Stempel "FRANCO VON SCHAFFHAUSEN"

  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgender Brief:
    Teilfrankobrief (handschriftlicher Vermerk links oben "Franco Nürnberg; Nürnberg gestrichen und Lindau vermerkt) von Chaux de Fonds (Fürstentum Neuenburg - unter Napoleon) nach Wien (Österreich) vom 21. August 1813. Siegelseitig Stempel "FRANCO VON SCHAFFHAUSEN", in dem das Franko von 2 Kr. geschrieben wurde. Zur Taxierung müssen sich die Experten äußern.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber Hermann,

    ein wunderbarer Brief - alles geändert und korrigiert, dazu 2 Siegel - Porto gestrichen, Frankostempel siegelseitig - Jessas na, wo hast du denn diese Bombe ausgegraben?

    Bei der Erklärung bin ich aber überfragt - der ist so schepp, dass ich den Hut vor dem ziehe, der ihn sicher beschreiben kann. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    herzlichen Dank.
    Das schöne Stück und noch viele weitere Briefe fand ich beim Vorphila-Seminar in Zell am Moos am Irrsee in Österreich, das vom 15. - bis 17. April stattfand. Es war wiederum eine hervorragende Veranstaltung mit 40 Teilnehmer aus der Schweiz, Italien, Österreich und Deutschland. Die Themen waren überwiegend die Vorphilatelie in Österreich, aber auch die Postbeziehungen zwischen Österreich und Bayern wurden intensiv behandelt. So etwas vegleichbares gibt es bei uns in Bayern nicht.

    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Lieber Hermann,

    das muss für dich ein Dorado gewesen sein - freue mich sehr. Vlt. hast du auch das ein oder andere Stück für mich dort bekommen können - Landshut ist ja bald, dann werden wir sehen.

    Solche Veranstaltungen sind phantastisch - wäre gerne dabei gewesen, aber bei der Entfernung ist das leider nicht machbar gewesen. Vlt. ein ander Mal.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Hermann,
    würde sagen das nicht beide Siegel von Absender sind und dieses Brief kontrolliert würde...?
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

    • Offizieller Beitrag

    Hallo die Runde

    Der Brief hat drei Siegel. Der Brief war geöffnet un dann mit Siegellach wieder verschlossen.

    Leider ist es schwer zu lesen wo der Siegel herstammt.

    Zu die Taxierung kann ich auch momentan wenig sagen. Ist es sicher dass es 1813 ist?

    Viele Grüsse, Nils

  • Also fantasiere ich doch nicht.. :D

    Siegelbild scheint nach Österreichischen Wappen, falls der Brief von 1813 ist, ist die Kontrolle in Österreich geschehen, da es in Bayern keine Schwarze Kabinett mehr gab.

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Hallo VorphilaBayern,

    ein Klassebrief, nur zu beschreiben äußerst schwierig.

    Mir geht es mit dem anhängenden Brief aus Schaffhausen vom 13.10.1814 nach Bozen genauso.
    Der Brief wurde fr. Grenzen gestellt. Nur um welche Grenze handelt es sich? Das angeschriebene Franko lese ich als 3. In den FRANCO VON SCHAFFHAUSEN Stempel wurde keine Taxe eingetragen. Normalerweise wurde in diesem Stempel diejenige Gebühr vermerkt, welche die nachfolgende fremde Postverwaltung von Schaffhausen zu erhalten hatte.
    Sicher ist bei meinem Brief lediglich das Porto für den Empfänger. Dies waren nach dem Roschmann-Tarif 12 Kr. für ausländische Briefe.

    Grüsse von liball

  • Lieber Karl,

    dein Brief ist einfach - "franco Bregenz" steht da, nicht "franco Grenze".

    Traumstück, wie der vom Hermann - alles großes Kino. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ralph,

    du hast recht, man sollte die Briefe genau anschauen.
    Nur habe ich immer noch ein Problem. Wie kommt der Brief von Bregenz nach Innsbruck. Zwischen Vorarlberg und Tirol liegt der Arlberg und über den Arlberg gab es erst ab 1818 einen regelmäßigen Postkurs.
    Da bleibt meines Erachtens nur die Strecke über Füssen und Reute, also im Transit über Bayern.
    Nur eine bayerische Taxe ist nicht zu erkennen.

  • Lieber Karl,

    da bin ich leider auch überfragt - vlt. können Hermann, Nils oder Achim helfen?

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Herzlichen Dank an alle, die zu diesen Brief einen Kommentar schrieben. Dazu der schöne Brief von liball. Kann momentan dazu wenig sagen. Habe nochmals nachgeschaut, der Brief ist nicht aus dem Jahr 1813, sondern von 1812.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

    • Offizieller Beitrag

    Hallo die Runde

    Ohne es (noch) beweisen zu können scheint es so dass die Briefe 1814 (und noch länger) ohne Gebühre zwischen Lindau und Füssen gelaufen waren bis man in Österreich den Weg über Vorarlberg fertig gebracht hatten. Ob Bayern jemal dafür bezahlt hat weiss ich nicht, aber es muss nicht so sein.

