• Hallo Alle

    Haben dieser Brief bekommen sendet von Haltingen nach Freiburg am 28. Jul(i) 1854. Porto 3 Kr. für Brief bis 1 Loth bis 10 Meilen. Entwertet mit Nr. Stempel 53. Ankunftsstempel auf der Rückseite: Freiburg 29. Jul I.

    Der Marken haben ein breites Rand in linken Seite, warscheinlich ein Randstück.

    Viele Grüße von Jørgen

  • Hallo Baldersbrynd!

    warscheinlich ein Randstück.

    Nicht nur wahrscheinlich, sondern ganz sicher ein Randstück vom linken Rand. Und zwar in der typischen hellen Farbe der Nummer 2b. Ein hübscher Brief aus der ersten Entfernungszone - bis 10 Meilen - im Fernverkehr. Eindeutig ist die Zuordnung der Marke zur zweiten Auflage - der "b"-Farbe, auch ohne das Verwendungsjahr 1854 zu kennen: die Marken der ersten Auflage sind deutlich dunkler und haben einen Orange-Ton.

    Hallo zusammen!

    Offiziell wurden die Papierfarben laut Lindenberg mit "hochgelb" - für die erste Auflage vom Mai 1851 - und "schwefelgelb" - für die zweite Auflage, die im August 1852 an die Schalter kam - bezeichnet. Die Beschreibung der "b"-Farbe bei Michel " .. auf mittelorangegelb bis mittelgelborange" in Unterscheidung von der "a"-Farbe ".. auf lebhaftrötlichgelb" halte ich für wenig gelungen; Sem macht das besser: 2a = auf orangegelb, 2b = auf gelb, hellgelb.

    Zwei recht klar zu unterscheidende Marken aus Heidelberg zeige ich anliegend.

    Noch einfacher als an der Farbe ist die erste Auflage anhand eines Verwendungszeitraums im Jahr 1851 erkennbar. Mit etwas Glück genügt dafür eine Brief-Vorderseite, denn gerade in den ersten Monaten nach Einführung der Marken wurde der "Localdatumstempel" häufig noch mit der Jahreszahl abgeschlagen, wie es die Postbeamten aus der VMZ gewohnt waren.

    Zwei solcher "eindeutigen" Vorderseiten kann ich zeigen.

    Viele Grüße von balf_de

  • Hallo zusammen!

    Ein kleines Briefchen aus dem Jahr 1851 möchte ich noch zeigen: am 24. Juli 1851 ging es aus Heidelberg an Moritz August Seubert, der aus seiner Studienzeit wohl noch Kontakte nach Heidelberg hatte. Er war inzwischen zum Leiter des Großherzoglichen Naturalienkabinetts in Karlsruhe berufen worden. Siehe auch -> http://de.wikipedia.org/wiki/Moritz_August_Seubert

    Auch hier kann auf den Michel-Farbführer verzichtet werden - das Datum beweist die erste Auflage der 3-Kreuzer-Marke.

    Viele Grüße von balf_de

  • Hallo zusammen! 

    Ein Streifband ging am 14. September 1853 von Heidelberg nach Helmstadt bei Neckarbischofsheim. Die Entfernung betrug weniger als 10 Meilen, das Porto demnach 3 Kreuzer. Aber stimmt das überhaupt?

    War nicht das Streifband (mit dem Belegexemplar des „Landboten“) als Drucksache zu frankieren und kostete daher nur 1 Kr.? Ein weiterer Kreuzer könnte für die Nachnahmegebühr (bis 20 Kr. Nachnahme 1 Kr.) frankiert worden sein, der dritte als Bestellkreuzer. Andererseits quittiert der Postbote sehr ausführlich „2 Kr. Botenlohn von Bischofsheim nach Helmstadt erhalten zu haben ...“ Dann wurde das Bestellgeld plus Landpost-Botenlohn wohl doch vom Empfänger, dem „Almosenrechner Ullrich, alt“ bar ausbezahlt. Oder war das vielleicht ein freiwilliges Trinkgeld für die 6 km lange Wanderung des Boten?

    Es bleibt auch die Möglichkeit, dass die Sendung – die Zeitung „Landbote“ - mehr als 1 Loth schwer war. Dann hätten wir es mit einer der 2. Gewichtstufe plus 1 Kr. Nachnahmegebühr zu tun. 

    Ich würde mich sehr über euere Stellungnahmen freuen. Stegmüller hält sich übrigens heraus: auf seinem Zettelchen (kein Kurzbefund) schreibt er nur: „2b auf NN-Streifbandteil, üblicher Schnitt, tadellos, sign. Stgm.“

    Vielleicht sollte ich da ja noch einmal nachfassen ... 
    Viele Grüße von balf_de

  • Lieber balf_de,

    nur eine Meinung vom Baden - Novizen: 1 Kr. Franko und 2 Kr. Bestellgeld = 3 Kr.. Das Bestellgeld war vorausbezahlbar und wurde von dem Boten oben rechts quittiert.
    Das Franko wurde unten links mit 1 Kr. notiert um zu zeigen, dass es kein 3 Kr. Franko war.

