MiNr. 8 - 1 Kreuzer gelb

  • Lieber kilke,

    sieht auf jeden Fall besser aus, als der BxB gespielt hat. ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Freunde,

    ganz sicher bin ich mir nicht, aber ich glaube, die folgende Einzelmarke habe ich hier im Forum noch nicht gezeigt:

    Die Nr. 8 ist entwertet mit dem Kreisstempel mit doppeltem Außenkreis (Sonderform) " WÜRZBURG BAHNH. "

    Nach einer Abhandlung über Würzburger Stempel von H. Schraut gibt es von diesem Stempel 3 leicht unterschiedliche Typen. Bei meinem Stempel handelt es sich um die Type 1b. Dieser Stempel wurde 10 Monate lang gebraucht in der Zeit vom 20.2.1868 bis 26.10.1868.
    Er kommt fast ausschließlich auf der geschnittenen Wappenausgabe vor, die ja ab dem 1.1.1867 am Schalter war.
    Auf der Quadratausgabe kommt der Stempel sehr selten vor, und dann ausschließlich auf der Nr. 8. Bei den anderen Werten war ja 1868 noch die Entwertung mit dem MR-Stempel vorgeschrieben.
    Insofern handelt es sich bei meiner Nr. 8 um eine späte Verwendung der Marke.
    Ich habe bisher erst 3 Marken der 1 Kreuzer gelb (mit meiner) mit diesem Stempel gesehen.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Lieber Bayern-Kreuzer,

    das ist ja die Schönheit in Person! :P:P Wenn es den noch besser geben sollte, gehört der ins Museum. Herzlichen Glückwunsch zu dieser Rosine, den ich sonst fast nur auf den Nrn. 14 ff kenne.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    Einmal editiert, zuletzt von bayern klassisch (18. Dezember 2015 um 14:31)

  • Lieber Bayern-Kreuzer,
    Das ist wohl die schönste Quadratmarke, die es mit diesem Stempel gibt. Da kannst Du Dich glücklich preisen, das Stück zu besitzen.
    Ich kann den Stempel auch zeigen. Aber nur weil er auf diesem Albenblatt jetzt dreimal drauf ist, darf jetzt niemand meinen, er wäre auf der Ziffernserie nicht extrem selten.

    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

  • Lieber maunzerle,

    Donnerwetter - was für eine Seite !!

    Da bin ich glücklich, eine Nr. 8 mit diesem Stempel zeigen zu können und du zeigst uns den Stempel gleich dreimal auf dieser Marke. Und dann auch noch auf einem bildschönen Paar. Und mit 2 unterschiedlichen Typen.

    Ich bin überzeugt, dass sich solch ein Seite nicht mehr toppen lässt.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Lieber Luitpold,

    welche auch immer 200 kosten soll, die würde ich schon nehmen. Die andere lasse ich dann anderen ... :D

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    zur interessanten "Zwitter"-Diskussion stelle ich einen Brief vom 4.9.1866 des Bezirksgerichts München rechts der Isar ein. Ich hoffe, man kann es erkennen, und ich sehe es richtig, dass die rechte Marke im Markenbild rechts oben und unten zwei runde Ecken hat. Die Ecke unten links ist eine echte solche, die links oben fiel leider der Schere zum Opfer.
    Gekauft habe ich ihn eigentlich als Lokalbezirksbrief mit 2xr und wegen des Stempels München Vst. Au. Vielleicht kann er auch dafür herhalten, ein Zweifelsfall in der Zwitterdiskussion zu sein.

    Beste Sammlergrüße vom
    Mangfalltaler

  • Hallo Mangfalltaler,

    auf dem Bogen der Nr. 8 gibt es mehrere Marken mit (bis zu 3) abgeschrägten Ecken. Vier Runde Ecken gibt es definitiv nachweisbar auf Feld 1 und Feld 25 verschiedener Teilauflagen. Mittlerweile sollen auch Marken mit 4 abgeschrägten Ecken auf anderen Feldern (geprüft) vorkommen. Bei diesen Marken scheint es sich aber eigentlich ehr um Marken mit nur 3 abgeschrägten (und einer undeutlichen) Ecken zu handeln.
    Wenn man jetzt alle Marken mit mehreren, aber nicht 4 abgeschrägten Ecken auf dem Bogen als "Zwitter" prüfen würde, kämen mindestens 10 verschiedene Bogenfelder in Frage. Das scheint mir dann doch alles etwas weit hergeholt.
    Deine Marke stammt übrigens von Feld 45 des linken Halbbogens und kommt mit bis zu mehr oder weniger 3 abgeschrägten Ecken (je nach Auflage) vor.

    Gruß
    bayernjäger

  • Hallo Sammlerfreunde,

    über die 1 Kreuzer gelb wurde hinsichtlich ihrer Entstehung schon viel geschrieben.
    Es wurde immer davon ausgegangen, die verwendete Platte der 1. Auflage der Nr. 8 entspricht der Platte der Nr. 3II.
    Im Plattenfehlerhandbuch von Jürgen Vogel wird davon ausgegangen, dass nicht die gleiche Platte, sondern eine neu zusammengestellte Platte verwendet wurde, da keine identischen Plattenfehler nachgewiesen werden konnten.
    Ich habe mir die Mühe gemacht und alle mir greifbaren Nr. 8, welche auf 1862, 1863 und 1864 datierbar waren verglichen.
    Dabei ist mir aufgefallen, dass nur Marken aus 1862 bis Mitte 1863 das auffällige Druckbild der 3II haben. Besonders auffällig beim Druck der 3II waren die Randlinien. Oft waren diese der Länge nach aufgespalten. Vogel hat diese Aufspaltungen sogar als Plattenfehler registriert.

