Bayerische Postablagen

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    Hallo zusammen!

    @ bayern klassisch: Die Kopie ist ganz gut geworden. Das einzige was man sieht ist halt, dass es verkleinert ist.

    @ maunzerle: Vielen Dank auch für Deine Glückwünsche! Der ist schon wirklich außergewöhnlich. Hab ihn gesehen und lange hin- und herüberlegt, aber ich musste den dann einfach haben. Freude hab ich immer noch dran und der Preis ist zwischenzeitlich vergessen ^^

    Viele Grüße

    kreuzer

  • Hallo kreuzer,

    Der ist schon wirklich außergewöhnlich.

    Keine Frage ! :thumbup:

    Dem möchte ich ebenfalls allerheftigst beipflichten. Auch optisch und vom Format her alles die absolut entzückende Ausnahme. Was mich noch vertiefter interessieren würde ist aber die Verwendung dieser netten Klebezettelchen. Was bedeutet Vorausstempel bzw. macht den Unterschied zur Verwendung des Posthilfstellenstempels eigentlich aus ?

    + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Pälzer,

    der Begriff Vorausstempel entstammt dem Sem-Katalog, Dr. Bader spricht in seinem Werk von Vorausentwertungen, wobei letzteres etwas ungenau ist, da ja nichts entwertet wurde.

    Eigentlicher Hintergrund ist Folgender: der Inhaber der Postablage Wiersberg hat auf dem gummierten Bogenrand der Markenbogen seinen Postablagenstempel abgeschlagen und sich hieraus kleine Klebezettel geschnitten, welche den bereits abgeschlagenen Postablagestempel zeigen. Wurde nun ein Brief bei der Postablage aufgegeben, klebte der Postablageninhaber einfach einen dieser Vorausstempel auf den Brief und musste nicht extra stempeln. Über die Gründe kann man nur spekulieren. Evtl. wollte er sich die Reinigung des Stempels ersparen wenn evtl. nur alle paar Tage ein Brief aufgegeben wurde.

    Briefe sind bislang bekannt vom 09.01.1862, 06.05.1862, 24.07.1864 (aus der Sammlung von Dieter Simon, auch im Rundbrief und im Heft von Dr. Bader zu sehen) und 01.11.1869. Hier wurden die Klebezettel rot/blau umrandet. Die Zettel wurden jedenfalls aus dem Bogenrand der ungezähnten Kreuzerausgaben gefertigt.

    Der nächste bislang bekannte Brief datiert auf den 07.09.1870 und hier ist wie bei meinem Brief vom 29.06.1874 der Klebezettel mit einem lila Rahmen. Ich vermute hier eine weitere "Auflage" aus den Bogenrändern der gezähnten Wappen-Kreuzerausgaben.

    Viele Grüße

    kreuzer

  • Hallo kreuzer,

    besten Dank für die Hintergrundinfos, die Bayernphilatelie ist schon ein sehr besonderer Kosmos. :thumbup:

    + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

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    Hallo zusammen!

    Hier ein Brief, bei dem die Anschrift teilvorgedruckt ist. Aufgegeben wurde er bei der Postablage Arberg. Der Stempel ist gar nichtmal so häufig, auch wenn die Katalognotierung etwas Anderes sagt. Aufgabestempel ist ein schöner Ziereinkreiser von Triesdorf.

    Die Vermutung liegt nahe, dass der Postablageninhaber Schmied gewesen sein könnte. Auf der rechten Seite des Briefes sind zwei Blindabschläge des Stempels sehr gut zu sehen, wahrscheinlich wurde ein Stapel Briefe gestempelt und zwar auf einmal :D

    Viele Grüße

    kreuzer

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!

    Kurz bevor ich am Freitag nach Landshut zum ARGE-Treffen gefahren bin, kam noch das Päckchen von der letzten Deider-Auktion an. Höchste Zeit, die Neuerwerbungen hier vorzustellen.

