von / nach / durch Magdeburg

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    Hallo Preussensammler,
    Der Beleg stammt aus der 138 Derichs Auktion vom 10.12.2011 Losnummer 1236 Ausruf 600,-
    Ob verkauft oder nicht entzieht sich meiner Kenntnis.

    schönen Gruss

    Peter


    Vielen Danke für die Quelle.

    Derrich ist einer der letzten, der nicht online erreichbar ist.

    Man sollte ihm einmal mitteilen, dass angesichts der schwindenden Zahl der Sammler es immer wichtiger ist, auch online verfügbar zu sein.

    Andere Auktionshäuser lassen ihre Online-Präsenz über Philasearch abwickeln (siehe meine Erfolge bei Belegen zu den Posttarifen).

  • Hallo,

    ich zeige hier einen Brief aus Magdeburg nach Döttingen vom 28.5.1816 mit dem rätselhaften Stempel V.C. Über diesen Stempel habe ich bereits im Rundbrief der ARGE Bayern einen kleinen Artikel geschrieben. Vermutlich ist es ein Leitwegstempel "Via" oder "Von Coburg".

    Vielleicht kann Magdeburger oder ein anderes Forummitglied etwas zum Laufweg dieses Briefes sagen. Zum Vergleich habe ich einen "normalen" Brief aus Magdeburg nach Bayern angehängt. Diese wurden in der Regel in Preußen mit 4 gGr. belastet, die dann in Hof mit 18 Kr. in Auslage genommen wurden.

    Der Brief nach Döttingen wurde aber in Preußen nur mit 2 1/2 gGr. belastet und vermutlich der taxisschen Post im Einzeltransit übergeben. Dort wurde die preußische Forderung in 10 Kr. reduziert. Einen taxisschen Transitansatz kann ich nicht finden. Im Nürnberger Auslagestempel wurden wieder 18 Kr. in Auslage genommen.

    Grüsse von liball

  • Lieber liball

    viel werde ich sicherlich nicht beitragen können.

    Eventuell mal folgender Gedankengang:
    Ende Dezember 1813 /Anfang Januar 1814 wird MD von russischen und preussischen Truppen eingeschlossen. Dies dauerte bis zur Übergabe der französischen Truppen am 24. Mai 1814 an die umschliessenden Truppen an. Resultat war das (fast?) völlige Abschneiden aller Verbindungen nach aussen. Dazu kam noch, dass der westphälische Postmeister Faure die Stadt ebenfalls verlies.
    So heißt es z.B. weiter, dass am 14. Juli 1814 ein Schiff aus Hamburg erstmals wieder eintraf.

    Laut Adressbuch 1817 gab es eine fahrende Post nach Erfurt aber keine reitende. Nur nach Halle und Leipzig gab es beides.
    Leider ist es mir bis heute nicht gelungen, die Postkurse von und ab Halle / Saale zu bekommen.

    Ich denke, dass eine Leitung über Halle/Saale sehr wahrscheinlich ist.

    Dazu noch ein gezeigter Beleg nach Dottingen aus dem Jahre 1821. (Auch hier bleibt mir der Laufweg verschlossen - wahrscheinlich über Frankfurt/Main gelaufen)

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    über Frankfurt sehe ich auch so.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Magdeburger,

    vielen Dank für deine Stellungnahme.

    Der normale Weg ging sicherlich über Halle. Der weitere Weg dürfte gemäß Stephan über Zeitz, Gera, Gefell nach Hof gewesen sein.

    Doch dieser Brief muss, vielleicht auch erst ab Halle, einen anderen Weg genommen haben. Lässt sich eventuell aus dem preußischen Porto von 2 1/2 Ggr. eine Strecke ermitteln, eventuell über Erfurt?

    Für wieviel Meilen reichte ein preußisches Porto 1816 von 2 1/2 Ggr.?

