• Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Ab und zu bekommt man Stempeln die man fast deuten kann. Wie dieser Ankunftsstempel.
    Ein Nachnamekarte lief von Rosenheim nach Bayerbach bei ...hauskirchen. Hier finde ich dass die Buchstaben bei der Adresse und im Stempel nicht gleich sind. Und nach mehrere versuche in GoogleMaps und Wikipedia, bin ich nicht weiter gekommen.

    Daher hoffe ich dass hier bessere Augen gibt als die ich habe.

    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo mikrokern

    Es war wohl das einzige was ich nicht versucht habe, aber jetzt wenn ich es weiss - selbstverständlich :)

    Besten Dank. Dann war es auch nicht Bayerbach, sondern heutigen Baierbach unweit Simsee.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Liebe Freunde,

    wer kann hier mit einer Deutung behilflich sein?

    Die beiden 2II5 auf Briefstück sind für mich eindeutig (diagonal, waagrecht und senkrecht) als entwertet gekennzeichnet worden, wurden aber trotzdem noch verwendet und mit darüberliegendem Mühlradstempel 22 entwertet.

    Gibt es dafür eine triviale Erklärung?

    Mir fällt nur eine (abwegige?) Spekulation ein:

    Am 1. Oktober 1862 mussten die Restbestände an Marken der alten Ausgabe an die Bezirkskassen zurückgesendet werden. Der Aschaffenburger Postler hat am 30. September seine Restbestände dafür vorbereitet und sie durch Durchstreichung entwertet. Einen kleinen Rest an Marken hat her für den Tag noch vorgehalten. Offenbar reichte dieser Rest nicht und er musste noch auf vorher zur Rücksendung kenntlich gemachte Marken zurückgreifen. Er wusste ja, dass diese Marken noch nicht verwendet worden waren und hat sie daher auf den Brief geklebt.

    Was ist Eure Erklärung?

    Beste Grüße

    Will

  • Lieber Will,

    wahrscheinlicher ist, dass die Post in irgendwo nur Federzüge angebracht hat und man in Aschaffenburg nachstempelte.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,


    so kann es natürlich gewesen sein.


    Aber die ‚Federzüge‘ gehen meiner Ansicht nach teilweise bis zum Rand, aber nicht auf das Papier über. Es sieht mehr danach aus, dass die Entwertung bereits auf dem Bogen erfolgte.


    Aso, ganz überzeugt mich Deine Erklärung noch nicht.


    Beste Grüße

    Will

  • Lieber Will,

    man wird es nie wissen ... aber damit leben können wir doch auch ganz gut. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    die eingestellte 3 Kreuzer blau, Platte 5 aus der rechten oberen Bogenecke ist

    entwertet mit dem MR "262" von Krumbach Sc und mit einem schrägen Tuschestrich

    der auf das Briefstück übergeht.

    Die Aufgabepost entwertete mit einem Tuschestrich

    und nachgestempelt wurde in Krumbach mit MR "262" ?

    Auf Briefstück leider nicht beweisbar.

    Gruss Kilian

  • Lieber Kilian,

    das Ganze bleibt für mich nach wie vor rätselhaft, aber Dein Beleg stützt die Erklärung von Ralph.

    Offenbar kam es vor, dass in einer Poststelle der Mühlradstempel zeitweise nicht verfügbar war (zerbrochen, in Reparatur, damit für eine gewisse Zeit nicht nutzbar) und die Marken durch Tuschestrich entwertet wurden.

    In kleineren Poststellen hat der Postler jede einzelne Marke nach dem Aufkleben derart entwertet (daher die Übergänge auf dem Brief in Deinem Beleg), in Poststellen mit größerem Briefaufkommen hat der Postler zur Arbeitserleichterung die Strich-Entwertung auf einem Bogen oder Teil eines Bogens vorweggenommen (daher keine Übergänge auf dem Brief bei meinem Beleg).

    Ich frage mich allerdings, warum er in diesem Notfall nicht den Ortsstempel als Entwerter verwendet hat? Belege dafür gibt es ja mehrere.

    Best Grüße

    Will

  • Mir fällt nur eine (abwegige?) Spekulation ein:

    Am 1. Oktober 1862 mussten die Restbestände an Marken der alten Ausgabe an die Bezirkskassen zurückgesendet werden. Der Aschaffenburger Postler hat am 30. September seine Restbestände dafür vorbereitet und sie durch Durchstreichung entwertet.

    Hallo Will,
    Warum sollten die Marken vor Zurücksendung an das Bezirksamt durchgestrichen werden?
    Hierfür gibt es aus meiner Sicht keine sinnvollen Anhaltspunkte.
    Hast du hierzu nähere Informationen, die deine Spekulation antreiben?

