Hallo,
in einem anderen Forum schon mal begonnen, möchte(n) ich (und hoffentlich noch viele andere) hier etwas über die bayerischen Postablagestempel vorstellen.
Peter Sem schreibt in seinem Handbuch
"Zur besseren Versorgung der Landbevölkerung wurde lt. königlicher Entschliessung vom 15.9.1860 (veröffentlicht im Verordnungs- und Anzeigeblatt vom 8.11.1860) die Errichtung von Postablagen beschlossen. Sie waren der Ersatz für teils schon vorhandene "Briefablagen" und dienten als Filialen der übergeordneten Postexpedition.
Der offizielle Tag der Inbetriebnahme war der 1.7.1861. Einige Postablagen nahmen jedoch schon vorher ihre Tätigkeit auf. Sie bleiben teilweise bis 1.11.1898 bestehen und wurden anschliessend in Postexpeditionen umgewandelt..."
Aus dem "Ersttag" 1.7.1861 kann man also schon ersehen, dass PA-Stempel auf der ersten Quadratausgabe, also den MiNr 2-7, recht selten sein dürfte. Allenfalls auf der MiNr 2, Platte 5, sind sie etwas häufiger anzutreffen, da das 3 Kr-Porto das gängigste für Briefe bis 12 Meilen und 1 Loth Gewicht waren.
Für die gezeigte 1 Kr-Marke kommt - sieht man mal von einer Mehrfachfrankatur ab - nur eine Drucksache oder ein Brief im Orts/Landzustellbezirk vor, etwas, das bei den Postablagen nicht häufig anzutreffen ist.
Auf allen höheren Werten (MiNr 4-7) sind die PA-Stempel sehr selten.
Der Postablagestempel Deggingen (heute Mönchsdeggingen) im Bereich der Expedition Nördlingen ist laut Sem seit dem 1.1.1862 nachgewiesen.
Am 1.10. 1862 erfolgte (nach Bedarf) die Auslieferung der Marken der 2. Quadratausgabe in neuen Farben, sodass die Mehrzahl der PA-Stempel auf diesen Werten zu finden sein wird.