von / nach / durch Magdeburg

  • Lieber Peter,

    wunderschön - so etwas mit privat vorgedruckter Adresse findet man nicht häufig, zumindest nicht in dieser Vollendung.

    Hätte man von Preußen aus das Bestellgeld nach TT - Postgebieten mit Marken frankieren können?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Peter

    zum Stempel hatte ich hier geschrieben:
    Ortsstempel von Magdeburg

    Vieles spricht dafür, dass er aus dem Jahre 1862 stammt... sicher bin ich jedoch nicht 100%ig. Dazu brächte man mehr Material mit genau diesem Stempel. Er ist durch den frühen "Schaden" auffällig und scheinbar wurde versucht, ihn zu "reparieren", was auch nicht richtig gelungen ist...

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Bayern Klassisch

    ...Hätte man von Preußen aus das Bestellgeld nach TT - Postgebieten mit Marken frankieren können?

    ...diese Frage stelle ich mir schon eine ganze Weile. Bisher habe ich nichts gefunden, dass Bestellgelder "fremder Posthoheiten" in voraus bezahlt werden konnten - einzige Ausnahme: Expresse Bestellung.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Liebe Sammelfreunde

    in einem "kleinen" Los fand ich diesen Brief:

    Geschrieben wurde er am 31.Dez. 1862 in Alte-Neustadt (Magdeburg) laut Absender jedoch erst am 01.Jan. 1863 abgegeben.

    Gestempelt wurde er jedoch erst am 03.01. am späten Nachmittag. Gelaufen ist er an bekannter Adresse nach Klein Ottersleben und scheinbar zeigt der Ausgabestempel den 02.01. der 1. Tour an.
    Sollte das Ausgabedatum korrekt sein, wäre die Aufgabe der 01.01. und es stellen sich viele Fragen, wie z.B.: Lassen sich die Tagesangaben aus Einzelziffern zusammensetzen?, oder liegt hier einfach ein "Fehlgriff" vor - statt "01" wurde "03" genommen...

    Der Absender ein Herr Friedrich Brösel setzte auch einen "Namensstempel" auf dem Siegel - leider habe ich zu dieser Person nichts gefunden...

    Neustadt hatte ein eigenes Postamt und hier liegt der Verdacht nahe, dass der Brief in einem Briefkasten der Stadt Magdeburg geworfen wurde. Als "Alte Neustadt" wird nur der Teil von (Magdeburg) Neustadt bezeichnet, welcher nach Napoleons Befehlen nach dem Abriß übrig blieb. Den Bewohner wurde ein neues Gebiet zugewiesen, was direkt angrenzt und als Neue Neustadt bezeichnet wird.
    Natürlich wurde der abgerissene Teil im Laufe der Zeit wieder bebaut und so gibt es noch heute die Alte Neustadt und die Neue Neustadt.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Liebe Sammelfreunde

    heute wieder mal ein einfacher Beleg vom 05.12.1848 aus Magdeburg "An einen wöhllöblichen M......rat zu Delitzsch". Gesendet wurde er als portofreie Militaria. Das rüchseitige Siegel kannte ich auch noch nicht - leider (für mich) undeutlich.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Hallo,
    die Firma Burchardt u. Schulze informierte ihren Kunden in Klingenthal, das auf dem Bahnhof in Reichenbach Güter für ihn angekommen sind. Die Zugstrecke Leipzig-Reichenbach gab es seit 1846. Ich lese allerdings immer Dampfer, es wird wohl die Dampfeisenbahn gemeint sein und kein Schiff.
    Die wohl sehr sparsame Firma transportierte den Brief irgendwie bis Oelsnitz im Vogtland,dort wurde er der Post übergeben. Nach Klingenthal waren es laut Meilenzeiger 3 Meilen, also zur Grundgebühr von 3 Pfennigen pro Meile ein Pfennig ergibt 6 Pfennig Porto plus 3 Pfennig Bestellgeld ergibt die hinten notierten 9 Pfennige.

