Lieber Dieter:
An
die königl. hochlöbliche Regierung Abtheilung
der directen Steuern Domainen und Forsten
in Arnsberg
Das Wort hinter Regierung könnte auch Verwaltung heißen.
Viele Grüße
Erwin W.
Dk 1a - Großer Doppelkreisstempel mit durchbrochenem Innenring
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Noch ein Beleg:
Dieser Brief lief von BOPPARD nach Neuwied. Er ist datiert auf das Datum 20.11.(1844). Das ist ein recht spätes Datum für die Verwendung dieses Stempeltyps. Da Boppard nach Feuser erst im Jahr 1848 mit einem R2 einen neuen Stempel bekam, ist eine Verwendung bis zu diesem Datum wahrscheinlich.
Als Adresse lese ich:Sr Hochwürden
Herrn Pfarrer Unschuld
Wohlgeboren
zu
Neuwiedlinks unten ein Freivermerk, den ich nicht deuten kann. G.A.?
Auf der Rückseite prangt ein dunkelbraunes Siegel einer bischöflichen Institution. (Muß ich mir noch näher ansehen)
Der Inhalt bringt dann eine Überraschung: Ein auf lateinisch geschriebener Text, der am Anfang einige Verwandschaftsbeziehungen aufführt. Auffällig ist die mehrmalige Nennung des Begriffes 'legitim'. Ich habe zwar Großes Latinum, aber mangels Übung und fehlender Geduld und Zeit habe ich mir weitere Mühen der Übersetzung erspart. Oder ist jemand von euch dazu in der Lage?
Wer kann die Adresse vervollständigen?beste Grüße
Dieter
PS: Ihr könnt meine Bilder vergrößern. Sie sind alle mit 800 dpi oder mehr gescannt.
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Hallo Dieter,
der Pfarrer hieß "Unschuld wohlgeboren zu Neuwied".
G.A. ist die Franchise - A dürfte für Angelegenheit stehen, das G müsst ihr Preussen interpretieren.
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Hallo Ralph,
vielen Dank für deine Lesekünste. Ich dachte auch an 'Wohlgeboren', aber das kam mir vom ersten Buchstaben her unwahrscheinlich vor. Ich sah es als ein 'H' an.
liebe Grüße
Dieter
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Und es geht weiter:
Ein Brief von BRIEG nach Bromberg, datiert auf den 27.10.1825.
Einem Königlichen,
Hochlöblichen Land - Gerichte
zu
Bromberg
in West-PreussenAls Vermerke 'franco' und 'cito', also schnell. Das relativ hohe Porto von 6 Gr. für eine Distanz von weniger als 5 Meilen resultiert wohl aus einem recht hohen Gewicht. Die Rückseite zeigt keine Stempel oder Vermerke. Im Inneren ist das komplette Datum vermerkt.
Dieter
PS: Nach dem Hinweis unten von bk habe ich ein paar Korrekturen vorgenommen.
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Hallo Dieter,
cito - kleiner Tippfehler von dir. Der Brief sollte schwer gewesen sein - die Schnelligkeit des Austragens hätte nur per Express gewährt werden können, aber das cito hatte hier wohl keine Auswirkungen.
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Hallo Ralph,
nach deinem Hinweis habe ich oben ein paar Änderungen vorgenommen. Danke!
Gruß
Dieter
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Noch ein Beleg von Erfurt:
Diese leere Briefhülle aus ERFURT war nach Ziegenrück gerichtet. Dem Datum 14.9. kann ich leider kein Jahr zuordnen. Die Adresse lautet:
An
den Superintendantur-Vicar
Herrn Pastor Gerischer
in
ZiegenrückH. Kirchen S.