    Warum Hermanns Brief in Österreich portobefreit war, weiss ich auch nicht. Der Empfänger Clemens Frochaux war an der Universität in Wien, aber wohl ohne Portofreiheit deswegen weil er noch Student war. Über Monsieur Bollene habe ich nichts Gefunden, es konnte aber ein Hinweis sein. Noch zu erklären ist wie der Brief ohne Gebühre durch Bayern gelaufen war. Hat Taxis und Bayern hier etwas zusammen gekocht?

    Viele Grüsse, Nils

  • Guten Abend,
    1, Brief von Hermann geht nach Wien, hab nachgeschaut welches Tarif hier gültig wahr

    Österreichische Tarif von 15.3.1811 für Auslandsbriefe:

    Ausgabe oder Abgabe
    ½ Loth / 14x

    Transitgebühr – für die Briefe, die aus Frankreich, Schweiz, Großherzogtümer Berg und Holland, dann aus dem Norden und K. Westfalen durch die k. Bayerischen Postämter bis zur nächsten Österreichischen Grenz- Poststation transportiert werden, von den Briefabnehmern, nebst dem dermahligen Post – Porto in der Valuta der Einlösungsscheine zu et richten ist.
    ½ Loth 12x
    Anmerkung: Für die Briefe sowohl, welche in dem K. Bayern, als auch in Frankfurt, und von Frankfurt herwärts gehen die Österreichischen Staaten, da in Königliche Italien, Württemberg und in Großherzogtümer Würzburg aufgegeben werden, ist kein Transit Porto abzunehmen.


    Der Siegel schaut direkt von Wien zur sein, es ist IEN zum sehen was es vermuten lest. Die Österreichische Post Amt nutzte dieses Siegelbild/Wappen auch, es ist schwierig zum sagen um welchen Amt sich hier eigentlich handelt. Ob es ein Königliche Hof Post Siegel ist oder nicht ... ? Vielleicht kann jemand eins zum Vergleich zeigen.

    2, Brief von Karl ging nach Bozen, mit dem Roschmann Tarif bin ich nicht vertraut..
    In Beitrag #10: 1799 würde ein Postkurs von Bregenz bis Innsbruck über Feldkirch eingerichtet. Bis wann hat er bestanden?
    Unten anderen 1813 handelt Österreich mit Lindauer Boten. Bis 1817 übernahmen sie die Versendung von Briefen über Vorarlberg auch.

    Vielleicht hilft es euch zum eine oder andere Überlegung.
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

    • Offizieller Beitrag

    Hallo die runde

    @Adriana - Wie du schreibst gab es hier eigentlich ein Transitgebühr für Bayern. Die genannte Ausnahmen waren hier nicht wirksam. Das alles laut die gekannte Quellen so wie ich es verstanden habe. Einzige Möglichkeit war vielleicht dass der Brief weiter nach Württemberg gebracht war wovon es ein Gebührenfreie Transit für die Briefe nach Österreich gab.

    Aber der Brief ist für mich immer noch etwas rätselhaft.


    Der Siegel ist auch äusserst interessant. Postalisch auf jeden Fall - unten lesen wir auch Kopfstehend POST und so AMT danach + IN WIEN links. Oben von rechts ist es K:K + ..B (ober- /über-) + etwas. Überwachungs post amt?

    Vielleicht kennt kennt Achim etwas hierzu.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    vielen Dank.
    ich bin an diesem Wochenende beim Frühjahrstreffen der ArGe Bayern e.V. im Brauerei-Gasthof Winkler in Berching. Ich habe dort den Brief dabei. Vielleicht ist Achim dort. Auf jedem Fall kommt Herr Friedrich Pietz. Vielleicht können sie, bzw. kann er, hierzu näheres sagen. Wenn das Siegel von der österr. Zensurstelle in Wien ist, könnte der Brief evtl. den Empfänger nicht erreicht haben. Daher das streichen des Portos auf der Adreßseite ?

    Beste Grüße,
    Hermann

  • Liebe Sammlerfreunde,

    ich habe den Brief in Berching Herrn Friedrich Pietz gezeigt.
    Er hat mir folgendes berichtet: Er hat auch einen Brief aus dem Jahr 1812, der dieses Siegel hat. Es ist das Zensursiegel von Innsbruck. Er wird mir bei Gelegenheit das Datum seines Briefes mitteilen.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber Hermann,
    ich will mich da nicht reinmischen, aber würde auch um ein Vergleich von die Siegelseite Herr Pietz bitten.
    In Forum hat ihr schon über Zensurstempel von Innsbruck diskutiert, die Briefe welche ihr zeigt sind diesem nicht ähnlich..
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Adriana

    Du kannst nicht die zwei Zeiten vergleichen. In 1800 war Innsbruck österreichisch und in 1812 bayerisch. So muss es zwei unterschiedlichen Siegelbilder sein.

    Was aber wichtig ist dass falls der Siegel von Hermann hier ein österreichisches Bild hat, dann liegt Pietz hier falsch. Es würde mich freuen ob Hermann ein Bild schaffen könnte. Oder noch besser ob Pietz sich hier reinmischen konnte.

    Viele Grüsse
    Nils