von / nach / durch Magdeburg

  • Hallo Peter,

    unten links steht Briefkasten in Form einer Ligatur und "So" als Abkürzung des Namens des Beamten. Ich lese 1/2 Groschen Gebühr. Wie man darauf kommt, weiß ich leider auch nicht.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Peter

    in meinen Unterlagen befindet sich kein Postbeamter beginnend mit "So". Ich denke auch eher, dass hier der Standort des Briefkastens gemeint ist. Leider sind diese mir aus dieser Zeit nicht bekannt...

    4 Pfennige als Ortsbrief waren ja nur bei gleichzeitiger Aufgabe von mindestens 100 Ortsbriefen möglich. Als unwahrscheinlich Variante hat der Absender sich verzählt. Vielmehr denke ich, dass der Brief schlicht unterfrankiert wurde.

    Ab Januar 1859 war bei Abholung durch den Empfänger selbst 1/2 Sgr für einen Ortsbrief erforderlich. Es fehlen zwar nur 2 Pfennige, aber soweit ich mich erinnere, war mindestens 1/2 Sgr Nachporto excl. Bestellgeld zu zahlen.

    Kannst Du bitte den Ausgabestempel vollständig zeigen?

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Peter

    tja, wo ich den Brief das erste Mal gesehen hatte, habe ich auch überlegt ihn zu ersteigern und beim letzten Mal auch...aber nun hast Du ihn.

    Die Ausgabenummer 7 zeigt jedenfalls keine Tour an, denn der Empfänger holte ihn selbst ab. Ein Drucksache kann ja ausgeschlossen werden und damit sind die 1/2 Sgr kein Bestellgeld.
    Laut bisherigen Auszeichnungen sind die Tournummern 6 und 7 für die "Vororte" anzusehen. Maximal gab es 5 Bestellgänge und 2 Landbriefträger, welche die beiden Tournummer 6 + 7 zuzuordnen wären. Allerdings scheint es auch so zu sein, dass diese Tournummer u.U. für die Selbstabholung stehen könnten.

    Hier ein Brief, den ich vor langer Zeit den lieben bayern klassisch zu verdanken habe. Laut dem Stempel ist es die Type a), also der erste Rahmenstempel der Bahnhofexpedition und bei mir bis Ende 1860 nachweisbar. 1861 gab es den Nachfolger und ob es eine Weiterverwendung der Type a kann ich nicht ausschliessen.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Hallo Ulf,

    eine kleine Serie von Magdeburg Briefen aus den letzten Wochen.

    Der Brief nach Klein- Ottersleben ist an die gleiche Adresse gesendet wie Deine Briefe von der ersten Seite.

    Der Brief mit der Einzelfrankatur der Nr. 2 ist von Sept. 1851. Für eine 2d leider schon zu spät

    Der Nummernstempelbrief der Nr. 10 ist vom vorletzten Tag des Gebrauchs der Nummernstempel.

    Beim Expressbrief ist die 13 leider beschädigt, aber ein erstaunlich spätes Aufkleben der Marken für die Expressbestellung auf der Siegelseite.

    schönen Gruss

    Peter

    Danke an Ulf für den Hinweis: Ist mir reingerutscht.
    Bild habe ich entfernt.

  • Lieber Peter

    danke für das Zeigen der Belege. Jedoch hat sich ein Brief aus Gnadenfeld mit eingeschlichen (letzter Beleg Posting 145).

    Beim ersten Brief nach Ochtmersleben ist die Ortsbestimmung präzisiert worden mit "by Eichenbarleben", trennen ca. 1 km heute.
    Der Brief nach Klein-Ottersleben (Briefe sind mir auch nur an diese Adresse bekannt) weist die gleiche Ortsstempeltype wie vorheriger Beleg auf. Schön lassen sich hier die unterschiedlich großen Einsätze für das Datum zeigen.

    Zum Stempel "EISENB.POST-BUREAU 7.." kann ich nicht soviel sagen. Jedenfalls ist es einer der Stempel, welcher öfters unsauber bzw. unvollständig abgeschlagen worden ist.

    Der Expressbrief ist schon was besonderes! :P:P:P Er ist sogar "ursprünglich" mit Marken frankiert worden, also getrennt nach Befördeung und Bestellgeld.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Liebe Sammelfreunde

    letztes Wochenende war dieses Schnäppchen bei Ebay zu bekommen - und das ohne Gegengebot. :D:D:D

    Möglicherweise 1853?? am 29.06. am Magdeburger Bahnhof aufgegebene Ganzsache nach Halle / Saale. Einen Tag später war der Brief auch da. Ein Kurzstempel Magdeburg - Leipzig ist noch erkennbar.

    Wie auch immer kam der Umschlag wieder nach Magdeburg (möglicherweise vom Empfänger in Halle selbst) und nun wird er interessant:
    Also Umschlag wurde umgedreht und er ging diesmal am 22.02. an "Ihre hochwohlgeborene der Frau von Rantzau geborene Gräfin von der Goltz (in) Ludwigslust Kreis ....." Der Brief wog auch noch 2 Loth.
    Also ist es ein Brief der 3. Gewichtsstufe in der 2. Entfernungsstufe nach Mecklenburg-Schwerin. Taxiert wurden 9 Sgr (so interpretiere ich es) für 2 Sgr + 1 Sgr Portozuschlag = 3 Sgr * 3 für alle Gewichtsstufen. Diese wurden in 14 1/2 Schilling L.M. reduziert.

