Diskussion zur Sammlung

Hallo kreuzer,

noch passend ein Brief nachgeliefert.

Grüße
Plattenfehler

Lieber kreuzer,

zuallererst möchte ich mich bei dir herzlich bedanken, dass du den systemisch nicht so ganz einfachen Job der Einstellung übernommen hast. Klasse!

Vor etwas über einem Jahr trug ich mich mit dem Gedanken, wie ich es zuvor schon bei den Sammlungen Bayern - Frankreich und Bayern - Schweiz getan habe, auch für mein 3. Lieblingsland eine Sammlung mit bayerischer Relevanz aufzuziehen, war jedoch auch hier zuerst skeptisch, ob das bei mir vorhandene Material ausreichen würde, diese umfänglich und wohl strukturiert zu gestalten.

Nach Sichtung eines Teils des Materials und der Erstellung eines Planes (sog. roter Faden), wurde es dann eine Spezialsammlung, die praktisch nur aus Poststücken bestehen sollte, die bilateral waren, also von Bayern nach Österreich oder umgekehrt. Hätte ich die Transite dazu genommen, wäre das Projekt völlig ausgeufert und für die üblicherweise zugewiesene Rahmenzahl bei einer Ausstellung nicht mal im Ansatz darstellbar gewesen (wenngleich ich mich mit 20 Rahmen gerne mal verausgabt hätte).

Um aber zu zeigen, dass auch (oder gerade?) die Transite zwischen beiden Ländern hochinteressante Möglichkeiten der Darstellung bieten, habe ich das Drehkreuz Bodenbach in Österreich an der Grenze zu Sachsen beispielhaft heraus gegriffen und in seiner spektakulären Vielfalt präsentiert. Wenn ich dadurch dem ein oder anderen Appetit machen kann, sich dieses phantastischen Themas der Transite mental zu nähern, so soll mir das Recht sein.

Ich habe auf das Zeigen und Beschreiben von "normalen" Belegen weitestgehend verzichtet und versucht, die mir geeignet erscheinenden als Spezialsammlung zusammen zu fassen, denn sie soll die Vielfalt zeigen, die diese beiden wundervollen Postgebiete zu zeigen ermöglicht. Von daher betrachtet sie bitte als erste Anregung zum Sammeln vergleichbarer Länder, Postgebiete oder Postverträge, so ihr das noch nicht sammlerisch längst verinnerlicht habt.

Danken möchte ich auch dem besten Lektor von allen, meinem lieben Freund maunzerle, der, nachdem ich ihm die fertigen, oft mit heißer Nadel gestrickten Seiten vorab zugeschickt habe, zahlreiche Fehler orthographischer, grammatikalischer und interpunktioneller Art gefunden und mir mitgeteilt hat. Ich werde diese natürlich alle noch bereinigen, aber erst dann, wenn es mit dem Ausstellen ernst wird. Bis dahin sei mir gestattet, die Sammlung noch so zu belassen, wie sie als Primärentwurf da steht. Bitte lest also huldvoll über gedruckte Unzulänglichkeiten einfach hinweg.

Dass auch nicht alles immer zu 100% stimmen muss, was ich unter die Briefe geschrieben habe, versteht sich bei komplizierten Briefen von selbst - die Postgeschichte des 19. Jahrhunderts ist halt keine Spielwiese für cerebral Benachteiligte; für die Aufdeckung fachlicher Fehler bin ich sehr dankbar, wie ich mich auch freuen würde, wenn die Diskussion über die Sammlung, egal zu welchem Punkt auch immer, lebhaft wird. Hier wird keinem der Kopf abgerissen und wenn doch, dann wird es meiner sein ...

Lieber Bayern Klassisch,

nach erster Durchsicht Deiner neuen Sammlung, wobei Spezialsammlung der passendere Ausdruck ist möchte ich Dir hierzu recht herzlich gratulieren.

Was Du da an fantastischen Beschreibungen z.B. bei den Leitwegen, der BP und der PO Beahandlung der Stücke schreibst, liest sich meistens besser als gute Fachliteratur.
Also "Chapeau" für diese PO Meisterleistung.

Beste Grüße
Bayern Social

Hallo bayern klassisch,

danke für das Zeigen der phänomenalen Sammlung. @ kreuzer, danke für die Einstellung der Sammlung in das Forum.

Auch für den postgeschichtlich nicht so interessierten Sammler ist es ein grosses Vergnügen die Sammlung anzuschauen.

Den Markensammler interessieren selbstverständlich zuallererst die frankierten Briefe.

In post 11 ist ein Brief mit einem seltenen senkrechten Dreierstreifen der 3 Kreuzer blau von Platte 6 ! frankiert, spätverwendet am 19.November 1862.

Wegen einheitlichen Markenfarben im Postverein sollte eigentlich schon ab 1.Oktober 1862 die 3 Kreuzer rot geklebt werden.

Bis zum Aufbrauch der Restbestände wurden aber noch Marken der 3 Kreuzer blau zur Frankatur verwendet (gültig bis 31. August 1864) .

Gruss kilke

Lieber kilke,

vielen Dank für deine aufmunternden Worte.

Natürlich freue ich mich, wenn dir mein Brief mit dem Dreierstreifen via Bodenbach der Platte 6 gut gefällt - eine größere Einheit auf Brief kenne ich derzeit nicht und auch die Qualität dürfte nicht so leicht zu toppen sein. Leider sahen das im Saal und an den Telefonen noch ein paar andere auch so, aber ich brauchte ihn halt unbedingt, vor allem wegen des Vermerks, und man gönnt sich ja sonst nichts.

Lieber Bayern klassisch,

da hast Du ja eine wirklich tolle Sammlung Bayer-Österreich auf die Beine gestellt. Mit sehr schönen, teilweise seltenen und interessanten Belegen und erstklassigen Beschreibungen.

Ich werde mir Deine neue Sammlung mal in die "Ecke stellen". Wenn bei mir mal Fragen auftauchen - und das ist eigentlich recht häufig der Fall - werden mir Deine Belege und die dazu gehörigen Beschreibungen sicherlich weiterhelfen.

Viele Grüße
bayern-kreuzer

Lieber Bayern-Kreuzer,

es ist eine Ehre für mich, dir auf diesem Wege (hoffentlich) helfen zu können.

Bei Fragen globaler oder detailierter Art werde ich versuchen, Antworten zu finden.

Hallo bayern klassisch,

auch von mir Glückwunsch zu dieser grandiosen Sammlung.

Der Absender auf dem Brief Speyer-Wien, war das ein Vorfahre von Dir?

Interessant finde ich den Leitweg über Bodenbach, Wahnsinn was da für Umwege gefahren wurden.

Viele Grüsse
Christian

Hallo Leitwege,

hab Dank für deine nette Kommentierung und, ja, es war ein Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Onkel von mir. Leider der einzige Familienschatz, den ich in der Kreuzerzeit sehen und erwerben durfte.

Bodenbach war ja nur ein Leitweg von vielen, aber ein besonderer, was die "internationalen" Korrespondenzen anging.

Ich habe da noch mehr Material, aber wenn es nicht gerade Bayern - Österreich oder vice versa ist, sondern aus 4. oder 5. Ländern Post nach Österreich ging, ist die Leitung über Bayern nicht immer zweifelsfrei belegbar. Wenn die Forschung darüber abgeschlossen sein wird, kommen noch ein paar Seiten "via Bodenbach" hinzu.

Lieber Bayern Klassisch,

Apropos Lieblingsstück, das wird bei so viel ausgesuchten und seltenen Material wie Du es uns zeigst natürlich sehr schwer.

Der Brief mit der Erstausgabe 4I im zweiten Gewicht nach Österreich, dass ist schon eine Bombe für sich, sind schon alle Brief im ersten Gewicht handverlesen, ist der ein "echtes" Unikat

Lieber Bayern Social,

da sprichst du ein wahres Wort gelassen aus - Briefe der Erstausgabe in den Postverein sind Delikatessen und höchst erstrebenswert.

