Villeroy & Boch

wow !!!! Danke fürs zeigen

In Post [10] hatte ich erwähnt, dass Nicolas Villeroy ab 1784 als Vertriebsleiter in der Salinenverwaltung von Saint-Avold tätig war. Auch wenn ich nie wirklich damit gerechnet habe, den Beweis hierfür kann ich erbringen.



Faltbrief geschrieben in Bouzonville am 8 Juni 1790. Linearstempel SARLOUIS adressiert an Monsieur Villeroy Receveur de la vente Etrangere du Sel à St Avold. Saarlouis war 1790 französisch. Laut Werner Münzbergs Stationskatalog der Thurn und Taxis-Post war Saarlouis eine Taxische Postanstalt. Nur so lässt sich auch das Porto von 3 Kreuzern erklären welches definitiv nicht französisch ist -> taxische Schreibweise. Ein Sammlerkollege aus der Arge Saar hat mir vergleichsweise die Tarife aus der Zeit von Saarbrücken gezeigt. Auch gibt es im französischen Tarif von 1759 kein Porto zu 3 sol.

super schöne Paketkarten  !


V&B Schweiz stand noch nicht auf meinem Wunschzettel. Bei der Ankunft in Merzig abgestempelt nicht erwa in Mettlach. Gibt es dafür eine Erklärung?

Ich komme ganz schön ins schleudern mit euch beiden. Ich wollte gerade nach einer abgehenden Paketkarte aus Mettlach suchen. Hätte mich jetzt interessiert ob da auch Merzig gestempelt wurde. Aber Fehlanzeige, so eine junge Paketkarte kann ich aus dieser Zeit nicht vorzeigen. Eingehende habe ich gar keine.

Ein kleines Schmankerl hätte ich dann doch. Große Erklärungen dazu kann ich allerdings nicht abgeben. Null Ahnung   ! Es soll im Amtsblatt der Postverwaltung des Saargebietes von 1923 auf Seite 62 eine Verfügung für den Paketverkehr nach Italien geben. Dafür müsste ich ins Landesarchiv in Saarbrücken. 

Mettlach Stempel vom 27.3.25, Saarbrücken BHF Stempel vom 28.3.35. Rohgewicht 5KG, Reingewicht 4KG.

In Post [1] wollte ich euch mehr über Maurice erzählen. Der Zeitpunkt wäre gekommen für eine neue Geschichte.

Brief aus Virton welcher aus Kriegsgründen nicht aus Belgien befördert werden konnte und zurück an den Absender ging. Das Luxemburger Kreuz wurde eingeschaltet, Stempel am unteren linken Rand Gesellschaft des Luxemb. roten Kreuzes. Oben in Rot ein Vermerk betreff des Absenders: Expéditeur Pescatore président de la Croix rouge Luxembourg. Also der Präsident des Luxemburger Kreuzes Maurice Pescatore hat dann den Brief am 21.11.1914 in Luxemburg aufgegeben. Nach einem Umweg über Collonges s/Salève in der Savoie, kam er am 15.12 in Domfront Dept. Orne an, Stempel auf dem Verso.

Ich habe mich immer gefragt warum dieser Umweg? Ein französischer Sammlerkollege hat mir dann erklärt wie das für gewöhnlich ablief. Der Brief muss nach Genf ans Rote Kreuz geschickt worden sein. Im französischen Collonges was direkt an der Schweizer Grenze unweit von Genf entfernt liegt wurde er aufgegeben. Auch wenn es hierfür (leider) keine erkennbaren Anzeichen gibt, bestätigt dies indirekt die Frankatur. Der Brief wurde ein Luxemburg mit 10c frankiert dies entspricht dem Postkartentarif sowohl für die Schweiz und auch Frankreich. In Collonges wurden eine rote Semeuse zu 10c (französischer Inlandtarif bis 20gr) dazu geklebt und auch dort am 13.12 entwertet. Wäre der Brief auf direktem Weg nach Frankreich gekommen, wäre diese Zusatzfrankatur überflüssig gewesen. Eine Beförderung von Luxemburg nach Frankreich war sowie so nicht möglich so mein Kollege, den der Briefverkehr zwischen beiden Ländern war unterbrochen und wurde erst wieder am 31.12.18 aufgenommen. Der eigentliche Absender war der Arzt W. Levesque médecin aide major de réserve welcher in Krankenhaus von Virton entweder Dienst tat oder dort als Verletzter untergebracht war.

Gekauft habe ich den Beleg wegen Pescatore dem Präsidenten des Roten Kreuzes und zu dem Zeitpunkt Direktor von Villeroy & Boch Siebenbrunnen. Maurice Pescatore, geboren am 6 März 1874 in Labarde auf Château Giscours. Vater Jean-Pierre Pescatore, Mutter Isabelle Nothomb. Im Jahre 1896 heiratete er die Schwester von Gaston Barbason. 1894 trat er in die Dienste von Villeroy & Boch. Von 1898 bis 1915 war er leitender Direktor und als solcher auch Mitglied in der Handelskammer. Erwähnen sollte ich dass seine Großmutter Wilhelmine Boch war und seine Tanten mit René von Boch-Gallau bzw Edmund von Boch verheiratet waren. 1905 wurde er Bürgermeister von Rollingergrund. Von 1908 bis 1919 wurde er in die Abgeordnetenkammer gewählt. 1914 war er Mitbegründer des luxemburgischen Roten Kreuzes. Pescatore war ein guter Freund von Baron de Coubertin, so wurde er 1910 als erster Luxemburger Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees. Er unterstützte 1912 die Gründung des Luxemburger COSL und übernahm von 1922-1925 dessen Präsidentschaft. Er unternahm mehrere Reisen nach Afrika. 1928 schiffte er zu einer Jagdexpedition ein, die ihn von Djibuti zum Tanganjikasee und durch Belgisch-Kongo führte. Er starb am Tropenfieber an Bord des Passagierdampfers Albertville nahe Dakar im Senegal. Seine Beisetzung erfolgte am 21 Juli 1929 in Siebenbrunnen in der Familien Gruft.

Postkarte mit Zusatzfrankatur vom 4.1.1911 Luxemburg nach Zürich, gestrichen und durch eine Adresse in Frankfurt ersetzt. Absender V&B Septfontaines. Unterschrift: M.Pescatore.

et voilà

Einen Dresden Brief von V&B aus dem Jahre 1860 hatte ich 2014 in Essen gefunden und hier schon kurz vorgestellt: #mce_temp_url#

Bis Anfang der Woche ein Einzelgänger. Nun ist ein Beleg aus Dresden dazu gekommen: Kastenstempel DRESDEN VII VOM 1XI 69 nach Quedlinburg. Frankiert zu 1 Groschen. Die Innenseite gefällt mir sehr gut. Mein erster V&B Beleg mit einem etwas üppigerem Briefkopf.

In diesem Falle muss ich unserem geschätzten BK danken. Lieber Ralph: t'as l'oeil ! Ohne dich wäre er mir durch die Lappen gegangen