Frankreich - Bayern PV 1.1.1822

  • Hallo zusammen.

    Bei diesem Brief habe ich Problem mit der Beschreibung. Aber hier kann mir bestimmt geholfen werden.

    Also dieser Portobrief lief von Paris (29.1.1847) über Ausgburg (02.02.1847) nach München (03.02.1847).
    Wie sieht es mit den Taxen aus und was hat die Liste die sich auf der Seite befindet für eine Bedeutung?

    Vielen Dank im Voraus.

    Viele Grüße
    Kreuzerjäger

  • Hallo Kreuzerjäger,

    keine Bange - Hilfe naht! :thumbup:

    Brief nach dem Vertrag vom 1.1.1822. Paris lag im 3. Rayon, daher wurden später 20 Kr. für die Strecke Paris - Strasbourg angesetzt. Damit weißt du schon, wie er lief, nämlich über Kehl und Ulm nach Augsburg. Das bayerische Inlandsporto von 18 Kr. galt für die Strecke Strasbourg/Kehl bis München, also keineswegs erst ab der bayer. Grenze! Das wird oft falsch oder gar nicht kolportiert. Der Transit über Baden und Württemberg im geschlossenen Briefbeutel war auch kostenpflichtig, was sich aber auf den Briefen selbst nicht widerspiegelt.

    Der Empfänger zahlte dann 38 Kr. bei der Auslieferung.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Kreuzerjäger,

    ich lese "chemins de fer" = Eisenbahn und verschiedene Orte, daher denke ich, dass es sich um Frachtraten bis zu gewissen Stationen handelt.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Wie wäre es mit Kursen für Staatsanleihen und Anleihen für im Bau befindliche Eisenbahnteilstrecken?

    Viele Grüße aus Erding!

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Liebe Freunde,

    heute zeige ich einen frankierten Brief aus Paris vom 6.12.1838 nach Reuth bei Weiden in der Oberpfalz. Als Zeichen der Frankatur schlug Paris den P.P. - Stempel ab. Siegelseitig sehen wir 7g als Gewicht damit noch einfach und 16 Decimes = 48 Kr. Gesamttaxe, die der Absender zahlte.

    Wie bei den meisten Frankobriefen dieser Zeit hat jemand (Homburg?) den bayer. Anteil mit 24 Kr. in Rötel notiert, womit die Briefkosten halbscheidig geteilt wurden.

    Wenn wir in dieser Zeit einen Stempel von Homburg Pfalz (heute Homburg Saar) sehen, wissen wir, dass er über Forbach - Saarbrücken gelaufen war und tatsächlich ist ein schöner Forbacher vom 7.12. zu sehen.

    Ein Ankunftsstempel mangelt, aber man darf hier schon 5 Tage bis Reuth unterstellen. Frankierte Briefe Frankreichs nach Bayern dieses Postvertrages sind nicht häufig.

    Die Zahlen 20 und 190 scheinen französischen Ursprungs (Kartierungsnummern?).

  • Hallo Ralph,

    Dieser Brief wurde im Schalter des Postamtes „D“ von Paris (rue de l’Echiquier) abgestellt um dort frankiert zu sein.
    Die Zahl 190 ist die Nummer des Briefes auf der namentlicher Liste n°9 von Francobriefe die jedes französische Postamt führen sollte. Die Zahl 20 kann eine Kartierungsnummer sein, das im Postamt Forbach eingeschrieben wurde.

    Viele Grüsse.
    Emmanuel.

  • Lieber Emmanuel,

    vielen Dank - wird notiert, wenn er aufgezogen wird. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Wie bei den meisten Frankobriefen dieser Zeit hat jemand (Homburg?) den bayer. Anteil mit 24 Kr. in Rötel notiert, womit die Briefkosten halbscheidig geteilt wurden.

    Wenn wir in dieser Zeit einen Stempel von Homburg Pfalz (heute Homburg Saar) sehen, wissen wir, dass er über Forbach - Saarbrücken gelaufen war und tatsächlich ist ein schöner Forbacher vom 7.12. zu sehen.

