• Guten Morgen,

    nachdem ich meinen neuen Beleg schon in den Philaseiten präsentiert habe, möchte ich euch diesen auch gerne vorstellen:

    Abgeschickt wurde der Brief am 14.11.1885 in der texanischen Kleinstadt Seguin von Mr.Adam Spahr, Millers Farm und wurde dort mit einem Einkreisstempel versehen.
    Anschließend bahnte sich dem Brief eine 7-tägige Reise an bis er schließlich in New York angekommen ist (21.11), wo er dann ebenfalls mit Stempeln versehen wurde.
    Außerdem wurde dem Brief in New York dann auch noch ein R-Zettel hinzugefügt, welcher sich auf der Vorderseite befindet.

    Nach 9 Tagen und eine längeren Schiffsreise ist der Brief dann mehr oder weniger wohlbehalten beim Empfänger angekommen, welcher keiner geringerer ist als Doctor Bernolli, Stadthausgasse, Basel, von diesem Mann gibt es nämlich bekannte Korrespondenzen.

    Ebenfalls wichtig anzumerken ist, dass auf der Briefrückseite eine Anforderung auf einen Rückschein vorhanden ist, was nicht häufig zu finden ist!

    MfG

    Kevin

  • Guten Tag,

    nachdem ich wieder längere Zeit nicht aktiv war, möchte ich euch gerne einen sehr schönen Nachsendebrief aus den USA vorstellen, den ich großzügigerweise kürzlich von einem Sammlerfreund erhalten habe.

    Aufgegeben wurde das Briefcouvert am 11.07.1873 in Princeton, Massachusetts (nicht zu verwechseln mit der weltbekannten Universitätsstadt in New Jersey) und wurde adressiert London, vielleicht kann mir jemand die genaue Adresse entschlüsseln. ?(
    Frankiert wurde der Brief mit einem senkrechten Paar der 3 Cents, also insgesamt 6 Cents für einen einfachen Brief der 1.GS von den USA nach London.

    In London angekommen, konnte der Brief nicht zugestellt werden, da der Empfänger bereits abgereist war.
    Als erstes wurde der Stempel "London E.C (?) PAID" vom 22.Juli 1873 abgeschlagen und dann der Stempel vom Zweigpostamt "Lombard-Street A PAID" vom 24.Juli.
    Was ich nicht ganz verstehe, ist die Tatsache, dass der Brief 2 Tage in London verweilte bis er dann Richtung Zürich nachgesendet wurde.

    Der Postler in London notierte also eine lilane "3" für 3 Pence, die als Nachgebühr erhoben wurde. Der "PD-Stempel" weist darauf hin, dass die Nachgebühr für die volle Strecke, also bis nach Zürich, bezahlt wurde.

    Am 26.07. kam der Brief dann beim Empfänger an, die Schweiz notierte dann noch mal eine blaue "10".
    Hiermit wurden doch die 3 Pence in 10 Rappen umgerechnet, oder?

    Ich hoffe, die Beschreibung war einigermaßen richtig und ich würde mich freuen, wenn die offenen Fragen noch geklärt werden würden  ^^ !


    Liebe Grüße

    Kevin

  • Hallo Kevin,

    die Rückseite wäre zu sehen nett ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Kevin,

    6 Cents für USA - GB reichten aus. London E. C. = East Central (so ist London heute noch aufgeteilt).

    Jetzt wird es schwierig - die 3 stammt m. E. von britischer Hand und sollten 3 Pence = 9 Kreuzer = 30 Rappen Franko in London sein. Das zahlte man bar in GB für die Leitung über das Reich in die Schweiz. Dies reichte aber nur bis zur Grenze der CH.

    Der Brief war 2 Tage in London, weil er ausgeliefert worden war und man erst feststellen musste, wo der Empfänger sich aufhielt. Das ist nicht ungewöhnlich.

    Der Anteil der CH betrug 10 Rappen, die das Reich der CH nicht weiter vergüten konnte, weil in GB nicht 4, sondern nur 3 Pence frankiert worden waren. Daher musste der Empfänger 10 Rappen für ihn bezahlen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    meines Erachtens ist der Brief voll frankiert, und zwar nach dem Postvertrag zwischem dem Vereinigten Königreich und der Schweiz von 1868, gültig ab 01.01.1869. Die Taxe war 3d. je 1/2 Unze (Leitung über Belgien und Deutschland im geschlossenen Transit).