    LG vom Bayernspezi ! (Franz)

  • Hallo Franz,

    ich habe die einschlägigen Verordnungen nochmal nachgelesen. Tatsächlich wird nur die Rücksendung (in ganzen Blättern oder verklebt auf Halbblättern) gefordert. Eine Entwertung wird nicht erwähnt.

    Besonders bei größeren Einheiten, die manchmal auf Auktionen angeboten werden, findet man häufig waagrechte und/oder senkrechte Durchstreichungen der Marken. Die gingen mir bei meiner "Spekulation" :/durch den Kopf, aber das können auch fiskalische Verwendungen sein.

    Die Marken vor der Rücksendung an die Bezirkskassen durch Entwerten unbrauchbar zu machen, sehe ich allerdings schon als sinnvoll an. Sie durften zwar nicht mehr verausgabt werden, aber Postkunden konnten sie noch 2 Jahre langen verwenden, sie waren also nicht ungültig. Und an diesem 1. Oktober 1862 waren viele Marken auf dem Postweg, von denen auch einige "verloren" gehen konnten.

    Ob Expeditoren oder Postangestellte diese zurückgesandten Blätter aber tatsächlich entwertet haben, kann ich nicht nachweisen.

    Beste Grüße

    Will

  • Lieber Will,

    am 1. Oktober 1862 war Farbwechsel.

    In Verordnungen lesen bin ich nicht gut, deshalb meine Frage:

    Konnten die am 1. Oktober 1862 bei den Postexpeditionen noch vorrätigen

    blauen 3 Kreuzer Marken an die Kundschaft weiter abgegeben werden,

    bzw. konnten die Restbestände noch zur Frankatur verwendet werden ?

    Oder waren ab 1. Oktober 62 in jedem Fall rote 3 Kreuzer Marken abzugeben,

    bzw. zu frankieren und alle blauen 3 Kreuzer Marken gingen zurück an die Bezirkskasse.

    In dem Fall stammen alle nach dem 1. Oktober 62 frankierten blauen 3 Kreuzer

    (gültig bis August 1864) aus Beständen von Privat.

    Gruss Kilian

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Lieber Kilian,


    ab 1 Oktober 1862 durften an den Schaltern nur noch Marken der neuen Ausgabe abgegeben werden ( 1 Kreuzer gelb, 3 Kreuzer rot, etc.).

    Alle Restbestände der alten Ausgabe mussten am 1. Oktober 1862 an die Bezirkskassen zurück gegeben werden (1 Kreuzer rot, 3 Kreuzer blau, etc.)


    Alle Marken der alten Ausgabe auf Briefen in 1863/64 stammen daher aus Beständen des Postpublikums.


    Deshalb finden sich wesentlich weniger Marken der alten Ausgabe auf Briefen in 1863/64 als Marken der 2. Ausgabe in 1867/68/69, als diese Marken noch an den Schaltern verkauft wurden. Vor Verwendung der Marken der Wappenserie waren alle Marken der Ziffernquadrate noch am Schalter zu verkaufen.


    Beste Grüße

    Will

  • ...Die Marken vor der Rücksendung an die Bezirkskassen durch Entwerten unbrauchbar zu machen, sehe ich allerdings schon als sinnvoll an. Sie durften zwar nicht mehr verausgabt werden, aber Postkunden konnten sie noch 2 Jahre langen verwenden, sie waren also nicht ungültig. Und an diesem 1. Oktober 1862 waren viele Marken auf dem Postweg, von denen auch einige "verloren" gehen konnten.

    Ob Expeditoren oder Postangestellte diese zurückgesandten Blätter aber tatsächlich entwertet haben, kann ich nicht nachweisen.

    Beste Grüße

    Will

    Lieber Will,

    Du bist ein ziemlich großer Spekulant! :)
    Wärest du seinerzeit der Postbeamte gewesen, wärest aber vermutlich selbst du nicht in ein so ein großes Risiko eingestiegen, der Bezirkskasse entwertete Marken zu senden. Du hättest nämlich bestimmt keine Gutschrift erhalten...;)

    LG vom Bayernspezi ! (Franz)

  • Lieber Will,

    Danke für die Auskunft.

    Mich wundert, dass Ersttagsbelege mit 1 Kr. gelb, 3 Kr. rot, 9 Kr. braun so rar sind.

    Kann ich mir so erklären, dass Verordnungen nicht immer eingehalten wurden.

    Ralph hat dazu eine sehr sehr umfangreiche Sammlung.

    Möglicherweise waren auch nicht alle Postexpeditionen schon zum 1. Oktober 62

    mit Marken der neuen Farben ausgestattet.

    Gruss Kilian

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Lieber Kilian,

    ich glaube schon, dass Ende Sept. 1862 die PE die neuen Marken geliefert bekommen hatten - aber wer macht sich die Arbeit, die paar noch vorhandenen Altmarken umständlich abzurechnen, wenn er sie schnell noch am Vormittag unter die Leute bringen kann?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.