    Grüsse von liball

  • Lieber liball

    laut meiner Portotaxe von Magdeburg (1800) kostete ein Brief nach Erfurt 4 Ggr, nach Eisenach 2 1/2 Ggr, nach Frankfurt/Main oder Nürnberg 4 1/2 Ggr.
    Inwieweit diese Taxen für die hier gezeigten Briefe anzuwenden sind, kann ich leider nicht sagen. Auch zu den eventuellen Laufwegen fehlen mir Unterlagen. Zwar nehme ich auch an, dass diese über Halle liefen, aber mit welchem Kurs von dort, leider keine Ahnung. :(:(:(

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Vor kurzem habe ich die unten dargestellte Drucksache aus der Zeit des 1/2-Silbergroschen-Tarifs erhalten.

    Sie enthält interessante Informationen zum Gütertransport per Schiff und Bahn aus dem Jahr 1855.

    Magdeburger: Der Beleg ist so gescannt, wie Du ihn gern für Deine Stempelforschung benötigst.

  • Liebe Sammelfreunde

    heute mal zwei 0815-Belege.
    Der erste stammt vom 18.10.1865 und der zweite ist vom 29.12. gleichen Jahres. Beide Briefe wurden zwischen 5.00 bis 6.00 Uhr abends aufgegeben und beide liefen nach Sudenburg, also einem Vorort von Magdeburg, wo beide auch am Folgetag zugestellt.

    Ebenfalls identisch ist der Justizbeamtenstempel "Rohkohl" und somit liefen diese auch portofrei. Auch inhaltlich geht es um gleiches.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Hallo liebe Freunde!

    Nicht mein Gebiet - aber trotzdem mitgenommen - habe ich diesen GS-Umschlag mit Zusatzfrankatur vom 13.05.18.... von Darmstadt via Frankfurt nach Magdeburg.

    Ist ja klar, wer den Brief bekommt, oder ? ;)

    Schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker

  • Hallo Volker

    danke das Du an mich denkst und sowas aus Taxis habe ich noch nicht. :P
    Suchen tue ich noch eine 6 Kreuzer und 3 Sgr Frankierung.

    Siegelseitig ist der Ausgabestempel der 7.Tour zu sehen und definitiv gab es maximal nur 5 Bestellgänge.
    Bis jetzt habe ich noch nicht herausgefunden, ab wann dieser Ausgabestempel verwendet wurde und welche Bedeutung der scheinbar unmöglicher Bestellgang hat. :?:

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Hallo Ulf!

    Damit sich der Brief von T+T nicht so alleine in der Post fühlt - hier ist noch ein Brief vom 25.7.18... von Magdeburg nach Berlin.

    Schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker

    Bilder

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)

    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • Lieber Volker

    dieser Brief läßt sich auf die Jahre 1845 bis 1849 einschränken.

    Die Entfernung nach Berlin sind ca 17 Meilen. Ab 01.01.1825 betrug die Taxe für einen einfachen Brief 4 Sgr, ab 01.10.1844 waren es 2 1/2 Sgr - wie hier bar frankiert und schließlich ab 01.01.1850 dann 2 Sgr.
    Den Stempel von MD in dieser Type kann ich für den Zeitraum 1844 bis 1853 bisher nachweisen.

    Bisher scheiterte mein Versuch alle 3 Taxperioden nachzuweisen. Dank Deiner Hilfe ist es nun möglich. :D

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Liebe Sammelfreunde

    die heutige Börse in Halberstadt bescherte mich einer Vorderseite und erst wollte ich diese nicht kaufen...

    Gelaufen ist diese nach Dresden und damit wären wir bei 3 Sgr Franco, welche auch "verklebt" wurden. Interessanterweise wurde dazu eine Nr. 3, also 1. Ausgabe und eine Nr. 10 der 3. Ausgabe verwendet. Beide Marken sind mit dem Streckenstempel MAGDEB: 19 5 II LEIPZIG. gestempelt und über alles ist der Rahmenstempel Eisenb. Post -Bureau 7 von Magdeburg.

    Ich habe mal die Marken + Rückseitenteil mit 1200DPI gescannt. Ich denke, dass es schon paßt...Meinungen sind willkommen. :?:

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Hallo Ulf,

    ich denke hier ist alles ok.

