Preußen Nr. 14-19 Marken und Briefe

  • Hallo,

    Schleswig-Holstein gehörte ab 1.1.1867 zum preußischen Postbezirk, aber trotzdem hat Preußen den schleswig-holsteinischen Tarif (und auch die schleswig-holsteinischen Marken) beibehalten. Vermutlich ein Zugeständnis für die zwangseinverleibten Schleswig-Holsteiner.

    Damit wurde in Hamburg ab 1867 auch das preußische Oberpostamt zuständig, so dass dort preußische Marken zu verwenden waren. Ungewöhnlich, dass der Einkreisstempel benutzt wurde. Bislang habe ich nur den Zweikreisstempel gesehen, so dass diese anscheinend parallel benutzt wurden.

    Ungewöhnlich finde ich übrigens auch, dass es verhältnismäßig wenige dieser Briefe gibt. Briefe vor 1867, die mit Hamburger Marken frankiert sind, gibt es zahllose. Aber Briefe aus 1867 (mit preußischen Marken) muss man suchen. Ich habe noch keine plausible Erklärung, warum das so ist ...

    Viele Grüße
    nordlicht

    PS: Vielen Dank an preussensammler für das Zeigen der Verordnung !!!

  • Hallo zusammen,

    einfacher Brief aus Hannover nach Stadthagen vom 20.10.1866.

    Ich freue mich auch an einfachen Belegen für 3€.

    Aber der hier ist schon bemerkenswert!!!

    Brief aus Hannover mit dem Briefkastenstempel B K versehen , nach dem Taxischen Stadthagen in der ersten Portostufe und dann noch im Oktober 1866 verwendet.


    Da freut man sich doch.

    schönen Gruss

    Peter

  • Hallo Peter,

    ein schöner Brief!
    Und er zeigt auch, dass Preussen - anders als in Schleswig-Holstein - dem annektierten Hannover auch die preussischen Marken aufgezwungen hat ...

    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo liebe Freunde,

    es ist immer wieder schön, was man auf Tauschtagen bekommen kann - ein schönes Beispiel hierfür ist dieser mit einem Paar der MiNr. 18 frankierte Paketbegleitbrief vom 11.06.1867 von Goch nach Breyell am Niederrhein - für hiesige Heimatsammler eine ziemliche "Bombe", weil schon sehr selten...

    Schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker

  • Hallo zusammen,

    manchmal findet man auch bei Ebay was interessantes zu einem kleinen Preis.
    Beim Durchsuchen der Neueinstellungen gesehen und Spaßeshalber 5,55 geboten. Etwas überraschend den Zuschlag für 5,39 bekommen.

    Brief aus Cöln an Dr. Leverkus zu Leverkusen bei Cöln.
    Ab 1862 firmierte die Fabrik als „Rheinische Ultramarin – Fabrik von Dr. C. Leverkus, Leverkusen bei Coeln a/Rhein", im Volksmund hieß die Anlage nur die „Bläu".

    .. Auszug aus der Webseite Bergisch Wki über Carl Friedrich Wilhelm Leverkus

    Auf den Chemieunternehmer Carl Friedrich Wilhelm Leverkus (* 05.11.1804, + 04.02.1889) geht die Namensgebung der Stadt Leverkusen zurück. Leverkus wurde als Sohn von Johann Wilhelm Leverkus und Alexandrine Leverkus (geborene Jaeger) in Wermelskirchen geboren.
    Mit 14 Jahren begann Leverkus bei seinem Vater seine pharmazeutische Ausbildung und setzte diese 1822 in Winningen an der Mosel bei dem Apotheker Joseph Krahe fort. Leverkus schrieb sich zum Wintersemester 1822/1823 an der Marburger Universität ein, wo er Pharmazie studierte.
    Im Jahre 1826 verschlug es Carl Leverkus nach Paris, wo er an der Sorbonne Chemie studierte. Finanziell hielt er sich mit der Herstellung pyrotechnischer Blitzpulver, wie sie in Theatern eingesetzt wurden über Wasser. Zudem war Leverkus in einer chemischen Fabrik tätig, wo er erstmals mit dem Verfahren zur Herstellung künstlicher Ultramarin-Farbstoffe in Berührung kam.
    Im Jahre 1830 wandte er sich mit einem Promotions-Gesuch an den Dekan der Universität zu Gießen. Leverkus sandte hierzu eine Abhandlung über die Chemie des Silbers an den Dekan. Dieser ließ die Abhandlung unter anderem von Justus von Liebig bewerten, welcher ebenso wie Leverkus an der Sorbonne studiert hatte. Tatsächlich wurde Carl Leverkus daraufhin am 07.11.1830 der Doktortitel zugesprochen.
    Wieder zurück in seiner Heimatstadt Wermelskirchen errichtete Leverkus im Jahre 1835 die Chemische Fabrik Dr. Carl Leverkus. Nachdem er einige Zeit diverse chemische Produkte hergestellt hatte begann er 1837 mit der Produktion von Ultramarin. Ein Jahr darauf erhielt er ein Patent über das Herstellungsverfahren.
    Doch auch dieses Patent konnte nicht verhindern, dass sich in Deutschland und dem europäischen Ausland weitere Ultramarinfabriken etablierten. Durch die geografische Lage Wermelskirchens wurde es für Leverkus zunehmen schwerer, die benötigten Rohstoffe anliefern zu lassen und seine Waren auszuliefern.
    Im Jahre 1860 kaufte Leverkus ein direkt am Rhein gelegenes Grundstück in Wiesdorf und ließ dort für seine Fabrik eine neue Produktionsstätte errichten. Für die Mitarbeiter, die zu großen Teilen aus Wermelskirchen an den neuen Standort gefolgt waren baute Leverkus Wohnungen und sogar einen Konsumvereinsladen. Im Andenken an die Herkunft seiner Familie benannte Leverkus seine Siedlung nach einem kleinen Weiler bei Lennep - Leverkusen.
    Seine Söhne Julius und Carl führten nach Leverkus' Tod 1884 die Firma fort. Jedoch erfolgte bereits im Jahre 1891 der Verkauf einiger Firmenteile an die Firma Bayer, die in diesem Jahr von Elberfeld (heute ein Stadtteil von Wuppertal nach Leverkusen gezogen war. Somit trug Carl Leverkus auch zur erfolgreichen Firmengeschichte der Bayer AG bei.
    Ebenfalls legte er den Grundstein für das heutige Leverkusen, das als solches erst im Jahre 1930 entstand, als Wiesdorf die Ortschaften Schlebusch, Steinbüchel und Rheindorf eingemeindete und sich die neue Stadt nach der Arbeitersiedlung benannte, welche die vier Orte miteinander verband - Leverkusen.
    Im Jahre 1884 wurde Carl Leverkus Geheimer Kommerzienrat und Ehrenbürger von Wermelskirchen.
    Carl Leverkus verstarb am 04. Februar 1889 in seiner Heimatstadt und liegt auch dort begraben.

