• Hallo Pälzer,

    bei Württemberg war es glaube ich bsi 1865, aber bei Baden bin ich mir nicht sicher. Aber Hilfe naht und ich gebe Laut, wenn ich sichere Daten habe.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    jetzt dann auch einmal Beleg zu 6 Kr der frühen Markenausgaben. Gemäß Lot-Beschreibung soll es sich um eine Mi-Nr. 3b handeln und die hier ist wirklich sehr ordentlich geschnitten = erfreulicherweise nirgends berührt. Auch der Brief an sich ist ansehlich selbst ohne Freivermerk.

    + Gruß

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    eine Baden Nr. 3 wäre grün - müsste daher die Nr. 7 sein.

    Die Besonderheit liegt in der Leitung über Ludwigshafen - Speyer, statt über Karlsruhe - Germersheim.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    Einmal editiert, zuletzt von bayern klassisch (17. September 2015 um 19:26)

  • Hallo bk,

    danke für die Richtigstellung, ich hätte es jetzt beinahe blind übernommen. Das mit der Leitung über Ludwigshafen - Speyer könnte folgenden Grund gehabt haben: Bereits zwischen 1840 - 1845 war der für den Beförderungsweg von Emmendingen (nahe Freiburg i.Br.) nach Mannheim relevante Teil der Badischen Hauptbahn fertiggestellt.

    In Karlsruhe lief die Strecke seinerzeit am Alten Bahnhof vorbei, das ist ein Stück weiter nördlich des heutigen Bahnhofs, ca. auf dem Gelände des badischen Staatstheaters. Die rd. 10 km lange Zweigstrecke in Richtung der schon 1840 als (Ponton-)Straßenbrücke ausgebauten Rheinübergangs Maxau - Maximiliansau, die sog. Maxaubahn war im August 1862 fertiggestellt.

    Auf linksrheinischer = bayerischer Seite war die für den Eisenbahnverkehr fortführende Strecke Maximiliansau - Winden erst 1864 eröffent worden, so dass die Umrüstung der (Ponton-)Straßenbrücke Maxau - Maximiliansau (auch) zur Eisenbahnbrücke erst 1865 abgeschlossen werden konnte.

    Der Lückenschluss von Speyer nach Germersheim war ein Jahr vorher, d.h. 1864 fertiggestellt, der Anschluss auf die Strecke Winden - Maximiliansau bei Wörth erst 1876. Insofern wird man vor alledem (noch) schneller über Mannheim und den schon 1847 eröffenten Abzweig Schifferstadt - Speyer der Pfälzischen Ludwigsbahn geleitet haben.


    + Gruß !

    vom Pälzer

    verwendete Quellen:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Maxaubahn
    https://de.wikipedia.org/wiki/Badische_Hauptbahn
    https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrec…80%93W%C3%B6rth
    https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrec…%80%93Karlsruhe

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,

    danke für die ausführliche Erklärung - so wird es gewesen sein. Es gab aber auch schon Ende der 1850er Jahre Briefe, die den von mir genannten Weg nahmen. Wann man da umstellte, wird sich schwerlich klären lassen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    wenn Du damit jetzt den Weg Karsruhe - Germersheim meinst, ja warum auch nicht ? Es gab ja dafür von 1840 - 1862 immerhin schon eine (Ponton-)Straßenbrücke Maxau - Maximiliansau über den Rhein.

    Und es wird wohl je nach den Bahnpostkursen ein Abwägungssache gewesen sein, ob mit dem Rheinübergang Mannheim - Ludwigshafen schneller oder nicht. Denn auch letzterer bestand ja bis 1867 nur aus einer (Ponton-)Straßenbrücke.

    Vorteil dort war natürlich die Nähe zum Mannheimer Bahnhof, vom Karlsruher Bahnhof waren es über den Straßenweg immerhin noch 10 km bis zum Rhein.


    + Gruß !

    vom Pälzer

    verwendete Quelle:
    http://www.linkfang.de/wiki/Konrad-Ad…0%93Mannheim%29

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo zusammen,

    jetzt kann von hier aus auch einmal eine 9 Kr-Destination (Rechnungsbeleg) mit der Mi-Nr. 20 vorgestellt werden...zu deren Farbe ich mir nicht zutraue irgendwas zu sagen. Klare Sache aber von der Entfernung her (rd. 172 km = ca. 22 Meilen) die Gebühr von 9 Kr, da im DÖPV über 20 Meilen.

    + Gruß

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    das mit der "Farbe" macht unser lieber Alfred ( balf_de), der ist fit darin.