    Schönes Stück - wer hätte so etwas nicht gerne in seiner Sammlung?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber bayern klassisch!

    1 Kr. Franko und 2 Kr. Bestellgeld = 3 Kr..

    Gut möglich, dass Du recht hast. Dann hätte der Landbriefträger nur 19 Kreuzer bar kassiert und die Nachnahmegebühr von 1 Kr. wäre vom Absender bei der Auflieferung in Heidelberg bar bezahlt worden. Ungewöhnlich, aber immerhin denkbar. Leider kann ich den Text auf der linken Seite nur bruchstückhaft entziffern. Ich denke, ich zeige das Streifband in Karlsruhe.

    Hallo zusammen!

    Nach postgeschichtlich "schwerer Kost" zeige ich heute einen eher philatelistisch interessanten Brief mit der Nummer 2b: 6 Kreuzer kostete ein Brief aus Heidelberg ins Taxis-Gebiet nach Frankfurt - in die zweite Entfernungszone 10-20 Meilen. Das Porto ist dargestellt mit einem waagerechten Paar Nummer 2b, wobei die linke Marke den Plattenfehler "linke untere Ecke lang gestaucht" zeigt.

    Die Einschreibegebühr von 6 Kr. musste im Jahr 1853 noch bar bezahlt werden.

    Viele Grüße von balf_de

  • Hallo zusammen!

    Meine Heidelberg-Sammlung hat kürzlich wieder Zuwachs bekommen, den ich euch gerne zeigen möchte:

    Auf den ersten Blick nichts Besonderes: einer von vielen 3-Kreuzer-Briefen in der ersten Entfernungszone bis 10 Meilen. Schon weniger alltäglich: der Empfänger ließ sich den Empfang von Bestellgeld – 1 Kreuzer – und Botenlohn – 1 weiterer Kreuzer – vom Briefträger Spitzer (?) bestätigen.

    Dass die Siegelseite des Briefs keinerlei Ankunftstempel zeigt, verwundert nicht, wenn man die geographischen Gegebenheiten rund um Heidelberg kennt: keinesfalls würde man den Brief zunächst zur Postexpedition Neckargemünd bringen, zu der die Gemeinde Gaiberg gehörte, da der direkte Weg von Heidelberg aus viel kürzer war. Und in Gaiberg selbst gab es damals nur einen Briefkasten mit dem (Neckargemünd zugeordneten) Uhrradstempel 2.

    Aber eine weitere „Besonderheit“, auf die es mir beim Erwerb dieses Briefs ankam, erschließt sich wohl mehr den Baden-Spezialisten und weniger den Bayern-Sammlern ….

    Was könnte ich wohl meinen?

    Viele Grüße von balf_de

  • Hallo balf_de,

    ein schönes Stück und mit dem Botenlohnvermerk sicher nicht alltäglich.
    Zu Deiner Frage: Könnte es mit dem Datum zusammenhängen ? Die Marke ist ja schließlich erst gut 14 Tage vorher erschienen.

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

  • Die Marke ist ja schließlich erst gut 14 Tage vorher erschienen.


    Richtig!

    Genau das meine ich: "Maibriefe" stehen bei Baden-Sammlern hoch im Kurs. Und es ist mein erster in der Sammlung. Natürlich wäre er ohne die ziemlich überflüssige "6" noch etwas besser ....

    Jedenfalls braucht man keinen Farbführer, um die Michelnummer 2.a) zu bestimmen.

    Ich hatte nicht erwartet, dass ein Bayern-Spezialist, für den der Mai 1851 ja ein "alter Hut" ist, diese badische "Besonderheit" so locker erkennt!

    Viele Grüße von balf_de

  • Hallo zusammen.

    Ein kleinen Brief von Lahr nach Heitersheim möchte ich zeigen.

    Geschrieben von der Firma Rauch & Bühl am 10.02.1852 in Lahr (aufgegeben am 13.02.1852) an den Weinhändler Julius Zotz in Heitersheim. Mit der Bahnpost (Süden) am 13.02.1852 und Ankunft in Heitersheim am 14.02.1852.
    Von der Marke würde ich auf eine 2a tippen.

    Viele Grüße
    Kreuzerjäger

  • Hallo noch einmal.

    Einen hätte ich noch.

    Am 29.03.1854 schrieb Meinrad Thoma seinen Brief an Fritz Schleith in Wiesleth bei Schopfheim. Siegseitig sind keine Stempel angebracht worden.
    Auf der Vorderseite gibt es aber noch ein Rötelzeichen. Bestellgeld von 2 Kr. ?

    Die Marke sollte eine 2b sein.


    Viele Grüße
    Kreuzerjäger

  • Lieber Ronald,

    # 14 - sehe ich auch als 2a von Baden, wenngleich ich da nicht sonderlich kompetent bin.

    # 15 - tja, was die / / zu bedeuten haben, weil ich nicht. Du bist ja jetzt (guter Entschluß!) in der ARGE Baden - frag doch dort mal an, ob diese Zeichen bekannt sind. Könnten 2 Kr. Bestellgeld sein. Wenn ja, dann sicher ein netter Brief, wenn nicht, dann weiter knobeln. ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.