• Hallo Zusammen !

    Hier zeige ich euch meinen ältesten Bayrischen Brief .
    Leider habe ich hierzu kaum Informationen . Der Brief ging von Neuburg nach Oberndorf (Welches Oberndorf weiß ich nicht  :S )
    Auf dem Brief steht leicht mit Blei geschrieben "1722" , aber da bin ich mir nicht sicher .
    Der Adressat oder der Absender soll jemand Adliges gewesen sein .
    Der Versand betrug 6x (Gulden,Heller  ?( ) 
    Ich hoffe ihr könnt mir ein wenig weiterhelfen . Falls ihr bessere Bilder benötigt , sagt bescheid .


    Servus
    Christian

  • Hallo,

    Johann Freiherr von Oberndorf war der Empfänger.

    Graf von Galler war der Absender der Churpfalzbayerischen Regierung.

    Das Datum der Versendung war der 28.3.1782 in Neuburg an der Donau, am 30.3.1782 war er beim Empfänger.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • hallo Sammlerfreunde

    heute erhalten, Brief aus Nürnberg ? steht handschriftlich in der Innenseite nach Weißenburg. Verschickt als Portobrief für den 6 Kreuzer zu bezahlen waren.
    Mich würde der Text interessieren der auf der Briefvorderseite steht, da ich diesen vernünftig auf eine Seite bringen möchte bin ich natürlich für jede Hilfe dankbar.
    Auf der Rückseite des Briefes ist nur ein nicht so toll erkennbares Siegel.

    Gruß Rainer

  • Hallo Gernesammler,

    der Text lautet:

    Denen HochEdlen Gestrengen,
    fürsichtigen und hochweisen Herrn
    bürgermeister und Rath, Wohllöbl:
    deß H. R. Stadt Weißen-
    burg, Meinen insonders Großgl.
    und HochgeEhrten Herrn,
    Weißenburg

    Viele Grüße aus Erding!

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Hallo,
    H. R. Rs. Stadt - Heilige Römische Reichs Stadt

    Ein schönes Brief..
    LG F

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • hallo Erdinger und Filigrana

    Vielen Dank für die schnelle Hilfe! :P

    Jetzt möchte ich einen Brief zeigen von 1783, geschrieben von der Kurfürstlichen Regierung in Neuburg an der Donau an das Verwalteramt in Münchshofen, da als Regierungssache versendet war der Brief portofrei.
    Der Brief ist mit kompletten Inhalt und auf der Rückseite das unbeschädigte Kurfürstliche Siegel aus Papier.

    Gruß Rainer

  • da als Regierungssache versendet war der Brief portofrei.

    Hallo Gernesammler,

    ein hübsches Stück, aber Regierungssachen (R.S.) gab es erst viel später, von daher wurde der Brief ohne Erhebung von Postporto transportiert.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo liebe Sammlerfreunde.

    Auch sehr alte Briefe haben ihren Reiz, auch wenn der Bezug zu einer Beförderung mit der Post nicht so groß ist, wie im 19.Jahrhundert.

    Trotzdem möchte ich einmal folgenden Brief vorstellen.

    Dieser Brief aus dem Jahre 1585 wurde durch einen Boten von Ötingen (Oettingen in Bayern) nach Castell spediert.
    Der Empfänger war Heinrich IV. Graf und Herr zu Castell (https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_IV._zu_Castell) und der Absender Doktor Jacob Moser. Zu jener Zeit Kanzler in Oettingen.

