Bayerische Postablagen

    • Offizieller Beitrag

    Hallo kreuzer

    Hast du etwas dagegen deine interessante Fahrpostbriefe zu Thread "Fahrpost in Bayern" kopieren zu lassen? (Also nicht verschieben)

    Fahrpost in Bayern


    Dann sind die gute Fahrpostbriefe mit in beiden Threads, Fahrpost und Postablage, zusammen :)

    So ist es einfacher für jeder der etwas lernen will es alles zu finden. ;)

    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Nils,

    Du hast selbstverständlich recht, hab die Beiträge in den Fahrpostthread kopiert.

    Bei der Gelegenheit möchte ich gleich noch einen Neuzugang vorstellen. Es handelt sich um eine Postkarte P 1 I vom 1.4.1875, die von Bad Oberdorf nach Kempten gelaufen und noch am gleichen Tag dort angekommen ist. Der Stempel der Postablage BadOberdorf zählt schon zu den "späten" Typen, die zum Ende der Kreuzerzeit langsam aufgekommen sind. Somit ist der Stempel in der Kreuzerzeit keine Massenware. Noch dazu wurde er schön deutlich in blau abgeschlagen. Der Wertstempel wurde - obwohl dies nicht nötig war - mit Federzug nachentwertet.

    Viele Grüße

    kreuzer

  • Hallo kreuzer,

    eine sehr schöne Karte. Nur eine Frage:

    Zitat

    Der Wertstempel wurde - obwohl dies nicht nötig war - mit Federzug nachentwertet.

    Hast du die passende Verordnung zur Hand?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo kreuzer,

    ich habe ab 1874 noch keine Ordnung in meinen Verordnungen (Gott-sei-Dank brauche ich die nur wenig). Meines Wissens war am Anfang eine Zeit lang die Entwertung des Wertstempels der Umschläge (U1) nicht erforderlich, später aber wieder vorgeschrieben. Zu den Postkarten habe ich leider noch nichts gefunden, aber bei der hohen "Trefferzahl" halte ich es für ausgeschlossen, dass man den Wertstempel nicht treffen musste, auch wenn sie ausgeschnitten nicht frankaturgültig waren.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Zu den Postkarten habe ich leider noch nichts gefunden, aber bei der hohen "Trefferzahl" halte ich es für ausgeschlossen, dass man den Wertstempel nicht treffen musste, auch wenn sie ausgeschnitten nicht frankaturgültig waren.

    Hallo die Runde

    Eine Frage hierzu. Ein Stempeltreff sehe ich etwas anders als ein Federstrichentwertung. Der Federstrich war ein aktiver Handlung aber eine Abstemplung durchaus ein Zufall sein konnte. Was denkt ihr darüber?

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo kreuzer,

    hier einige Anmerkungen zum Brief aus post 108:

    - es handelt sich definitiv um einen Fahrpostbrief
    - die blaue 6 und die rote 7 sind Botenlohnvermerke; Adlkofen gehörte zum Landzustellbezirk von Landshut und war etwa 8,2 km entfernt. Die Strecke beträgt über eine Meile, so dass 6 xr Zustellgebühr für die Nachnahmesendung anfiel. Der Bote verlangte aber 7 xr, weshalb die 6 gestrichen wurde. Dies kenne ich auch von anderen Postexpeditionen, welche aufgrund althergebrachter Abmachungen zusätzliche Bestellkreuzer verlangen durften.
    - das Gekritzel über 45 xr heißt sicher nicht cessat. In Fällen, in denen der Vorschuß gestrichen wurde, hat man dies einfach durchgestrichen, so kam es auch zu keinerlei Verwechslungen.
    - wie bereits errechnet, waren 10 xr Gewichtstaxe und 3 xr Procura zu entrichten. Dies ist allerdings in dem Gekritzel für eine Gesamttaxe nicht unterzubringen, da vorne eine 6 stehen dürfte. Ich gehe davon aus, dass der Absender den Aufgabeschein und den Vorschußrückschein als Auslage vormerkte und deshalb "6 x ins." zusäzlich bei der Postaufgabe anschreiben ließ.
    - der einzufordernde Gesamtbetrag fehlt dann allerdings auf der Vorderseite.

    Hierzu die Frage, ob irgendwo auf der Briefrückseite oder im Brief etwas über die entrichteten Gebühren steht?

    Gruß
    bayernjäger

    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayernjäger,

    vielen Dank nochmals! Die Handschrift des Briefes aus Stamsried ist etwas "eigenwillig", daher kann ich auch nur Teile lesen. habe mal den kompletten Inhalt gescannt. Es existiert ein Vermerk, dass die Taxe von 45 xr durch Postnachnahme erhoben wurde. Auch findet sich eine Bleistiftrechnung, habe aber keine Ahnung, ob diese überhaupt zugehörig ist, da erstens sehr hoch und die errechneten Taxen nicht vorkommen ?(

    Viele Grüße

    kreuzer

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!
    Hier mal ein Postablagestempel-Sondertyp. Die Postablage Michelfeld war die einzige Postablage, die einen Stempel verwendet hat, bei dem in der ersten Zeile der Ortsname und erst in der zweiten Zeile Postablage stand. Bei dem Dienstbrief vom 23.05.1876 ist auch sehr schön die postalische Behandlung zu erkennen. Die zuständige Expedition war Auerbach und dorthin ging der Brief auch.
    Der Landbriefträger hat den Brief von der Postablage mit zur Expedition genommen, die am 23.5. Aufgabe stempelte. Am 24.5. wurde siegelseitig von der PE Abgabe gestempelt, da der Brief in die örtliche Zustellung gegeben wurde.