    Eine kleine Sensation ist der gute Abschlag von Kandel - bei einem guten Abschlag als AK - Stempel pro Jahr hast du mit dem Brief den 1. Preis gezogen. :P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Pfälzer, hallo bayern klassisch

    das mit der "Farbe" macht unser lieber Alfred ( balf_de), der ist fit darin

    danke für die Blumen, lieber BK !
    Nein, den badischen Farben gilt nicht unbedingt mein Hauptinteresse, aber da ich ja immer noch etwas mehr auf die Frankaturen schaue (und Briefmarken sammle), als es für gestandene Postgeschichtler unbedingt erforderlich ist, kann ich zumindest geprüfte Farben der Nummer 20 aus meiner Sammlung zeigen.Ganz sicher lässt es sich anhand des Scans nicht sagen, lieber Pälzer, ob dein Brief mit einer 20 b oder 20 ba frankiert ist - die "a"- und "c"-Farben scheiden wohl aus. Ich tendiere zur "ba", aber eine Entscheidung muss man wohl Herrn Stegmüller überlassen.
    Viele Grüße
    balf_de 


    Von oben links nach unten rechts: 20a, 20b, 20ba, 20c

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Ich zeige hier einen Brief der in 1823 von Heidelberg nach Aibach in Bayern geschickt war. Absender war Leoprechting aber genau wer habe ich nicht herausgefunden. Denke es aber dass es die Mutter von Karl von Leoprechting war. Leoprechting gehört übrigens zu die ältesten Adelsfamilien in Bayern, aber diesen Zweig ist mit dem Reichsdeputationshauptschluss in 1803 badisch geworden.

    Wie man sieht hat weder Absender noch der Empfänger Graf von Seyboldsdorf ein Portofreiheit so dass der Empfänger 16 Kreuzer bezahlen musste. Was man für den Charge bezahlt hat kenne ich leider nicht.

    Wert zu beachten ist auch wie der Brief gefaltet ist. Leider ist die Handschrift kaum lesbar, so ich weiss auch nicht worum es geht. Aber ein schwarzen Siegel deutet ja hin...

    Vielleicht postgeschichtlich interessanter ist der Vermerk v.Heidelberg. Warum es so bei manche Briefe aus/nach Bayern gibt ist mir noch nicht klar geworden.

    Viele grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    4x war die Chargegebühr in Baden.

    Warum München und Augsburg manchmal in roter Tinte den Abgangsort bzw. Kartenschluß notierten? Ja, darüber kann man spekulieren ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klasssisch

    Danke für die Antwort.

    Es wird Spekulationen. Eine Theorie ist auch dass es Taxpunkte gab, aber ob das Sinn macht weiss ich auch nicht so sehr. Vielleicht findet man mal was im Archiven.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Liebe Freunde,

    und wieder hat man in Mannheim zugeschlagen, als es um die Einsparung von 6 Kr. ging, die man der badischen Post nicht berappen wollte.

    In Mannheim schrieb man am 15.11.1867 einen einfachen Brief nach Hof in Oberfranken, der über 20 Meilen 9 Kr. gekostet hätte. Statt dessen nahm man den Brief ohne Marke über den Rhein mit und gab ihn in Kaiserslautern (!), also ca. 65 km weiter westlich auf, obwohl Hof ja in östlicher Richtung lag.

    Ich denke, man war per Bahn unterwegs und gab den Brief im Rahmen einer Geschäftsreise in die Pfalz auf. Bayerns Post freute sich, denn sie bekam 3 Kr. für ihren Job (seit 1.8.1865 tariflich fixiert), während Baden leer ausging.

    Schon am 16.11. kam er in Hof bei der dortigen Bahnhofs - Expedition (HOF B.E.) an und wurde ausgetragen. Was man mit seinem Mühlradstempel 232 in offener Form in Kaiserslautern machte, weiß ich aber nicht - jedenfalls freue ich mich, dass auch die Pfalz noch eine Contravention drauf gesetzt hat, was ihn nicht schlechter macht.

  • Liebe Freunde,

    heute zeige ich ein kleines Schmuckstück, einen Dienst - Wendebrief vom 15.11.1847 aus dem wunderschönen Neckargemünd nach Speyer unter Reco, für den man 4 Kr. (nicht zu sehen wegen Umfaltung) Gemeinschaftsfranko bezahlte (hälftig zu teilen). 4 Kr. für die Chargierung zahlte der Absender dort.

    In Speyer kam er an, wurde beantwortet und nach Umfaltung wiederum für 4 Kr. - jetzt aber Porto, denn Neckargmünd wollte etwas von Speyer und nicht umgekehrt und auch ohne Recommandation - retourniert (17.11.).

    Grüner Aufgabe- und Chargestempel, 2 rote Taxen, roter Speyerstempel und 2 schwarze, große Dienstsiegel von Speyer - ich glaube, es gibt unattraktivere Briefe zwischen diesen beiden Ländern. :P

  • Hallo bk,

    den sehe ich gerade jetzt erst, das Siegel ist schon ein Kracher ! :thumbup: Das kann mit dem nachstehenden Beleg in die Pfalz zwar nicht geboten werden, aber dafür das Muster ohne Wert. Absender und Adressat sind mir im Moment noch nicht klar, um abzuschätzen, um was es sich bei dem Muster gehandelt haben könnte. Ist irgendwie nicht so einfach im www zu finden wie ich dachte.