    Der Empfänger in London ist der Forwarder "Baring Brothers & Co.", der vom Absender mit der Weiterleitung in die Schweiz beauftragt wurde (=> "Care Baring Bros. & Co.").

    Ich habe einen Brief angehangen, bei dem das gleiche Prozedere Anwendung gefunden hat. Allerdings ging der Brief nach Norwegen (Bergen) und entsprechend war die Barfrankatur in London nicht 3d., sondern 6d.!

    Viele Grüße,

    nitram

  • Lieber nitram,

    ein wundervolles Stück zeigst du da - da läuft einem ja das Wasser im Munde zusammen. :P:P:P

    Zu dem anderen Brief - warum hat man dann 10 Rappen nachtaxiert? 10 Groschen, 10 Kreuzer oder eine andere Währung können es nicht sein, bleiben also nur 10 Rappen, oder wo mache ich einen Fehler?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Zu dem anderen Brief - warum hat man dann 10 Rappen nachtaxiert? 10 Groschen, 10 Kreuzer oder eine andere Währung können es nicht sein, bleiben also nur 10 Rappen, oder wo mache ich einen Fehler?


    Ganz ehrlich - Ich habe keine Ahnung. :) Ist die blaue "10" denn überhaupt postalischer Herkunft? Bei dem anhängenden Brief aus gleicher Vertragsperiode ist so ein handschriftlicher Vermerk jedenfalls nicht zu finden, was nach meinen Unterlagen wie gesagt auch passt, waren diese Briefe doch immer voll frankiert.

    Viele Grüße,
    nitram

  • Lieber nitram,

    ich fürchte auf Grund des Duktus und der Kreide dass es doch ein postalischer Ansatz sein müsste, auch wenn die Höhe nicht passt, oder sollte man nur das von GB über das Reich erhaltenen Weiterfranko mit 10 Rappen notiert haben? Aber welchen Sinn sollte das gemacht haben bei einem stillen Transit? Da bin ich leider auch ein wenig ratlos, werde aber Rat bei 2 CH - Kennern einholen, auch wenn ich mir da nicht viel verspreche.

    Ich gebe Laut!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Guten Tag allerseits,

    ich bedanke mich schon mal bis hierhin für eure Vermutungen  :thumbup: !
    Es ist wirklich hochinteressant solche fachfundierten Erläuterungen zu lesen, von denen man sehr viel dazulernen kann!


    Bei dem 1.Brief den ich in diesem Thema bereits vorgestellt habe, ist bis heute die Frage offen geblieben, was es mit der blauen "10" auf sich hat.
    Ich habe diesbezüglich sehr viele Kenner der CH-Materie sowie US-Materie gefragt, aber keiner konnte mir darauf eine Antwort geben.


    Haben diese Notierungen denn bei beiden Briefen den selben Nutzen?
    Kann es sein, dass die Notierungen sich auf das Gewicht der beiden Briefe beziehen und Geld nachbezahlt werden musste?
    Oder der Ursprung liegt schon in den USA...

    Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, ob die Frage aufgelöst werden kann!

    Liebe Grüße

    Kevin

  • Hallo Kevin,

    die USA schrieben nicht mit blauer Kreide, daher schließe ich das aus. Es gäbe auch keinen Grund einen frankierten Brief mit einem 10er Vermerk zu versehen, sonst müssten wir ja Tausende von Briefen mit einer 10 haben - haben wir aber nicht.

    GB bekam den Brief voll frankiert und hat auch nicht mit blauer Kreide geschrieben. Außerdem wurden ja 3d bar frankiert und P.D. gestempelt, so dass auch dort kein ersichtlicher Grund besteht, eine 10 zu notieren.

    Das Gewicht war 1/2 Unze = 15g - auch da machte eine Gewichtsnotation keinen Sinn, denn er war entweder einfach, oder schwer. 10g, was es m. E. nicht heißt, wären sinnlos, denn damit wäre er ja gewichtsmässig weit entfernt vom Maximum der 1. Gewichtsstufe (auch wenn Gewichtsstufen in blau notiert wurde, aber eine 10 Gewichtsstufe können wir natürlich ausschließen).

    Wie gesagt machte nur eine Notation in der CH (halbwegs) Sinn, aber der ist nicht gegeben, es sei denn, der Brief wäre weiter geleitet worden in der Schweiz, was aber nicht sein kann, weil du schriebst, dass hinten nur der Ankunftsstempel von Zürich zu sehen ist und bei einer Umspedition das so nicht sein könnte.

    Wir werden also - zumindest vorerst - keine Lösung für die 10 finden. Vlt. war es auch, ganz profan, eine Briefnummerierung von Absender oder Empfänger, also der 10 Brief einer Korrespondenz. Auszuschließe ist das nie, wenn alles andere keinen erkennbaren Sinn macht.

    In jedem Fall ein toller Brief, den zu besitzen sich viele Sammler anheischig machen sollten. ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ralph,

    also ist der Brief, wie Martin oben gesagt hat, voll frankiert?
    Weil du ja schriebst:

    "Der Anteil der CH betrug 10 Rappen, die das Reich der CH nicht weiter vergüten konnte, weil in GB nicht 4, sondern nur 3 Pence frankiert worden waren. Daher musste der Empfänger 10 Rappen für ihn bezahlen."


    Liebe Grüße


    Kevin

  • Hallo Kevin,

    ja, er war voll frankiert. Portobriefe hätten 6 Pence = 60 Rappen gekostet, also wenn er unterfrankiert gewesen wäre, kämen niemals nur 10 Rappen als Nachporto dabei heraus. Daher revidiere ich mein Geschriebenes vom Anfang.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo in die Runde,

    @Kevin:: Wie Du weisst bin ich ja seit der Mabria ein "Fan" Deiner Schweiz Sammlung :):)

    Wenn Du weiterhin solche schönen Stücke hinzu kaufst wird der Fankreis, der wie ich weiss ja schon heuer ein grosser ist sicher stetig weitere wachsen :P:thumbup:

    Beste Grüße!!

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Hallo in die Runde,

    @Kevin:: Wie Du weisst bin ich ja seit der Mabria ein "Fan" Deiner Schweiz Sammlung :) :)

    Wenn Du weiterhin solche schönen Stücke hinzu kaufst wird der Fankreis, der wie ich weiss ja schon heuer ein grosser ist sicher stetig weitere wachsen :P :thumbup:

    Beste Grüße!!

    Hallo Oliver,

    vielen, vielen Dank, ich bin geschmeichelt  :love:  :D !


    Liebe Grüße


    Kevin

  • Here is a double rate letter using Hamburg Treaty Mail to go from the U.S. to Switzerland.

    Switzerland 2 x 19 cent rate per 1/2 ounce (Oct 1860-Dec 1867)

    N. York Hamb Pkt Paid
    32 over 16
    Hamburg 12 cts - Hamburg packet
    2 cts - Hamburg surface
    10 cts - German transit
    8 cts - Swiss transit
    US 6 cts - surface

    8 8 schillinge overland credit (can someone clarify this one for me more? I do not think I understand it quite well enough)

    Routing:
    Tompkinsville, NY Aug 4 1865
    N. York Aug 5
    HAPAG Teutonia
    Hamburg Aug 18
    Frankfort Aug 21
    Heidelberg-Basel 22 Aug
    Rheinfelden 22 Aug

  • Hello Rob

    Wrong direction (sorry for this!) but interesting.

    Countries invoved: Switzerland - Bade - Hesse - Prussia - Belgium - Britain - USA.

    Unfranked letter up to 1 Loth from Seon (Canton Aargau) dated 1st of April 1856 to Traverse des Sioux (Minnesota) vie Lenzburg and Aarau (City) to Bale. Swiss post noted 3 Kreuzer für simple letter for the first rayon. Then Bade got it by rail and received (later) 6 Kreuzer. Route: Mannheim - Heidelberg - Frankfurt/Main - Kassel - Cologne - Aachen. Via Belgium and Ostende to Southampton. Per Arago of the Havre Line to New York (23rd of April). US - Post noted 35 Cents.

    So we had: 2 Cents CH, 5 Cents Bade, 2 Cents Belgium, 20 Cents for overseas and 5 Cents USA = 34 Cents. The US noted 35 Cents ... why?

  • Ralph,
    What a wonderful item!

    The US advertised rate beginning October 1852 until the end of April 1863 was 35 cents via Prussian Closed Mail to Switzerland.

    Your difference is probably because the US always rated the mail to Switzerland to the 2nd rayon and did not differentiate the rate for the 1st rayon.

    Traverse des Sioux is actually located not far from a place I used to live some years ago. There is a very interesting history with the Lakota Native American tribes and US settlers in southwest MN.

    Best,
    Rob

  • Hello Rob,

    It seems that the question to your double rate letter above - regarding the "8 schillinge overland credit" - is not yet answered:

    You probably mean the blue "8" which is not Schillinge but Silbergroschen in my opinion. It includes the german and swiss transit.

    Regards,
    nordlicht