    Hallo bayern klassisch

    Darf ich mal fragen, welche Briefe waren über Homburg spediert? Und welches Zeitraum?

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    nach dem PV von 1822 und 1847 kann ich die Leitung über Homburg/Pfalz nachweisen für Briefe, die aus der Pfalz nach und über Frankreich liefen und für franz. Briefe, die über Forbach/Saarbrücken in die Pfalz liefen. Briefe von und nach dem rechtsrheinischen Bayern dürften Homburg nicht offen transitiert haben, weil die einen über Strasbourg (Augsburg, München, Regensburg) und die anderen über direkte Kartenschlüsse mit Forbach (Nürnberg + Würzburg) verbunden waren.

    Es mag aber ab und zu mal einen falsch instradierten gegeben haben, den zu sehen mich sehr erfreuen würde. :P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Nils,

    dein Gedächtnis ist besser als meines. :)

    Damals gab es auch einen Kartenschluß Forbach - Nürnberg, daher ist das ungewöhnlich und man darf sich freuen, so etwas zu haben. Viele wird es wohl nicht geben ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Viele wird es wohl nicht geben ...


    Hallo bayern klassisch

    Nein, wenn es durch Zufall so geworden ist, darf man nicht so viele sehen.
    Aber dein Brief ist in Dezember 1838 und mein in Juli 1839 geschickt. Kann es sein dass es etwas mit dem Zeitraum zu tun hat? Keine Ahnung

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo,

    auch dieser Teilfrankobrief aus London vom 11.11.1839 lief über Homburg. Leider ist der Stempel schlecht zu lesen.
    Der Absender bezahlte 1 sh 4 d bis zur französischen Küste. Über Calais, Paris und Forbach gelangte der Brief nach Homburg.
    Das Gesamtporto von 1 fl. 16 Kr. ist sehr hoch (fremder Anteil 46 Kr., bayerischer Anteil 30 Kr.).

    Grüsse von liball

  • Hallo liball,

    sehr schönes Stück. Wie erklärt sich der Taxansatz von 30x?

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo bayern klassisch,

    die bayerischen Taxansätze in Homburg lassen sich meines Erachtens gar nicht erklären. Dann hätte der Brief über 1 1/2 Loth schwer sein müssen. Dies war er mit Sicherheit nicht.
    Vielleicht bekam der Postler in Homburg solche Briefe nur selten zu Gesicht.

    Grüsse von liball

  • Hallo liball,

    ich habe mir auch schon Gedanken um die Taxierungen dort gemacht. Ich halte es für möglich, dass man die Auslage für Preußen von 2x je Loth als einen Teil gerechnet hat und dann die Gebühr von dort bis zum Abgabeort genommen hat. Leider funktioniert die Seite luftlinie.org derzeit nicht bei mir, sonst könnte ich das mal nachrechnen ...

    Aber ich glaube nicht, dass man dort wenig Post dieser Art zu bearbeiten hatte, denn über viele Jahre war Homburg für alle Post aus Frankreich für die ganze Pfalz zuständig, also auch für die aus GB, den USA und anderen Teilen der Welt.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo,

    die Luftlinie Homburg - Erlangen ist 267 km = zwischen 30 und 36 Meilen. Da passen die 30 Kreuzer für einen Brief über 1 1/2 bis 2 Loth. Warum ist auszuschließen, dass der Brief so schwer war ?

    Gruß HOS

    • Offizieller Beitrag

    Warum ist auszuschließen, dass der Brief so schwer war ?


    Hallo liball

    Ich denke wie HOS, warum nicht?


    Sonst finde ich es interessant bei diesem schönen Brief dass es auch Hombur in 1839 passiert hat und weiter nach Rechtsrheinischen Bayern geschickt war. Hat man in Paris etwas geändert so dass die Briefe über Pfalz liefen?


    Viele Grüsse
    Nils