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Ein weiterer Brief von Marienwerder:
Diese Briefhülle vom 25.7.1830 von MARIENWERDER nach Peest bei Stolpe ist innen durch Kommentare datiert. Links oben ist das Gewicht mit 1½ Loth notiert. Die ehemals westpreussischen Orte liegen heute in Polen. Die Adresse lautet:
An
Den Landschafts Director Herrn v. Below
Hochwohlgeboren
auf
Peest
bei StolpeFür den recht schweren Brief wurde links mit roter Tinte ein Porto von 8 Gr. notiert. Die Rückseite zeigt lediglich die Teile eines roten Siegels.
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Nun folgen 2 Belege, deren Stempel bisher nicht gezeigt wurden.
Der erste Brief lief am 9.7. von MAYEN nach Ahrweiler. Die leere Briefhülle ist leider nicht datierbar. Gerichtet war das Schreiben:
An
Eine Hochlöbliche Bürgermeisterei
zu AhrweilerHerrsch. Kassen S.
Ich hoffe, ich habe die Adresse richtig gelesen. Falls nicht, haben wir zum Glück einen Forums-Kollegen, der mit einer Unmenge von frischer, klarer Luft im Büro fast alles entziffert.
Dieter
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Nun noch ein Beleg mit bisher nicht gezeigtem Stempel.
Der Brief vom 23.4.(??) war vom Ort RÖTGEN in der Voreifel nach Burtscheid gerichtet. Die leider arg beschnittene Briefhülle zeigt, daß der Brief am gleichen Tag in Burtscheid ankam. Gerichtet war das Schreiben an:
Sr Hochwürden
dem evangelischen Pfarrer
Herrn Superintendenten Braus
zu
BurtscheidDer Vermerk 'frei' wird flankiert vom roten Freimachungsvermerk 1 Gr. Das wurde unterstrichen als Zeichen, daß das Porto kontrolliert wurde.
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Liebe Sammlerfreunde,
ich habe folgenden Portobrief bekommen, der am 27.5.1826 von HAGEN nach MÖLLN (Mecklenburg) gesandt wurde, mit der Anmerkung "via Hamburg". Abgestempelt ist der große Versuchsstempel von HAGEN.
Der Inhalt des Briefes besteht aus einer Rechnung. Er scheint mir auch vollständig zu sein und wiegt 5 Gramm, also unter 3/4 Loth.
Bei der Portoberechnung stoße ich auf Schwierigkeiten:
Entfernung Hagen - Mölln = 62 Meilen = 9 Sgr. für den einfachen Brief. Da er mit 13 1/2 taxiert ist, müsste er schwerer als 3/4 Loth gewesen sein. Da 3/4 Loth ca 11 Gramm betrugen, müsste der Brief doppelt so schwer gewesen sein, wie er sich heute darstellt.
Eine andere Berechnung ergibt sich, wenn man die rote Raute als Einschreiben deutet, wobei im Portotaxenbuch Seite 9 von 1824 explizit vermerkt ist, dass dieses Rekommandations-Zeichen nicht ausreichend ist.
Wenn ich das Portotaxenbuch richtig interpretiere, wären in einem solchen Fall das Briefporto, das einfache Porto für den zurückfolgenden Schein, sowie das Scheingeld mit 2 Sgr. fällig gewesen, welche der Absender schon bei der Aufgabe zu entrichten hatte. Hierfür fehlt mir aber erstens det franko-Vermerk und zweitens komme ich dann nicht auf die ausgeworfene Gebühr.
Selbst angenommen es handelt sich um Mölln in Lauenburg, dann wären das noch ca 44 Meilen zu 7 Sgr. + Porto für den Schein 7 Sgr. + 2 Sgr. Scheingeld = 16 Sgr. Das passt gar nicht. Auch finde ich keine Gewichtsangabe (auf der Rückseite befindet sich in Schwarz 4 - 13) , die bei einem Einschreiben ja wohl vorhanden wäre.