Mit Ortsstempelentwertung war es auch nur 1 Monat möglich - nur der Juli 1850 bot sich dafür an, weil zuvor kein Postverein und danach die Mühlräder kamen.

Es fehlt mir noch je ein Brief mit einer 2I und einer mit der schwarzen Eins (da gibt es einen mit 3 Exemplaren des Einsers und einer 2II von Lindau an Franziska Leone in Feldkirch, aber dafür wird meine Portokasse wohl kaum reichen, fürchte ich).

Hallo,

dieser Brief würde noch gut in die tolle Sammlung von bayern klassisch passen. Leider ist er auch nicht in meiner Sammlung.
Verkauft 1993 auf der 173. Götz für 92.000 DM und 2009 auf der 338. Köhler für 20.000 Euro.

Grüsse von liball

Hallo liball,

vielen Dank für den Scan - den hatte ich gemeint. Ich war zwar in Wiesbaden, als er verkauft wurde, weiß aber nicht mehr an wen. Zu dem Zeitpunkt war die Sammlung auch noch nicht in Planung und wer weiß, ob ich ihn für 20.500 bekommen hätte ...

Liebe Freunde,

noch vor dem Urlaub wurden 11 weitere Seiten fertig, die ich unserem lieben kreuzer heute übermittelt habe, verbunden mit dem Wunsch, diese tröpfchenweise und damit schonend hier einzupflegen.

Natürlich ist die einstige Chronologie damit nicht mehr gewahrt - wer möchte, kann sich die Seiten ja ausdrucken und nach Gutdünken selbst zusammenstellen. Die Gliederung setzt ja die Ausrufezeichen, die auf jeder Seite selbst oben links zu sehen sind.

Liebe Freunde,

kreuzer hat heute mit der 1. Seite angefangen, sie war auch chronologisch die erste Seite dieser Serie, die ich fertig gemacht habe. Wie es bei einer lebendigen Sammlung dann halt so kommt, schrieb ich von 7 Seiten mit Transitbriefen. In der wenigen Zeit zwischen der Erstellung der neuen Seiten kam dann noch der 8. Brief zu mir, so dass ich später beim Ausstellen diese Seite schon wieder korrigieren darf und zukünftig auf eine Nummerierung folgender, thematisch passender Seiten verzichten werde. "Panta rhei" im bestem Sinne.

Hallo bayern klassisch,

interessanter Brief aus Belgien nach Österreich. Wir hatten doch mal diskutiert zum Postvertrag Preußen-Belgien vom 1.4.1852. Ich hatte dich nach einem Brief aus Österreich nach Belgien gefragt, der Anfang 1852 teilfrankiert war.

Nach dem PV Preussen-Belgien von 1846 war also auch schon eine vollständige Frankatur möglich?

Viele Grüsse
Christian

Hallo Leitwege,

ganz franko oder ganz porto war die Regel. Teilfranko kenne ich nicht ...

Hallo bk,

wo findet man im DÖPV-Vertrag eigentlich die erwähnten Stellen, in denen diese Transitanteile geregelt wurden ?

+ Gruß!

vom Pälzer

Hallo Pälzer,

alle Postverwaltungen schlossen Verträge mit den Anrainerstaaten. In diesen wurden die Leitungen, also die Transite, nebst den Transitlinien publiziert.

Sucht man also die Höhe der inneren Vereinstransite für Bayern, muss man die Verträge der Jahre 1850 / 1851 mit Preußen, Sachsen, Österreich, Taxis, Baden und Württemberg haben, in denen das festgelegt wurde.

Für andere Postverwaltungen, z. b. Baden, war das zwar ähnlich geregelt, doch wurden hier die Transitlinien in der Fahrpost festgelegt mit dem Bemerken, dass diese analog für die Briefpost gelten.