    Beide Rahmenstempel (MD-Bahnhof) sind der Type I zuzuordnen - dies sei noch erwähnt!

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    fast ein non-plus-ultra für einen preußischen Sammler! 1. Gewicht hin, 3. Gewicht weiter. Wow! Glückwunsch zu dieser Oberrosine. :P

    Deine Beschreibung halte ich für richtig.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Bayern Klassisch

    danke für Dein Statement.
    Kannst Du das Wort unter Ludwigslust identifizieren, lese Kreis Plensburg, was sicherlich total daneben ist. Vieles habe ich auch nur durch Suchen im Netz gefunden, da ich erhebliche Schwierigkeiten mit der Schrift hatte...

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    "Mecklenburg" steht da.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo Peter,

    wunderschön, den hätte ich für 12 Euro, wenn das der Preis war, auch mitgenommen, obwohl er nichts mit Bayern zu tun hatte.

    Welche Vorschriften waren so streng, dass es so wenige recommandirte Dienstbriefe in Preußen gab?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo zusammen,

    Die Seltenheit bezog sich auf die Häufigkeit der Recomandierten Dienstbriefe. Ich denke mann muss schon mehr als 500 Dienstbriefe suchen um einen zu finden.
    Aber so ist das hier im Forum. Man stellt einen Brief ein und durch eine Frage in einer Antwort fängt man an in alten Verordnungen zu suchen.
    Aber das macht ja eben Spass , mir zumindest.
    Also lieber Bayern Klassisch "Ich bin noch am suchen". ?(?(
    schönen Gruss

    Peter

  • Hallo Peter,

    da sagst du wahre Worte! Geht aber jedem so, der etwas besonderes hier einstellt (denn hier geht nichts unter und das macht die Qualität des Forums aus).

    Bei Bayern waren es Verwaltungsvorschriften, nach denen die Art der Postaufgabe vorgeschrieben war. Ich denke, bei Preußen dürfte es nicht viel anders gewesen sein, freilich ohne es zu wissen.

    Interessant wäre deine Antwort aber schon für alle, weil ja viele hin und her sammeln und das Wissen über die in den Partnerländern geltenden Vorschriften ist sehr wichtig.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo zusammen,

    einiges habe ich gefunden. In Preussen waren die meisten Zusatzgebühren auch die Recommadation bei der Post nicht portofrei. Bei Justizsachen gab es jedoch eine Verordnung das weder Porto noch Rekommandationsgebühr zu entrichten ist.

    http://books.google.de/books?id=_Qg_A…34%2C434&edge=0

    http://books.google.de/books?id=8OBFA…47%2C606&edge=0

    Den gesamten Abschnitt über Portofreiheit gibt es hier

    Link

    Ich habe nichts dagegen wenn man die Beiträge zu dem recommandirten Dienstbrief in ein anderes Thema verschiebt.
    z.B im Ordner Portofreiheit / Portofreiheit in Preussen

    schönen Gruss

    Peter

  • Hallo Peter,

    vielen Dank! Dann verhielt es sich wohl damals allgemein ähnlich bei den Dienstsendungen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammelfreunde

    folgender Portochargebrief ging mir am Wochenende in Netz:

    Am 11.12.1865 geschrieben, lief er nach Rauenberg an bekannter Adresse. Aus dem Inhalt ergibt sich erstmal keinen Grund, jedoch machte mich die Notierung unten doch stutzig:

    1 Wechsel
    Recom(m)d

    Es ist zu vermuten, dass ein Wechsel einliegend war und dann wäre es eine Fahrpostsendung und auch noch teurer geworden.

    Auch die Siegelseite zeigt, wenn ich es richtig lese, einen Einkreiser Mainz - Aschaffenburg Bahnpost. Somit dürfte über Leipzig - Plauen - Hof - Bamberg - Würzburg - Aschaffenburg - Mainz gelaufen sein. Wahrscheinlich lief er nur bis Darmstadt und von dort weiter bis Heidelberg.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    ein wunderschöner und - wenn es diese Korrespondenz nicht gäbe - sehr seltener Brief.

    Es war auch eine Contravention - der Versand von Wertpapieren oblag der Fahrpost.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Lieber Bayern Klassisch

    leider ist vor dem Wort "1 Wechsel" nicht einliegend oder ähnliches geschrieben worden. Jedoch läßt der sonstige Inhalt darauf schliessen, dass ein Wechsel inliegend war.

    Rein schon der Mindestfahrposttarif wäre 21 Kreuzer bzw. 6 Sgr gewesen. Dazu käme noch die Wertgebühr der Wechsels.

    Hier ist gut nachzuvollziehen, dass durch die Rechnung 3 Kreuzer = 1 Sgr bei der Versendung durch die Briefpost "gespart" wurde. Es wurden ja 6 Sgr Brief-Porto gesamt = 18 Kreuzer gesetzt.

    Durch die "Porto"-Versendung wollte der Absender höchstwahrscheinlich sogar sicher gehen, dass der Brief schnell und auch tatsächlich ankam.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf