Frankozwang und Portobriefe

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Ich zeige hier ein Brief der offenbar nicht so häufig ist. Einige habe ich schon gesehen, aber ich hoffe mal noch mehrere Beispiele zu finden. Vielleicht auch hier.

    Bei internationalen Postverkehr war es ganz oft Fehler gemacht. einige waren einfacher zu korrigieren, anderen etwas schwerer. Ein schwereren Fall war es bei Briefe wo es Frankozwang gab aber der Brief als Portobrief eingeliefert war und wo der Absender nicht gekannt war. In solche Fälle gab es eine Möglichkeit - man hat den Empfänger ein Wahl gegeben den Brieffranko zu bezahlen.

    Dieser hier gezeigte Brief der an Huth in London 1815 abgeschickt war, ist ein Beispiel wie es gemacht war.

    Dank Emmanuel habe ich auch eine Übersetzung:

    Die allgemeinen Verwalter der Briefpost,

    Wir geben Ihnen Benachrichtigung, daß einen Brief an
    Ihre Adresse im Postamt

    Bordeaux, Departement Gironde Königreich von
    Frankreich gibt, der nicht

    gesandt sein kann, mangels Frankierung. Sie sind
    eingeladen, ihn von einem

    ihrer Korrespondenten in dieser Stadt oder in
    Frankreich frankieren zu

    lassen.

    Forie, Auguie, Villeneuffve, Lauriston, Belleville

    Nota: Es ist unerlässlich, diese Benachrichtigung
    zurückzusenden oder
    mindestens, den Datum anzugeben."


    Dieser hier gezeigte Brief war als Frankofreier Brief abgeschickt, es heisst in Frankreich portofrei, den 16. August 1815 an Huth geschickt. Den Porto in England musste er aber mit 1 Shilling 2 Pence bezahlen. Und der Brief kam schon 19. August London an.
    Was Huth mit diesem Brief gemacht hat wissen wir nicht. Auch nicht was er mit dem in Frankreich liegenden Brief gemacht hat.Vielleicht hat er bezahlt?, vielleicht nicht? Wenn er das gemacht hat gab es in Huth-Archiv einen Brief der von England aus ganz bezahlt war. Wie sah dieser Brief aus?

    Hierzu gibt es auch viele andere Fragen.


    Es wäre schön einige Fragen beantworten zu können. :)


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    für mich ein sensationelles Stück, das Achim schon in seinem Buch über die bayerische PO 1806-1870 beschrieben hat.

    Nach meiner Ansicht kann man davon ausgehen, dass die so angeschriebenen Korrespondenten das fremde Porto erlegt haben, denn ein Geschäft war ja immer drin und auch ein paar Shilling nehmen sich nicht so toll aus, wenn man ein paar Dutzend Pfund Gewinn machen kann. Und Fr. Huth konnte Gewinne machen ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde


    @ bayern klassisch
    Ja, man kann erwarten dass Huth sein Brief geholt hat. Und gern hätte ich dieser Brief gern in meiner Sammlung :)


    Zu Formular - bei Postgeschichte Stammtisch findet man ein anderen Formular, hiervon Schweiz nach Sardinien.

    http://vorphila.blog.de/2012/05/22/sch…mular-13721354/


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    ja, das wäre ein Traum. Der von Achim ist auch phantastisch. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.