Königreich Sardinien

  • Guten Abend,
    ich hoffe das ich von euch mindestens paar Antworten oder Vorschläge auf meine Fragen hier beantwortet bekomme ..

    Gezeigte Brief lief von Genova (Genua) nach Napoli (Neapel), von Absender datiert 16. 5. 1821 und angekommen ist er am 24. 5.
    Genua gehört zur diese Zeitpunkt zur Königreich Sardinien, Neapel ist Hauptstadt von Königreich beide Sizilien.
    Siegelseitig: sind 22 Soldi notiert und links oben eine 10? – Gewicht? Transitporto für Kirchenstaat? Stempel – was oben der Datumsangabe 24.MAG steht kann ich leider nicht entziffern.

    Vorne handschriftlich 10 Grana. Hat jemand Vorschlag zur der Stempel links oben??? (Es scheint mir so, das der Siegelseitige Stempel gleiche Farbe hat.)

    Lief der Brief über See oder Festland?
    LG F

  • Natürlich! Siegelseitig 22 soldi, 10 ist Gewichtsangabe in Gramm. Transitgebühr des Kirchenstaates geht auf diesen Briefen in der Regel nie hervor (Buchabrechnung mit Neapel). Oberhalb des 24. MAG. steht NAPOLI 1821. Der Stempel links oben ist der Kontrollstempel des neapolitanischen Postdirektors, der für die Endtaxierung des Auslandsbriefes zuständig war (und die Vorarbeit von Mitarbeitern verifizierte). Der Stempel ist meiner Ansicht nach Vollmeier Typ 6.32 (Neapel Buch Band 3, S. 1418 ). Nachdem es ein schwerer Brief war (22 soldi, 1. Gewichtsstufe war 13 soldi) ist die Taxgebühr vorne keine 10, sondern 20 grana. Der Brief lief definitiv über Land (Laufzeit, fehlende Schiffsindikationen bzw. Stempel), in jener frühen Zeit waren auch noch keine festen Postschiffsverbindungen zwischen Genua und Neapel vertraglich definiert.

  • Hallo,
    ich danke dir!
    Bei der Postdirektor Stempel hab ich auf Zusammenhang mit der Absender gedacht – auch ein Gnecco. In Internet sind auch paar Briefe aus diese Korrespondenz zur finden, von dir erfasste Philatelistische Artikel zeigst auch welche. Aber wie es aussieht die legten nicht mal Wert auf Siegel mit ein Siegel Bild.., aber das so ein dekorative Stempel ein neapolitanische Postdirektor gehört, hätte ich nie geraten! :) Was mich noch interessieren würde, ob solche Kontrollen alltäglich wahren?
    Noch mal danke..
    Aus diese Korrespondenz kann ich noch zwei Ortsbriefe zeigen, leider nicht postalisch interessant.
    LG F

  • Hallo Filigrana,

    na ja, er wurde wohl von jemandem mitgenommen, der ihn erst am 9.2. in Genova (Genua) zur Post gab - da wundert das nicht.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo BK,
    dann wehre nur eine Taxe da – Innensardische hier, auf die Rückseite ist irgendwelche (?),
    und wir haben hier ein Stempel: „Via di mare E“.
    Hmmm ?(
    LG F

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • ... das müssen unsere Italiener hier klären, ist deren Metier. ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    ...auch wenn ich kein Italiener bin, sieht es für mich so aus, dass er tatsächlich von Neapel "über das Meer" gelaufen ist. Ich schätze mal, er wurde zwar am 30.12.1859 geschrieben, aber erst im Februar in den Schiffsbriefkasten geworfen.

    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo zusammen,

    die Sichtung eines Teils meiner Italien-Belege hat diesen Brief aus 1840 ans Licht gebracht. Dieser allerdings in umgekehrter Richtung nach Genua. Das Gewicht ist wohl oben links vermerkt. Was bedeutet die Zahl? Wer kann den Beförderungsvermerk 'vapori...' entziffern? Die Taxierung ist 17? Also Fragen über Fragen.

    beste Grüße

    Dieter

  • Hallo Dieter,

    ...ich kanns nicht genau lesen, aber vapore heißt Dampf, also sollte der Brief mit dem Dampfschiff übers Meer befördert werden.

    Die Taxe ist 14 Decimi, die der Empfänger bezahlen musste.

    LG
    Christian

  • Hallo Christian,

    vielen Dank für das Erklären der Taxe.
    Was das Transportmittel angeht, da hatte ich gelesen: vaporidrante. Das kann aber wohl kaum sein. Ich weiß nicht, ob es das Wort gab, aber das wäre ein dampfbetrienenes Löschfahrzeug.
    Nach dem obigen Beitrag habe ich weitere Belege sortiert und bin mit 'via di mare (E)' fündig geworden. Mal sehen, ob die auch in diesen Thead gehören.

    beste Grüße

    Dieter

  • Hallo Dieter,

    links oben auf dem Brief ist wahrscheinlich angegeben, mit welchem Schiff der Brief befördert werden sollte. Es könnte "vapore Dante" heißen.
    Der Brief kam aus dem Kirchenstaat. Daher das "E" im roten Stempel VIA / DI MARE /(E). E steht für estero = Ausland.