    Beste Grüsse Bernd

  • Hallo Bernd

    schönes Stück!
    Auf dem 4. Scan lese ich ...und Gefahr durch den Dampfeisen Zugstrecke restante Bahnhof ... - naja meine Lesequalität ist nicht so gut.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Liebe Sammelfreunde

    unter tatkräftiger Hilfe von Michael habe ich folgenden Beleg bekommen:

    "An das königliche Landrathsamt zu Gardelegen" wahrscheinlich vom 14.02.1854 von Sudenburg nach Gardelegen als portofreie Armensache gelaufen. Interessant ist jedefalls noch was erhalten geblieben ist, den im "inneren" finden wir einen Beleg aus Weferlingen nach Gardelegen an den Landrath Herrn von Kröcher.

    Wahrscheinlich gehört es irgendwie alles zusammen...schade ist, dass die Doppelseite nicht vollständig ist.

    Noch etwas zu Sudenburg:
    Das Postamt wurde am 01.07.1844 eröffnet und damit als zweites nach Neustadt (01.06.1842) was zum heutigen Magdeburg gehört. Beide Postämter unterstanden direkt dem Oberpostamt in Magdeburg.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Liebe Sammelfreunde

    noch einen Postvorschußbrief mit dem Aufgabe-Stempel von Sudenburg "An den Schlosser Fr. W. Schultze ......schaft bei Schneidermeister Klemp ... Remberg Hörde bei Dortmund"

    1 Thaler 20 sgr. wurden durch Postvorschuß entnommen, wie unten links vermekt wurde. Diese wurden mit der "50" wiederholt. Dazu kam das Procura von 1 Sgr ( je 1/2 Sgr je 1 Thaler - mindestens jedoch 1 Sgr) sowie die Brieftaxe von 3 Sgr, so dass der Empfänger 54 Sgr zu zahlen hatte.

    Soweit ich den Inhalt entziffern konnte:
    Daß der Schlosser Friedrich Wilhelm Schultze geb. 25. Febr. 1842 in Treuenbrietzen
    und Francisca Caroline Lützge, geb. 9. Nbr 1841 in Gr. Germersleben, .......................
    ver.......... arbeiters Fr. G. Aug. Lützge u. Anna von Riethausen
    an 3 .......tagen 4. 5. 6. p. ..........in hiesiger Kirche .....
    Hochzeit? aufgeboten sind, wird bescheinigt.

    Gott .......... die Verlobten
    Sudenburg den 29.Juli 1867
    Hirschberg
    Pastor

    Noch soviel:
    Am 01.07.1867 wurde Sudenburg Bestandteil von Magdeburg. Es war der erste Vorort, welcher eingemeindet wurde.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    "An den Schlosser Fr. W. Schultze wohnhaft bei Schneidermeister Klemp am Remberge Hörde bei Dortmund"

    und

    " ... und Francisca Caroline Lützge, geb. 9. Nbr 1841 in Gr. Germersleben, ehel(ich) 7. des
    versto(orbenen) Arbeiters Fr. G. Aug. Lützge u. Anna von Riethausen
    den 3 Sonntagen 4. 5. 6. per Trin. in hiesiger Kirche ohne Einspruch aufgeboten sind, wird bescheinigt"

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo preussensammler

    dann mein Glückwunsch zu diesen Belegen :thumbup:
    Ich habe nur bei der Packkammer geboten und da ist hoffentlich noch mehr herauszuholen, als bei den vorhandenen "Bildern".

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Hallo Ulf,

    vor kurzen in einen Auktionskatalog gesehen.
    Ich weiß das Du normalerweise kein Interesse an solchen Briefen hast. Da aber bestimmt nicht häufig zu sehen, hier als Ausschnitt aus der Katalogseite. ( Der Anbieter weigert sich bisher seine Kataloge ins Internet zu setzen)
    Brief aus Buckau nach Ungarn. Angeblich soll es nur 2 Belege mit diesem Nummernstempel geben.

    schönen Gruss

    Peter

    Hallo Peter,

    könntest Du mir bitte mitteilen, bei welcher Auktion Du diesen Beleg gefunden hast? Vielleicht könnte man (d.h. ich) dann in den Preussen-Studien einen Artikel mit den bisher gefundenen Belegen einstellen, um die Zahl der nachgewiesenen Belege in der nächsten Auflage des Standardwerks (Krauß) zu korrigieren.