    Viele Grüße

    kreuzer

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!

    Möchte hier noch einen Neuzugang vorstellen: Ein portofreier Dienstbrief vom kath. Pfarramt Ludwigsmoos nach Augsburg. Der Brief wurde (wohl von einem eigenen "Boten" des Pfarramtes) zur Postablage nach Rohrenfels gebracht, von dort ging es weiter zur zuständigen PE Neuburg (a. D.), die sich mit ihrem Halbkreiser verewigte.

    Viele Grüße

    kreuzer

  • Hallo kreuzer,

    schönes Stück! Vlt. hat auch ihn auch ein LBT auf seiner Tour, die oft auch Postablagen beinhaltete, mitgenommen. Wenn man einen Vorweis aus der Zeit hätte, wüsste man es sicher.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!

    Die ab ca. 1890 eröffneten Postablagen erhielten keinen speziellen Postablagestempel mehr, vielmehr wurden sie mit dem zu dieser Zeit üblichen Einkreisstempel ausgestattet. Die Postablage Eisenbach-Matzenbach beispielsweise wurde am 1.12.1891 errichtet und mit einem Stempel Typ 30b ausgestattet. Bei folgender Vordrucknachnahmepostkarte ist der Stempel mit dem Datum 14.5.1897 als Ankunftsstempel abgeschlagen. Die Nachnahme betrug 15 M 95 Pfg. Deutlich gemacht wird die Nachnahme auch durch den lila Klebezettel. Aufgegeben wurde die Karte am 13.55.1897 in Edenkoben.
    Frankiert mit 15 Pfg (Nrn. 56 und 61). Leider komme ich hier nicht ganz klar. Hätten nicht eigentlich 5 Pf für die Postkarte im Fernverkehr und 20 Pf für die Nachnahme verklebt werden müssen ?(

    Viele Grüße

    kreuzer

    • Offizieller Beitrag

    Und weiter geht es mit einem Portobrief bis 1 Loth im Fernverkehr, aufgegeben bei der Postablage Kronheim. Die zuständige PE Gunzenhausen taxierte korrekt mit 6 xr für einen Brief bis 1 Loth, hat allerdings vergessen, ebenfalls Aufgabe zu Stempeln. Siegelseitig findet sich noch ein Halbkreis von Pasing mit Datum 20.5. als Ankunftsstempel, so dass sich der Zeitraum auf die Jahre 1866/67 einschränken lässt.

    Viele Grüße

    kreuzer

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!
    Passend zum Brief von maunzerle mit dem Stempel der PA Urspringen und Stempel der PE Lohr darf ich hier eine Neuentdeckung vorstellen und zwar eine Dienstbrief, der bei der Postablage Hohenwart aufgegeben wurde und nach Hohenried lief. Der Brief stammt aus dem Jahr 1865. Die Rückseite ist leider nicht ganz vollständig, Ankunftsstempel ist keiner vorhanden.
    Kurioserweise stempelte nicht die zuständige PE Pörnbach Aufgabe, sondern die PE Pfaffenhofen. Sind jemandem die dortigen Postrouten (vor allem der Landbriefträger)bekannt?

    Viele Grüße

    kreuzer

  • Hallo kreuzer,

    ein rätselhafter Beleg - nach dem angehängten Auszug aus dem Geographisch-statistischen Ortslexikon für Oberbayern von 1864 lag Hohenried im Bestellbezirk von Schrobenhausen, Hohenwart wie gesagt in dem von Pörnbach. Die gleiche Auskunft gibt das offizielle Postlexikon von 1868. Ein Blick auf die Karte sagt, dass Pfaffenhofen ein ziemlich Umweg war.

    Viele Grüße aus Erding!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Kreuzer

    Schau mal den Absenderort an, Euernbach - http://www.feuerwehr-euernbach.de/gemeinde.htm

    Der Brief lief von Euernbach nach Pfaffenhofen und von dort postalisch nach Hohenwart. Dann weiter nach Hohenried. Der Hohenwart Stempel ist deswegen ein vorderseitigen Ankunftsstempel. Hat jemand so etwas vorher gesehen??????

    Glückwünsche, ein Superbrief :) :)

    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    vielen Dank für Eure Mithilfe! Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht...
    Aber der Brief scheint tatsächlich in Pfaffenhofen aufgegeben worden zu sein. Die einzige Frage, die bleibt, hat Erdinger schon angesprochen: Hohenwart lag im Zustellbereich der PE Pörnbach und Hohenried gehörte zur PE Schrobenhausen...
    Die Entfernung beträgt ca. 6 km, also von einem Landbriefträger durchaus erreichbar.

    Viele Grüße


    kreuzer