• Liebe Freunde,

    leider nicht mir, aber ich bleibe gerne für liebe Sammlerfreunde zurück, wenn ich die Scans bekomme. :P

    Im Nov. 1869 ging ein Kuvert aus Edenkoben auf die Reise nach Vevey in der welschen Schweiz.

    Wer erkennt die Besonderheit?

  • Hallo Leitwege,

    könnte man denken, war es aber nicht, sonst müssten 50 Rappen Nachporto da stehen. Der Brief war nur einfach, trotz der noch nicht erkannten Besonderheit ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Leitwege,

    an Tagen, wo 60 gewinnt, hast du eine 2. Chance. :P^^:thumbup:

    Lies mal die Adresse genau durch ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Leitwege,

    fußballerische kann das WE sich sehen lassen aus blauer Sicht.

    Adresse: "... mit Briefen d(er) Herren F. L. Cailler ... ".

    Der Edenkobener Absender hatte also Briefe gesammelt, die er an die Schokoladenfarbrik in Vevey schickte, ein Brief mit Briefen also. Hierfür gibt es ja einen eigenen Thread im Forum, auch wenn das nur selten gezeigt werden kann, vor allem im Auslandsverkehr. Und das alles unter einem Loth ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    ich freue mich heute einen Brief zeigen zu dürfen, der einen Anachronismus seiner Zeit zeigt, denn wir schreiben den 8.8.1868 und eine Käsesendung aus Biglen bei Bern nach Ludwigshafen in der Pfalz ist angesagt.

    Wir erinnern uns, dass der DÖPV mit dem 31.12.1867 seine Existenz verloren hatte und mit ihm das 3 Zonensystem eingeführt worden war.

    Diese Postsystematik war auch im Okt. 1852 für die Schweiz übernommen worden, indem man sie in 2 Tarifzonen (bis 10 und über 10 Meilen) teilte

    Während also die Korrespondenten in Deutschland ab dem 1.1.1868 munter für 3 Kr. hin und her schreiben konnten, wohin sie wollten in Deutschland, Luxemburg, Ungarn usw., galt der Altvertrag mit der CH vom Okt. 1852 noch immer und damit auch das Distanzsystem der 3 Rayons in Deutschland und der 2 Rayons in der Schweiz. Erst zum 1.9.1868, also 3 Wochen nach Absendung unseres Briefes, wurde ein einheitliches System aus jedem Ort der Vertragsstaaten nach jedem Ort der Schweiz von einheitlich nur noch 7 Kr. eingeführt.

    Aus der Pfalz waren immer, weil über 20 Meilen zu jedem Ort der Schweiz, 9 Kr. zu frankieren. Biglen bei Bern lag im 2. CH - Rayon und hätte ein Weiterfranko von 6 Kr. erfordert (20 Rappen). Weil man aber statt 15 Kr. nur deren 12 Kr. geklebt hatte, konnte man der badischen Bahnpost nur 3 Kr. an Weiterfranko (in blau notiert) für die Schweiz bonifizieren. Baden nahm diese 3 Kr., trug sie als Weiterfranko in der Briefkarte nach Basel vor (Zug 19 auch noch vom 8.8.1868 und spedierte ihn der Bahnpost Basel - Olten zu. Diese erkannte die Unterfrankatur und taxierte ihn mit 10 Rappen nach, der der Empfänger zahlen musste (in Rötel, mittig nicht leicht zu erkennen).

    Nett finde ich auch den selbstklebenden Verschluss des Absenders in preussisch - blau, der noch gut mit dem Briefpapier korrespondiert.

  • Hallo bk,

    ...traumschöner Beleg und einen Fan speziell dieser netten Etikettchen findest Du in mir auch. Dass man am Empfangsort lediglich die fehlenden 3 Kr nachzahlen musste wundert einen dann aber schon ein wenig. Was hat die Schweizer Post, die normalerweise ja immer gesehen hat wo sie bleibt, denn da geritten ? ;(

    + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,

    der Schweiz war, im Gegensatz zu uns Deutschen, nicht vermittelbar, dass es Zuschläge bei unterfrankierten Poststücken geben sollte. Bis 1856 war bei unterfrankierten Briefen in die Schweiz der Wert der verwendeten Marken ganz verfallen, also eine sehr rigorose Haltung gegenüber den Korrespondenten, aber dann war man milde gestimmt und hat keinen Zuschlag für unterfrankierte Postsendungen eingeführt. Der Schweiz war es egal - sie bekam ja ihre ihr zustehenden 6 Kr. - hälftig von Baden gutgeschrieben, hälftig vom Empfänger.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    Der Schweiz war es egal - sie bekam ja ihre ihr zustehenden 6 Kr. - hälftig von Baden gutgeschrieben, hälftig vom Empfänger.

    Du sprichst hier den ihr im Normalfall zustehenden Taxanteil und den Fehlbetrag am Franco an, um das ging es mir hingegen nicht. Mir ging es um das auf ihrem Boden offenbar nicht erhobene Strafporto.

    Wurde denn seinerzeit für innerhalb der Schweiz unterfrankiert aufgegebene Sendungen auch nur der von der Frankatur fehlende Betrag beim Empfänger erhoben ?


    + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,

    nein, natürlich nicht, da war man schon weiter. Aber ein innerschweizerischer, unterfrankierter Brief hatte halt nichts mit einem unterfrankierten, deutschen Brief in die Schweiz zu tun - andere Basis.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    das kleine rote Strichlein rechts der Marke könnte evtl. die Andeutung einer 1. Gewichtsstufe sein. Neben dem von der badischen Bahnpost in die CH weitezuleitenden Weiterfranco von 3 Kr findet man hier allerdings zwei weitere blaue Striche, für die ich keine Erklärung finde.

    + Gruß !

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    ein schöner Brief an einen "Chocolatier" - offenbach hatte man Lust auf Süßes in der Pfalz. :D

    Die 3 stammt von der badischen Bahnpost, das siehst du richtig.

    Die beiden blauen Kreidestriche sollten wohl ein Kreuz darstellen, das nur mangelhaft gelungen ist (als Zeichen der Bezahlung der Gebühren).

    Briefe in die Schweiz brauchten nicht mit der ermittelten Gewichtsstufe beschrieben zu werden (es gibt aber ganz wenige Gegenbeispiele).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    na dann hoffen wir mal, dass der Beleg anbei auch die Geschmäcker trifft. Erfreulicherweise mit Mi-Nr. 25xb (WZ 1a - enge Rauten) und Einkreis-Rundstempel (Winkler 20b), der auch eine Jahresangabe trägt.

    + Gruß !

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    meinen Geschmack trifft er.

    Er lief natürlich über Baden, das am 1.1.1872 sein Postregal zu Gunsten des Reichs abgegeben hatte. Eigentlich waren Weiterfranki ins Ausland über das Reich in der Reichswährung zu notieren, also in Silbergroschen. HIer jedoch in 3 Kreuzern (10 Rappen).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    auch wenn an der Drucksache anbei nicht alles so perfekt ist, wie man sich das wünscht: Ansehlich ist das ganze ja dann schon. Gab es hier noch irgendwelche Abgaben an die Schweiz ?

    + Gruß !

    vom Pälzer