Aus Preußen über Westphalen nach Bayern

  • Hallo,

    dieser Portobrief vom 12.5.1810 lief aus Breslau in das von Bayern besetzte (württembergische) Gerabronn.
    Zu den Taxen bzw. Zahlen hätte ich einige Fragen.
    Rechts oben in blau: 26 Gr(amm)?
    Darunter in rot: 6 1/2 Ggr. darüber 13?
    6 1/2 wäre 1. Gewichtsstufe. Wenn der Brief tatsächlich 26 g schwer war, wäre dies die 3. Gewichtsstufe = 6 1/2 x 2 = 13 Ggr.
    13 Ggr. entsprachen in Westphalen 2 Franc. Könnte die blaue Ziffer links oben 2 Franc bedeuten?
    Der westphälische Transit in dieser Gewichtsstufe lag bei 2 Ggr.
    2 Franc + 2 Ggr. entsprechen 1 fl. 3 Kreuzer. Dies könnte in roter Tinte angeschrieben worden sein. Nur die Abkürzung oder das Wort hinter der 1 macht mich etwas stutzig.
    Bayern vergütete an Taxis für die Strecke ab Eisenach 12 Kr. in dieser Gewichtsstufe. Wer schrieb diese roten Taxierungen an?
    Fremdes Porto damit 1 fl. 15 Kr. und bayerisches Porto von 26 Kr. = Gesamtporto von 1 fl. 41 Kr.
    Die Beförderung ging über Treuenbrietzen nach Coswig. Dort wurde der Stempel Prusse:p:C: gestempelt. Westphalen lieferte bis Eisenach an Taxis und Taxis an Bayern.
    Viele Fragen auf einmal, aber vielleicht helfen Forumsmitglieder weiter.

    Grüsse von liball

  • Hallo liball,

    unter Vorbehalt, weil aus der Hüfte:

    Sehe ich auch so.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bayern klassisch,

    vielen Dank für deine Anmerkungen.
    Die Taxierungen deute ich nun wie folgt:
    Preußen belastet in Breslau 6 1/2 gGr. Über Treuenbrietzen gelangt der Brief in das westphälische Grenzpostamt Coswig, daher Prusse:p:C. Dort wird das fremde Porto in 1,00 Franc reduziert.
    Obwohl in Art. 12 des PV Preußen-Westphalen v. 9.4.1809 das westphälische Transitporto von Coswig bis Eisenach auf 1 gGr. festgelegt wurde, ist hier das reguläre Porto gem. dem Dekret Nr. 67 v. 31.10.1808 berechnet worden (160-214 km, 12-16 Gramm = 1,2 Franc). Umgerechnet ergab dies mit dem preußischen Porto 1 fl. 3. Kr. Für die Strecke ab Eisenach vergütete Bayern 12 Kr.
    Nach dem Eintreffen des direkten Paketschlusses aus Eisenach wurde in Nürnberg neben dem fremden Porto von 1 fl. 15 Kr. auch das eigene Porto von 26 Kr. angeschrieben. Demzufolge Gesamtporto in Gerabronn 1 fl. 41 Kr.

    Grüsse von liabll