    Vielleicht kann jemand diese Beobachtungen anhand seiner datierbaren Nr. 8 bestätigen?

    Anlass für meine genauere Betrachtung war die nachfolgende erst kürzlich von mir erworbene 1 Kreuzer gelb.
    Der Umstand, dass diese einen Stempel vom 1. OCT. trägt, war letztendlich ausschlaggebend.
    Ich wollte wissen, ob diese Marke aus dem Jahr 1862 stammt und einen Ersttagsstempel tragen könnte.
    Letztendlich kam ich zu dem Ergebnis, dass die Marke nur aus 1862 stammen kann.
    Sie hat das typische Druckbild der 3II mit aufgespaltenen Randlinien, wie ich sie nur bei Marken aus 1862 bis Mitte 1863 feststellen konnte.
    Vogel hat das Druckbild genau dieser Marke mit seinem Plattenfehler 3II B7 registriert.
    Auf den beiden mir zur Verfügung stehenden Doppelbogen der 3II passt diese Marke in der Tat genau zu Feld 7 des rechten Halbbogens.
    Frühe Auflagen der Nr. 8 sind nicht als Bogen bekannt, sodass hier kein Vergleich stattfinden kann.
    Aus welchem Jahr der Stempel nun genau stammt, wird sich wohl leider nicht mehr sicher feststellen lassen.
    Aber immerhin konnte ich eine Nr. 8 finden, deren Druckbild exakt der einer 3II vom Bogenfeld B7 entspricht und somit wohl nur aus der 1. Auflage der 1 Kreuzer gelb stammen kann.
    Vielleicht hilft das ja wenigstens unseren Platten- und Plattenfehlerforschern weiter.

    Gruß
    bayernjäger

  • Hallo bayernjäger,

    Deine Beobachtungen sind richtig.

    Die Angabe im Michel-Handbuch, dass es keine identischen PF bei Mi. 3II und Mi.8 gibt, ist falsch. Im RB 47 der Arge vom September 2006

    sind 2 identische PF auf Mi.3II und Mi.8 gezeigt. So ist der PF1 (Sem) "weisser Kratzer links dem Kopf der grossen Ziffer 1" auf der Mi.8

    und auch auf der Mi.3II (Elster- Sammlung, rechter Halbbogen, Pos.3) vorhanden.

    Für den Druck der 1Kr. gelb wurde eine neue Platte angefertigt. Von dieser Platte wurde auch eine kleine Auflage in der Farbe rosa gedruckt, die Mi 3 II.

    Kurz vor der Farbumstellung im Oktober 1862 standen nicht mehr genügend 1 Kreuzer rosa zur Verfügung und man druckte noch eine

    kleine Auflage von der neuen Platte.

    Die 1 Kreuzer gelb wurde von nur einer Platte gedruckt. Am Anfang der Druckzeit waren die Ecken noch spitz und die Einfassungslinien

    mit Aufspaltungen. Bei späteren Drucken sind die Ecken teils abgerundet. Hier gehe ich davon aus, dass bei der Reinigung der Platte

    die Klischees einen "Reinigungsschliff" bekamen und dabei einzelne Markenecken etwas abgerundet wurden.

    Bei zwei oder drei Klischees wurden alle 4 Ecken abgerundet. Das ist die Mi.8II, die noch heute teuer bezahlt wird,

    weil man früher fälschlicherweise davon ausgegangen war, dass diese Marken von Austauschstöckel der 3 I gedruckt wurden.

    Übrigens ist in den neueren Attesten nicht mehr von Austauschsöckel die Rede, sondern von Plattentyp II.

    Die Aufspaltungen der Einfassungslinien sind keine Plattenfehler ( keine Beschädigungen der Klischees), sie sind druckbedingt. Ich vermute,

    dass die Zurichtung der Platte nicht gestimmt hat. Das wurde später besser gemacht und die Druckbilder zeigten

    keine Aufspaltungen der Einfassungslinien mehr.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Nur zur Dokumentation, die Oxidierung der gelben 1 Kr. ist bekannt, aber so zusammen mit nicht oxidierten Marken auf einem Brief (siehe Befund "...einen interessanten Kontrast ...") habe ich so noch nicht gesehen.

    Los 403 Deider-Auktion Okt. 2016:

    1 Kr. gelb im waager. Luxuspaar und 1 Kr. total schwarz oxydiert auf kpl. Prachtbrief aus "22" "ASCHAFFENBURG", Fotobefund Brettl.

    http://www.philasearch.com/de/i_9260_3787…6127&row_nr=387


    Wer kauft diesen Brief noch für 250,-?

    Luitpold

  • Lieber Luitpold,

    ein interessanter Brief - ich habe auch einen mit Nr. 9 und Nr. 9, von denen eine taufrisch ist und die andere fast schwarz-rot. Mein Brief war immer gleich gelagert und auf 2 cm kann ein Mikroklima nicht völlig unterschiedlich sein.

    Aber 250 €, da bin ich bei dir, ist natürlich ein Mondpreis ... schon die Hälfte wäre sehr ambinitioniert. Da hilft auch das interessante Attest nichts mehr.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.