Zusammenstellung verschiedener Wertstufen innerhalb der Schweiz

  • Liebe Forumsgemeinde,

    ich habe in der letzten Zeit einige schöne neue Briefe für meine Sammlung bekommen können, musste jedoch leider auch feststellen, dass ich diese fast ausschließlich im Parallelforum "philaseiten" gezeigt habe, Schande über mein Haupt :wacko: . Aber wie heißt es doch so schön: "Besser spät als nie", also hole ich das in der nächsten Zeit mal nach.

    Heute möchte ich euch einen Brief zeigen, welcher in der Form ziemlich selten ist, warum werdet ihr gleich sehen.

    Aufgegeben wurde der Beleg am 14.01.1881 in Basel und man adressierte ihn an Nikolaus Dill in Pratteln, wo dieser noch am gleichen Tag angekommen ist, der Ankunftsstempel wurde sehr schön vom Postler abgeschlagen, was auch nicht die Regel gewesen ist.

    Kommen wir nun zur Taxierung:

    Der Brief wurde frankiert mit 5x 3 Rappen (Mi.Nr.21), also insgesamt 15 Rappen, was schon an sich recht ungewöhnlich ist, denn die 3 Rappen-Wertstufe wurde insbesondere für das Drucksachenporto nach Italien sowie für die Frankatur von Zeitungen eingeführt, auf normalen Inlandsbriefen lässt sich diese eher weniger antreffen.

    Schauen wir auf die Entfernung von Basel nach Pratteln:

    Die Luftlinie beträgt weniger als 10 km (etwa 8 km) und somit haben wir hier also einen Lokalrayon-Brief.

    Laut Tarif vom 01.09.1876 bis zum 01.11.1884 waren Briefe im Lokalrayon der 1.Gewichtsstufe (bis 15 g) mit 5 Rappen zu frankieren und Briefe der 2.Gewichtsstufe (16-250 g) mit 10 Rappen. Es gab nur diese 2 Gewichtsstufen, der Rest wurde der Fahrpost zugeschrieben.

    Was sagt uns das jetzt?

    Der Brief wurde um mindestens 5 Rappen überfrankiert (um 10 Rappen wäre es die 1. Gewichtsstufe gewesen), schaut man sich jedoch das Format des Beleges an, dürfte man von der 2. Gewichtsstufe ausgehen, also von einer Überfrankatur i.H. von 5 Rappen.

    Solche Überfrankaturen (insbesondere im Lokalrayon) sind selten, umso mehr freue ich mich dieses Stück in meiner Sammlung aufnehmen zu können.

    Der Brief geht auch demnächst zu Urs Herrmann, dem zuständigen Prüfer, mit dem ich auch schon per Mail diesbezüglich Kontakt hatte.


    Liebe Grüße

    Kevin

  • Hallo Kevin,

    wie hoch wäre denn die Fahrposttaxe im Lokalrayon gewesen? Vlt. war die ja 15 Rappen, denn Überfrankaturen dieser Art wären sehr, sehr selten.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Kevin,
    ein wunderbarer Beleg und von Dir so toll erklärt, dass jeder sofort versteht, worum es geht. Ich bin gespannt auf Deine weiteren Neuerwerbungen.

    Vielen Dank für's Zeigen und viele Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)


  • Hallo Kevin,

    wie hoch wäre denn die Fahrposttaxe im Lokalrayon gewesen? Vlt. war die ja 15 Rappen, denn Überfrankaturen dieser Art wären sehr, sehr selten.

    Die Fahrposttaxe hätte bei 20 Rappen gelegen...
    Urs Herrmann schrieb in der Mail Zitat "Es handelt sich sehr wahrscheinlich um eine seltene Überfrankierung".
    Ein andere Erklärung hätte ich ansonsten auch nicht dafür und einen zweiten Beleg muss man in der Form erst mal finden... :thumbup:


    Hallo Kevin,
    ein wunderbarer Beleg und von Dir so toll erklärt, dass jeder sofort versteht, worum es geht. Ich bin gespannt auf Deine weiteren Neuerwerbungen.