  • Hallo preussensammler

    alle drei Scan stammen von der letzten Pumpenmeier-Auktion - die Scan tragen die Losnummer! Ich hatte gedacht, dass Du diese Briefe gekauft hast, da diese auch tatsächlich zugeschlagen wurden.

    http://www.pumpenmeier.de

    Zu Beleg Buckau - Wanzleben (darüber hatte ich gestern garnicht nachgedacht...) :
    Laut Datum ist er vom 13.01.1859 (Donnerstag). Wanzleben liegt um die Ecke und da hätte für einen einfachen Brief 1 Sgr gereicht. Bei 2 Sgr ist von einem doppelt schweren Brief auszugehen. Eine Gewichtsangabe fehlt - was doch etwas ungewöhnlich für diese Zeit ist.

    Laut Adressbuch 1859 gab eine 2 Landboten aus Wanzleben:
    Einmal der Fuhrmann Wedemeier kam Mittwoch und Sonnabend an und der Aufenthaltsort war das Brauhaus "Zum Vollen Mond" sowie der Handelsmann Preißer welcher Dienstag und Freitag 8 Uhr vormittags ankam und im Hause "Zum Schwarzen Bock" einkehrte.

    Leider wird nicht angegeben, wann diese wieder zurückkehrtern. Geht ich von einer Nacht Aufenthalt aus, käme der Fuhrmann Wedemeier als "Transporteur" in Frage.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Mit Magdeburg hat der nachfolgend gezeigte Brief zwar nur wenig zu tun, vielleicht kann ihn aber hier jemand deuten:

    In Dresden wurde der Brief mit 54 Pfg. frankiert abgeschickt, jedoch offensichtlich versehentlich nachtaxiert (von wem?). Das Postamt Hannover war offensichtlich von einer Transit-Postanstalt (Braunschweig?) mit Porto belastet worden. Der Betrag wurde vom Empfänger eingefordert mit der Maßgabe, ihn zu erstatten gegen Rückgabe des Couverts.

    Kann jemand die mit roter Tinte geschriebenen Zahlen bzw. Buchstaben deuten? Bei der schwarzen 7/7 siegelseitig dürfte es sich um ein Eingangsdatum handeln. Die "7" frontseitig rechts oben müßte die Kartierungsnummer sein für den Kartenschluß Dresden - Leipzig.

    Altsax

  • Lieber Altsax

    viel kann ich dazu nicht beitragen.
    Ich könnte mir vorstellen, dass das Franco nur bis zur Grenze Preussen - Hannover bzw Braunschweig ausgereicht hatte.

    Sicher wird sein, dass der Brief mit der Eisenbahn über Leipzig - Oschersleben - Braunschweig lief. Leider kann ich den genauen Bestimmungsort nicht lesen....

    N.B. Der Transitstempel des kleinen L2 von Magdeburg ist die Type 2.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • könntest Du mir bitte mitteilen, bei welcher Auktion Du diesen Beleg gefunden hast? Vielleicht könnte man (d.h. ich) dann in den Preussen-Studien einen Artikel mit den bisher gefundenen Belegen einstellen, um die Zahl der nachgewiesenen Belege in der nächsten Auflage des Standardwerks (Krauß) zu korrigieren.

    Hallo Preussensammler,
    Der Beleg stammt aus der 138 Derichs Auktion vom 10.12.2011 Losnummer 1236 Ausruf 600,-
    Ob verkauft oder nicht entzieht sich meiner Kenntnis.

    schönen Gruss

    Peter