- Offizieller Beitrag
Liebe Sammlerfreunde,
weiter oben oben habe ich mal geschrieben, dass Drucksachen nach Russland nicht häufig sind. Für die umgekehrte Richtung gilt dies vermutlich noch stärker.
Zwei meiner wenigen Drucksachen aus Russland stammen aus den Jahren 1818/1819 und wurden als normale Briefe versandt.
Dies ist gut erklärlich, da es zu diesem Zeitpunkt - vor Abschluß des 1. russisch-preußischen Postvertrags von 1821 - noch keine ermäßigten Tarife für Druckerzeugnisse gab. Es gab also keinen Grund, auf handschriftliche Zusätze zu verzichten, und so geschah es auch in den beiden mir vorliegenden Briefen.
Es handelt sich um Preislisten, die von St. Petersburg nach Lissabon versandt wurden.
Da Frankreich seine Post mit Spanien(Portugal) damals generell ohne Verrechnung austauschte, war in dem französisch-preußischen Postvertrag von 1817 eine Zwangsfrankatur bis zur französischen Ausgangsgrenze festgelegt worden.
Für den > 6 Gramm schweren Brief erhielt Preußen ein. Weiterfranko von 66 preußischen Groschen. Die Niederlande erhielten für ihren Transit 6 Cents / Loth und Frankreich 44 Décimes / 30 Gramm. Frankreich bestätigte die vollständige Frankatur für seinen Zuständigkeitsbereich mit dem Stempel Port Payé en Passe Paris.
In Portugal mußte der Empfänger dann für die restliche Strecke noch 720 Réis zahlen (dort 2. Gewichtsstufe).
Die Laufzeit betrug 46 Tage.
Viele Grüße
Michael