    Vielen Dank für's Zeigen und viele Grüße von maunzerle

    Freut mich, wenn Dir der Beleg gefällt :D
    Morgen geht es dann mit den nächsten Belegen weiter :thumbup:

    Liebe Grüße

    Kevin

  • Der Brief wurde um mindestens 5 Rappen überfrankiert (um 10 Rappen wäre es die 1. Gewichtsstufe gewesen), schaut man sich jedoch das Format des Beleges an, dürfte man von der 2. Gewichtsstufe ausgehen, also von einer Überfrankatur i.H. von 5 Rappen.

    Solche Überfrankaturen (insbesondere im Lokalrayon) sind selten, umso mehr freue ich mich dieses Stück in meiner Sammlung aufnehmen zu können.

    Lieber Kevin, liebes Trio... :)

    der Brief ist richtig klasse, Überfrankaturen sind viel, viel seltener als Unterfrankaturen :thumbup:
    Vielen Dank fürs zeigen von deisem Schaustück und der tollen Erklärung-Chapeau :thumbup:

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Hallo zusammen,

    freut mich zu hören, dass euch mein zuletzt gezeigter Beleg und dessen Beschreibung so gut gefällt.

    Dann fahre ich fort mit dem nächsten Beleg.

    Aufgegeben wurde der Brief am 14.02.1854 am Vormittag in Luzern (Marken wurden mit der Luzerner Raute entwertet) und man adressierte diesen nach Reiden (Kanton Luzern). Bis zum 30.06.1862 wurden die Distanzen zwischen den Orten anhand der Poststrecke (Fahrstrecke) und ab 1. Juli 1862 erst in direkter Linie (Luftlinie) gemessen.

    Zur Taxierung kann man sagen, dass sich hier die Tarifperiode vom 01.01.1852 bis zum 01.07.1862 anwenden lässt. Der Absender frankierte 20 Rappen (Mi.Nr.8 II im Paar), die sich wie folgt zusammensetzen: 10 Rappen für einen Brief der 1.Gewichtsstufe (bis 1/2 Loth = 7,8 g) in den 2.Briefkreis (über 2-10 Wegstunden = 9,6 bis 48km, Reiden lag etwa 40 km entfernt) plus 10 Rappen Provision für das Inkasso von Nachnahmen bis zu 10 Franken.

    Bei der linken der zwei Rayons sind noch alle vier Trennungslinien deutlich sichtbar, was überhaupt nicht häufig ist. Bei der rechten Rayon ist rechts leider der Rand beschnitten, ansonsten wäre dieses Paar rein vom Schnitt schon in überdurchschnittlicher Erhaltung.

    Liebe Grüße

    Kevin

  • Hallo zusammen,

    dann fahren wir doch mal mit dem nächsten Beleg fort, von dem man im ersten Moment noch gar nicht meinen könnte, dass er noch sehr interessant sein wird. Mit Hilfe anderer Schweiz-Spezialisten konnte ich den Brief knacken und meine damalige erste Vermutung konnte ich im Nachhinein bestätigen bzw. verifizieren.

    Aufgegeben wurde das kleine Brieflein am 18.11.1851 in Bern und wurde adressiert an einen Lederhändler in Solothurn. Entwertet wurde die Marke (Rayon I, Mi.Nr. 9) mit einer blauen Raute und nebendran bzw. oben drüber wurde der Aufgabestempel von Bern platziert.

    Zur Taxierung lässt sich sagen, dass hier der Tarif vom 01.10.1849 bis zum 01.01.1852 gilt, nach dem es noch 4 Briefkreise sowie einen "Ortskreis für größere Orte" gegeben hat. Der vorliegende Brief wurde richtig frankiert mit 5 Rappen für einen Brief der 1.Gewichtsstufe (bis 1/2 Loth) im 1. Briefkreis (sprich bis 10 Stunden was etwa 48 km entsprach, Bern lag etwa 45 km von Solothurn entfernt).

