von und nach Russland Vorvertragszeit

  • Hallo,

    hier handelt es sich um einen Vorvertragsbrief aus St. Petersburg vom 7.11.1818.
    Von Russland erhielt Preußen ein Weiterfranko von 64 Pr.Gr.
    Wer kann das auf der Vorderseite rot geschriebene deuten? Vermutlich f H = franko Hof
    Rätselhaft ist mir auch das Porto in Frankreich.
    Nancy lag ab Straßburg im 200 km-Tarif = 4 Dec. Hier hinzu kam der Auslandsanteil von 7 Dec. Ich kann rechnen wie ich will, auf 25 Decimes komme ich nie. Wer kann diesen Portoansatz enträtseln?

    Grüsse von liball

  • Hallo liball,

    tolles Stück - ein Traum!

    franco Hof lese ich auch - dazu 1 Loth oben als Gewicht. Damit wäre er einfach in Preußen und Bayern gewesen nach deren Vertrag von 1816 (wohl das preußische Loth gemeint), aber schon 3fach für Frankreich?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,

    dieser Brief aus Aarau vom 13.2.1811 wurde im Schäfer-Handbuch auf Seite 395 beschrieben. Ich glaube jedoch nicht, dass diese Beschreibung zutreffend ist.
    Sicher sein dürfte, dass der Absender 14 Kr. bis Nürnberg bezahlt hat. Gemäß dem PV zwischen Sachsen und Bayern 1810 lieferte Bayern Briefe nach Russland an Sachsen aus. Hierbei stand Bayern bei Briefen die durch beide Länder transierten das Porto bis Leipzig bzw. Dresden zu. Somit gehe ich davon aus, dass Bayern ab Nürnberg 14 Kr. belastete.
    Doch nun wird es schwierig.
    Wer kann die blauen Zahlen entziffern? Die 4 wurde gestrichen, dann kommen 53 oder 39. Wer hat sie geschrieben. Schäfer schreibt, dass es sich um polnische Groschen handelt, was ich mir jedoch nicht vorstellen kann.
    Oben in der Mitte steht eine rote 6 1/2 gGr. Was steht rechts davon in der gleichen Tinte?
    Interessant wären auch die Paritäten des Papiergeldes zur Silberwährung zu dieser Zeit, damit die Rückseite nachvollzogen werden kann.

    Grüsse von liball

  • Hallo liball,

    ein Traumbfrief! :P:P:P

    Was rechts neben den preußischen 6 1/2 Ggr. steht, kann ich nicht sicher sagen.

    Die hellblauen Ziffern sollten # 53 sein (evtl. von Nürnberg?).

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo liball,

    kann mich @bk nur anschließen: ein toller Brief!
    Die Interpretation der blauen Ziffern als poln. Gr. könnte stimmen, wenn der Brief das preußische Restterritorium nur kurz querte und dann an die Post des Herzogtums Warschau übergeben wurde. Dies nur mal als Vermutung, mangels Belegen / Unterlagen aus dieser Zeit ...

    Spekulativ könnte man die Zahlen dann so zuordnen:
    14 Kr. (Rötel) Belastung bis zur sächsischen Ausgangsgrenze
    6 1/2 gGr. (rote Tinte) voriges Porto + preußischer Transit - die Ziffer (?) rechts davon kann ich nicht entschlüsseln
    53 poln. Gr. (blaue Tinte) Reduktion der vorigen 6 1/2 gGr.
    74 ? (rote Tinte rücks.) als Gesamtforderung an Russland

    Viele Grüße
    Michael

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    hier ein älteres Briefchen, dessen Geheimnisse ich noch nicht alle enträtselt habe:

    1785 (da lebte noch der alte Fritz) ging es von St. Petersburg (früher Stabstempel in lateinischer Schreibweise) nach Berlin an den Marquis Rivarola.
    Rückseitig sind 32 pr.Gr. Weiterfranko an Preußen notiert, die vorderseitig als 8 Gr. wiederholt wurden. Ein Franco-Vermerk erübrigte sich, da man Portobriefe von Russland nicht annahm.

    Der Absender ist leider nicht ersichtlich, da das Siegel ausgeschnitten wurde. In dem privaten Inhalt ging man sehr vertraut miteinander um, Anrede und Unterschrift sind formlos und gekürzt.
    Der Adressat stammt zumindest aus einer prominenten Familie. Die Rivarolas stellten in Italien diverse Generäle, Kardinäle und hohe Beamte.
    Möglicherweise (ist zur Zeit noch ausgesprochen spekulativ) war der Adressat Stefano Rivarola, der einige Jahre später Botschafter Genuas in Paris war.

    Was ich leider hier im Scan nicht zeigen kann: Der doppelte Briefbogen hat Goldschnittkanten!
    Das macht natürlich neugierig. Vielleicht finde ich ja noch jemanden, der mir den in italienisch verfassten Brief übersetzt...