    Beste Grüße
    Jürgen

  • Hallo Jürgen,

    vielen Dank für die Deutung. 'Vapore Dante' könnte sein.
    Ich vermute mal, daß der Stempel 'Via di Mare' hauptsächlich mit dem 'E' existiert. Ich denke, daß der Stempel in Genua angebracht wurde, da mir bisher nur Briefe nach dort mit dem Stempel bekannt sind. Gab es da diesen Stempel auch ohne 'E'? Wie ist das mit Briefen von Sardinien nach Genua?
    Später werde ich an anderer Stelle noch 2 Briefe zeigen. Die warten zu Hause auf die Bearbeitung fürs Forum.

    beste Grüße

    Dieter

    Einmal editiert, zuletzt von Klesammler (4. Februar 2016 um 02:03)

  • Hallo Dieser,

    den Stempel VIA DI MARE gab es außer in Genua auch noch in Nizza/Nice (gehörte bis 1860 zum Kgr. Sardinien), (La) Spezia und Proto Maurizio. Außer mit dem Zusatz (E) kommen noch (I) für interno = Inland und (A) für Atlantico für Briefe aus Amerika vor. Am häufigsten sind natürlich Briefe die in Genua anlandeten.
    Nach 1861 wurden sie kaum noch verwendet. Ich besitze nur einen einzigen Brief (einen Portobrief) vom 19.08.1862 aus Neapel über Genua nach Wien. Der VIA DI MARE-Stempel ist jetzt ohne den zusätzlichen Buchstaben.

    Beste Grüße
    Jürgen

  • Hallo Dieter,
    habe was in Forum gesuch und auf dein Brief gestoßen...Schreibe dir zur deinem Brief paar Zeilen – danke Laurent Mithilfe. :)

    Vapore Dante
    Ein Dampfschiff welches die Sardische Firma Raffaele Rubattino gehörte. Diese Firma hat die Hafenstädte Genua, Livorno, Civitavecchia, Neapel, Nizza und Marseille regelmäßig verbindet.
    hier kannst mehr nachlesen..
    https://books.google.de/books?id=uLlDA…cK5A2EQ6AEILDAA
    Laurent fügte noch hin zur das dieses toskanische Schiff von Rubattino in J 1839 gekauft würde und ursprünglich Etrusco hieß.

    Tarif
    Oben links sind 15 Gramm notiert. Für die Versendung würden 14 Soldi verlangt.
    Für die Dampfschiff Briefversendung war das Porto für einfaches Brief 20 Centesimi bis 7g (Taxnotierungen aber in Soldi: 1 Soldo = 5 Centesimi). Bei 15g handelte sich vermutlich schon um das dreifache Porto. Also 60 Cetesimi(12 Soldi). Zur diese Summe kamen immer 10 Cetesimi für das Schiffsbesitzer selbst. 70 Cetesimi = 14 Soldi.
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Guten Abend

    „1843 April den 21ten Morgens um halb 9. Der kranker Vetter (Onkel) befindet sich immer gleich; das heißt, hat keine Schmerzen und schläft wohl; zu Essen hat er so viel er will. Bis jetzt hat man immer inwendig und auswendig die gleiche Mittel gebraucht. Diesen Morgen ist F. Ritter Riberi(?) bei ihm gewesen und hat ordiniert so fahrt Zuhause(n).
    Den 22ten Heute bin ich zweimal beim Kranken gewesen, Morgens um 11, und Abends um 3; er befindet sich wie Gestern.
    Den 23ten habe ich alles gefunden, wie am 22ten.
    Den 24ten Heute ist H. Ritter Riberi wieder beim Kranken gewesen und hat nicht neues verordnet, die gebrauchten Mitte scheinen gut angeschlagen zu haben, wie mir der Kranke sagt.
    Den 25ten Ich habe beim Kranken alles in guter Ordnung gefunden.
    Den 26ten der Kranke hat mir so eben aufgetragen, seiner Gattin, seine Kinder und allen den Seinigen seinen herzlichen Grüß zu melden und dieselben zu bitten, sich seinetwegen nicht zu bekümmern; denn er befinde sich so wohl als eine in seiner Lage sich befinden könne; Schmerzen habe er keine oder unbedeutende, und sei mit allem nötigem vorsehen.
    Abends um halb vier. Diesen Augenblick könne ich von H. Ritter Riberi, er sagte mir, es gehe etwas besser mit dem Kranken, und einige Hoffnung sei vorhanden.
    Hiermit übersende ich ihnen, was ich von Tag zu Tage gesehen, gehört, bemerkt und aufgeschrieben habe, empfähle mich Ihnen und den Werten Ihrigen und geheren Ihr ergebenste Freund u. Diener
    Jos. Ant. Boretta
    Turin den 27. April

    Am 27sten hat J. A. Boretta gezeigte Portobrief an Jean Lateltin verschickt, wofür der 5 Soldi zahlte.
    LG A