    Nun kommen wir jedoch zum weitaus interessanteren Teil:

    Auf der Siegelseite lässt sich der Ort "Wattenwil" erkennen und auch im Inhalt lässt sich erkennen, dass der Brief in Wattenwil (bei Worb) geschrieben worden ist. Die Luftlinie von Wattenwil nach Solothurn beträgt ebenfalls etwa 45 km (nur etwas weiter östlicher), also ebenfalls innerhalb des 1.Briefkreises. In der Auflistung "Poststellen der Schweiz" ist nur ein Wattenwil aufgeführt, welches eine Postablage seit 1847 hatte und einen Schreibschriftstempel (Kursivschrift) führte. Hierbei handelt es sich jedoch um das Wattenwil bei Thun. Folglich hatte Wattenwil bei Worb auch keine eigene Postablage bzw. eigenen Stempel.
    Also halten wir fest, es musste von einer übergeordneten Stelle gestempelt werden. Jetzt stellt sich die Frage, welches Postamt hierfür verantwortlich gewesen ist. In der Poststellenchronik der Schweiz steht, dass Worb selbst 1832 bereits eine Postablage hatte und ab 1846 zu einem rechnungspflichtigen Postbüro ernannt wurde, sodass der Brief hier hätte behandelt werden müssen und nicht in Bern.

    Von Worb nach Solothurn waren es über 48 km (51,5 km), was eine Taxierung von 10 Rappen (2.Briefkreis) nach sich gezogen hätte. Somit hat der Absender eine Portoersparnis von 5 Rappen gehabt, indem dieser den Brief nach Bern gebracht hatte um ihn dort aufzugeben. Dementsprechend handelt es sich hierbei um einen "Forwarder-Brief".

    Anhand dieses Beleges kann man sehen, wie spannend Postgeschichte sein und wie lange man alleine an einem Beleg knobeln kann :D


    Liebe Grüße


    Kevin

  • Hallo zusammen,

    heute mal wieder etwas Schönes für´s Auge mit dieser, wie ich finde, sehr hübschen Buntfrankatur von Winterthur (20.02.1868 ) nach Zürich.

    Es handelt sich hierbei um ein "Zeitungsabonnement auf Nachnahme". Die Verleger trieben die Abonnement-Gebühr viertel-/oder halbjährlich per Nachnahme auf der Schleife des entsprechenden Zeitungs-Exemplares ein.

    Die "Transportordnung" vom Oktober 1860 hielt fest, dass für dieses Exemplar die Drucksachen-Taxe und die Nachnahme-Gebühr zu bezahlen waren, durch Aufkleben der Briefmarken.

    Die Nachnahmegebühr entsprach laut Tarif vom 01.07.1862 bis zum 30.09.1884 1% Provision des Nachnahmebetrages unter Aufrundung der Bruchteile auf 10 Rappen, auf deutsch: die Mindestgebühr betrug 10 Rappen und bei jeden weiteren 10 Franken wieder 10 Rappen. Die Höchstgebühr der Briefpost waren 50 Franken, alles darüber übernahm die Fahrpost.

    Da wir hier eine Inseratsgebühr von 2.40 Franken haben, wurden dafür richtigerweise 10 Rappen frankiert. Normalerweise hätten jetzt 2 Rappen für eine Drucksache der 1. Gewichtsstufe (bis 15 gr) laut Tarif vom 01.08.1862 bis zum 01.09.1871 gereicht, allerdings wurden hier 5 Rappen zusätzlich frankiert, sodass anzunehmen ist, dass es sich hier um die 2.Gewichtsstufe (16-60 gr) handelt, die mit zusätzlich 5 Rappen zu frankieren war.

    Klappt man die Schleife auf, sieht man, dass die ursprüngliche "Nota" mit Bläuel durchgestrichen und eine neue eingelegt wurde. Bis auf die Tatsache, dass das Desgin ein etwas anderes ist, sehe ich jedoch keine Unterschiede.

    LG

    Kevin

  • ... ein kleines Schmuckstück! Danke fürs Zeigen dieses Rosinchens. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    heute gibt es noch mal einen neuen Beleg von mir zu sehen, der mich optisch äußerst angesprochen hat.

    Aufgegeben wurde der Brief am 27.12.1855 in Horgen und adressiert in das etwa 15 km entfernte Hütten. Siegelseitig sehen wir den Transitstempel von Richtenschweil vom 28.12.1855 (Fingerhutstempel). Heute heißt der Ort "Richterswil". Damals gab es für den Ort Richterswil 5 verschiedene Schreibweisen:

    Richterswil, Richtenschweil, Richtenschwyl, Richterschweil, Richtersweil

    Der Brief dürfte noch am gleichen Tag angekommen sein.

    Zur Frankatur kann man sagen, dass hier die Tarifperiode vom 01.01.1852 bis zum 01.07.1862 gilt, nach der einfache Briefe bis 1/2 Loth im 2.Briefkreis mit 10 Rappen zu frankieren waren, wie auch hier geschehen.

    Nun zur Bestimmung der Marke, bei der ich auf eure Mithilfe hoffe:

    Der Stempel ist vom 27.12.1855. Die 10 Rappen der 2.Druckperiode des Berner Druckes erschienen erst am 31.12.1855, fällt also weg. Den 1.Münchner Druck kann man auch sofort ausschließen. Bleiben noch zwei Optionen, entweder 2.Münchner Druck oder 1.Druckperiode des Berner Druckes. Da ich mich eher auf die postgeschichtliche Ebene konzentriere, bin ich bei der Bestimmung der Strubelis noch nicht ganz sicher, würde aber auf den Berner Druck tippen. Dieser erschien auch noch mal auf Seidenpapier, was aber etwas schwierig zu prüfen ist auf Beleg.

    Was mir noch aufgefallen ist, ist, dass der Seidenfaden rechts in der Mitte etwas herausguckt, was eventuell daran liegen könnte, dass die Marke dreiseitig aus dem Bogen gerissen und nur unten herausgeschnitten wurde.

    Ich finde der Absender hat sich bemüht den Namen des Empfängers äußerst akkurat aufzuschreiben und auch die Stempel wurden sehr schön abgeschlagen.

    Liebe Grüße

    Kevin

  • Hallo Kevin,

    zur Typisierung der Marke kann ich nichts beitragen (mein leider viel zu früh verstorbener Sammlerfreund W. Knabenhans hätte es), aber für mich sieht die Marke komplett gerissen aus und das kann m. E. auch in der Schweiz nicht so häufig vorgekommen sein, oder?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ralph,

    die Typisierung ist für mich auch nicht allzu wichtig, aber dennoch interessiert es mich in der Regel schon, wenn ich die entsprechende Rückmeldung erhalte.

    Ich habe auch anfangs überlegt, ob die Marke wohlmöglich komplett rausgerissen worden sein könnte, war mir aber nicht ganz sicher. Ein Schnitt wäre sicherlich etwas gerade gewesen, aber es sieht auch nicht so aus wie auf den übrigen 3 Seiten. ?(

    Ich würde sagen, dass herausgerissene Marken auch in der Schweiz um ein Vielfaches seltener sind als herausgeschnittene, gerade weil die Schweizer Postler so akkurat und sorgsam mit den Belegen umgegangen sind. Ich würde mal pauschal sagen, dass das Verhältnis so 1:10 (vielleicht sogar 1:15) gewesen sein könnte. Bei Bayern war dies doch m.W. ziemlich selten, oder?

    Liebe Grüße

    Kevin

  • Hallo Kevin,

    bei Bayern (sorry für "off topic") Quadratausgabe vlt. 1 - 500, bei Wappen 1 - 200 im Verhältnis. Bei der CH wird das nicht viel anders gewesen sein ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo Ralph,

    für so selten habe ich es dann doch nicht gehalten um ehrlich zu sein, umso schöner für mich :thumbup:

    Ich kann ja mal den lieben Robert fragen, wie seine Einschätzung diesbezüglich ist. Er hat in seinem Leben bestimmt schon die 100-fache Menge an Briefen gesehen wie ich in meinen jungen Jahren :D

    Liebe Grüße

    Kevin

  • Hallo Ralph,

    hier die Antwort von Robert:

    Die Schweizer Bundesdruckerei hatte die ersten Chargen der Strublis in München drucken lassen. Daher der Name „Münchner Druck“ (1. + 2. Ausgabe.). In der Schweiz hatte man damals noch keine Maschinen dafür. Gleichzeitig kam natürlich auch das Papier - welches man für die Bayernmarken verwendete – für die Strublis in Gebrauch. Man spricht bei den ersten Strubli-Marken von „bayernbrüchig“. So extrem, dass man sie oft leicht aus dem Bogen reissen konnte. Bei der Schweiz ist das keinesfalls als Seltenheit zu sehen! Auch bei Bayern sieht man es relativ oft! Das Verhältnis wie es Ralph meint, mag vielleicht bei den Bayernmarken zutreffen, bei den Strublis der „Münchener-Drucke“ eher nicht.