    Viele Grüße
    Michael

  • Lieber Michael,

    ein optisch sich toll präsentierender Brief und ob mein Touristen - Italienisch ausreichen wird, den Inhalt zu übersetzen, ist mehr als fraglich. Aber die Schrift des Kuverts ist keine italienische. Wenn der gedachte Schreiber aber längere Zeit im Ausland zugebracht hat, wäre das erklärbar.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    zwischen Russland und Preußen galt das preußische Loth (14,606 Gramm) als Gewichtseinheit.
    In dem niederländisch-preußischen Postvertrag von 1817 war ebenfalls das Loth als Gewichtseinheit festgelegt worden, hier allerdings mit 15 Gramm.
    Briefe progredierten in beiden Ländern in der Portotaxe ab 1 Loth Gewicht jeweils mit der halben einfachen Portotaxe je weiterem halben Loth.

    Ein Brief der ersten Gewichtsstufe (in beiden Ländern) von 1818.
    Russland vergütete den einfachen Portosatz von 50 pr.Gr. für den preußischen Transit, die Niederlande berechneten 2 Stuiver an inländischem Porto.

    Ein Brief von 1820, der 36,5 - 37,5 Gramm gewogen haben muß.
    In Russland wurde er mit der 3-fachen Taxe belegt, hat also mindestens 2,5 Loth (= 36,5 Gramm) gewogen. Preußen erhielt für seinen Transit den 3-fachen Satz von 150 pr.Gr.
    In den Niederlanden wurde der Brief mit dem 2,5-fachen Porto von 5 Stuivern belegt, kann also max. 2,5 Loth (= 37,5 Gramm) gewogen haben.

    Gruß
    Michael

  • Lieber Michael,

    na wenn das keine interessante Seite deiner Ausstellungssammlung gibt, dann weiß ich es auch nicht mehr. Chapeau! :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,

    dieser Teilfrankobrief vom 20.4.1810 aus St. Petersburg nach Kehl gibt viele Rätsel auf.
    Sicher ist, dass Preußen ein Weiterfranko von 52 Pr. Gr. = 13 gGr. erhielt. Ich vermute, dass dieses Franko bis zur Eingangsgrenze von Baden reichte.
    Preußen lieferte den Brief an das Königreich Westphalen (Grenzeingangsstempel prusse p.m, abgeschlagen in Magdeburg). Das rechts unten angeschriebene Franko von 7 1/2 dürfte dann das Weiterfranko von Preußen an Westphalen gewesen sein. Umgerechnet waren dies 1 Fr. 5 Ct. Hiervon vergütete Westphalen an Taxis 16 Kr.
    Zu dieser Zeit gehörte Baden zur TT-Lehenspost. Wurde trotzdem in Baden ein eigenes Inlandsporto angesetzt?
    Interessant wäre auch, ob für diesen poste-restante-Brief für einen Empfänger aus Dieuze in Frankreich eine poste-restante-Gebühr angefallen ist?

    Grüße von liball

  • Hallo Sammlerfreunde,

    ein Auslandsbrief vom 13.3.1795 von St. Petersburg nach Verviers (damals in Frankreich).

    Vorne oben notierte der Absender Düsseldorf ??Leitwegvermerk??

    Vorderseitig wurde eine durchgestrichene 28 und eine 13 sowie eine 44 notiert.

    Vorderseitiger Stempel LA??????

    Siegelseitig wurde in rot eine 12 notiert.

    Wie wurden die Gebühren aufgeteilt? Wer musste was bezahlen?

    Wie war der Leitweg?

    Bitte um eure Hilfe.

    Liebe Grüße

    Franz

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Franz

    Der Stempel kommt von Hamburg und weil der Brief franco Düsseldorf geschickt war hat der Absender in Hamburg 12 Schilling Courant bezahlt.

    Ich bin nicht sicher was man in Verviers bezahlt hat, möglicherweise 44 Solls. 1795 ist eine unübersichtliches Jahr.

    Wie der Brief von St Petersburg geschickt war, weiss ich nicht, aber es schein nicht postalisch zu sein.

    Viele Grüsse

    Nils

  • Hallo Nils,

    vielen herzlichen Dank:thumbup::thumbup: damit hast du mir sehr geholfen.

    Vielleicht wurde der Brief in St. Petersburg zusammen mit anderen Waren verschickt, oder einem Reisenden mitgegeben.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Sammlerfreunde,

    ein (Franko)brief vom 21.12.1807, von Libau nach Schiedam (Niederlande).

    Vorderseitig wurde eine blaue 11 sowie in rot ?9? X 3 notiert.

    Siegelseitig wurde 26 und 45 notiert.

    Links unten Absendervermerk Franco.

    Wie wurden die Gebühren aufgeteilt? Wer musste was bezahlen?

    Wie war der Leitweg?

    Bitte um eure Hilfe.

    Liebe Grüße

    Franz