    schönen Gruss

    Peter

  • Hallo Peter,

    nur ein Wort dazu: SENSATIONELL. Wer kann schon so etwas zeigen?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo peterhz,

    Klasse Griff in die Sophiekiste, der Glückspreis gebührt dem Tüchtigen, der dazu die story recherchiert. Im Übrigen ein sehr beeidruckendes Bild der Gründerzeit, aus dem man zahlreiche Besonderheiten der damaligen Industrialisierung herauslesen kann. Welches Unternehmen legt heutzutage z.B. noch eine Parkanlage neben seinen Produktionsstätten an ? ^^

    Besten Dank für`s zeigen + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Peter,

    meinen Glückwunsch zu diesem interessanten Brief!
    Da kann ich einen Brief zeigen, der sich wunderbar mit dem deinen vertragen würde. ^^

    Absender war Friedrich Bayer.
    In dem Jahr 1860 betrieb er in Rittershausen ein Handelsunternehmen für Farbstoffe. 4 Jahre später gründete er dort das Unternehmen Friedr. Bayer et. Comp. das Unternehmen, dass später seinen Hauptsitz nach Leverkusen verlegte.

    Wikipedia-Artikel zu Friedrich Bayer
    Wikipedia-Artikel zur Bayer AG

    Viele Grüße
    Michael

  • hallo Baldersbrynd,
    es handelt sich um eine Streifbandsendung, deren Streifband entfernt wurde. Der Inhalt ist eine vorgedruckte Werbeanzeige einer Fabrik für Öfen, Kamine und Marmorarbeiten, innen datiert Januar 1865, so dass das Versendedatum entweder auf den 24.2.1865 oder eventuell 28.6.1865 deutet (der Monat ist nicht klar zu lesen).
    viele Grüße
    preussen_fan

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • hallo Baldersbrynd,
    hier der Inhalt des Schreibens:

    Cöln im Januar 1864
    PP.
    Unter höflicher Bezugnahme an mein Cirkular vom Januar 1861 beehre ich mich, Ihnen ergebenst anzuzeigen, daß sich meine Fabrik von
    Mantelöfen, Kaminöfen, Cheminees, Kochherde,
    Marmor-Arbeiten, Guß-Zierrathen, Küchengeschirre
    Feuerständer und Garnituren u.s.w.
    Steinweg No 3_
    befindet wo ich auch ein gut assortirtes Verkaufslager unterhalte. Auch verfertige ich alle vorstehende Artikel wie Doppel- und Cox-Oefen nach Maß für häusliche Einrichtungen, so auch Wasser-Aparate, Badewannen mit Gasheitzung und Kühlschiffe in Eisen für Bierbrauer in allen Dimensionen.
    Als ehmaliger Leiter der rühmlichst bekannten Kaese’schen Fabrik und gestützt auf langjährige Erfahrungen wird es mein Bestreben sein, stets solide Arbeiten in den neuesten Einrichtungen und Formen zu äußerst billigen Preisen zu liefern.
    Indem ich bei Bedarf mich Ihnen bestens empfehle zeichne hochachtungsvoll
    Mathias Wieler

    viele Grüße
    preussen_fan

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Hallo Preussen-fan

    Danke für Dein Antworten. Ich will das brauchen in meiner Sammlung bis ich eine bekommen mit Empfänger.
    Auch Danke für Dein "übersetzung" der Inhalt.

    Viele Grüße
    Jørgen

  • Hallo liebe Freunde,

    diesen Brief mit einem Paar der Mi. Nr. 16 von Berlin - Anhalter Bahnhof nach Leipzig habe ich gerade noch auf dem Schreibtisch gefunden.

    Schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker

    Bilder

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)

    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?