Schleswig-Holstein nach England

  • Guten Morgen,

    Auslandsbriefe aus Schleswig-Holstein aus dieser Zeit (und generell) sind leider nicht häufig. Meist liefen diese nach Frankreich, aber hier freue ich mich über einen schönen Brief nach England/Schottland aus dem Jahre 1821.

    Der Brief lief von Flensburg nach Hamburg und wurde über Cuxhaven nach England geleitet. M.W. bestand Frankozwang bis Cuxhaven, so dass das angeschriebene Porto die Restgebühr bis zum Empfänger darstellen müsste: ich lese "2 / 7", das gestrichen und in "2 / 9" (shilling / pence) geändert wurde !?

    Kann jemand nähere Erklärungen zu dem Brief geben?
    insbesondere zum Porto, zu dem Tax-Stempel "1/2" oder dem weiteren Laufweg nach Schottland (z.B. anhand der rückseitigen Stempel "F P O" und "C O C ?").

    Viele Grüße
    nordlicht

    • Offizieller Beitrag

    Hallo nordlicht

    Ein interessanter Brief :)

    Zu die Taxierung: Ein "Single Letter" kostete Hamburg-London 1 Sh 8 Pence. Dazu kam London-Edinburgh 1 Sh 1 Pence, was die 2 Sh 9 Pence machen soll. Aber von hier war es 2 Pence zu ziehen bei Auslandsbriefe, so das es eigentlich 2 Sh 7 Pence sein sollte. Dazu kam es wohl dann 2 Pence Edinburg-Aberdeen, so dass es 2 Shilling 9 Pence geworden ist.

    Der "1/2" Pence Stempel heisst dass man für Scotland 1/2 zutaxiert hat. Ab 1813 musste man ein 1/2 Pence Zuschlag bezahlen wenn die Postwagen mehr als 2 Räder hatten - ganz einfach weil die Verkehrsverhältnisse so schlecht waren.

    Der FPO stempel ist ein Forreign Post Office Stempel wo der Brief in England zuerst landete. FPO hat der Brief dan weiter an General Post Office geschickt. GPO in London hat dann der anderen Stempel abgeschlagen. Von London ging es dann weiter nach Edinburg wo man vorderseitig ein roten Ankunftsstempel abgeschlagen hat (wo man auch der Hamburg Stempel sehen kann).

    Danke für zeigen :)

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    Tusen takk!

    Super, alle Fragen beantwortet!
    Für diesen Halfpenny hat man extra einen Stempel angeschafft. Der hat sich dann doch in 10 Jahren nicht amortisiert ;)

    Nun muss ich nur noch das in Flensburg bezahlte Franko entschlüsseln: denn "19" und "4" kann eigentlich nicht gereicht haben (und die "9" rückseitig dürfte eher die Kartennummer sein). M.W. waren schon für die Strecke Hamburg-Cuxhaven 6 Schillinge bzw. 19 RBS zu bezahlen.

    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo Michael,

    danke für die Information. Ab wann galt dieses?
    Denn laut dänischer Gebührenübersicht waren es zumindest 1818 noch 19 RBS (= 6 Schilling). Dann müsste es sich bis 1821 geändert haben !?

    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo,

    Nils postete weiter oben diese Regelung für Briefe von Hamburg nach Großbritannien:

    Zu die Taxierung: Ein "Single Letter" kostete Hamburg-London 1 Sh 8 Pence. Dazu kam London-Edinburgh 1 Sh 1 Pence, was die 2 Sh 9 Pence machen soll. Aber von hier war es 2 Pence zu ziehen bei Auslandsbriefe, so das es eigentlich 2 Sh 7 Pence sein sollte.

    In welchem Vertrag ist dieser Abzug von 2 Pence bei Auslandsbriefen festgelegt?
    Wie genau ist dieser zu verstehen bzw. wozu diente diese Regelung?

    Viele Grüße
    nordlicht