    Dann lag ich mit 1:10 bzw. 1:15 doch gar nicht so verkehrt.

    Liebe Grüße

    Kevin

  • Hallo Kevin,

    weil du ja in deinem 1. Posting zu diesem Brief den Münchener Druck ausgeschlossen hattest, dachte ich an eine größere Besonderheit, als bei Berner Drucken.

    Aber Münchener Drucke sind etwas anderes, als aus dem Bogen gerissene Marken. Das 1. ist drucktechnisch bedingt, lässt aber keine Marke "aus dem Bogen fallen", während das Reißen aus dem Bogen nur den Einsatz der Schere ersparte.

    Bei Bayern gibt es hier im Forum einen Thread, wo mehrere Stücke gezeigt werden, die nichts mit Bayernbrüchigkeit zu tun hatten, aber dafür mit manueller Trennung ohne geeignete Hilfsmittel. Auch so ganz interessant ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo Ralph,

    ich habe geschrieben, dass ich die 1.Ausgabe des Münchner Druckes ausschließen kann und habe geschwankt zwischen 2.Ausgabe des Münchner Druckes und 1.Ausgabe des Berner Druckes.
    Dann wird es demnach die 2.Ausgabe des Münchner Druckes sein (1.Ausgabe wäre die Marke preußischblau mit einem komplett farblosen Dekoltée).

    Das Wort "Bayernbrüchigkeit" habe ich vorher noch nie gehört, um ehrlich zu sein. Dann werde ich mal in den Threads nach passenden Stücken suchen, du hattest ja zuletzt auch mal einen Brief auf philaseiten gezeigt, wo die Marken manuell aus dem Bogen gerissen wurden.

    Liebe Grüße

    Kevin

  • Hallo Kevin,

    so ist es - die Mehrheit der Bayernmarken mit Bayernbruch dürfte aber eher in die späten 1850er bis Mitte der 1860er Jahre zu datieren sein - dein Brief aus 1855 dürfte da weniger herein fallen und sieht für mich eher nach gerissen aus (also dann wäre ja beides möglich, 2. Münchener und 1. Berner Druck).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ralph,

    wenn ich dich jetzt richtig verstehe, würdest Du die Marke nicht als bayernbrüchig, sondern als herausgerissen bezeichnen?

    Die Marken des Münchner Druckes jedoch erschienen ja erst 1854 und wurden hauptsächlich bis etwa Mitte der 1850er verwendet und vielleicht noch vereinzelt später, wenn die Briefeschreiber noch Strubelis vorrätig hatten. Wenn Du jedoch sagst, dass die Mehrheit der Bayernmarken mit Bayernbruch erst in die späten 1850ern bzw. sogar bis Mitte der 1860er fallen (wo die Strubelis auch schon nicht mehr gültig gewesen sind), dann gäbe es ja kaum Belege der Strubelis mit Bayernbruch (weil es zeitlich nicht wirklich passen würde). Demnach wären deine und Roberts Aussage auch nicht konvergent, er meinte ja, dass dies relativ häufig vorkommt. ?(

    Liebe Grüße

    Kevin

  • Hallo Kevin,

    Bayernbruch = zu hohe Anpressung von Stöckelmaterial zum Papier. Stöckel waren sehr hart, Papier sehr weich, also gab das Papier um den Markendruck herum nach.

    Ich weiß nun nicht, mit welchen Drücken die Schweizer Marken hergestellt wurden, von daher muss das nicht korrelieren. Bei Bayern sind Probleme vor 1855 die Ausnahme, später werden sie recht häufig.

    Deine Marke sieht für mich gerissen aus ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.