    Hier nun die Transkription des Briefes:

    Wolgeborner graue, gnediger herr, E(uer) gnediger seyen mein
    underthenig willig dienst, mitt sonderem vleiß
    beraidt zuuor. Mich hatt Jacob Altvatter, vonn
    Winnten , E(uer) gnediger angenommer ambtmann zu
    Wiesenbrun, auß altem zu mir habenden Ver-
    trawen, berichtet. Ob er wol biß daher, bey
    E(uer) gnediger nichts anderes, dann allen gnedigen
    willen geffirdt. Wie dann das werekh selbst
    bezeigen, indem E(uer) gnediger zue, alls aine un-
    bekanten, zugemelter Condition kommen laßen,
    unnd angenommen, noch dann wa E(uer) gnediger
    ich zue, darbei auch Commendiren wurde.
    Zweiflete er nit, E(uer) gnediger wurden zue, neben
    seinen lieben weib unnd kinderen, umb
    sovil mehr, mitt gnaden beuohlen sein las-
    sen ect. Wann dann er Jacob Altvat-
    ter, mir nunmehr im rieß, nit allain et-
    lich jar herfür sein person, alls er sich inn
    diensten, alls ein schreiber, bey etlichen ambt-
    leuthen, inn der graueschaft Ötingen ge-
    brauchen lassen, sonnd auch seine gefreündte,
    mir wol bekandt, auch der Altvatter, sich solli-
    che jar über, also geflißen unnd uffrecht her-
    halten, das wa er nit mitt kinderen uber-
    fallen, unnd sein hauß haltung ain annders
    erfordert, das bey sollichen diensten, wol belei-
    ben, unnd da zuuor gelegenhaitt fürgefallen, zu
    ainem beßeren, wol befürderet werden mögen.
    So habe ich gar kein ursach gehabt, ime sollich bil-
    lich begeren, zuuerwaigeren, beuorab gegen E(uer)
    gnediger , alls die ich aines hocherleuchten verstands,
    unnd der grossen erfahrenhaitt waiß, das sy
    auch ohne ainiche befürderung, leichtlich wahr nem-
    men, wa mitt dergleichen personen, bega-
    bet unnd zugebrauchen, unnd sonnds zwei-
    fel, alberaidt zuue anfang seines ambts, er-
    fahren haben mögen, Quod vinum vendibile non
    opus habeat haedera. Bitt demnach
    nichts destoweniger, E(uer) Gnediger ganz unnder-
    thenig, die wöllen auch dise meine Commenda-
    tion, bey ir etwas gelten laßen, unnd gemel-
    ten Altvatter, wie biß daher, auch künftig,
    mitt den seinigen, mitt gnaden mainen und
    bedenckhen. Der fröstlichen zuuersicht, er
    soll und werde sich dargegen, wie ainem auf-
    rechten unnd redlichen mann bebürdt, alles
    unndthenigen gehorsams, unnd bey seiner
    verwaltung, alles gebürend unnd getreuen
    vleiß, zue E(uer) gnediger gnedigem gefallen unnd be-
    niegen gnad, erweysen, damit die biß dah er-
    aigte gnad, wol angelegt, und ich meiner
    wolmainend Promotion, mich mehr zueerfreu-
    en, dann zu beschweren hab. Dahingegen
    E(uer) gnediger ich, underthenige unnd guottwilliger
    dienst erzaigen köndt, sollen sy mich be-
    gürlich vleiß willig und beraidt haben.
    Datum Öting den 19 Januari Anno 85

    D M

    underthenig
    williger

    Ja: moser. D.
    Canzler ect.
    (gezeichnet)

    Ich finde diese Briefe immer interessant. Ein Stück Zeitgeschichte, wie eigentlich jeder Brief.

    Viele Grüße
    Kreuzerjäger

  • Lieber Kreuzerjäger,

    ein vorzüglicher Brief - sehr gut erhalten und erstklassig transkribiert. Was will man mehr? Hier streift einen doch schon beim Lesen deiner Zeilen der Mantel der Geschichte. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Kreuzerjäger,

    ein wirklich schöner und dazu noch besonders alter Brief.
    Ich hatte ihn auch gesehen und schon mal in die engere Wahlgenommen. Habe dann aber nicht geboten; man kann halt nicht alles sammeln.

    In der ersten Zeile heißt es nicht "grauer" sondern "Grave" (für Graf).

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer