Liebe Sammlerfreunde,
hierzu folgender Brief:
Portobrief aus Domodossola (Piemont - Sardinien) vom 31. Oktober 1858 nach München, über ......, Zürich (Schweiz). Zur Taxierung müssen sich die Experten äußern.
Beste Grüße von VorphilaBayern
Liebe Sammlerfreunde,
hierzu folgender Brief:
Portobrief aus Domodossola (Piemont - Sardinien) vom 31. Oktober 1858 nach München, über ......, Zürich (Schweiz). Zur Taxierung müssen sich die Experten äußern.
Beste Grüße von VorphilaBayern
Lieber Hermann,
netter Brief - 6x (2 Decimi) für das Kgr. Sardinien und 6 Kr. für den offenen Transit der Schweiz über 10 Meilen nach Lindau = 12 Kr. wie notiert Auslage.
Dazu ab Lindau über 20 Meilen ohne Portozuschlag bis München = 21 Kr., als Gesamtporto ausgewiesen.
Danke fürs Zeigen!
Hallo Hermann,
...und dann noch über den Simplon-Pass, erkennbar am Brigg-Stempel. Viele gibts davon nicht nach Bayern.
Viele Grüsse
Christian
Hallo Christian,
vielen Dank.
Dann ist dies ein seltener Laufweg.
Im Buch von Rainer Brack "Korrespondenzen aus den Süddeutschen Staaten nach Italien von 1850 bis 1871 - 4. Auflage vom März 2015" ist jedenfalls kein ähnlicher Brief, bzw. so ein Laufweg angegeben.
Hat die Schweiz nichts bekommen ?
Wie wäre der normale Laufweg gewesen. Über Innsbruck ?
Beste Grüße,
Hermann
Hallo Hermann,
Hat die Schweiz nichts bekommen ?
...doch 6x wie Ralph schon bemerkt hat.
Wie wäre der normale Laufweg gewesen. Über Innsbruck ?
Domodossola liegt natürlich in der Nähe des Simplon-Passes, also ist eine Leitung zuerst nach Westen naheliegend...
Nach meinen bisherigen Erkenntnissen wurde dieser Laufweg für Post aus dem nördlichen Sardinien nach der Westschweiz genutzt, einen Brief bis nach Bayern habe ich über den Simplon noch nie gesehen.
Hier hätte ich den "normalen" Weg eher über Locarno am Lago Maggiore und Bellinzona nach Norden vermutet. Weiter über den St.Bernhard-Pass nach Chur und dann in die altdeutschen Staaten.
Viele Grüsse
Christian
Hallo Christian,
herzlichen Dank für die Informationen.
Beste Grüße,
Hermann
Liebe Freunde,
alternativ gab es auch die Leitung über Frankreich (hatte ich aus Domodossola hier im Forum gezeigt bei einem Brief nach Württemberg - das ist die seltenste Variante überhaupt, weil riesiger Umweg, teuer und bis 7,5g nur!).
Hallo Ralph,
...kauf doch nicht immer Sachen, die mit Bayern nix zu tun haben.
LG
Christian
hier noch der Link zum Brief über Frankreich:
... habe ich doch nur für einen lieben Freund gemacht, der Transite über Baden 1851-68 sammelt und den ich sehr stark protegiert habe ...
Liebe Freunde,
ich stelle diesen Brief, den mir PF zuschlug, zwei Mal ein: 1. Sardinien - Bayern und 2. Sardinien - Österreich, weil er 1. erst mal nach dorthin lief (Pfalz) und er 2. aber nach Österreich gehörte.
Wer Lust hat, die Stempeldaten zu vergleichen, darf das gerne tun: Transit via Schweiz, Retour, dann korrekt nach Österreich. Viel Arbeit für einen Portobrief aus Vercelli (Kgr. Sardinien) vom 19.3.1858 nach Steyr in Österreich, der erst nach Speyer in die Rheinpfalz spediert wurde. Die Siegelseite habe ich 2mal eingescannt, damit ihr alle Stempel möglichst aufrecht sehen könnt.
