- Offizieller Beitrag
Liebe Freunde,
Briefe nach Polen über die kleinen Grenzpostämter Stallupönen, Lyck, Neidenburg, Gollub oder Lublinitz sind nur vereinzelt zu finden.
Hier ein Brief aus Memel nach Warschau von 1836
Dieser Brief, dessen Inhalt hier vorgestellt und teilweise entziffert wurde, wurde von einem über die kurische Nehrung Reisenden in Memel zur Post gegeben. Man stempelte ihn am 27.8. mit dem, eigentlich für eingehende Auslandspost vorgesehenen, P.MEMEL-Stempel und taxierte ihn mit 7 Sgr. Portobelastung: 6 Sgr. für die 37 Meilen zum Grenzpostamt Neidenburg + 1 Sgr. Grenzporto.
Am 2.9. erreichte der Brief Neidenburg und noch am gleichen Tag das gegenüberliegende polnische Grenzpostamt Mława. Dort erhielt er den Taxierungsstempel für einen ausländischen Portoanteil Porto Zagr Gr. und reduzierte die 7 Sgr. in (aufgerundete) 45 polnische Groschen. Hierbei kam die typische (vorgeschriebene) grüne Tinte zum Einsatz.
Der Empfänger hatte insgesamt 90 polnische Groschen zu zahlen (schwach vorderseitig links), da das polnische Inlandsporto ebenfalls 45 poln.Gr. betrug.
Gruß
Michael