Ich würde ja zu meiner ersten Berechnung tendieren, aber hier stört mich auch, dass die rote Einschreiben-Raute mit dem gleichen Rötel wie die Gebühr ausgeworfen ist. Wer hat eine Idee?
beste Grüße
Erwin W.
preussen_fan -
Liebe Sammlerfreunde,
einen Fehler habe ich bei der Version mit Mölln im Herzogtum Lauenburg gemacht. Das gehörte damals zu Dänemark. Also kann nicht nur mit dem innerpreußischem Porto gerechnet werden. Allerdings kenne ich keinen Postvertrag vor 1826 mit Dänemark. Kann jemand helfen? Das Porto von 13 1/2 Sgr. erscheint mir jedenfalls recht hoch.
Beste Grüße
Erwin W.
preussen_fan -
Hallo zusammen,
für gaaaaanz kleines Geld konnte ich einen Posten von 6 Briefen mit diesen preussischen Versuchsstempeln bekommen.
Dieser Brief lief von Aachen nach Holzheim in der Eifel am 19.2.1829 . Folgendes konnte ich entziffern:
An
den Königlichen Bürgermeister Herrn Schmitz
Wohlgeboren
zu Holzheim
Kr. GemündH. Plant. S.
mit I Päckgen unter
gleicher AufschriftEs handelte sich also um eine Dienstsache. Aber was bedeutet: Plant ?
Links oben das Gewicht des Päckchens angegeben mit 17 Loth und oben in der Mitte: Brief 1 Loth
Oben rechts mit roter Tinte V Aachen
In anderer Schrift unter rechts in ebenfalls roter Tinte: p. .. Eifel. Dies wohl zur Verdeutlichung, daß nicht das Holzheim bei Neuss gemeint war.beste Grüße
Dieter
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und noch einer:
Dieser Brief wurde am 2.5.1832 in Adenau aufgegeben. Gerichtet war er an den Bürgermeister von Mayen, ebenfalls in der Eifel.
An
den Herrn Bürgermeister
Klotz
wohlgeboren
in MaijenH Militaria
Wenn ich es richtig verstehe, enthält der Brief eine Auflistung von im Jahre 1812 geborenen Männern, die jetzt im Alter für den Militärdienst wären.
beste Grüße
Dieter
PS: Wer mag, kann sich an der Entzifferung der Briefe versuchen.
PS2: Name korrigiert Dank Hilfe von BK -
und jetzt noch ein Brief:
eine Verwaltungssache aus Bilstein im Sauerland nach Olpe:
An
Königl. Wohllöbliche Landwirtliche Behörde
zu
OlpeH. Verw. S.
Wer mag kann sich an der Entschlüsselung versuchen. Der Schreiber der Antwort hat eine fürchterliche Schrift.
beste Grüße
Dieter
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Hallo Dieter,
zu # 75 - der gute Mann hieß "Klotz".
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Hallo Ralph,
vielen Dank für die Korrektur des Namens.
l G
Dieter
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lieber Dieter,
da hast du ja einige "neue" Stempel ergattert. Man könnte fast neidisch werden.
Viele Grüße
Erwin W. -
Hallo zusammen,
es geht weiter mit dem Paket von 6 dieser Stempel.Bei diesem Brief von ERFURT nach Cölln handelt es sich um einen Postvorschuß-Brief. Er wurde am 13.10.(1833) in Erfurt mit dem Versuchs-Stempel gestempelt und erreichte seinen Empfänger in Köln ausweislich des Stempels auf der Rückseite am 17.10.(1833).
Folgendes konnte ich entziffern:
An den Königl. Obristen und Comandanten
Herrn Baron v d Lundt
Hoch und Wohlgeb.
in
CöllnDazu links:
2 .. 7½ ..
hierauf zwei ......sieben und einen halben Sgr
an Postvorschuß empfangen
zu haben bescheinigt hierdurch
Joh. Heinrich Luffius Buchdrucker??Wenn ich es richtig verstehe, wurden 67 ½ Silbergroschen verschickt. + 3 3/4 Sgr Vorschußgebühr? = 71 ¼ Sgr. Wie kommt man auf die Endsumme von 90 ½? Durch einen anderen Münzfuß?
vielen Dank für eure Erklärungen sagt
Dieter
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