    Anfangen möchte ich mit einer P8 II, welche bei der Postablage Wasserburg am Bodensee aufgegeben wurde. Der konkretisierende Ortszusatz ist bei Postablagestempeln eigentlich eher untypisch. Zuständige Expedition war Lindau.
    Die Karte ging an den Uhrmacher Sedelmayr in Nürnberg.
    An der Karte haben mir einfach die herrlich klaren Stempelabschläge gefallen. :)

    Viele Grüße

    kreuzer

  • ... zum Niederknien schön - besser geht es nicht. Wenn man so auf die JHV eingestimmt wird, kann man sich "von" schreiben. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Allerdings :) Wobei es auf der Jahreshauptversammlung gleich noch einen passenden Beleg dazu gab. Auch die Postablage Höchstaedt bei Thiersheim verfügte über einen Stempel, bei dem der Ortsname durch einen Zusatz präzisiert wurde. Hier abgeschlagen auf einer Postkarte vom 12.11.1877.
    Die zuständige Expedition war Thiersheim und gesendet wurde die Karte nach Pasing bei München.
    Und auch hier wunderbare Abschläge :thumbup: Vielen Dank nochmal an weite Welle

    Viele Grüße

    kreuzer

  • ... na wenn das keine Traumseite wird, weiß ich es auch nicht mehr ... :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!

    Der Postablagestempel von Hohenwart auf Dienstbrief ist eigentlich nichts besonderes. Wenn der Brief dann allerdings über die Landesgrenze hinaus in das Königreich Württemberg verschickt wurde, muss man schon etwas suchen.
    Hier stempelte die zuständige Expedition Pörnbach am 14.05.1863 Aufgabe. Siegelseitig findet sich der Ankunftsstempel von Crailsheim mit Datum 16.05.1863.

    Viele Grüße

    kreuzer

  • Wenn der Brief dann allerdings über die Landesgrenze hinaus in das Königreich Württemberg verschickt wurde, muss man schon etwas suchen.

    Hallo Jens,

    da sprichst du etwas Wahres aus - die allermeisten Postablagenbriefe, seien sie nun privater Initiative, oder dienstlicher Natur gewesen, verbleiben / verblieben in Bayern. Ich denke, dass 95% plus X recht gut hin kommt, aber das könntest du leichter ermessen. Von daher ist es immer "besser", mal einen nach außerhalb zeigen zu können, denn dann kann man sein Peripheriewissen als Aussteller in die Waagschale schmeißen, was bei einem eher engen Sammelgebiet zu besitzen nur den wenigsten gelingt.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Jens,

    danke für die Bestätigung aus kompetentestem Munde - dann habe ich mich ja nicht getäuscht.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Und weil wir gerade festgestellt haben, dass alle Briefe von Postablagen nach außerhalb Bayerns - auch die nach Württemberg - selten sind, gleich der nächste.

    Am 1.10.1882 schrieb man von Heimertingen aus an das königliche Amts-Notariat in Wiblingen (Württemberg). Der Postablageinhaber verewigte sich auf der Marke fast vorbildlich, allerdings nicht wie vorgeschrieben in schwarzer Stempelfarbe sondern in blaugrün. Was man auch nicht alle Tage hat ist der Bahnpoststempel als Aufgabestempel, hier die Strecke Kempten - Ulm.

    Die Angabe Wiblingen wurde gestrichen, und man notierte Ulm in blau, wo der Brief schließlich auch landete, wie die Siegelseite beweist. Dort sind die Stempel von Wiblingen und Ulm abgeschlagen, beide ebenfalls vom 1.10.1882.

    Viele Grüße

    kreuzer

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!

    Wenn wir gerade bei Stempeln in der falschen Farbe sind gleich noch einer hinterher, für dessen Vermittlung ich mich nochmal bei maunzerle bedanken möchte.

    Am 31.03.1873 schrieb der Magistrat von Pfaffenberg einen Brief an das königliche Bezirksamt in Eichstätt. Auch hier wurde blaue statt schwrze Stempelfarbe verwendet, gleiches gilt für den Aufgabestempel der PE Mallersdorf vom 03.04.

    Der Brief ist frankiert mit 7 xr (22Yb und Paar der 23Y). Es handelte sich also um einen Brief über 15 g bis 250 g im Fernverkehr. Der Grund für das Gewicht ist links unten zu lesen. Der Brief wurde mit Akt versendet.

    Ein sehr hübscher Brief wie ich finde.

    Viele Grüße

    kreuzer