    + Gruß !

    vomn Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    I. M. Ellgaß oder Ellgass war der Absender - da gibt es im Badischen einige, aber den Richtigen habe ich nicht gefunden.

    Musterbriefe in die Pfalz sind selten - wer 5 zeigen kann, liegt vermutlich ganz vorne.

    Ein sehr schöner Brief - ich vermute aber, dass das Muster einlag und nicht angehängt war.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    dafür möchte ich mich noch besonders bedanken ...

    .. aus dem wunderschönen Neckargemünd

    … dass der liebe bayern klassisch meinen Wohnort so lobend (und zutreffend) erwähnt!

    Am besten bedanke ich mich natürlich mit einem Brief, der mit etwas gutem Willen auch hierher passt:

    er lief am 10. Juli 1851 von Heidelberg in die bayerische Pfalz nach Ixheim bei Zweibrücken. Von der Korrespondenz an das dortige Draht- und Nagelwerk Roth, Heck & Schwinn, das übrigens heute noch besteht, ist Einiges erhalten geblieben - in meiner Sammlung ist es schon der zweite Brief. Dr erste ist hier schon vorgestellt worden. Und zwar von bayern klassisch im Mai 2011 im Baden-Thread zur Michelnummer 3. Jetzt wisst ihr auch, wem ich es zu verdanken habe, dass ich heute schon den zweiten vorstellen kann!

    Aber eine "Dublette" habe ich nicht gekauft: meine Neuerwerbung ging schon knapp zwei Jahre früher nach Ixheim und da gab es in Heidelberg und Mannheim noch eine in Baden einmalige Besonderheit: Stempel mit den römischen Ziffern von I. bis IV. Im Baden-Handbuch Band 3 werden sie als "Distributionsstempel" bezeichnet, Peter Sem nennt sie in seinem Baden-Handbuch (6. Auflage, Seite 311) "Ziffern-Stempel" und führt sie bei der Bahnpost. Dabei bezieht er sich auf einen ausführlichen Artikel unseres Sammlerfreundes (und meines kenntnisreichen "Heidelberg-Konkurrenten") Klaus Knorr, den er im Rundbrief Nr. 139 der ArGe Baden im Jahr 2004 veröffentlicht hat. Anhand zahlreicher Beispiele - hauptsächlich aus der Vormarkenzeit ab 1841 - weist er nach, dass die römischen Ziffern die Beförderung mit einem der vier damals zwischen Heidelberg und Mannheim verkehrenden Zugpaare zeigen: die mit dem Frühzug um 6 Uhr morgens beförderten Briefe erhielten den Stempel "I.", die mit dem Spätzug um 4 Uhr abends entsprechend die Nummer "IV.". Knorr hat die insgesamt 46 ihm bekannten Briefe tabellarisch aufgelistet, von denen 40 in den Jahren 1841-1850, also in der Vormarkenzeit befördert wurden, die übrigen 6 in den Jahren 1851-1852. Einer der letzteren, seine Nummer 43, ging am 1.8.1851 mit dem Stempel "II." ebenfalls von Heidelberg nach Zweibrücken. Höchst wahrscheinlich brauchte ein Heidelberger Handwerker Draht oder Nägel … (Übrigens: der zitierte Rundbrief 139 ist der älteste in meiner Literatursammlung - so lange bin ich schon Mitglied in der ArGe Baden …) Die von Knorr festgestellte Häufigkeitsverteilung auf Vormerken- und Markenzeit deckt sich mit meinen Erfahrungen: VMZ-Belege mit dem Ziffernstempel findet man hin und wieder (aus Heidelberg auch mit Stempelfarben rot und grün), aber markenfrankierte Briefe sind deutlich seltener (und für die im Handbuch und bei Sem genannten Aufschläge - +80 DM bzw. +60 Euro) wohl kaum zu bekommen …

    Viele Grüße
    balf_de

  • Lieber Alfred,

    wieder ein attraktiver Brief der 3a mit diesem seltenen Stempel. Ich habe auch nur ganz wenige Markenbriefe damit gesehen. Meist sind die geforderten Preise aber deutlich über dem, was an Zuschlägen in Katalogen zu finden ist.

    Bei manchen Katalogherstellern wird ja gemunkelt, dass sie solche Preise deshalb besonders niedrig ansetzen, weil sie der Hoffnung sind, dass mal einer kommt und sie ihnen für kleines Geld anbietet.

    In jedem Fall ist es gut, sich selbst ein Urteil darüber zu bilden, anstatt alles zu übernehmen, was mal einer geschrieben hat, denn vieles, was in der PO tradiert wurde, hält heutiger Überprüfung nicht mehr stand.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.