brief nach Lauberthal nicht, die 18x müssten dann das Porto von Wü und Hohenzollern sein, beides TT-Postgebiet.

    2. Über Schaffhausen oder Konstanz nach Hohenzollern.
    Beides mal wäre Baden involviert: https://www.dasv-postgeschichte.de/pdf/4552.pdf. Dann wäre aber eine 3.Taxe drauf, oder wurde das bei einer

    anderen Taxe dazugerechnet?

    Tja, ziemlich kompliziert, vielleicht kann jemand aufgrund der Postverträge und dem Brieftarif vom 1.4.1838 (Brief ist kurz später) mehr rausfinden.

    LG

    Christian