Wer sich an den Taxen versuchen will, ist hierzu gerne eingeladen.
Liebe Freunde,
wagt sich keiner an den ran? Wo bleibt euer Mut (zur Lücke)?
Etwas früher ist dieser hier aus Vigevano nach Kempten vom 16.9.1822. Der Absender zahlte 12 Soldi = ca. 16 Kreuzer bis zur österreichischen Grenze. Ab dort fielen 20 Kreuzer Conventionsmünze Transit für Österreich an (Postvertrag von 1819), die Bayern in 24 Kreuzer rheinisch reduzierte. Mit 3 weiteren Kreuzer rheinisch für das bayerische Inlandsporto ergab sich ein Teilporto von 27 Kreuzer für den Empfänger. Gesamtkosten des ca. 6g wiegenden Briefes demnach 43 Kreuzer oder 10 Mal Mittagstisch. Mahlzeit!
Wer besser Italienisch lesen kann als ich, darf sich gerne am Inhalt beweisen. Vielen Dank dafür!
Hallo Ralph,
der Absender verkauft Seidentücher, Taschentücher und Gewebe (besonders Seide): er verwundert sich, weil er noch keine Bestellung des Empfängers bekommen hat.
Beste Grüsse,
Laurent
Hallo Laurent,
vielen Dank - du bist ein großes Sprachtalent!
Ich hatte gehofft, dass eine Sendung oder ein Brief verloren gegangen sein könnte (so traurig das damals sicher war), aber so macht es auch Sinn.
Danke fürs Übersetzen.
Der Absender schreibt auch: Seide ist in diesem Jahr teurer, aber er hat einen Anteil des Vorjahres behalten: er ist also weniger teuer als seine Konkurrenten !
Laurent
Hallo Laurent,
sehr interessant - vielen Dank. Sicher freut sich auch die liebe Filigrana, die Briefe an diesen Empfänger seit Jahren intensiv sammelt.
Liebe Sammlerfreunde,
hierzu folgender Brief:
Brief aus Arona (Sardinien) vom 22. Juni 1809, der, denke ich, nach Mailand gebracht -
und mit den Fussacher Boten nach Chur ? befördert wurde (12 Kreuzer Botenlohn) in
Rötel vermerkt. Von da über Rheineck (Kanton St. Gallen) nach Ravensburg (Kgr. Bayern).
Im Stempel "Schweitzer Auslag von Lindau", der in Rheineck abgeschlagen wurde, sind
12 Kreuzer Porto vermerkt. Warum von da bis Ravensburg nur weitere 2 Kreuzer anfielen,
kann ich nicht sagen. Der Empfänger bezahlte 14 Kreuzer Porto.
Beste Grüße von VorphilaBayern
Liebe Freunde,
ein Brief aus dem Kgr. Sardinien (Turin = Torino) vom 29.8.1845 wurde abgeschickt mit folgender, interessanten Adresse: "Monsieur Erneste Weber à Gera aux Soins de Mons. Leonh. Kalb Nürnberg Allemagne".
Der Empfänger war also Herr Weber aus Gera (Thurn und Taxis), aber geschickt wurde er an Leonhard Kalb, wohl den größten Forwarder in Bayern.
Der Absender zahlte 9 Decimi (hinten) bis zur sardisch-österreichischen Grenze. Österreich verlangte 12 Kreuzer Conventionsmünze, die nicht angeschrieben wurden, sondern sofort in 15 rheinische Kreuzer reduziert wurden, auf denen Augsburg am 24.10.1845 seinen Auslagestempel abschlug. Dazu kam das bayer. Inlandsporto von 18 Kreuzern bis Nürnberg, so dass Leonhard Kalb für seinen Kunden total 33 Kr. auslegen durfte.
Später erfolgte die Weiterleitung von Nürnberg aus - evtl. als Einzelbrief in einem Kuvert, evtl. auch mit anderen Briefe an Weber, was zu einer Portoersparnis führte.
Teilfrankobriefe an bayer. Forwarder für Kunden im Fürstentum Reuß jüngere Linie sind nicht sehr häufig.