    So eine Mischfrankatur der 1. und 3. Ausgabe muß man erst einmal finden, und wenn sie dann noch aus Magdeburg ist ... :thumbup: , darf es auch "nur" eine Vorderseite sein. Du kannst sie ja austauschen, wenn du einen schöneren Brief findest, aber das wird, fürchte ich, nicht einfach (und ziemlich teuer) sein.

    Gruss

    senziger

  • Hallo Ulf,

    sehe keinen Grund warum das gute Stück nicht echt sein soll.
    So eine Mischfrankatur muss man erst mal finden!!!!
    Ich hätte sie auch genommen.

    Eigentlich sogar vorschriftswidrig entwertet. Auf der 2 hätte ein Nummernstempel gemusst, aber dann wäre das Stück so richtig selten.

    schöne Ostergrüsse

    Peter

  • Liebe Sammelfreunde

    ich danke für die Einschätzungen! :):):)

    zeigen kann ich noch eine Hülle, welche ebenfalls an der Bahnhofexpedition aufgegeben wurde. Gelaufen ist sie nach Oldenburg.
    Siegelseitig der Transit über Bremen und Ankunft am Ziel.

    Das Siegel soweit ich es lese:
    K.PR. MAGDEB. ARTELLERIE? BRIGADE No.4

    Tja, von wann könnte der Beleg sein. Weder mit der Bahnhofexpedition noch mit Armeesachen kenne ich so richtig aus :(

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    ich würde ihn auf ca. 1865 schätzen, wenn ich mir alle Parameter so anssehe.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Bayern Klassisch

    ich habe jetzt mal alle meine Bahnhofsbelege herausgekramt und alle Rahmenstempel mit der Inschrift Magdeburg Bahnhof verglichen.
    Allgemein wird er als Type I bezeichnet. Der Stempel "Magdeburg Bahnhof II", wird mit der Type II bezeichnet.
    Gefunden habe ich drei verschiedene. Auch in den Mitteilungen Zur Postgeschichte von Sachsen-Anhalt (Heft 4 (12) 1993) wird von drei geschrieben. Allerdings wird hier nur die gesamte Verwendungszeit angegeben - 1851 bis 1870.

    Die Geräte des Types I:
    a) 35,0 x 14,5 mm
    b) 33,0 x 15,0 mm
    c) 32,5 x 15,5 mm

    Ich habe jetzt alle 3 Geräte zeitlich nebeneinander gesetzt und danach würden die Spalten der Aufstellung a - c - b am wahrscheinlichsten entsprechen.
    Die Geräte b + c auseinander zu halten ist schwierig, da je nach Stärke des Abschlages Schwankungen der Bemaßung vorhanden sind. Am besten lassen sie sich unterscheiden, dass das "U" im Ortsnamen in der 2. Spalte deutlich schmaler als in in der 3. Spalte ist. Auch in der Stellung von "UR" im Ortsnamen und "F" lassen sich heranziehen.

    Ob sie sich auch durch die Sterne unterscheiden lassen, wäre ebenfalls interessant. In Spalte 2 wahrscheinlich 6-strahling - Spalte 3 ist er 5-strahling.

    In den o.g. Mitteilungen wird geschrieben, dass er mitwechselbar ist. Auch der gezeigte Beleg dazu (Bild2) entspricht dem Stempel der Spalte 2 - wird aber als Type Ib angegeben...

    Gefunden habe ich in meinem Bestand (22 datierbare Belege) folgende Daten (Datums-Überschneidungen habe ich nicht):
    Spalte 1 : 07.02.1850 - 10.04.1860
    Spalte 2 : 10.04.1861 - 06.06.1861
    Spalte 3 : 22.03.1865 - 06.10.1868

    Der Brief nach Oldenburg hat den Stempel in Spalte 2 (als unterer in der Spalte) und Belege aus der Zeit zwischen den Daten der Spalte 2 und 3 habe ich leider nicht...

    ich würde ihn auf ca. 1865 schätzen, wenn ich mir alle Parameter so anssehe.


    ... gibt es keine Überschneidungen, war die Schätzung spitzenmäßig!!!! :thumbup::thumbup::thumbup:

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf