• Hallo bk,

    s gibt auch Briefe aus Koblenz, Köln, Düsseldorf und noch weiter nördlich


    ...wenn ich dann einen von Emmerich hochgetreidelten in den Händen halte, dann machen wir aber mal `nen Schampus auf ! :D

    Gruß !


    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Siehe zum Thema "7A-Stempel" auch posts 1ff. im Thread
    "Zur Diskussion gestellt: Albenseiten im Überformat"

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Liebe Freunde,

    heute zeige ich einen Brief aus München vom 21.8.1865, der doppelt interessant ist. Absender war die General - Bergwerks- und Salinen - Administration in München an das K. Salinen - Forstamt in Ruhpolding. Die Absenderbehörde notierte, und das finde ich hochinteressant, "Rekommandirt" und fügte hinzu "Gegen Recepisse". Nun lernt ja jeder bayerische PO - Schüler, dass Chargé, Recommandirt, gegen Schein usw. das Gleiche darstellt - und das ist auch richtig. Nur beim Begriff Recepisse kennen wir zwei unterschiedlichen Deutungen: Einmal wollte der Absender die Einschreibung, einmal wollte er einen Rückschein, amtlich "Retour - Recepisse" genannt.

    Hier darf angenommen werden, dass das Wort Recommandirt für die Einschreibung und das Wort Recepisse für die Beibringung eines Rückscheins (Post - Lieferscheins) gewählt wurde.

    Nett zu sehen, dass siegelseitig der 7A - Stempel von Traunstein den Transit nach Ruhpolding dokumerntiert. Wie der Stempel aussieht, war er damals sehr frisch.

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    das ist frei nach dem Motto: Doppelt hält besser. Hat man wohl auch nicht so oft alles auf einmal auf Beleg. Was sind eigentlich für diese Zusatzleistungen zu jener Zeit an Kosten entstanden ?


    + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Tim,

    nur zum Verständnis - doppelt war es nicht; man wollte mit Recommandirt das Einschreiben anzeigen und mit Recepisse den Rückschein.

    Üblich war "Gegen Schein und Gegenschein", "Chargé und Retourrecepisse", "Recepisse und Retourrecepisse", "besonders empfholen gegen Lieferschein", oder so ähnlich.

    Das Problem war immer der Terminus "Recepisse" - das stand von alters her für Postschein; aber der Rückschein (auch Retourschein genannt) war ja auch ein Postschein.

    Es geht ja immer darum heraus zu finden, ob ein Brief "nur" eingeschrieben war, oder noch mit einem Rückschein versehen war (ca. 100 mal seltener).

    Ich habe und kenne eine Reihe von Briefen, die nur den Vermerk "gegen Recepisse" tragen und auch eingeschrieben sind. Aber hinten, innen oder sonstwo vermerkte jemand, dass es auch eine Rückschein zu dem Recobrief gab.

    Deine berechtigte Frage ist nicht immer leicht zu beantworten: Hier denke ich, dass alles frei war. Es kann aber auch nur das Briefporto und Reco frei gewesen sein und der Lieferschein/Recepisse 6 Kr. gekostet haben. Theoretisch könnte auch nur der Brief frei gewesen sein und je 6 Kr. für Reco und Lieferschein fällig waren. M. E. hing das immer davon ab, wer der Absender war (die Portofreiheiten sind ein problematisches Thema - die nächste Mini - Sammlung wird sich damit befassen).

    Und als wenn die Vorschriften nicht schon problematisch genug gewesen wären, gab es noch Fehler ohne Ende von den Handelnden, also alles in allem ein spannendes Thema, auch wenn es niemals ein solcher Brief auf die Titelseite von Köhler oder Deider schaffen wird.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber bayern klassisch,

    Ich habe den Abschlag von Traunstein in die Datei aufgenommen. Er ist der vierte seiner Art. Die vier Abschläge liegen zeitlich zwischen 7.3.1862 und 1.6.1866.

    Liebe Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber Peter,

    vielen Dank - bei ca. 3 Monaten werden es noch viel mehr werden, als die 4 bisher gelisteten Abschläge. Trotzdem glaube ich nicht, dass Belege mit diesem Stempel zur Massenware verkommen. :thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Es geht ja immer darum heraus zu finden, ob ein Brief "nur" eingeschrieben war, oder noch mit einem Rückschein versehen war (ca. 100 mal seltener).

    Liebner Bayern Klassisch,

    glückwunsch zu Deiner Neuerwerbung, ein gewohnt tolles Stück aus dem HAuse Bayern Klassisch :P:P

    Das dieser Postdienst so selten war habe ich nicht gewusst...da freut es mich ja umso mehr, dass ich in meiner Sammlung einen nach Wien habe im 2.Gewicht, also 18Kr+6Kr bar/Chargé+6Kr bar/Recipisse also somit einen 30Kr Brief :thumbup:

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Lieber Bayern Social,

    zur Häufigkeit von Retour - Recepissen kann jeder leicht das Material testen: Einfach 2 oder 3 Kataloge von Deider nehmen, in dem ja teils Hunderte von Kreuzerbriefen abgebildet sind und in Hinblick auf diesen Sonderdienst das Programm durchkämmen. Wenn du 3 findest, war es gut und eines Auktionshauses würdig.

    Eine meiner Mini - Sammlunge wird Retour - Recepissen zum Inhalt haben ... 10 Rahmen kann ich damit nicht zeigen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • hallo,

    wer öfters an der Bucht sitzt, angelt auch mal was. Ein Fang ist heute angekommen. :D

    Brief von Traunstein über Bernau nach Hohenaschau, das sind so 45 km Entfernung.

    Aufgabestempel 7A von Traunstein, Stellschraube wurde netterweise mit abgeschlagen.

    Rückseitig Halbkreisstempel Bernau 27.12. und Hohenaschau 27.12.

    Datiert ist er auch, wohl 1867?

    Da der Brief am Tag der Aufgabe auch zugestellt wurde, denke ich nicht, daß "A" Abends bedeutet, denn an 27.12. wird's früh dunkel, und kalt ist's auch.


    viele Grüße woodcraft

  • Hallo woodcraft,

    Da der Brief am Tag der Aufgabe auch zugestellt wurde, denke ich nicht, daß "A" Abends bedeutet, denn an 27.12. wird's früh dunkel, und kalt ist's auch

    Das ist ja jetzt wirklich eine fast sensationelle These, die Du da aufstellst. Und sie ist, wenn an dem Tag in Traunstein alles normal abgelaufen ist, nicht zu widerlegen.

    Da muss man jetzt erst ein wenig hin überlegen, um nicht zu sagen dran rumbeißen, wie sich dieser Abschlag eines 7A-Stempels auch noch anders erklären ließe.

    Vielen Dank für die Information und viele Grüße von maunzerle :thumbup:

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  • Hallo woodcraft,

    der Brief legte ca. 30 km zurück - da waren 19.00 bis 22.00 Uhr an einem Tag "drin". Er stammt aus 1863, nicht aus 1867.

    Man müsste die Verbindungen zwischen diesen 3 Poststellen überprüfen, wann die letzte Post ging und wann sie planmässig eintreffen sollten. Ganz auzuschließen ist es nicht, dass dies noch am Abend ablief.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Freunde,

    Der Zweizeiler >München-Bahnhof< in gemischter Antiqua ist nicht häufig, weil er nur während weniger Monate 1862 verwendet wurde. Eine Steigerung erfährt er noch, wenn anstatt der "Uhrzeit in römischen Ziffern" "7A" gesetzt wurde. Dann ist er nämlich der einzige 7A-Stempel, der kein Halbkreiser ist. Wenn er dann noch als Entwerter verwendet wurde, selbst wenn es sich "nur" um eine Duplexentwertung handelt, dann kann man ein Leben lang danach suchen. Frau Brettl kennt drei Abschläge davon auf Marke aus der Zeit zwischen dem 6. und 26. März 1862.


    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

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    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber Peter,

    das Stück hast du dir verdient - herzlichen Glückwunsch zu dieser Rakete. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Liebe Freunde,

    von unserem maunzerle vor vielen Jahren angestoßen, mussten wir aus der Pfalz feststellen, dass 7A - Stempel gar nicht so häufig sind - hier jedoch mal einer aus Ludwigshafen vom 31.12.1866 auf Brief mit einer 9b nach Otterberg, Ankunft 1 Tag später. Lange war der nicht im Einsatz ...

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    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Lieber Ralph,

    Ja, der ist nicht nicht häufig. Der einzige häufige 7A-ler ist der von Fürth. Als Aufgabestempel verdienst der keinen Zuschlag. Aber als Entwerter muss man auch den eine Zeitlang suchen.

    Liebe Grüße von maunzerle :thumbup:

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