Liebe Freunde,
der Postvertrag Preußens mit den Niederlanden bestimmte die Versendungsmöglichkeiten mit franko und porto. Teilfrankierte Briefe sollte es nicht mehr geben.
Am 17.3.1852 gab man einen bis 1 Loth schweren Brief in Hilpoltstein zur Post. Dass man 9 Kr. für die Strecke des Postvereins kassierte und dafür eine Marke aufklebte, war klar. Bis zum 31.3.1854 sollte das Weiterfranko für die NL jedoch bar kassiert und siegelseitig notiert werden. Dies wurde in Hilpoltstein vergessen.
Der Brief wurde der vorgesetzten Poststelle in Nürnberg zugeleitet. Man sah die 9 Kr. als Franko bis zur "Grz" = Grenze an. Ein Teilfranko gab es aber nicht und Briefe, die unterfrankiert waren, waren wie unfrankierte Briefe zu behandeln und auch der Wert der verwendeten Freimarken nicht anzuerkennen.
Daher notierte man auch 3 für 3 Silbergroschen mittig, weil Portobriefe mit der Vereinstaxe von 3 Sgr. vorzutaxieren waren.
In den NL sag man das ähnlich und kassierte vom Empfänger dort 30 Cents, die etwa 18 Kr. entsprachen. Für Bayern war dies ein erstklassiges Geschäft! Man hatte eine 9 Kr. Marke verkauft, die nichts einbrachte und bekam, weil man das Weiterfranko vergessen hatte, als Dank dafür von Preußen noch 3 Sgr. überwiesen. Preußen erhielt gar nichts, Sachsen eine geringe Transitentschädigung und der Rest blieb in den Niederlanden.
Liebe Grüsse von bayern klassisch